Datei #1227: "Amerikadienst - Für die Frau 3.10.1949"

Amerikadienst - Für die Frau 3.10.1949

Titel

Amerikadienst - Für die Frau 3.10.1949

Beschreibung

1. Mrs. Eleanor Roosevelt
Von Lie Anne Weber

2. Für die Kinder Amerikas
Konferenz im Weißen Haus für 1950 geplant

3. Von Hof zu Hof
Wandernde Haushalts-Experten in den U.S.A.

4. Vom Backfisch zur Hausfrau
Amerikanische Schülerinnen tragen auf ihre Weise zur
i n t e r n a t i o n a l e n Verständigung bei

5. Melanzane
Auberginen
Eggplants
E i e r p f l a n z e n
Von Lie Anne Weber

6. Schönheit, Linie und Frühstück
Von Oecile Farmer

7. Kurznachrichten für die Frau
Seelenprobleme s t a t i s t i s c h s o n d i e r t
Wollsachen vor Sonne s c h ü t z e n -
Gute Behandlung - lange Lebensdauer
Nicht blind drauflosnähen -
Einiges über Nadelöhr, Nähfaden und S t o f f d i c k e
Amerikanische Geflügelzüchter geben
den Hausfrauen folgende Ratschläge

Datum

3.10.1949

Text

AMERIKA DIENST

|

U. S. Feature Service
W

sdaktion: Bad Nauheim. Goethe»trasge 4 • Telefon 2041/486

Vol. I I , Nr. 40 7 .

Flir (He

Frail"

3 October 1949

The accompanying "AUL. IE4 DI3ITST" s p e c i a l news and
feature repcrt,
I..

" J Q R v;oiiE!T", c o n t a i n s t h e

fcllowing:

MRS^^EIgANOE^EOOSETiLIii
On October 1 1 , 1949, U r s . E l e a n c r R o o s e v e l t
, c e l e b r a t e s h e r 65th b i r t h d a y ( v i t h p i c t u r e ) ,

II»__X0yTH_00NF^3^CE_niJ7ASnnTGT0N2
P r e s i d e n t Harry S. Truman announces p l a n s f c r a
m i d - c e n t u r y 'white House Conference on c h i l d r e n
and y o u t h , to be h e l ä l a t e i n 1950,

in^?R2LLMM_£2_M5L!A
American home d e m o n s t r r i i o n a g e n t s h e l p farm woaen
i n t h e United S t a t e s t c b e t t e r I r v i n g ( w i t h p i c t u r e s ) .

T h i s n a t i o n a l Organization—compoeed. of 2 6 0 , 0 0 0 g i r l s
e n r c l l e d i n hone economics c l a s s e s t h r c u g h o u t t h e
United S t a t e s — e n a b l e s g i r l s to p a r t i c i p a t e in e x t r a c u r r i c u l a r projjecta i n p c r t a n t t o home l i f e .
yt

2GGHJAIITS_I

T o . a s s i s t German heusewives i n p r e p a r i n g t h i s s t r ä n g e
v e g e t a b l e which now i s p l e n t i f u l on ü e s t e r n German
n a r k e t s , AMERIKA DI31TST s u g g e s t s scme p o p u l ä r
American r e c i p e s .

A c c r r d i n g t o American d i e t i c i a n s , b r e a k f a s t i:s t h e
one meal t h a t does n o t c c u n t on t h e s c a l e s , b a t
counts mightily tovard a h e a l t h y , successful day.
VII^ J3RI2FSJ •
a,)

Children bring more joy than sorrovv.

b.)

Sun on wool.

c.)

2ye t h e n e o d l e .

d.)

jjasy egg s h e l l i a g methods.

+ ++ + + + + + + + + + +

AMERIKA DIENST
U. S. Feature Service
R e d a k t i o n : Bad N a u h e i m , Goetbeetraeee 4 • T e l e f o n 2041/486

I I . Jahrgang, ür, 40 ¥»

«Für die Frau"
3 . Oktober 1949

P ÜE . H E

H A U

IIüHALTSVEEZE 10 MIO

Seite

Zeilen

Mrs. E l e a n o r R o ö s e v o l t ,
Von Lie Anne Weber«

1

107

Pur d i e Kinder A m e r i k a s , - Konferenz
im Weißen Haue f ü r 19130 g e p l a n t .

5

20

Von Hof zu Hof, - Wandernde H a u s h a l t s E x p e r t e n i n den U.S.A.

5

59

Vom B a c k f i s o h z u r H a u s f r a u . - Amerikanische
S c h ü l e r i n n e n t r a g e n a u f i h r e Weise zur
i n t e r n a t i o n a l e n Verständigung b e i ,

8

34

5.

Helanzane - Auberginen - B g g p l a n t s E i e r p f l a n z e n , - Von l i o Anne Weber,

9

68

6.

S c h ö n h e i t , L i n i e und F r ü h s t ü o k , Von O o c i l e Farmer,

1.

4.

12

.

46

• .)

Seolenprobleme s t a t i s t i s c h

sondiert.

13

32

b,)

W o l l s a c h e n vor Sonne s c h ü t z e n , Gute Behandlung - lange L e b e n s d a u e r .

13

13

nicht blind drauflosnähenj E i n i g e s ü b e r Jfadolöhr, Nähfaden und
Stoffdicke.

15

17

Arne r i k a n i s che G-e f lüge 1 aüc hto r ge he n
den Hausfrauen f o l g e n d e R a t s c h l ä g e i

16

9

c,)

d. )

+• + + + + + + + + + + + +

AMERIKA DIENST
U. S. Feature Service
R e d a k t i o n : Bad N a u h e i m . G o e t h e e t r a s s e 4 • T e l e f o n 2041/486

^

Il^Jchrgarig^iJr. _40_T;".
!tfH

«Für die Frau"
3. Oktober

S U

1949

|RMJ

MKS. EI3AE0R R00SEVELT
Von lie Axmß "."eber.
(107 Zeilen, 660 Torte)
Die vierte Vollversammlung der UIIO in Flushing Meadows
wird am 11. Oktober unter ihren Delegierten ein Geburtstagskind
haben: Urs. Eleanor Roosevelt, die Vertreterin der Vereinigten
Staaten,wird an diesen rage 65 Jahre alt. Das brennende Interesse und die tiefe Verehrung, die der ehemaliger* First Lady der
U.S..Ü. aus allen Teilen der V."0lt entgegengebracht werden, haben
sich seit den 'icde des Präsidenten nur noch vertieft.
Mrs. Ixmß Eleanor Roosevelt hat wie keine zweite Frau der
Tclt

den Glanz des Reichtums und das Dunkel der Kot in gleicher

"eise gesehen. Sie scheute sich nie,', die Elendsviertel und die
Häuser der Ärmsten zu betreten, die \ rbeiter in den Kohlengruben
und Fabriken aufzusuchen,um mit eigenen ^ugen die Zustände zu
sehen,für deren Besserung sie sich ihr Leben lang eingesetzt hat.
Der Präsident äußerte mehr als einmr.lj "Eleanor ist mir unersetzlich, sie ist mein zuverlässigster Partner und Berater. Mit ihrer unvergleichlich tiefen Menschenkenntnis und ihrer Fähigkeit,
mit lienschen umzugehen, geht sie allen Dingen auf den Grund und
meistert alle Schwicrigkeiten."
Die selbstverständliche Gastfreundschaft der Roosevelts
ist sprichwörtlich geworden. Gleichgültig wo sie wohnten, ob in
hyde Park, in i.lbany oder im "eißen Haus, stets herrschte die
Atmosphäre einer großen Familie. Im engsten Kreise war diese
selbst

^LERIIC^pIEIST"^-_FjR 3IS_P^U._

3. Oktober 1949

selbst schofc eine beachtliche Gesellschaft,aber es gab inner
noch Gäste. Selbst die Sekretärinnen, die für Mr. und Mrs.
Roosevelt arbeiteton^vurden wie jüngere Schwestern behandelt.
Es schien,als ob die Besucher auf eigene Einladung kamen und
gingen,und inaer schien man auf sie gewartet zu haben. So bat
Mrs. Roosevelt einmal einen jungen Studenten, der ihr bei einen
Jugendtreffen aufgefallen wer, er solle sie doch anrufen, wenn
er nach "."ashington komme. Bei jeden anderen menschen in ihrer
Stellung würde nan das als eine

einer i/agcnbiickslaune ent-

sprungene Höflichkeitsgeste gewertet haben. Urs. Roosevelt
hatte es aber durchaus ernst geneint. ^ls der junge Mann später
wirklich nach ""ashington kam und sie von einen Speisehaus aus
anrief, wurde er 30 Minuten später von ihren Chauffeur abgeholt
Man stellte ihn ein Gastzimmer zur Verfügung, besorgte ihn eine:
Smoking und dann fand er sich an der Abendtafol den Präsidenten
und 7/inston Churchill gegenüber.
7,'ährend der 12 Jahre ihrer Residenz im V.'eißen Haus erwarb
sich ürs. Roosevelt einen hervorragenden Ruf eis Gastgeberin bei
öffentlichen Anlässen und als vorbildliche "Pirst Lady" ihres
Landes. Die stattliche, charmante Frau mit den leicht angegrauten Haar ist Menschen aller Kreise eine vortraute Gestalt. Ihre
TTäme und ihre Ungezwungenheit halfen allen Besuchern des reißen
Hauses ohne unterschied des Standes und ihrer i.nlicgen, sich
in ihrer Gegenwert wohlzufühlen. Viele Menschen haben ihre Gastfreundschaft genossen, ob es nun Schulkinder, Soldaten und Matrc
sen, Mitglieder der zahlreichen Frauenclubs, Regierungsangestel."
te und Pädagogen, einfache Privatleute oder höchste Y/ürdcnträge:.
des Auslandes waren.
Francis Perkins, die Sekretärin des Präsidenten»erwähnt
in ihren Buch "The Roosevelt I knew", daß die Prasidcntengattin
sich auch an ganz kleinbürgerlichen Bingen, wie Stricken usw.
o
erfreuen

^^RI^_piEI:ST»_-:__5Ü.R_5IS^Rt.IJr

3. Oktober 1949

erfreuen konnte, was aan von einer First Lady in allgemeinen
nicht erv/artet.
In Kleidung und persönlichen Auftreten legt Urs, Roosevclt
'.".'crt auf persönliche Kote und guten Gcschnack. Sie hat inner
großes

Geschick in der Auswahl ihrer Kleidung bewiesen, was

in Hinblick auf ihre stattliche Erscheinung nicht leicht war.
Man sagt von ihr, keine Amerikanerin brauche weniger Zeit als
sie, un einen geschnackvollen Hut zu finden.
Es ist nur natürlich, daß eine so

eigenwillige Frau, die

sich nit der ihr eigenen Ungezwungenheit viele Jahre hindurch
in Licht der Öffentlichkeit eines demokratischen Landes bewegte, sich eine scharfe Kritik gefallen lassen nuß. Bei ihrer
freiuütigen und selbstbewußten -andlungs- und Ausdrucksweise,
der jede starre Konvention frend ist, steht sie vielfach in
Mittelpunkt des Kreuzfeuers der öffentlichen Kritik.
Nach den Tode des Präsidenten und den Tage ,an den sie das
'.".'eiße Haus zur "übergäbe an die neue First Lady, Urs. Trunan,
vorbereiten ließ, hatte man angenommen, daß dieser .Auszug gleichbedeutend sei nit den Übergang zu einen ruhigeren Privatleben
in Kreise ihrer Kinder und Enkel. Die Anforderungen an ihre
Zeit, Energie und Hinsicht sind die gleichen geblieben, wie
zur .Amtszeit ihres Gatten,und sie beniiht sich nit denselben
Eifer un die Bewältigung der zahlreichen und konplizierten Naohkricgsproblene. Sie steht weiterhin auf der Rednertribüne,
schreibt täglich ihren Artikel "Mein Tagewerk", eine vielgelesene, in nchreren Tageszeitungen gleichzeitig erscheinende Artikelserie, -^ies wird von nar.oJ .:. Manschen mitunter mißverstanden
und oft dazu benutzt,ihr Eitelkeit und Hunger nach Popularität und Anerkennung vorzuwerfen. Eies ist keineswegs der Fall.
Sie hat von jeher den Grundsatz vertreten, daß alle wesentlichen
Fragen und Probiene ,ob auf politischen, wirtschaftlichen oder

ü«I33IJu* D I E N S T ^ 1 _ ^ ^ O S | J M ? J
oder gesellschaftlichen C-ebiet

3. Oktober 1949
in aller Öffentlichkeit und mit

aller Offenheit behandelt v/erden müssen. 'Dies gellt bei ihr sogar soweit,

daß es keine Geheimnisse mehr gibt und ,was ihr

persönlich sicherlich leid tut, auch jegliches Privatleben ausschließt.
Als eine leidenschaftliche Vorkämpforin der Vereinten
Nationen arbeitet sie nit großer Hingabe für dieses Vorhaben und
die uneingeschränkte Beteiligung der Vereinigten Staaten an allen Bestrebungen, die die Errichtung eines ",",'eltstaates und den
dauernden "Teltfriedcn zun Ziele haben.
Ihr größtes soziales Geschenk an die Menschheit jedoch
ist ihre Tätigkeit bei clon Vereinten Nationen. So arbeitete sie
unermüdlich an der Vorbereitung des Entwurfes für die allgemeingültige Erklärung der Kenschenrechte, die eine internationale
Proklamation der Grundrechte des Menschen darstellt und am
12. Dezember 1948 von den Vereinten Kationen endgültig angenommen wurde.
Man fragt sich oft, wieso

Mrs. Rooscvelt in Amerika und

darüber hinaus in der ganzen äelt so populär geworden ist. Ein
bekannter Staatsmann erklärte dies einmal mit folgenden T?orten:
"Sie kennt keine Parteilichkeit, aus allen ihren '.."orten und
Handlungen spricht tiefstes menschliches Verständnis und reife
Mütterlichkeit. Sie kennt keine Selbstsucht und besitzt weder
Standesdünkel noch persönlichen Ehrgeiz. Für Millionen Amerikaner
ist Mrs. Roosevelt die Verkörperung des amerikanischen Gewissens." —

(Amerika Dienst) —

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^uERm_5ISlTST"^-_FjR_DIE^RiiIJ.

3. Oktober 1949

FÜR DIE KIITDER £HERIK£S

Koni §£sn£ - iS_H§ii6S_2sii5-.^£-125^-S e £iSSiÄ.
(20 Zeilen, 160 "'orte)
T.y»SHIl!£TQI'T r r (Anerika -Dienst-) — Ende 1950 soll, wie
Präsident Trunan bekanntgab, in 7,'eißen Haus in Tashington (D.C.)
eine Konferenz Libcr Kinder- und Jugendfragen abgehalten werden.
Der Präsident forderte die Gouverneure der 48 Staaten und der
Territorien der U.S.A. zur Mithilfe auf, denn die Tagung (die
fünfte dieser Art seit 1909) solle "einen hervorragenden Beitrag
zun Leben der amerikanischen Kinder" leisten.
Das Siel der Konferenz ist, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Jugendarbeit zu lenken, die Lage der Kinder
zu untersuchen und, soweit dies nötig ist, Vorschläge zu ihrer
Verbesserung zu nachen.
Die Konferenz wird außerdem Mittel und '.Tege zur Unterstützung der Eltern bei ihrer verantwortungsvollen Aufgabe sucher
und ein Progrann für die zukünftige Arbeit in Interesse der Jugend entwerfen.
Ein vorbereitendes Konitee aus 52 Vertretern pädagogischer,
"Tohlfahrts-, Gewerkschafts- und religiöser Organisationen wurde
ernannt,

dessen Vorsitzender Cskar R. Swing, der Beauftragte

des Bundessicherheitswesens, sein wird. In April 1948 wurde bereits nit den Vorbereitungen für die Konferenz begonnen.
+ + + + + + + + + + + ++
V01T HOF ZU HOP
7c^§^^§-Ji3i^^äii§~5M§£i2^.i^_ä§^_IIi-S«Ai
(59 Zeilen, 470 Torte)
T7A3HIITC-T01T —

(;.nerika Dienst) — Der landwirtschaftliche

Aufklärungsdienst des amerikanischen Landwirtschaftsninisieriuns
beschäftigt neben den nännlichen Landwirtschaftsexperten, die
rden

/

den amerikanischen Farnerfanilien den•Übergang von den Tagen
der altmodischen Handpumpe und der steingefaßten Quelle zu den
Bequemlichkeiten und Vorteilen einer npdern eingerichteten Farn
wesentlich erleichtert haben, nun auch 3 5-00 ",','irtschaftslehre- .
rinnen, die Hof um Hof in den Vereinigten Staaten, Alaska,
Puerto Rico und auf Hawaii besuchen, un die Landfrau nit den
neuesten landwirtschaftlichen liethoden und modernen Küchengeräten vortraut .TU machen.
Liese Wirtschafte rinnen sind meist selbst auf einer Farm
aufgewachsen oder haben zumindest viel Erfahrung im Umgang mit
der Landbevölkerung. Alle haben Land- und Hauswirtschaft studiert und besitzen eine Art Lehrdiplom. La es für die im sogenannten Cooperative Extension Service zusammengeschlossenen
T.'anderl ehre rinnen beinahe unmöglich ist, die zu ihrem Eetreuungsgebiet gehörenden 2000 Farmerfamilien in regelmäßigen Abständen
zu bestichen, ist es ihr Bestreben, freiwillig; Helferinnen heranzubilden, die am besten geeignet erscheinen und bereit sind,
einem Lehrgang vorzustehen und das Interesse an der Sache
wachzuhalten.
**uf diese "."."eise kann die Haushaltslehrerin in ihrem
Distrikt eine gaiize Reihe von Kursen gleichseitig abhalten.
Zuschneiden, Einkochen von Lebensmitteln, Anfertigung kleiner
kunstgewerblicher Arbeiten, Kochen u n ^ Wohnrauogestaltung sind
nur einige der beliebtesten Unterrichtsfächer. Dabei erfordert
z.B. die Umgestaltung eines altmodisch gewordenen Raumes in
einen modernen, zweckmäßigen Wohnraum nicht nur Erfindungsgabe,
sondern auch Kenntnisse auf dem Gebiet

der Innenarchitektur.

Die Farmerfrauen haben sich so sehr an diese Lehrgänge
gewöhnt, daß sie sich mit aller. Fragen und ITöten an die Lehre»

rin wenden. ".'Q-an Frau Smith klagt, daß ihr Patent-Einwecktopf
nicht richtig funktioniert, daß ihre Tomatenstauden krank sind

ÜlggJl^gjpgpEJ,.; Fiig^JJJ I?EiUt

3. Oktober 1949

sind oder ihr Jüngstes nicht aujjehtte» will, dann auß die T.'anderlchrerin aushelfen.
Dies alles geschieht in enger Zusammenarbeit mit don
4 H Clubs, einer 2 Millionen Mitglieder zählenden Vereinigung
der Landjugend. 4 H bedeutet health, hand, heart, head Gesundheit, Hers, Zopf und Hand). Für die v/eiblichen Angehörigen v/erden Eochkurso

sowie Lehrgänge über die Pflege des

Kuchengartens, Geflügel- und Viehhaltung, KLeideranfertigung
und Hcimgestaltung abgehalten.
w'ohl kenn der größte Teil der Inforaationon innerhalb der
Kurse ia Anschauungsunterricht veraittelt v/erden, aber was die
Haushaltlehrerin ihrer Geaeinde besonders wertvoll aacht, ist
die individuelle Hilfe, die sie den einseinen Farmersfrauen
zuteil werden läßt. Oft v/erden auch Fragen gestellt, zu deren
Beantwortung sie detaillierte Auskünfte von der Extension
Service Stelle ihres Bundesstaates oder direkt voa Landwirtschaf tsainisteriua einholen auß.
Die Arbeit der wandernden '"irtschaftslehrerin ist keine
leichtes alljährlich aussen diese Frauen tausende Kilometer auf
vielfach schlechten.und abgelegenen Landstraßen zurücklegen
und oft weit über die noraale .Arbeitszeit hinaus ia Dienste stehen.

Aber die Behandlung menschlicher Problette kann nicht nach

der Stoppuhr benessen werden. Ihre Arbeit könnte nie entsprechend bezahlt werden, fänden diese freundlichen, höflichen und
hilfsbereiten Frauen nicht selbst eine tiefe und echte innere
Befriedigung ia Dienste ihrer Litaenschcn.
ACHTUATG REDAlCTIedA'lU

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+ + + + + + + + + + + + +

H[iJlEIlIS^__M5?^?". ~. ?y?. ??.?..??-^?i '
von

BACOFISCH ZUR

3. Oktober 1949'
a^üffiPEAU

i.i^ier.ticr.nische_^Schulerinnen traa,en_auf_ihre^ 7eis§_ 2Br_internatioiic^ 1 o n_Verst eincli,e,"Liii&; L e i ^
(34 Seilen, 27p e'orte)
NEU Y 0 3 E —- [Amerika

Dienst) --•• A u c h in Amerika ist die

Vorbereitung der Backfische für ihre späteren P f l i c h t e n als Haus
f r e u e n ein Tordringliches Proolem, u n s e r e r £eit.
•Aas dieser. Grunde wurde im Jahre 1945 die Organisation
der "Zukünftigen H a u s f r a u e n Amerikas'* gegründet, die zur Schulung der Schülerinnen der Oberklassen lochen, Backen und Nähen,
Haushaltsführung und KindarerÄiehung auf ihr ^nterrichtsprogramm
setzte, darüber hinaus wurden Probleme des Familienlebens b e sprochen. Bald begannen die jungen TJädchen sich aber auch für di
Vorgänge in der "V0lt zu interessieren und sahen, daß sie auch
mit ihrer, bescheidenen L ü t t e l n einen beachtlichen Beitrag zur
4

Linderung der Not in Europa und A s i e n leisten konnten,
I

V o n kleinen, A n f ängcn_ bis_ zur Anerkemiung_ durch
die ganze V e i t .
Heute, nach v i e r Jahren des Bestehens, haben viele Grupper
der 260 000 Mitglieder zählenden "Zukünftigen Hausfrauen A m e r i kas"

ganze K l a s s e n hauswirtschaftlicher Schälerinnen in v o m

Kriege heimgesuchten Lendern

,:

adoptiori-;* und v e r s o r g e n sie lau-

fend mit Geldmitteln, Stoffen, ITähzoug und Handwerkszeug. B r i e fe,

Rezepte, Bächer und'Zeitschriften werden mit Kolleginnen

aus Skandinavien, " e s t - und Südeuropa ausgetauscht. Viermal im
Jahr

gibt die Organisation ihre eigene Zeitschrift

n

T e e n Times!

("Neuigkeiten für Backfische1-') heraus, die v o n ihren A r b e i t e n ui
E l ä n O n berichtet und auch'Zuschriften v o n ausländischen F r e u n den der Organisation enthält. In Vorträgen und Versammlungen
wird den jungen äädc'hen die Bedeutung internationaler V e r s t ä n -

|i^3RIK^_?IEljST^-..F'ÄJM^.-.?H£TJ:

3. Oktober 1949

Verständigung nahegebracht,
Die "Zukünftigen Hausfrauen Anerikas" sind nicht eingebildet auf ihren Erfolg,

:er s: i v;c.ren doch stolz, als ihnen

in vorigen Jahr der rcI-tfrca?utsciia£ tsbund seine Anerkennung für
"hervorragende Dienste unc. T>c-ictungen auf den Gebiet der Zusammenarbeit zwischen Schülern und Ersiehetn der '.".'clt'' aussprach.
+ + + + + + + + + •* -y + +

HELANZAHE - AUBERGIUSn - EGGPLAMTS - EIERPPLANZM
Von lio t'*nnc W o er.
(68 Zeilen, 540 V.'ortc)
Seit einigen '.Vochen wird in den westduutschen

Geiiüse-

läden eine frendländisch aussehende Genüseart angeboten, die
von den deutschen Hausfrauen mitunter noch recht skeptisch betrachtet wird. Hauche von ihnen halten sie für Artischocken,
andere wieder für einen kleinen, seltsam geformten Irürbis, den
die Gärtner, des ewigen Civ.n und Gelb müde, einmal in aparten
Dinkelviolett auf den markt bringen.
In Italien keimt men diese Frucht untei- den l\amen Melanzane. Sie ist dort weitverbreitet und wird gjrnc gegossen. In
Spanien und Frankreich nennt man sie .aubergine» in Amerika und
England Eggplant und in Deutschland gelangt sie als Eierpflanze
in den Handel.
Sie ist eine winteriiarte Pflanze und gehört wie die Kartoffel und die Tomate mx den Nachtschattengewächsen. Ihr Ursprungsland ist wahrscheinlich Südasien, wo sie bereits vor
Tausenden von Jahren bekannt war.
Ihr Stamm ist aufrecht und ziemlich borkig mit einförmigen,
etwas lappenartigen Blättern und hangenden, gewöhnlich einzelstehenden, violetten Blüten. Die i'rucht gleicht einer großen,
herabhängenden Beere, die

eiförmig, länglich oder auch wie ei-

ne Birnfe geformt sein kann, von etwa 6 - 3 0
- 9 -

cm Größe, von
violetter

"4^55^1 ?IM??!'. -.ry?.??f; t$M.L

3. Oktober 1949

violetter, weißer, Gelblicher Farbe und einer glänzenden, wie
poliert aussehenden Oberfläche.
In den Vereinigten Staaten ist diese Farbe beinahe in
jeden Hausr und Gemüssparten anzutreffen. In Florida, Hey/ Jersey,
Louisiana und Texas wird sie in großen Kulturen angepflanzt und
auf die landwirtschaftlichen Harkte des ganzen Kontinents verschickt. In den Jahren 1930 - 39

betrug die Jahresproduktion

durchschnittlich 861,000 Bushel. Die Frucht braucht warmes Elina
und gedeiht deshalb in nördlichen Suropa nicht.
Eierpflanzen können auf verschiedene *.rten zubereitet werden, ähnlich wie Schnorgurken, panierte Kohlrabi oder Selleriescheiben. Einige volkstümliche amerikanische Zubereitungsartcn
sind folgende;
1 große Eierpflanze
6 mittelgroße Zwiebeln
1 grüne Paprika-Frucht
80 g Butter, Fett oder ül
6 Tomaten
Salz und Pfeffer.
Die in feine Scheiben und Streifen geschnittene

Eierpflan-

ze, Zwiebeln und Paprikaschote v/erden in heißen Fett angebräunt.
Dann legt man das angebräunte Genäse abwechselnd mit den in
Scheiben geschnittenen Tomaten in eine gutgefettete Auflaufform«
Jede Lage wird mit Pfeffer und Salz bestreut und bei näßiger
Hitze etwa 40 Minuten in der Bratröhre gebacken.
5i£££ÖS55£5r§i~i.
3 mittelgroße Eierpflanzen
200 g rohen, unpolierten Reis oder Haferflocken
375 g rohes Hackfleisch
1 Teelöffel Salz
1 Messerspitze Zimt
1 kleine geriebene Zwiebel
80 g Butter, Fett oder Öl
6 mittelgroße, feste Tomaten
Salz und Pfeffer.
Die Bierpflanzen werden der Länge nach halbiert und das
„~
Innere

Innere nit einen Eßlöffel heraiisgenoi.u:icn. Die ausgehöhlten
tfände sollen etwa 1 '-/2 cn dick sein. Dann r.iongt nan Fleisch,
Reis oder Haferflocken und Gewürze gut durch und füllt die Fruchte halb, damit Reis oder Haferflocken genügend Raun zun quellen
haben. Dann legt nan die Hälften aufeinander und hält sie nit
Klannern oder gebrühten Bindfaden zusammen und schichtet sie in
einen tiefen Tiegel. Die Zwiebeln werden in den Fett leicht angebräunt, dann fügt nan die gehäuteten und in Scheiben geschnittenen Tomaten sowie etwas Salz und Pfeffer dazu, gießt das Ganze
kochend aber die Eierpflanzen und gibt soviel rasser zu, daß die
Eierpflanzen bedeckt sind. Bei zugedeckten Tiegel wird das Gericht langsan gedänpft, bis die Eierpflanzen gar sind. Sic dürfen

jedoch nicht zerfallen (Danpfzcit ca. 1 Stunde).

Eierpflanzen-Küchlein^
Die Eierpflanzen werden in 2 cn dicke Scheiben geschnitten,
gesalzen und gepfeffert werden sie in dicklichen, ungesüßten
Pfannkuchenteig getaucht und wie Pfannkuchen ausgebacken.

Die Scheiben werde;!, nachdem sie gesalzen und gepfeffert sine
nit Ei und Sennelbrösel paniert und in heißen Fett gebacken.
Xlerm Sic nun bei Ihren nächsten Einkauf in Gemüseladen
wieder Eierpflanzen sehen, dann worden sie Ihnen nicht nehr so
frend sein und vielleicht nachen Sic einmal einen Versuch. Ihre
Familie wird sich über die Abwechslung bestimmt freuen.

+ + + + + + + + + + + + +

(Amerika Dienst) —

4

- 11 -

l'.^HIÖ^D^ST^-^FüBjpiE^mü,

3. °ktober 1949

SCHÖHHSIT, LIKIB ÜED FRÜHST-CK
Von Cccilc Farmer.
(4-6 Zeilen, 370 i.'orte)
üenn wir unsere wieder sehr rundlich gewordenen Hüften betrachten, dann sind wir leicht versucht,uns wieder nach den
lagen zu sehnen, . wc der Kaloriensatz unsere Diät bestinntc und
wir nach Herzenslust darauf losesson konnten, ohne um die Beweglichkeit und Linie der Taille zittern zu aussen. Zugleich nit dci
stetig zunehmenden Besserung der westdeutschen Versorgungslage
haben die meisten von uns auch an Körpergewicht zugenonnen, und
manches Pfund zuviel

erfüllt uns bereits wieder nit banger Sor-

ge. Linie und Grazie gehören nun einmal zum heutigen Schönheitsideal, und.wenn wir uns aus eben diesen Gründen das eine oder
andere Gericht vorsagen, dann* ist dies durchaus lobenswert.
Leider, und so meint auch der amerikanische Experte für
Fraucnschönhcit, John Robert Powers, fangen die Frauen es inner
falsch an. Hit ihren Abmagerungskuren beginnen sie meist dort,
wo es am wenigsten zweckmüßig und angebracht ist, nämlich bein
Frühstück.
La der Abstand zwischen Abendessen und Frühstück normalerweise 12-16 Stunden betragt, wird die erste Mahlzeit an Tage
vom Körper rasch absorbiert. Er braucht diese Substanzen,und
es wird kaum etwas davon übrigbleiben, das sich als vielgefürchtc
tos Fettpolster festsetzen kann. Es ist lediglich die überschüssige Nahrung, die im Körper als Fettablägerung aufgestaut wird.
Ein näßiges Frühstück, das getrost aus Fruchtsaft, einem Ei,
einer Scheibe VTurst oder Schinken, Brot, Haferbrei und Milch,
Kaffee oder Tee bestehen kann, braucht unser Gewissen kaum zu
belasten.
r

"cnn Sie un Ihre Linie besorgt sind, fangen Sie mit dem

"Hungern" nie beim Frühstück c.n. Hatürlich v/erden sich die Fol-

3

H^BHISt„BaK[STj|^=-|gR-.MS_S42&

* °ktober 195-9

Folgen bemerkbar machen, aber anders als Sic erwarten.
Bas frühstück soll ein Drittel des täglichen Ealoricnbedarfea enthalten* ist dies nicht der Fall, dann werden sich in
laufe der Seit Störungen des geistigen und körperlichen Wohlbefindens „bemerkbar machen. Die Arbeitsleistung wird herabgesetzt/ der Henseh wird gereizt und nervös, er wird leicht müde
werden und sein frisches Aussehen verlieren.
Niemanden froher wäre es eingefallen, Schönheit und Frühstück in Verbindung zu bringen. Aber dies ist tatsächlich so,
Fruchtsaft am uorgen genossen, versorgt den Körper mit aus*
reichender Vitaminnahrung, die für die Reinheit der Haut und
die Schönheit des Ilaares genau so unentbehrlich ist

wie Eisen

für das frische, rosige Aussehen und Kalk für den Aufbau und
cäie Gesunderhaltung der Zähne«
Kenn Sie abnehmen wollen, dann tun Sie das nicht auf
Kosten des Frühstücks. Sie machen sich dadurch doppelt schuldig.
Das Frühstück ist die einsige Mahlzeit an Tage, die die Skala
der faage nicht beeinflußt, aber unentbehrlich ist zur Erhaltung der Gesundheit und Widerstandskraft, zwei Paktoren, die
von größter Bedeutung für ein erfolgreiches Tagewerk sind.
— (Anerika Dienst)
+ + + + + + + + + + + + +



SBEI^HiSOBLBlIE STATISTISCH SORDIERI
(32 Zeilen, 25 0 Worte)
1C217 YORK —

(Anerika Dienst) —

"In großen und ganzen

bringen Kinder ihren Eltern doch sehr viel Freude™, lautet
das zusammenfassende Urteil einer von Institut für experimentelle Pädagogik der Columbia-Universität angestellten Untersuchung über Licht- und Schattenseiten der Kindererziehuiig. Die
- 13 -

•AMBRDQi, DIENST» - FÜR DIE FRAU

3 . Oktober 1949

Die E r g e b n i s s e d e r Umfrage wurden i n dem k ü r z l i c h

veröffentlich-

t e n Buch " J c y s and Problems of Ohild H e a r i n g " n i e d e r g e l e g t .
54-4 F a m i l i e n i n S t a d t und Land mit i n s g e s a m t 1 137 K i n d e r n wurden im Rahmen d i e s e r , Untersuchung d r e i J a h r e l a n g mit
wissengcjaaftlicher

G r ü n d l i c h k e i t b e i r a g t und b e o b a c h t e t , b i s

die

unermüdlichen F o r s c h e r e s schwarz auf weiß h a t t e n : 18 121 a n e r k a n n t e n und offen e i n g e s t a n d e n e n Freuden und Glücksmomentetf
hen nur 7 654 Plagen und Ä r g e r n i s s e

ste-

d e r E l t e r n gegenüber, o d e r ,

i n m a t h e m a t i s c h e n P r o p o r t i o n e n a u s g e d r ü c k t ? die A u s s i c h t e n d e r
E l t e r n , d u r c h i h r e Kinder g l ü c k l i c h e r oder u n g l ü c k l i c h e r zu w e r d e n , v e r h a l t e n s i c h wie 2,5 % 1 .

r

Jenn die E l t e r n s i c h a l l e Abhandlungen und Bücher ü b e r die

vielfältigen

mit d e r K i n d e r e r z i e h u n g verbundenen Aufgaben,

Sorgen und Mühen v / i r k l i c h zu Herzen nähmen, dann wäre die Geb u r t e i n e s Kindes e h e r Anlaß zu k o n d o l i e r e n a l s zu einem G-lückwunschbesuch; meinten die W i s s e n s c h a f t l e r .

Da:3 auch d e r V o l k s -

mund, I'lärchen und L i e d e r eine o p t i m i s t i s c h e Haltung i n d i e s e r
l e b e n s w i c h t i g e n Frage einnehmen, war f ü r s i e eine
ihrer

Bestätigung

Untersuchungscrgcbnicse.
A l l e E l t e r n stimmten d a r i n ü b e r e i n ,

daß die

unerwartet*

g e z e i g t e Liebe i h r e s Kindes s i e a l l e Ilühen v e r g o s s e n l ä ß t . Die
Männer d e r W i s s e n s c h a f t s c h l i e ß e n d a r a u s , daß keineswegs n u r
d i e Kinder Liebe b r a u c h e n . Viele E l t e r n d e u t e t e n auch a n , wie
s e h r i h r S e l b s t b e w u ß t s e i n d u r c h die F e s t s t e l l u n g g e s t ä r k t
daß s i e e i n s c h w i e r i g e s Problem i n d e r K i n d e r e r z i e h u n g

wird,

erfolg-

r e i c h lösen konnton.
+ + + + + + + + + + + + +
WOLLSACHEK
- 14

-



>

"IJSSRIKL DIENST" » PÜE DIg FHAÜ

3 . Oktober 1949

VOLLSACHEN VOR SONNE SCHÜTZEN
§!i52.„Sohandlang_-_langc_LcbGnsdauer,
(13 Zollen,

100 Worte)

PIERRE, SOUTH DAKOTA ~
Feind a l l e r Tjolisachen

(Amerika D i e n s t ) —

Ein großer

i s t direkte Sonnenbestrahlung;

sie

schwächt d i e Fasern des Gewebes, n a c h t s i e b r ü c h i g und b e s o n d e r s e m p f i n d l i c h gegen die Einwirkungen ren

Alkali.

Um das Ausmaß d e r z e r s t ö r e n d e n Wirkung d e s S o n n e n l i c h t e s
f e s t z u s t e l l e n , wurden i n der V e r s u c h s s t a t i o n des S t a a t e s SüdDakota v e r s c h i e d e n e A r t e n neuen 1 7 o l l s e r g e s S t r a h l e n

ausgesetzt,

d i e denen des S e n n e n l i c h t e s e n t s p r a c h e n . Dabei z e i g t e s i c h , daß
s e l b s t s c h w e r s t e V/ollst off e nach 7 0 0 - s t ü n d i g e r Einwirkung d e r
S t r a h l e n ü b e r 60$ i l : r e r u r s p r ü n g l i c h e n F e s t i g k e i t

eingebüßt

hatten.
Die Lebensdauer von V/ollsachen wird bedeutend v e r l ä n g e r t ,
wenn s i e d e r d i r e k t e n S o n n e n b e s t r a h l u n g f e r n g e h a l t e n

werden.

+ + + + + + + + + + + + +
NIGHT BLIND DRAUFLOSilAHENt
Einiges_übo_r

%delöto2_Nahfaden_und_Stcffdic^kei

(17 Z e i l e n , 140 V o r t e )
Die a m e r i k a n i s c h e H a u s w i r t s c h a f t s a b t e i l u n g

rätj

E i n e e i g e n e Nähmaschine i s t e i n k o s t b a r e r B e s i t z . Doch s o l l t e
sich
man, -onn man etwas zu nähen h a t , n i c h t e i n f a c h an die Maschine
s e t z e n und a n f a n g e n , s o n d e r n v o r h e r ü b e r l e g e n , ob N a d e l , Nähg a r n p a s s e n und d i e r i c h t i g e S t ä r k e h a b e n .
Dio Größe d e r Nadel s o l l der S t ä r k e des Fadens e n t s p r e c h e n , ebenso wie d e r Faden d e r Dicke des S t o f f e s a n g e p a ß t
s o l l . Eine zu grobe Nadel h i n t e r l ä ß t l e i c h t

sein

s i c h t b a r e Löcher

im Gewebe, wodurch Naht oder S t e p p e r e i unschön e r s c h e i n e n . S i n
s t a r k e r Faden i n einem zu f e i n e n Nadelöhr w i r d s c h n e l l f a s e r i g .
Vor a l l e n
- 15 -

"AMERIKA DiafST" - PÜ2 DIE FRAU

3 . Oktober 1949

Vor a l l e n Dingen i s t d a r a u f zu a c h t e n , daß d i e Nadel ganz g e rade i s t ,

e i n g l a t t e s Öhr und e i n e s c h a r f e S p i t z e h a t .

e i n e n u r l e i c h t verbogene N^del l ä ß t S t i c h e a u s , e i n

Selbst
scharfkan-

t i g e s Nadelöhr z e r f a s e r t den Faden, und e i n e stumpfe S p i t z e b e s c h ä d i g t d a s Gewebe,
Daher a l s o : Nicht b l i n d d a r a u f l o s n ä h e n , s o n d e r n s i c h
e r s t v e r g e w i s s e r n , daß a l l e d i e s e V o r a u s s e t z u n g e n e r f ü l l t s i n d .
— (Amerika D i e n s t ) —
+ + + + + + + + + + + + +
AMERIKANISCHE GEFLÜGELZÜCHTER
GEBEN DEN HAUSFRAUEN FOLGENDE BAT SCHLÜGE«
(9 Z e i l e n , 70 Worte)
Um e i n g e k o c h t e s E i l e i c h t von d e r Schale zu l ö s e n , nimmt
man e s r a s c h a u s dem Kochwasser

und h ä l t e s s o f o r t

unter

f l i e s s e n d e s k a l t e s Wasser. Damit wird d e r Kochprozess r a s c h unt e r b r o c h e n und die Schale

gelockert.

Das s o f o r t i g e Kühlen i n Wasser v e r h i n d e r t auch d i e B i l d u n g
j e n e s d u n k l e n R i n g e s ^ d e r s i c h m i t u n t e r um den L o t t o r e i n e s h a r t g e k o c h t e n E i e s b i l d e t . D i e s e r Ring kann ganz v o r h i n d e r t werden,
wenn d i e E i e r ü b e r k l e i n e r Flamme

n i c h t zu l a n g e gekocht und

dann s o f o r t a b g e k ü h l t werden. — (Amerika D i e n s t ) —
+ + + + + + + + + + + + +

Quellenangabe n i c h t unbedingt

- 16 -

erforderlicht

AMERIKA DIENST
U. S. Feature Service
R e d a k t i o n : Bad N a u h e i m , Goetheetraaae 4 • T e l e f o n 2041/486

Sf2l».IlA.2*«.4i 2t

«Für die Frau"

10 October 1949

The acoonpanyirg "AMEHIKA DIENST" special news and feature
report, "?0H ;.CIulElT% eoatains thc following:

President Trunan
in public life.

acknowledges the inportance of U.S. wonen

II.: _.a^5§5 SMLSUSIimSS JJOLEI_T_TC^ Q2LEBRATE.:
The National Federation of Business and Professional "fönen's
Clubs is holding its 22nd annual National Business ..onen's
\.eek.
III.^FUSSY_Ax'PETITES:
Food prejudiecs are not only expensive; they m y also lead
to nalnutrition, aecording to hone econonists of the U.S.
Department of Agriculture.

New York City junior hi h schools enphasize "exploration"
and "guidance" to help early adelesconts discover and develop
native talents for learr.ing and living.
V.

MAGIC PASTHJT;
'"Pennsylvania Dutch" pret2el nakers have been in the business
for over 200 years, guarding the pretzel fomula as
zealously as nations vio to koep thc secret of the aton bonb
today.

viz__^^i^s\.£^T^_LgoK_i^_KAjw_coir;ruRE3£
New Yorker hairdressers clip hair extrencly short—no nore
than 3 inches in length—nould it tight and close to the head
VII,_BRIEFS£'
a.) The "Canp Fire Girls".
b.) Line. Schiaparelli sends ready-made fall-fashions to the
U.S.A,

c.) Llatresses made of "Latex".
d.) U.S. Tax c o l l e c t o r s ask for exaet address of the n o t h e r in-law.
+ + +-'- + + +• •»• ++ + + +

AMERIKA DIENST
U. S. Feature Service
R e d a k t i o n : Bad N a u h e i m , G o e t h e s t r a s s e 4 • T e l e f o n 2041/486

«Für die Frau"
1 0 , Oktober 1949

INHALT SVSR 7,51 CHHI S

1.
2.
3.

4.
c

6.
7.

So^te

Zeilen

Truman be^rtiest dia politische Tätigkeit
der amerikanischer. Frauen«

1

43

"Hilf mit an u£b»j Doicer Gemeinde sie wird es Dir tai aeiiäf aoh vergelten,'•'

2

46

"Extrawürste" - auch in Amerika teuer.
Richtiges Essen fördert die Gesundheit,
spart Geld und Mühe.

4

44

New Yorker höhere Schulen entdecken und
fördern die Begabung ihrer Schüler.

6

44

Magisches Gebäck.-In Zeichen der Bretzel
gab es Kämpfe und Streitigkeiten aller
Art.

7

50

New Look der Haarmode.- Zu jeden Saisonstil die passende Frisur.

9

33

10

17

Kurznachrichten für die Frau;
a.) Die "Camp Fire öirls"
b.) isEG, Schiaparelli liefert Konfektion
14
nach den U.S.A.
c.) matratsen aus Schaumgummi.
d.) Die Schwiegermutter und das Stcueramt.
+ + + + + + + + + + +

*

11
11

15
21

12

AMERIKA DIENST
U. S. Feature Service
R e d a k t i o n : Bad N a u h e i m , G o e t h e s t r a s s e 4 • T e l e f o n 2041/486

«Für die Frau"
10. Oktober 1949

£J* _£§lj££§5fix..-5 • _41_ '•

THOMAS BEGRÜBST DIR POLITISCHE TÄTIGKEIT
DER AMERIKANISCHER FRAUEN
(43 Zeilen, 340 Worte)
WASHINGTON —

(Amerika Dienst) -- Präsident Truman, der

kürzlich in einer Rundfunkanspräche anlässlich des "Tages der
demokratischen Frauen", der alljährlich von der demokratischen
Partei vo.ranstT.ltet wird, die immer grösser werdende Anteilnahme der amerikanischen Freu au Gedeihen ihrer Nation anerkennend
hervorhob, dehnte diese Anerkennung auch auf alle Frauen der
Welt aus, die bereit sind, politische und soziale Verantwortung
auf sich zu nehmen.
Das immer stärker werdende Hervortreten der amerikanischen
Frauen bei nationalen und internationalen Kongressen

beweist

auch die starke Teilnahme der Frauen an der Arbeit der Vereinten Nationen,wie z.B. Ars. Eleanor Roosevelt und Mrs. Ruth Bryan
Rhode, die frühere U.S..'... Gesandtin-in Dänemark, die Vereinigten
Staaten bei der 4. UN-Vollversammlung in Flushing Meadows, NY,
vertreten. Zwei weitere Amerikanerinnen, Mrs. Charles U.Tillett
und Miss Martha B. Lucas, sind Mitglieder der' UN-Delegation bei
der 4. Tagung der UNESCO in Paris«
Immer mehr Frauen der Vereinigten Staaten rücken bis in
die höchsten Staatsstellen vor. So gibt es bereits einen weiblichen Senator, 8 weibliche Mitglieder des Repräsentantenhauses,
auch das Schatzmeisteramt sowie die Stelle des Direktors der
staatliehen M:\inze werden von Frauen bekleidet.

Wie
- 1 -

10

HAMggjKA DOTST^ 2 _FÜR w gjg p 4 ? |

- Oktober 1949

'./ie stark pioh die politische Frau Amerikas allen politisch tätigen Frauen der V,;elt verbunden fühlt, zeigen Ausführungen, die kürzlich Lrs. J» Blair Bück, Präsidentin des Verbandes amerikanischer Frauenclubs und eine der 28 U.S. Teilnehmer am "Toim meeting in the Air", einem öffentlichen Forum, das
in allen Hauptstädten der Lelt stattfand, machte, als sie von
ihrer Reise um die iielt

nach Amerika zurückkehrte: "Die Frauen

der ganzen "weit kämpfen im grossen und ganzen mit den gleichen
Schwierigkeiten. Sie opfern einen grossen Teil ihrer Zeit, um
freiwillig an der Lösung dringender sozialer Probleme ihres
Landes mitzuhelfen. \ohl stehen die leiblichen Sorgen um Essen,
Löhnung und Kleidung noch immer an erster Stelle, verstärkt
durch die FliLchtlingsprobleme, die von v.Ostdeutschland bis Indien die gleichen sind. Aber auch gerade in Ländern mit jungen
Regierungen macht sich immer mehr das verstärkte Interesse und
die grössere Aufgeschlossenheit der Frauen politischen Fragen
gegenüber bemerkbar.
"Ausgehend von den engen Kreisen ihrer Familie und ihres
Staate« wird die Frau

eine wahre Hilfe auf dem Wege zu tie-

ferem gegenseitigem Verständnis werden, das die erste Voraussetzung ist für einen dauerhaften Weltfrieden."
+ + + + + + + + + + f + +

"HILF LIT AM AUFBAU DEINER GEMEINDE - SIE WIRD ES
DIR TAUSENDFACH VEROELTEi "

berufstatigen_Frau.
(46 Zeilen, 310 "..orte)
NEU YORK —

(Amerika Dienst) —

neben ihrer Arbeit im Euro, in

Die berufstätige Frau, die

Fabrik oder Sprechzimmer•ihren

Haushalt führt und ihre Kinder erzieht, ist in den Vereinigten
- 2 -

^MERIKA^DIMST^-^ij^I^FRAU^

10. Oktober 1949

Vereinigten Staaten langst eine alltägliche Erscheinung geworden. Durch diese Doppelaufgäbe sah sie sich aber plötzlich Problemen gegenüber, die nicht einfach zu lösen waren. Es dauerte
aber nich^ lange, bis sie erkannte, dass ihre Berufskolleginnen
mit denselben Schwierigkeiten zu kämpfen hatten,und man versuchte, gemeinsam mit den Problemen fertig zu werden. Frauen aller
Berufszweige schlössen sich zu Clubs zusammen,aus denen dann
schliesslich die "Kationale Vereinigung weiblicher Geschäftsund Berufsverbände" hervorgegangen ist.
Die 150 000 Mitglieder der 2 500 Ortsverbände werden vom
9. - 16. Oktober ihre 22. Jahresversammlung abhalten, zu der
Präsident Truman und alle staatlichen Behörden ihre Unterstützung zugesagt haben. Die Tagungen werden sich in diesem
Jahre ausschliesslich für die Besserung der Verhältnisse in
den einzelnen Heimatgemeinden einsetzen.
Dr. Francis Scott, die Präsidentin der Vereinigung, führte
in ihrem Aufruf an die Frauen u.a. aus:
"Die Stadt, in der wir leben und arbeiten, bedeutet für uns
mehr als nur ein Mittel zum Geldverdienen. Sie ist nicht nur
Brotgeber und' Wegbereiter zu beruflichem Vorwärtskommen,sondern ist vielmehr unser

grösseres Haus, für dessen geordnete

Haushaitführung nicht nur der Staat und die Stadtverwaltung ,
sondern jeder einzelne Bürger mitverantwortlich ist.
;t

Gerade weil ihre Arbeit sie f"r lange Stunden am Arbeits-

platz festhält, kann es ihr nicht gleichgültig sein, wie ihre
Stadt aussieht, sie verlangt Sicherheit für ihre Kinder und für
sich, Wirksamkeit der Polizei und Feuerwehr, ausreichende Verkehrsanlagen und saubere und hygienisch einwandfrei geführte
Gaststätten.
"Da die Finanzlage einer Gemeinde auch ihren eigenen finanziellen

I

"AMERIKA DIENST" - TÜR DIE FRAU.

10. Oktober 1949

finanziellen Erfolg mitbestimmt, ist die berufstätige Frau notwendigerweise an Steuern und Haushaltplanung, an Schulwesen,
gründlicher Ausbildung des beruflichen Nachwuchses ganz besonders interessiert.
;

'Bei ihren Anstrengungen um die Vervollkommnung der Aus-

stattung des Gemeindehauses verfolgt die berufstätige Frau die
alte gute Haussitte der freiwilligen Helfer. Durch bürgerliche
Pflichten und berufliche Organisation verbunden, gibt die berufstätige Frau, genau wie ihr männlicher Kollege von ihrer
Zeit, ihrem Können und ihrem Gelde und arbeitet so ständig mit
an der Verschönerung ihrer Heimatgemeinde. Es ist eine wahrhaft
lohnende Aufgabe".
ACHTUNG_REDAKTIONEN"j. Der "AMERIKA DIENST" übersendet Ihnen auf
pJif0XQLeiraag
kostenlos ein Bild von
Mrs, Francis Scott.
*• + + + + + + +' + '+ + + +
"EXTRAWÜRSTE" - AUCH IN AMERIKA TEUER'
Si£^iiSe2 *"ts§£ fördert dig Gesundhe^it^s^a^t^G^l^und^Mühe^ '
(44 Zeilen, 350 V/orte)
"..ASHINGTON «« ({Amerika Dienst;) ~* Aner±k&

yexsctostotä&eto*:*

Menschen Jensei t-s- -seiner 'Grenzen* als -das-Land-, in dem "Milch
und Honig fliesst":

Jeder kann essen, was ihm am besten

schmeckt, und die Zusammenstellung der Mahlzeiten macht den
Hausfrauen nicht die geringsten Sorgen,
Diese Ansicht ist durchaus falsch, denn auch die amerikanische Hausfrau kann es sicij nicht leisten, bei jeder Mahlzeit
Rücksicht auf die Geschmacksrichtungen der einzelnen Familienmitglieder zu nehmen, .ohne dabei ein grosses loch in ihre Haushaltskasse zu reissen. Die Haushaltexperten des U.S.-LandwirtSchaftsministeriums warnen die amerikanischen Hausfrauen davor
(und auch manche deutsche Hausfrau kann es sich zu Herzen nehi men),
_ 4 _

"AMERIKA DIENST" - FÜR DIE FJAAU.

10. Oktober 1949

nehmen), jeder Laune oder jedem V.unsch der Familienmitglieder
in bezug auf die Mahlzeiten nachzukommen, denn die Lebensmittelpreise sind hoch

und "Extrawürste" daher ein teurer und un-

nötiger Luxus. Die erhöhten Ausgaben, die dadurch entstehen,
dass die Hausfrau es "jedem recht machen will" können selbst
durch noch so sorgfältiges Planen, wohlüberlegtes Einkaufen und
richtiges Kochen nicht wettgemacht werden. Nicht nur viel Geld,
sondern auch Zeit und Mühe bei der Zubereitung bleiben der Hausfrau erspart, wenn, jedes Familienmitglied versucht, seine Abneigung oder sein Vorurteil geg#n d as eine oder andere Gericht zu
überwinden und das zu essen, was auf den Tisch kommt. Wer

beim

Essen allzu wählerisch ist und das stehen lässt, was ihm nicht
schmeckt, läuft darüber hinaus Gefahr, seinem Körper notwendige
Nährstoffe zu entziehen, und gesundheitliche Störungen oder gar
Unterernährung können die Folge sein.
Bevorzugung von Lieblingsgerichten - schlechtes Beispiel
für Kinder.
Erwachsene Familienmitglieder sollten sich besonders davor
hüten, in Gegenwart von Kindern über das Essen zu sprechen oder
ihre Abneigung gegen

einzelne Gerichte zu zeigen. Abgesehen da-

von, dass den übrigen Teilnehnem an der Mahlzeit dadurch der
Appetit verdorben werden kam], sind Kinder auf diese weise sehr
leicht zu beeinflussen, und die Vorurteile, die sie durch das Benehmen der Erwachsenen bei Tisch erhalten, haften ihnen oft ihr
ganzes Leben lang an. Eine sehr gute Schule für Kinder, die beim
Essen zu sehr mäkeln, ist der Kindergarten, Hier werden ihnen
nicht ihre Lieblingsgerichte vorgesetzt oder ihnen lange zugeredet aber bald essen sie genau so tüchtig wie ihre kleinen
Spielgefährten.
Selbst ein noch so tief sitzendes Vorurteil kann überwunden
werden: das hat sich besonders während des Krieges gezeigt, als

^MffiRIKA_DIENST^-_rjR_DIE-FRAlJi

10. Oktober 1949

als viele Soldaten es lernten, Gerichte zu essen (und sogar
gern zu essen), die sie früher nie angerührt hätten.
+ ++ + + + + + + + + + +

NEW YORKER HÖHERE SCHUTEN ENTDECKEN UND FÖRDERN
DIE BEGABUNG IHRER SCHÜLER
(44 Zeilen,350 Worte)
NEW YORK —

(Amerika Dienst) —

Jede Mutter empfindet Stolz

und Genugtuung, wenn ihr Kind eine besonders gute Auffassungsgabe
zeigt, und schaut mitleidig auf den Sohn ihrer Nachbarin, der in
den Hauptfächern der Schule Iceine guten Fortschritte zu verzeichnen hat. Es ist richtig, dass der Junge wohl langsamer lernt und
mehr Zeit für seine Schulaufgaben braucht als ihr eigenes Kind.
Sie übersieht dabei vollends, dass er dafür aber über ausgesprochen künstlerische Fähigkeiten verfügt. Diese frühen Anzeichen
künstlerischer Begabung werden von Eltern und Lehrern gleich oft
kaum oder auch garnicht beachtet, und das Kind wird angehalten,
sich in seine Schularbeiten zu vertiefen und solche "Flausen"
zu unterlassen.
Die höheren Schulen der Stadt New York haben erkannt, wie
nützlich es für das Schulkind und für seine spätere Laufbahn
sein kann, wenn vor allem bei den Schülern der unteren Klassen
Neigungen und Begabungen entdeckt und gefördert werden. Um den
Schülern ausreichende Gelegenheit zu geben, sich praktisches
Wissen auf vielen Gebieten des Lebens anzueignen, werden die
Lehrpläne

dieser Klassen In/Zukunft besonders reichhaltig sein.

Da die Veranlagung zum Lernen und Verarbeiten des dargebotenen
Stoffes keineswegs bei allen'Schülern gleich stark ausgebildet
ist, muss neben einer guten Grundlage in den Elementarfächern
gerade in den unteren Klassen der höheren Schulen eine Atmo,Sphäre geschaffen werden, in der die Schüler sich wohlfühlen und c:

- 6-

^WiERIKA_DIEIJSri^_r_™_piE_FRAU.

10. Oktober 1949

und die ihren individuellen Wünschen entgegenkommt.

Eine solche Schule wird nicht nur eine Art Paukanstalt
sein, an der die Kinder sich in eine ganz "bestimmte Anzahl von
Lehrfächern vertiefen. Angeleitet durch "besonders ausgebildete
Lehrer entdecken und entwickeln die Schüler dann auch ihre handwerkliche Geschicklichkeit, ihre künstlerische Veranlagung und
ihre Vorliebe für dieses Oder .jenes Unterrichtsfach. Die Förderung dieser Talente schafft nicht nur eine freudigere Atmosphäre
und führt zur Ausübung nützlicher Lieblingsbeschäftigungen,sondern
kann auch die 'wähl des späteren Eerufs entscheidend beeinflussen.
Natürlich darf bei derartigen Plänen niemals vergessen werden, dass die Schüler bereits kleine Persönlichkeiten sind, die
als solche angesehen werden wollen und die sich gerade im entscheidenden Alter der Entwicklung befinden. Das erste Aufleben .
von Impulsen, ..ünschen und Interessen ist bei Kindern noch eng
verkettet mit dem Verlangen nach Zärtlichkeit und Beifall, und
gerade die Schule sollte deshalb versuchen, die Energien der
Heranwachsenden in die richtigen Bahnen zu lenken, anstatt alles
nicht ins Schema Passende
+ + + +

zu unterdrücken und zu verdrängen.
H-

+ + •:- + + + + +

nr&rscHES

GEBÄCK

Im_Zeichen der_Bretzel £^_es_Kämvfe_und
Sil£i£i£k^ite^_a^le^_£.rt_.

(50 Zeilen, 400 uorte)
. PHILADELPHIA, PENNSYLVANIA —

(Amerika Dienst) —

Bretzeln

haben eine lange Vergangenheit und spielten in der Magie und Religion eine beträchtliche Rolle. Diese lange Geschichte hat natürlich auch in der Rechtschreibung ihre Spuren hinterlassen,
denn neben Bretzel finden wir noch Brezel, Brätzel und Prezel -

2AMERIF4_DIEHST^_r-?TR_DIE_FR^J.

10. Oktober 1949

Prezcl - auch hört man neben die auch der und das Bretzel sagen
während man in den Vereinigten Staaten» wo dieses Gebäck sich
ebenfalls grosser Beliebtheit erfreut, "pretzel" schreibt.
Bretzeln soll es in Mitteleuropa schon im Altertum gegeben
haben,und zwar sowohl bei den Römern

als auch bei den Germanen,

die ein ähnlich geformtes Gebäck dem Gotte Donar widmeten, bis
um die Mitte des 8. Jahrhunderts dieses "heidnische" Gebäck als
"Heidenwecken" verboten wurde. Es feierte jedoch bald in etwas
veränderter Form Auferstehung und zwar ähnelte es nun zum Gebet
verschlungenen Armen und erhielt daher auch von dem lateinischen
Worte "bracellum", Ärmchcn, seinen Namen.
Damit waren aber noch keineswegs alle Schwierigkeiten und
Probleme in der Geschichte der Bretzel vorüber, denn es war unter anderem auch der Anlass zu andauernden Streitigkeiten unter
den Pennsylvania-Deutschen in den Vereinigten Staaten: Nachbarn
wurden zu Erbfeinden, einzelne Gemeinden isolierten sich hochmütig von den anderen, Zwist und Uneinigkeit brachen immer wieder los - und das alles wegen der Eretzolrezepte, die sorgsam gc
hütet, eifersüchtig bewahrt und nur vom Vater auf den Sohn weitervererbt wurden« Die Teigrezepte wurden besonders in der Gegend von Lititz fast ebenso geheim gehalten wie etwa heute das
:,

Rezept" zur Herstellung von Atombomben. Sie haben sich im Lau-

fe der Feit kaum geändert, und eine der grossen "Pretzel"-Firmen
Amerikas erzeugt heute noch ihr knusperiges Gebäck nach den alte
Rezepten aus dem Jahre 1861.
Bei der Herstellung vereinen sich industrielle Massenfabrikation und traditionsreiche Feinbäckereikunst und wenn die Produktion auch gleichsam am laufenden Band vor sich geht, so ist
andererseits wieder ein eigener Arbeiter beschäftigt, der festzv
stellen hat, ob das Krachgeräusch der "pretzels" richtig ist.
(Bei einem Gebäck mit so ehrwürdiger Vergangenheit muss eben
auf alles achtgegeben werden.) - übrigens ist es gar nicht
- 8 -

10

-^Üm£--5?§S§?-.I-f5B-5Ii.?5^S»

« Oktober 1949

nicht ausgeschlossen, dass diese "urgermanischen!: Delikatessen
demnächst ihre Renaissance in der alten Heimat feiern werden,
wenn die einstmals mystikumwobenen Bögen, hei deren Zerbrechen
man sich etwas wünschen durfte, eines Tages säuberlich kartoniert als knusperiges Produkt "ma.de in U.S./-.." wieder bei uns
auftauchen.
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Anforderung kos tonlos sechs Bilder zu obigem Artikel.

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(33 Zeilen, 260 "./orte)
NEVi YORK -- ( .merika Dienst) —

Noch bevor der New Look

sich der T.7elt vorstellte, erkannten seine Schöpfer, dass selbst
ihre gediegensten Modelle plump und aufgebauscht wirkten, wenn
dazu eine unpassende Frisur getragen wurde. Besonders waren es
die damals tonangebenden, schulterlangen Locken, die trotz aller Versuche nicht in Einklang mit den rauschenden Röcken, betonten Hüftlinien und schmalen Schulterpartien der neuen Mode
gebracht werden konnten. Erst als einige Pariser Figaros den
Mannequins die Haare kurz schnitten und sie ihnen in reizenden
kleinen Locken und Wellen rund um den Kopf legten, war eine
einheitlich fraulich-anmutige Linie geschaffen und die 'Wirkung
des New Look vollkommen.
Aber das war "damals", und wie in der Kleidermode hat sich
auch in der Haarmode manches geändert. Die Röcke und Kostümschößchen begannen schon im vorigen Jahre etwaa von ihrer Länge
und Weite zu verlieren, und zu den neuen Formen gesellten sich
auch die neuen Frisuren. Das Ha-?;r war so geschnitten, dass es
sich wie eine Kappe um den Kopf legte, mit einigen flaumigen

9

10

Ü^Ri5s.5I55§5"-;.?S5-Ki.l5*S5i

* Oktober 1949

flaumigen Löckchen im Nacken und an der Stirn.
Der Stil der kommenden New Yorker Saison erreicht durch
einfache, anschmiegsame Linien und schlichte Farben eine so vor-?
nehme Eleganz, wie sie der New Look "bisher nicht aufweisen konnr
te. Die Schöpfer der Haarmoden, formbewusster und einfallsreich,
als je zuvor, haben dazu die %indstoss"-Frisur geschaffen} nur
4 bis 5 cm lang, schmiegt sich das Haar, der Bewegung jeder einzelnen Wolle nachgebend, eng an den Kopf. Diese Frisur wirkt wi
von einem Bildhauer modelliert, so, als sei die Vorlage ein Mädchenkopf gewesen, dessen Haare von einem kräftigen Windstoss voj
hinten an den Kopf gepresst wurden.
Vielen von uns nag diese neue Frisur vielleicht allzu ausgefallen sein, /.her wie lauer in Modedingen, wird auch sie, genau wie ihre Vorgängerinnen, in kurzer Zeit begeistert aufgenommen und nachgeahmt werden,
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^

DIE "CAMP FIRE GIRLS"
(17 Zeilen, 140 Worte)
NEW YORK —

(Amerika Dienst) —

Im Jahre 1910 wurde in

Amerika die Camp Fire Girls, Inc. gegründet. Diese Vereinigung
hat es sich, ähnlich wie die Pfadfinderorganisation, zur besonderen Aufgabe gemacht, junge Menschen in ihrer Freizeit zu nütslicher Beschäftigung anzuhalten. Der Name "Camp Fire", Lagerfeuer, erinnert an die Indianer, deren Tugenden sich die Mitglieder der Vereinigung zum Vorbild nehmen. Zur Zeit sind 360 000
Mädchen aus allen Schichten der Bevölkerung, im Alter von 7 18 Jahren, Mitglieder dieser Organisation, die bereits in 33
Ländern existiert. Die romantische Idee der Vereinigung fand
grossen Anklang« Bisher waren über 2 1/2 Millionen Amerikanerin"nen
- 10 -

10

"£M§SI$OtlS§2!.r*i2Bi.ßßj|l&Ei

« Oktober 1949

Amerikanerinnen in ihrer Jugend Camp Fire Girls*
Das Programm des Bundes umfasst sieben Tätigkeitsgebiete:
Kunst und Gewerbe, Haushaltführung, Sport und Spiele, Wandern
und Lagern, Naturwissenschaft und Mechanik, Bürgerkunde etc.
Seit Kriegsende beteiligt sich die Vereinigung an allen amerikanischen Hilfsaktionen für die notleidenden europäischen Länder,
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MME SCRTAPARELLI LIEFERT KONFEKTION N\CH DEN U.S.A.
(14 Zeilen, 110 ^orte)
NEW YORK —

Amerika Dienst) —

Neben Christian Dior,

Jacques Fath und Pierre Balnr.in, wird auch Madame Elsa Schiaparelli, die mit zu den bekanntesten Pariser Modeschöpfern gehört,
eine eigens für den amerikanischen Markt konfektionierte Modellkollektion in New York zeigen. Sie bringt zunächst jedoch nur
Mäntel und Kostüme, deren Preise denen der besten amerikanischen
Ausführungen entsprechen. Sie werden nach ihren Entwürfen von
einer führenden Bekleidungsfirma in den Vereinigten Staaten hergestellt und weisen im Gegensatz zur vorjährigen Herbstmode kürzere Röcke, tiefere Ausschnitte und abfallende Schulterlinien
auf.
Nach der Modepremiere in New York sollen die Modelle überall in den Vereinigten Staaten-jedoch in jeder Stadt jeweils nur
von einem Modehaus-verkauft werden.
r

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MATRATZEN AUS SCHAUMGUMMI
(15 Zeilen, 120 Sorte)
NEV. YORK —

("merika Dienst) —

für Autos, Eisenbahnen, Theater

Sesselpolsterungen, Sitze

sowie Matratzen werden neuer-

dings aus Schaumgummi hergestellt, einem vielseitig verwendbaren
Material, da3 aus Latex

dem Milchsaft des Gummibaumes, gewon-

nen wird.

Die
- 11 -

"AMERIKA DIENST" m FÜR DIE FRAU.

10. Oktober 1949

""""•

z

•sa*

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*

Die Erzeugung von Schaumgummi erinnert gu^ächst eher an
die Herstellung einer Torte

als an einen technischen Prozess.

Vor auf Schaumgummi sitzt oder liegt, wird von Millionen kleinster, nachgiebiger und trotzdem fester Gumpiblaschen getragen.
Das Material ist ausserordentlich hygienisch, hat keinen Eigengeruch und nimmt auch keine fremden Gerüche an. Sein spezifisches Gewicht ist so gering, dass jede Hausfrau eine zusammengerollte Schaumgummiaatratze mühelos -unter dem Arm tragen kann,
Schaumgummi verändert seine Form auch nach langem Gebrauch nicht,
es bleiben keine Vertiefungen. Daraus hergestellte Gegenstände
sind unverwüstlich, ihre Lebensdauer ist praktisch unbegrenzt.
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DIE 3CH..IEGEhMUTTER UND DAS STEUERAMT
(21 Zeilen, 170 .orte)
MINNE AP 0IIS,MINN.—(Amerika Dienst)-»In einem Start des amerikanischen Mittelwestens kam ein Geschäftsmann zum örtlichen
Steueract und erstattete pflichtgemäss Meldung von einer kleinen Veränderung in seinem Betrieb. Darauf wurde ihm ein ellenlanges Formular in die Hard gedrückt, und ob zwar das Fragebogenausfüllen dort viel seltener ist ".ls in Europa, füllte der Mann
geduldig alles ".us, bis er über die Frage stolperte:" Name und
Anschrift der Eltern der Ehegattin"«
"7/ozu ist das gut?", fragte er überrascht.
"Um Sie gegebenenfalls ausfindig zu machen", erwiderte der
Beamte freundlich,
"Ja, aber würden da nicht meine eigenen Eltern besser Bescheid wi.-sen als meine Schwiegereltern?"
"Binsen Sic", erklärte der Steuerbeamte, "das ist so: es
kommt gelegentlich vor, dass ein Haushalt in die Brüche\ geht-,die
Eheleute getrennt leben und wir dann Schwierigkeiten bei der
- 12 -

2^EriIK^_5IEFST^_-_F^_DIE_FRAÜ.

10. Oktober 1949

der Steuererhebung haben, Und da hat die Erfahrung ggseigt,
dass niemand so sehr daran interessiert ist, den Mann der
Steuerbehörde ausEuliefern, w£e seine Schwiegereltern, Ein
\nruf bei der Schwiegermutter genügt, und in ein paar Stunden haben wir den Mann und unser G-eld."
+ + + + + + + + + -;- + + +

Quellenangabe nicht unbedingt erforderlich.

- 13 -

U. S. Feature Service

«Für die F r a u "

R e d a k t i o n : Bad N a u h e i m , G o e t h e s t r a s s e 4 • T e l e f o n 2041/486

19 Octobcr 1949
The acconpanying "AMEdlKA DIENST" special news and feature
report, "FOH ivCLiEN", contains the following:

.'.Lcrican v/orking girls, econorlcally . speaking, play an
irportant part in the ooLrunity tiiey live in.

Biith rate in 1948 still high, whereas death figurcs of
the last ten years show a constant decrease.

JLthough nobody flnds effonso in £ harr less,cntortaining.gai:
a late "St. louis -Ost Dispatch" opinion survey reveals
streng feciale otjoctions to any kind of hazardous gaiibling.

Professional forestry is attracting an increasing nunber
of wonen fror, all parts of the U.3.A. (with picturcs).

l4-..I2^J§.S23S-Ä£¥sJ§-lSi-2S£2S5?I§-lÄ2i5i
ise foresight of uothers helps prevent r.any aeeidents.

jS4..I2£LTii'222,§SiSS55§«ISS.fiSÄ-J-ÄiSSi
Hollywood's nost fa::.ous but aging für:: s t a r s have already
passed the olinax of t h e i r far.e and caused fil::: producers
to s t a r t alorge-scale search for younger t a l e n t s .

a . ) General Lucius L. Clay aeeepts chain::anship of a
COEnrittoe to Sponsor c h i l d s e r v i c e work ar.ong needy
Ger:::an c h i l d r e n .
b . ) I n t e r n a t i o n a l Cor. f o r t s Department of the Salvation
Arny helps thousands of honelesfl Gerr.:an y o u t h s .
c.) »i»P« Ahnelt| renovmed Gariaan - born fashion expert die*
i n r.cv-j York.
d.) Rice—versatile food.
+ + + + ++

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AMERIKA DIENST
U. S. Feature Service

"Für die Frau"

R e d a k t i o n : Bad N a u h e i m . G o e t h e s t r a s s e 4 • T e l e f o n 2041/486

Y°l i .11 z _fe_42_ W.

19. Oktober

1949

INHfJ.T3V3R2EIC.HNIS

Seite

Zeilen

Fleissig, spn.rs°.n und häuslich.-Die
berufstätige junge Amerikanerin kennt
den Ernst des Lebens.

1

78

Geburtenzahl und Säuglingssterblichkeit
in den Vereinigten Staaten,

3

27

Frauen erobern den Wald.-Als Holzarbeiterin, beim landvermessen, auf Feuerwache und in den Baumschulen.(mit Bildern)

4

62

•ELe Karte und die Kanne machen manchen
zum arnen L;annei!-Vas amerikanische Frauen beschäftigt.

7

55

Die Kinder sind nicht immer schuld.-Kluge Voraussicht der Lütter verhütet Unheil.
Von.. RVn .ABax-hmei s t er,
9

57

6.

Hollywood sucht Starnachwuchs.

11

63

7.

Kurznachriciiten_für_die_Frauj_
13

17

b.) Die V. ohlf ahrtsarbeit der Heilsarnoe
in V/c st deut s chland.
14

35

c.) v..P, Ahnelt, bekannter amerikanischer I.Iodcfachrann, gestorben.

15

14

d.) Rund un den Reis.

15

55

1.

2.

5.

a.) General Lucius D, Clay Vorsitzender
des Bundes zur Rettung der Kinder.

+ + + + + + + + + + + + +

AMERIKA DIENST
U. S. Feature Service
Redaktion: Bad Nauheim, Goethestrasae 4 • Telefon 2041/486
1

iIi.J§^£SSSS4-?Ji-^i-?x,
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Frau"

^' Oktober 1949

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iSiBJSSIß, qöARSAM UND HAÜ5LIGK

o.os_Lcbcns.
(78 Zeilen, 620 Vi orte)
0HIKAGO, ILLINOIS -- (Amerika Dienst) — Das Bild, das
sich die meisten Europäer von der jungen

"berufstätigen Ame-

rikanerin machen, sieht ungefähr so aus: sie- ist äusserst elegant und schiel: zurechtgemacht und lebt ohne Sorgen oder Nachdenken in den Tag hinein, während es mit ihr^r Schulbildung und
ihrem wissen nicht weit her ist. In ihrer Freizeit geht sie mit
ihrem boy friend tanzen oder führt ihm am Strand ihre Bikinibadeanzüge vor. Zum Zeitvertreib beschäftigt sie sich ein wenig
im Büro und erhält dafür einige hundert Dollar im i..onat.
.er tatsächlich diese Ansicht vertritt, der sollte sie
schleunigst korrigieren. Die junge berufstätige Amerikanerin
ist nicht ungebildeter und sorgloser als ihre Kolleginnen in
der übrigen ..elt und hat sich mit den gleichen Problemen auseinanderzusetzen: Le b'-;nsh^ltun.:,skosten, ausreichender Viohnraum,
Zeit zur Arholung, bequeme Beförderungsmittel
beit

von und zur Ar-

und genügend Zeit zum ..Einkaufen.
Si^i2ii2^i_§25si jro±cli"t das_Geld_nicht._
In Ohikago, der typisch amerikanischen LIctropole des Mit-

telwcstens, machen die 200 000

als Büroangestcllte beschäftig-

ten und selbständig arbeitenden jungen .Frauen und Kädchen einen
grossen Teil der arbeitenden Bevölkerung aus. Abgesehen davon,
dass sie durch j.hre .Arbeit dazu beitragen, das Aädcrwerk von
Handel und Gewerbe in Schwung zu halten, geben sie jährlich fast
- 1-

V

WERI^_DIEFoT^_-^F25_j3I__?uAUi

19. Oktober 1949

fast 60 Killionen Dollar für ihren Lebensunterhalt aus. hine
Rundfrage bei 1000 dieser berufstätigen Chikagoerinnen ergab,
dass sie im Durchschnitt knapp 300 Dollar im Jahr für Kleidung
ausgeben und dass sie es Im übrigen sehr gut verstehen, sich
mit sparsamen Littein gut zu kleiden. 8y$> von ihnen betrachten ihre Bürokleidung als den wichtigsten Bestandteil ihrer
Garderobe. Die meisten der in den B".ros tätigen Mädchen geben,
aus Gründen der Sparsamkeit und des gepflegten Aussehens

einen

beträchtlichen Teil ihres für Kleidung bestimmten Geldes für ein
gutsitzendes, haltbares Schneiderkostüm aus. Weiterhin wird v.ert
auf einen praktischen, möglichst allen Zwecken dienenden Mantel
gelegt. Mit Schuhen allerdings wird grosser Kult getrieben; fast
alle der Befragton besitzen im Durchschnitt elf Paar Schuhe:
3 Paar mit flachen Absätzen, 5 Paar mit hohen Ibsätzen und 3
Paar Schuhe für Haus und Sport. Dafür spart man aber an Hüten
und Handtaschen. Im Büro werden sowieso keine Hüte getragen, und
Handtaschen verschwinden meist in der Schreibtischschublade.
Der_Feierabend_nach eigener:._Geschmack.
Die Befragung ergab aber auch, dass die Mädchen und jungen
Frauen verstehen, sich ihre Freizeit sehr abwechslungsreich und
angenehm zu machen. Von den vielen Lieblingsbeschäftigungen„denen
sie sich nach Büroschluss widmen, stehen L.e^en und Fähen an erste:
Stelle, dann folgen

Sport, Schwimmen, Musik, Kochen und Backen,

••.andern und Handarbeiten; sogar Gartenarbeiten, Hundedressuren
und Politik waren vertreten» Für vier der'Befragten war es das
Schönste, "ihr Heim schön und bequem herzurichten und ihre Familie glücklich zu machen", andere hatten Wiederum Freude daran,
"die Meinungen anderer Menschen" kennenzulernen.
Di e_ hncrikanerin^mi t _h'i ss eng drangt
Diese Ckikagoor berufstätigen mädchen und Frauen lassen es
- 2 -

"A856Jft.fiJSEs5ü-r-?25»2Il,55ffit

19# O k t o b e r 1 9 4 9

lassen es durchaus nicht bei ihrer Berufs- und Schulausbildung
"bewenden. Die Rundfrage kffi vielmehr, zu den Ergebnis, dass 627°
versuchen, in Abendkursen und in den von den grossen Firmen unterhaltenen Abendschulen ihix Kenntnisse zu erweitern. Andere
wieder besuchen regelmässig Konzerte und Kunstausstellungen.
93/° der Befragten haben ihre Abschlussprüfung an einer
höheren Schuld gemacht« 70', < hatten darüber hinaus noch ein College besucht, und von diesen waren es 44l/<>, die eine mehrjährige
Collegpausbildung nachweisen konnten.
Ein weiteres Resultat der Befragung war eine interessante
Aufstellung über die verschiedenen Gehaltsstufen. 41$ der in
Büros beschäftigten oder selbständig arbeitenden jungen Chikagoerinnon verdienen monatlich 2QC bis 3®0 Dollar, 21,77ö erhalten 300 bis 400 Dollar und der Rest sogar nur 150 bis 200
Dollar.
+ + + + + + + + + + + + +

GEBURTENZAHL UND SÄUGLINGSSTERBLICHKEIT IN DEN
VEREINIGTEN STAATEN
(27 Zeilen, 220 Worte)
Die Zahl der im Jahre 1948 in den Vereinigten Staaten registrierten Lebendgeburten beträgt rund 3 559 000, liegt daher
nur um ungefähr 4$ unter der Rekordziffer 3 699 940 des Jahres
1947. Noch eindrucksvoller ist der Bevölkerungszuwachs, wenn man
auch die nicht amtlich gemeldeten Geburten berücksichtigt. Die
Gesamtheit der registrierten und nichtregistrierten Geburten wurde für 1948 auf 3 715 000 und für 1947 auf 3 876 000 geschätzt.
Nur 8 Jahre früher, im letzten Vorkriegsjahr, betrug die Goburtenl

zahl kaum über 2 1/2 Millionen.
1947 war in den Vereinigten Staaten die Sterblichkeitsziffer
bei Kindern im ersten Lebensjahr die bisher niedrigste. Von^je
- 3 -

I4M§^^_SI5*T^*_;.£i§.5ISJBASi

* 19#

Oktober 1949

Von je IQ 0"C Lebendgeburt^ starben 1946 nogh 330 Kinder ,19''-7
waren eß nur- riuhr 322 und - soweit die bis jetzt vorliegenden
Angaben erkennen lassen s> man rechnet damit, dass die Sterblichkoitsziffer in letzter, Jahr auf ungefähr 318 gesunken ist.
Vier liaupturs ichen waren es, die 19-''-7 insgesamt 75,7'/° aller Todesfälle verschuldeten. Von je 10 000 ITeugeborencn starben infolge Frühgeburt 111, wegen angeborener Missbildungcn 46,
an Lungenentzündung und Influenza 36, an Erstickung und Atelektase (Luftleere in den lurgenblaschen) 15 Säuglinge. 1947 wurde
zun: erstenmal Erstickung und .-Atelektase unter fünf Haiiptursachen
angeführt, während Diarrhoee, Entzündtmg und Vereiterung der Eingeweide in den 75,7/£ nicht enthalten Bind.
Die höchste -torblichkeitsziffer '-eist die .Mtersgruppe
von einem Tag und darunter auf, mit zunehmendem Lebensalter
sinkt sie dagegen ab. Im allgemeinen ist die Sterblichkeit bei
Knaben grosser als bei I.-Iädchen.



(Amerika Dienst) —

+ + +•+ + + + + + + + + +

Wf&fHß EftOBSRN PEN WAID

un^in^dcio^aumischulen^
(62 Zeilen, 500 Torte)
SYRACUSE, NE.: JSRSEY —

(Amerika Dienst) —

Die Volksmär-

chen aus den tiefen ..äldern im Eorden Amerikas -berichten

uns .

wohl von dem sagenhaften J. aul "Bunyan, der. riesigen Holzfäller,
der Verkörperung aller mächtigen Holzfäller der Veit. Von seiner Frau aber wissen wir nur, dass sie ihr* das Haar ,mit einer
Säge kämmte. ..ährend ihr hünenhaftertfsfnnvpm Atlantischen Ozear
bis zu ä«n xtocky üountains die gewaltigsten Kiefern, Fichten unc
Tannen fällte, das Tal des -..:!'• sissljpA aushob und das Appalachengebirge auftürmte, den Grand Canyon und den Golf von Kalifornien

^E£lK^_DIj_3T^_-_rÜr{_piL_FRAUi

19. Oktober 1949

Kalifornien rn^t seineq. ijjflttg aufriss, scheint Frau Bunyan ganz
friedlich sein Hanj gehütet zu haben.
Die amerikanisehen Waldarbeiter, die :?luiäber jachsg-, schufen in ihren Färchen kein '..eibliches Gegenstück zu den grossen
Paul; wahrscheinlich, weil es eine alte Überlieferung ist, dass
die Frau wohl zu mancherleij aber niemals zur 7/aldarbeit taugt.
Erst in jüngster Ver, an&6nhoit hat sich die Freu ein neues Tätigkeitsfeld erobert» Die Fo::starbeit und die Forstwissenschaft mit
allem, was dazu gehört: das Studium der Bäume und ihres Fachsturs, die Kunst .äldur anzulegen, zu pflegen und zu veredeln,
sowie die Gewinnung und VFi-w^rtung von Futzholz.-

Ire zweiten '.."eltkrieg, eis männliche Arbeitskräfte fehlten,
riefen Sägewerke, Bauhol zunternchrx-r und die Forstvcrwaltung
der Vereinigten Staaten die Frauen zu .aldarb^iton auf j die Dan*
desverteidigung und F,üstung brauchte Holz, viel Holz. Im ganzen
Lande öffneten sich den Freuen die ihnen! bisher verschlossenen
Pforten der Holzfäller-Lager, wo sie zunächst als Köchinnen und
Filfsarbeitcrinnen beschäftigt wurden.
Ar. Turkey Teich in der Fähe von Concörd in ITcw Hampshire
cnstand nun das erste

nur mit Frauen eisetztc Holzfällerlager

in der Geschichte Amerikas« In Virgina betrieben die drei Schwestern Parslcy ihren eigenen Folzschliffbetrieb, und im Staate
Fashington gingen Frauen in die Sägewerke, bündelten .r:"edernholzbretter, schichteten Bauholz auf und bedienten Hobelmaschinen. Die 18-jährige Kaida Victor hat für die U.S.-Forstverwaltung in Oregon Holz verwegen

und dabei eine Genauigkeit und Fer-

tigkeit entwickelt, die den Durchschnittsleistungen der Männer
voll entsprachen.
Iüi Sf&ttloron . esten bepflanzten Frauen völlig abgeholzte

^AME^IK^_DI3rST^-_Ä_LIE_Fi,Ay.

,

19. Oktober 1949

abgeholzte und ausgebrannte Jdflachen und forsteten die durch
den Kohlenabbau entstandenen Schutthalden auf. über hundert
Mädchen aus allen Schichten des Volkes bestiegen die Fcuer' achtürme in den ..aldgobicton Amerikas und hielten lange und
einsam Vacht auf den Berggipfeln.
Frauen_auf_der_Forstakader.ie_.
-uch in der Forstwissenschaft haben sich die amerikanischen
Frauen eine Stellung geschaffen. 1915 promovierte Mabel Beckley
als erste Frau an der staatlichen Forsthochschule New York.
Seitdem ha' cn ungefähr 25 Frauen ihr Abschlusscxamen an
anerkannten Forstschulen abgelegt, etwa die Hälfte von ihnen
hat

die forstwissenschaftliche

Laufbahn eingeschlagen. Sie

werden in der i:i.ogol auf begrenzte Zeit von der U.o.-Forstverwaltung als Statistiker, Spezialisten füaf VermessungsStudien
oder als Bürokräfte in den staatlichen Forstämtern eingestellt.
Den Frauen in Amerika stehen somit heute eine ganze Reihe
von Beiufen in cor Forstwirtschaft offen. Resolute Mädchen mit
der erforderlichen Körperkraft und Widerstandsfähigkeit können
sogar als richtiger Förster im Walde arbeiten.
Eine künftige Generation wird vielleicht das Märchen der
Urs. Bunyan schaffen, deren Leistungen au"A" dem Gebiet der Bodenkultivierung und Forstpflege

die nicht immer schöpferischen

Heldentaten des grossen Paul in den Schatten stellen werden.
ACHTU^_REDlKTIOFEr^ Der "ALE'ilK^ DIENST" übersendet Ihnen auf
Anforderung kostenlos zv.ei Bilder zu obigem
Artikel,
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- 6-

^A^KILA_DISF3T^-_?ÖI_DIE_F-AU.

19. Oktober 1949

"DIE KAATE UED DIE KAA'E i&CHEH . AF3HEA ZU... X.HM KÄME*

(55 Zeilen, 440 ..orte)
ST. LOUIS, MISS. —

(Amerika Dienst) -- Eine an erikanische

Zeitung befragte vor kurzen ihre Leserinnen, was sie von Spielen,
wetten und anderen in Amerika sehr "beliebten Glücksspielen

hal-

ten, und es dauerte nicht lange, bis Hunderte von Antworten einliefen. Viele der Leserinnen schütteten ihr Herz aus und klagten
über Armut uno Not, in die sie die Spielleidenschaft ihrer Männer gestürzt hat, von einst ehrbaren, flcissigen Familienvätern,
die, durch leichtfertige Spielpartner verführt, mit zweifelhaften Frauenzimmern die Nächte durchzechten, bis sie eines Tages,
körperlich, seelisch und finanziell ruiniert, einen völligen Zusammenbruch erlobten.
Die Ursachen dieser oft plötzlich einsetzenden und dann
kaum mehr zu bezähmenden Leidenschaft brauchen nicht immer die
gleichen zu sein. In vielen Fällen entspringt sie der uralten,
menschlichen Jagd nach clor grossen Chance. Jeder will einmal
gross und mächtig sein, gleichgültig, ob er sich auf dem Wege
zu diesem Ziel der Politik, der Eörse oder des Glücksspiels bedient. <.er Glück im Spiel hat, der hat auch in der Aegcl einen
i-artncr, den er ruiniert. Aber welcher Spielgegner, der es ja
selbst auch nur auf den Gewinn abgesehen hat, wird dauernde Verluste ohne weiteres einstecken. Für den Spieler liegt stets die
Gefahr sehr nahe, dass er auf die schiefe Bahn gerät. Schulden
und Mogeln liegen in einer Linie und führen nur allzuleicht vor
den Kadi.

Die

:;

Flucht vor dem Zuhause" ist ein anderer Grund. Bevor

eine Frau ihrem Manne eine Szene macht, weil er Heim und Familie
- 7 -

Familie vernachlässigt und Sich lieber auf der Pferderennbahn
und am Spieltisch aufhält, sollte sie sich erst einmal überleben, ob sie tatsächlich ihr möglichstes an Freundlichkeit und
Verständnisbereitschaft ihre;::. Manne gegenüber

aufgebracht und

ihm ein Hein geschaffen hat, in dem er sich wohlfühlen kann,
wenn sie sich selbst eingestehen muss, dass sie hier versagt
hat, dann braucht sie sich über das Verhalten ihres Cannes nicht
zu wundern.
^.cnn in zahlreich—n loserinncnbriefen auch heftig gegen
. ettbüros, Falschspielen und Gowinngier Sturm gelaufen wird,so
erklären sich die meisten mit einem ^harmlosen, kleinen opielchen zun Zeitvertreib und zur Unterhaltung im Freundes- oder
Familienkreis"durchaus einverstanden. Was würde man denn auch
mit den verregneten Sonntagnachmittagen machen, wenn es nicht
den "Breimämierskat" oder eine Partie iicjomS für die Damen oder
ganz verstohlen auch ein paar .aunden 17 und 4 um Zehntoipfennige
gäbe?
.er unter guten Freunden spielt, braucht nicherlich nicht
zu befürchten, dass er übervorteilt odci gar betrogen wird. Verliert man, dann lernt man dabei Haltung zu bewahren,und gewinnt
man, dann lernt man bei dieser Gelegenheit vielleicht, es mit
.Anstand zu tun. Denn auch das will gekonnt sein.
Hat man aber einmal das Gefühl, dass es dem Spielpartner
nicht auf unsere Gesellschaft, sondern nur auf unser Geld ankommt, dann bricht man am besten das Spiel so bald wie möglich
ab, selbst auf den Vorwurf hin, ein "Spielverderber'1 oder gar
ein

Feigling" zu sein; man kann sich mit diesem Entschluss

viel bittere Erfahrung ersparen.
+ + + + + + + + + •4-4 + +

- 8-

"AjffiaiKA - DI^ST^-_FÖR - DIE -> |RAU 4

1 9 . Oktober 194-9

DIE KINDER SUD NICHT ILiJCH SCHULD

Vt>n R.. . Bachmeister«
(57 Z e i l e n , 460 ..orte)
Hast du nicht manchmal das Gefühl, dass dein ganzes Leben nur daraus besteht, hinter den Kindern herzulaufen, ihre
unherliegenden Sachen wegzuräumenf angerichtetes Unheil zu reparieren und scharfe Gegenstände ihren Händen zu entwinden?
Ich weiss, dass viele Lütter so denken. Iber es geht auch anders.
Neulich war ich bei einer jungen aciorikanisehen Mutter zu
Besuch, als uns ein Laut aus der.: Nebenzimmer das Erwachen ihrer
kleinen Tochter verriet«

;:

Hanni rührt sich", sagte sie auf-

stehend, "ich gehe sie holen." Aber bevor sie hinausging,
warf sie noch einen Blick über das ganze Ziemer« 5ie rückte
mein Täschchen ausser Reichweite, stellte eine Blumenvase aufs

w

Klavier und verschluss die Zigaretten in der Schublade. Dann
brachte sie ein Stühlchen und schob es nicht auf den Teppich,
sondern auf den blossen Eodoa, logte ein Lätzchen, ein feuchtes Tuch auf den danebenstehenden Tisch und stellte dazu eine
Tasse Orangensaft und drei Kekse. Dann erst ging sie die Kleine
holen.
Sic war offenbar eine jener lütter, die mit wenig Voraussicht mehr erreichen als andere mit einer;; Dutzend "Nicht: Nicht:"
und die dabei ihre und ihrer Kinder Nerven schonen.
JO muss man es Dachen, wenn das Leben mit kleinen Kindern
möglichst ruhig und ungetrübt verlaufen soll. Kleine Kinder
sind so lebendig, so neugierig und ablenkbar: ..cnn du im vorhinein r^cht Überlegst, ersparst du dir eine menge Schwierigkeite . Diesen Grundsatz befolgen die meisten mütter

bei so

greifbaren Dingen wie etwa der. Bad des Kindes. Auch ist es
. 9_

^^^IKA_piEF5T^_ r _F^piE_FRAU.

19. Oktober 1949

selbstverständlich, dass die Mutter gefährliche oder zerbrechliche Dinge aus dem Wege räumt, -wenn das Kleine anfängt, auf
eigenen Beinchen die Unweit ausserhalb des Laufstalls zu erforschen. Aber das ist nur das ABC der mütterlichen Voraussicht. Durch Joung vermag sie allmählich iinxr sicherer vorauszusagen, was wahrscheinlich geschehen wird. Bei einer meiner
Freundinnen gab es eine Zeitlang ständigen Kampf um das Abendessen der Kinder. Gretel war schlimm und bekam über alles und
jedes einen Zornanfall, während der dicke kleine Peter wie ein
Klotz dasass und überhaupt keine Lust zum Essen zeigte, endlich
entschloss sich die Kutter, schon um 1/2 4 Uhr nachmittags mit
den Vorbereitung.n auf die allabendliche Kampfszene zu beginnen.
Sie ging mit den Kindern ins Freie. Peter, frisch gcba.det und
quicklebendig nach seinem Aitt-^gsschläfchen, raste mit seinem
Aägelchen umher

oder zog hüpfend und überall hinaufkletternd

auf Entdeckungen aus. Bcvegung und frische Luft verschafften
ihm einen gesunden Appetit. Gretel hingegen

wurdu nach Tisch

nicht mehr'schlafen gelegt und was dadurch weniger aufgepulvert,
sondern spielte mit den Kaninchen oder rächte prächtige Sandkuchen. Auch sie war an der frischen Luft, doch sorgte die Kutter,
dass sie sich nicht üb ermüdete,Dann, eine halbe Stunde vor dem
-.b^ndessen, rief sie die jäutt<_r zum. Bad, und nachdem auch Petor
rasch noch einmal gesäubert worde-n war, erzählte sie den beiden
Kindern eine Geschichte. Hungrig und angenehm müde, jedoch ohne
übermüdet

zu sein, assen sie mit dem gesunden Appetit ihrer

Jnhre.
i.ie viele heibung^n, wie viel Kummer lusst sich vermeiden,
wenn man alle Gefahrenquellen rechtzeitig aus dem .. eg räumt,nicht
nur Dinge, wie Messer, Elektrogeräte und Glassplitter, sondern
auch Ungreifbares wie Müdigkeit, Tangeweile, Verwirrung und unablässige Verbote:

-4 (Amerika Dienst) -+• + + + + + + + + + + + +
- 10 -

ECIBYi.GGD SUCHT 3TARNACH UCH3
(63 Zeilen, 5CO Vcrto)
KOL-LT&OCDi EALX70aKI-SS —

(Amerika Dienst) —

Hollywood

ist unermüdlich auf der Suche n?.ch jungen Talenten. Keiner der
Filnleute in Hollywood gibt es offiziell zu, aber es ist ein
offenes Geheimnis: die grossen Filr.stars von heute, die glanzumwobenen Helden und Liebhaberinnen werden al,t. Sie sind fast
ausnahmslos in dun Vierzigern und i;'nfzig^rr und haben den
Gipfel ihrer Karriere bereits überschritten. Clark Gable ist
heute 48, ebenso Gary Cooper; Ronald Colnan ist 58, Spencer
I;racy 49, Robert Lont^onery 45, Walter Pidgeon 52, . illian
Powell 57. Bei den Bav.cn ist es kaum besser: Irene Dünne ist
45, Claudetto Colbert 44, Bette Davis, Greer Garson und Joan
Crawford sind alle vierzig, während Ginger Rogers mit 59 auch
schon ar.der Schwelle der Vierzig steht.
Diese Suche nach neuen Stars i-st die umfassendste seit
Beginn des Tonfilmes. Von Rrfolr oder Li'»serfolg dieser Suche
hängt vielleicht Hollywoods weiteren Schicksal ab. "Vir wissen",
sagte einer der grossen Filnleute, 5dass mehrere unserer grösstcr
Stars so ziemlich am _ndo ihrer Filmlaufbahn stehen« Das Publikum ist der immer wieder gleichen Gesichter überdrüssig,und auch
die Kameraleute haben es schwer,

enn eine Schauspielerin einmal

alt wird, dann ist das eben trotz Eake-up und aller Kamerakunst
ni cht völ 11 g zu verb ir;. w.".1.':
Schon zeigen sich auch die ersten Auswirkungen dieser
'^Starkrise'*1 in den Einkünften: -Der typische Kinobesucher von
heute ist das 18jährige üollego»girl,und es ist recht schwer
für ein solches isiädcl, sich in einen Filrrhelden zu verlieben,
der beinahe ihr Grossvetcr sein könnte.
Die grossen Filmfirmen

haben nicht untätig zugewartet.
- 11 -

I

!l^^I^-.5=iii'ji!:_r_E_^.5i5-?3^i

!S. C&tober 1949

LiCtro-Goldwyii-Hcycr hftt kurzerhand einerseits nur die Hilft0
Beines Starvorträge erneuert, andererseits abe? innerhalb der
letzten zehn Llonato droissig neue Namen seiner Starliste hinzugefügt. Ea sind Leute, die heute de::. Filr.:u"olilcur_: noch kaum
"bekannt sind, die aber vielleicht schon in kurzer Zeit die
Stütze der Firns und die grossen Filmhelden der Zukunft sein
werden. Auch Universal-International hat mit 17 jungen Künstlern
Vcrtr ge abgeschlossen, darunter mit der talentierten Schwedin
Larta Toren, die übrigens die gleiche Schauspielschule besuchte
wie die Garbo und Ingrid Bergman«
Tv.entieth Century-Fox geht d t besonderer Energie daran,
neue Leute bekannt zu machen, Inder: sie junge Schauspielerinnen sofort in Hauptrollen i.it berührten männlichen Stars als
Partner auftreten

lEsst,

So spielt etwa Deborah x:\agct,einc

Sechzehnjährige, die nur den für Hollywood lächerlich geringen
Betrag von hundert Dollar pro ,.oche erhält, jetzt schon die welbl
liehe Hauptrolle in ::Bro':on

Arrow"« Die junr;o Französin Cecilc

•-.ubrey und die nach Hollywood verpflichtete Cornelia Burch
(Borchert) ~.us Deutschland sollen ~.ls Partnerinnen von Tyrone

x owir

bejw. iZontgoccry Clift. auftreten«

Auch Paranount Piotures, die jahrelang nur von den Talenten Bing Grcsbys (45 Jahre) und Bob Hopes (46) lebten, sind auf
der Jagd nach jungen begabten Leuten. In Vorjahr haben sie nun
schon John Lund beruhet gemacht und würden jetzt gerne noch
zwei oder drei weibliche Stars entdecken« Auch Columbia Piotures hoffen, demnächst mit neuen guten Kräften hervortreten
zu können,

arner Brothers vertrauen zunächst auf die junge

Patricia ITealo und auf Doris Day, die man wohl schon als "Stern
erster Grösse" ansprechen kann.
Dass daneben die "Alten" nicht völlig vergessen werden,
beweist
- 12 -

19

H4ä5SSA.8I5LSSI!.r-2r5.5I?.£3A5x

- Oktober 1949

beweist andererseits Bin Kontrakt, den LI-G-M kürzlich d t Szio
Pinea ab;, ei-ßhlossen h*t und der da,-: 57jährigen Sänger ausgo>
zeichnete Bedingungen zusichert» Daa ist eine Geste Hollywoods

für die weiblichen Kinobesucher über öreissig. Sonst aber liegt
das Schwergewicht der Talertsueher völlig auf der Seite der Jugend.
+ + + + + + •:- + + + + -!- +

GBN2RAL LUCIUS D. CLAY VOHSltSBEEER DES BU1TDES ZUR
ROTOTTG DSP. KINDER
(17 Seilen, l-'.C Worte)
.NE.YOAA —

(Amerika Dienst) —

General Lucius D. Clay,

der ehemalige amerikanische Ailitärgouvcrneur für Deutschland,
Übernahm den VoraitS in eine::. Komitee, das sich zur Aufgabe gemacht hat, "bedürftigen deutschen Kindern zu helfen. Der

,:

Bund

zur Rettung der Kinder" alt Hauptquartier in New York wirbt
fUr die übernähme von Patenschaften über einzelne Kinder oder
Schulkindergruppen und stellt wasche- und Esspaketo für den
Versand nach Deutschland zusammen.
Als General 31ay die \?.hl zun Vorsitzenden des Komitees
annahm, erklärte ar: :leh weiss keinen würdigeren Beitrag zum
künftigen »Cltirieden, als diese Arbeit, der Sie sich verschrieben haben".
Unter den Helfer» des Generals befinden sich auch als fComitcemitglieäer Edward ;.nvld, Filmschauspieler] - r. Lilton 3.
Kiscnhower, Präsident der Staatsuniversität von Kansas, \ illiam
Langer| Senator von ITorth Dakota, und Harold A. Stassen, Präsident der Universität von xennsyIvanion.
+ + + + ++

+ + + + + + +

- 13 -

^AMSRI^DISEST2_I_?L^-DIS_FRAU:1

19. Oktober 1949

8X2 VCHLFAHRTSALBEIT DER HEILSARMEE IN . S3TPEUT3CHLAND
(35 Seilen, 280
»ASHIxiGTOi: —

orte)
(Amerika Dienest) —

Auf einer Versammlung

der Heilsam.ee in Washington lobte Mrs. John Allan, die Gattin
des ChefSekretärs aus London, die Zusammenarbeit des deutschen
Volkes mit den '..ohlfahrtsorganisaticncn vieler Nationen bei der
Errichtung von Keinen

für Tausende von hoinatloscn deutschen

Jugendlichen.
Laud Allan, die seit 3 Jahren die internationale Hilfsabteilung ihr:r Organisation Überwacht, weilte kürzlich für einige rochen in ..Ostdeutschland. Sie besuchte 77 Stationen, in
denen Hcilsarmeokoi-randeure von England, den Vereinigten Staaten,
Deutschland, Schweden, Norwegen und Holland zusammenarbeiten, un
den Heimatlosen Unterkunft, den Hungrigen Brot und den Kranken
ärztliche Kürsorge zu gewähren. Nach ihrer HÜClckehr in die Vereinigten Staaten berichtete sie den Vertreterinnen amerikanischer Frauenklubs, deren Mitarbeit ein so grosszügiges Hilfsprogramm erst ermöglichte, von ihren Reiseeindrücken und führte u.a. aus:". . . . 90 junge Deutsche befinden sich jetzt in
den KadettQnschulen der Heilsarmee, um Offizier zu werden. Sie
werden bald ihre Arbeit, aufnehmen können,um die übrigen deutscher
Kameraden bei ihrer Sozialarbeit zu unterstützen. • • • »
"Laken, Kleidung und Schuhe werden in Deutschland noch inner besonders dringend benötigt, .ir konnten bisher wohl viel
Not lindern, aber noch immer ist das Elend der Menschen,die in
den Bunkern der Großstädte oft zu Hunderten zusammenwohnen müssen, in Ken Heimkehrerlagern und den Grenzauf fängst eilen., für
OstZonenflüchtlinge unendlich gross."
üre'i ilaud Allan, dio zv.ar Amerikanerin ist, aber bei der'.
Internationalen Hauptquartier der Heilsarmee in London stationiert
- 14 -

2ALErlIK._DI2NST^_I_ra_pia_FR.^U_:_

19. Oktober 1949

stationiert ist, fügte hinzu:" Ich war hocherfreut über den
Geist der Vergebung,den der Engländer c;em deutschen Volke gegenüber zeigt, über seine Bereitwilligkeilt,nach Deutschland
zu gehen, un die Not der Hilfsbedürftigen nach Kräften zu lindern. Sie haben wie alle unsere Mitarbeiter vorstanden, dass
ein irregeleitetes Volk, genau wie ein auf Abwege geratener
Mensch, nur durch gütige Vergebung wiedergesunden kann*"
+ + + + + + -•+ + + + + +

17. P. AHNELT, BEKANNTER AMERIKANISCHER
MÖDEFACHMAEN, GESTORBEN
(14 Zeilen, 110 Worte)
NEW YORK -- (Amerika Dienst) —

Lcr bekannte amerikanische

Verleger Y.illiam Paul Ähnelt ist an 5. Oktober in: Alter 'von 85
Jahren.in New York gestorben.
Ahnelt, .'er in Berlin geboren wurde, kam 1890 nach New Ycr:
wo er im Laufe einer typisch amerikanischen Karriere ein angesehenes Verlagshaus für Modo- und Finanzliteratur schuf. Um die
Jahrhundertwende gab er bereits 15 F?.chbl':tter für die Bekleidungsindustrie heraus. Er gründete ferner die an erikanische Lodcgesellschaft (American Fashion Society), errichtete eine anerkannte Aodeschule und importierte als erster amerikanischer Modofachmann Pariser Modelle für die amerikanische Aasscnproduktic
1899 veröffentlichte er die Frauen- und AodcZeitschrift
"Pictorial Review Lagazine", die unter seiner Leitung eine Riesenauflage von 3 Millionen Exemplaren erreichte.
+ -!- + + + + + + +

+ + + +

RUeD IE. LEI: REIS

(55 Zeilen, 440 Worte)
Mit der neuerlichen Zuteilung von Reis für die westdeutsche
Bevölkerung

taucht zugleich die Frage auf: Wie schmeckt er am
beert en?
- 15 -

^A^^I^_DI^oT^_-_FcIl_LI2_Ft{AU.

19. Oktober 1949

besten? Es gilt so viele Zubereituugsarten, dass nan Seiten da?
mit fällen könnte, Einige der volkstür.lichsten sind folgende:
Der Reis wird zuerst •• 'zwischen den Händen in <* asser gewaschen. Man wechselt das ..asser so o/t, bis es klar bleibt,
d.h.. bis das der.:: Reis anhaftende Stärirerjehl restlos entfernt
ist. Elan setzt den gewaschenen /.eis rait kalter Flüssigkeit auf,
so, dass das 'asser etwa 2 er. übei der.. Reis r teilt und lässt ihn
langsar :.uf quellen. Zieht umrühren. Körner mttftsen weich sein,
dürfen aber nicht zerfallen.
'.enn man den Saft einer halber, ritrone ins Kochwassor gibt,
erhält tan besonders schone weisse Körner. So zubereiteter Reis
ergibt, vermischt mit Genüse, Fleisch (Fl.ischresten) oder Salat sauce, Mayonnaise, Käsesauce etc. ausserordentlich wohlschrie>
konde Gerichte.
Süsser„Heisauf1auf±
1 1 Milch
250 g Reis
1 Prise Salz
1 Stückche?a Zitronenschale
80-100 g Butter .
2-3 Ei elb

Kach Belieben eine Handvoll!
Rosinen
1 abgeriebene,Zitrone
Zur. iTaorbacücen: Butterflöck-

2-3 Eisch.nee

chen.

Milch und Reis, Salz und Zitronenschale lässt man auf kleiner Flamme langsam zu eine:, dicker Brei ausquollen, den man in
einer Schüssel erkalten lässt. Dann werden Butter, Zucker und
ligelb schaurig gerührt, die Geschmackszutaten und der erkaltete Brei daruntergerührt, der steife lischnee untergphoben,' in
eine gefettete Auflauf form gefüllt, mit Buttcrflöckchen belegt
und Übc rb acken.
Man kann Marmelade, Apfel Stückchen oder anderes dickes Korpott dazwischenschichten«
- 16 -

^;E£iI^_ri:__;T^_-_F^piE_FRAUi

1?, Oktober 1949

Gestürztor Igfelrois.
150 g Reia

3/2 I :,llch
1 Prise Salz

Zun ». eichdünsten Wasser u«

etwa 50 g 1 ucker

».ein

1 abgeriebene Zitronenschale

Zitronenschale

500 g Äpfel

Zur. Verzieren. Marmelade

80-10C g Zucker n . Geschr:~ck

nach Belieben k a l t e Voinsatuj}

Den v o r b e r e i t e t e n .'.eis r:.it ^ i l c h , S a l z , Zucker und Zitronenschale sowie die g e s c h a l t e n , k l e i n g e s c h n i t t e n e n .-rpfel Bit

asser

oder :.ein, Zucker und Zitronenschale weich kochen. In eine k a l t
ausgespülte rorv. abwechselnd Reis und die i n einer, eich abget r o p f t e n Apfel s c h i c h t e n . Kalt s t e l l e n , b i s der ftels f e s t wird.
Dann s t ü r z e n und r.it Apfelweinsaft

oder k a l t e r ' einsauce r e i c h e n .

^.einsauce.
1/2 1 ..ui:;r,. oder Apfelwein
2 - 3 Eigelb
2r EIWQIBS ZU Schnee
± < - 50 g Zucker
2 Bisslöffel Zitronensaft
15 s K a r t o f f e l n e h l ,
Eigelb r„it Zucker schautiig schlagen; K a r t o f f o l n e h l ,

Zitro-

nensaft unc „ein zugeben. In ,»esserbad u n t e r ständiger. Schlagen
b i s zur., .aufkochen e r h i t z e n . Eicht kochen l a s s e n f da sonst das
Ei g e r i n n t , '.egsetsen und weiter schlagen, b i s die Masse nur
noch lauwarn

i s t - Dann den Eierschnee u n t e r z i e h e n . Kalt s t e l l e n .

Die Sauce darf nicht i n ...luriniuirgeschirr abgeschlagen werden,
dar.it s i e n i c h t grau wird.
+ ++

— (.. r.erika Dienst) —

+ ++

+ + + + + + +

Quellen?.ngabo nicht unbedingt erforderlich.

- 17 -

AMERIKA DIENST
U. S. Feature Service
R e d a k t i o n : Bad N a u h e i m , G o e t h e s t r a s s e 4 • T e l e f o n 2041/486

«Für die Frau"
24 October 1949

The acCompanying iiALILHIIiA JJI-J^'S^" s p e c i a l news and
f e a t u r e repcr.t,

;r

J0R '"''OIIuIT1', contains the fcllowing;

L i t t l e by l i t t l e , v-cnien are inereaaing t i i e i r influence
on Amerira's gcvernment. (T7ith p i c t u r e s ) .

C h r i s t i a n L i o r ' s s u i t v.'itii the blrused v;aist, slender
s k i r t and narrov/, s l i t hcmline i s a s e n s a t i c n a l
autumn s t y l e .

linder t h i s he c.dl ine the "YOUNG AI1EBICAH HEADERS",an
Amol'ican p e r i c d i c a l f c r c h i l a r e n , r e c e n t l y ccndacted
a d i s c a s s i o n v/hich brcught i n t e r e s t i n g and s u r p r i s i n g
ansv/ers.

^Z^lL^^II^^TIG/JEl

*' •

Acccrding tc a public survey, most American v/omen et
to&ey c c a p l a i n abeut chronic fatigue d e s p i t e modern
devices t h a t .limplify t h e i r ho us oho Id. d u t i e s .
June Rcbbins i n "THIS 'V-uxI", 'IIQM Icrl:, gives suggestions
on her, to aVoid t h i s c o n d i t i e n .

Pia r e e i p e e .
YI^^BHXuPS»
a.)

Ilore than half a m i l l i c n American fernen are now
a c t i v e i n v c l u n t e e r h o e p i t a l i u : : i l i e r y werk.

b.)

American wocenVs group pleads f c r appointment of
nore r c a e n to United ITrtions p e s i t i o n s .

c ) Her/ l e r k City 0 c l l e o e I n s t i t u t e ex Film lechriiqae,
l a r g o s t doc umentary film c enter in v;orld, finds
t h a t mere than 25>J cf i t s e n r c l l e d students are
v/caen.
+ + + + + + + + + + + + +

AMERIKA DIENST
U. S. Feature Service
Redaktion: Bad Nauheim. Goethegtrasse 4 • Telefon 2041/486

Vol. I I . ITr, 4? '...

«Für die F r a u "

24. Cht ober 1949
i:^M3V]£!Z2ICF.IHS
S e i t e Zollen

I,

II,

Frauen i n K a s h i n g t o r u - S t e t i g waehseiador S l n f l u s a der Frau auf die Regiek
r u n g s p o l i t i l e der V e r e i n ! ton S t a a t c h ,
(mit Blldorn)
New York und Paria haben sich entSchießen, Von Jatto Te::tor.

1

44

III, - worüber sie sich wundern -. Preist
frage einer amerikanischen Kinder«
Zeitschrift bringt aufschlussrciches JSrgobniS,
IV,

V,

VI.

14j5

86

Ein ernstes \. ort an "Ihn" Chronische
hlhcit - öic ZJ.lt agskrankheit der
Frau von heute. Von June HoDbinS,

10

93

Applc-iie, der aaeriltanlaöhe
Apfelkuchen,

14

65

Kurznachrichten,

15

43

+ + + •<- + J- + + + + + + +

U. S. Feature Service
Redaktion: Bad Nauheim, Goethestrasse 4 • Telefon 2041/486

^FÜT

£l4.£S^§2S6*.S£&-$L.It

dl©

Frilll"

24. Oktober 1949

pLXJES IH WASHINGTON
Stetig_wachsonder SisflTJsf.dorJ^att

ao^&^g^gg

(143 Z e i l e n , 1140 Worte)
WASHINGTON — ( A a e r i k a D i e n s t ) — Mary van R e n s s e l a e r
Thayer, eine bekannte amerikanische J o u r n a l i s t i n , d i e mit
den Washingtoner V e r h ä l t n i s s e n eng v e r t r a u t i s t , s c h r i e t
k ü r z l i c h i n d e r T a s h i n g t o n P o s t " ü b e r den s t ä n d i g wachsenden ü i n f l u s s d e r F r a u e n auf P o l i t i k und "Wirtschaft d e r
V e r e i n i g t e n S t a a t e n « S i e umrisn k u r z und g e s c h i c k t das Wirken

von zwölf F r a u e n , d i e entweder s e l b s t e i n /ißt b e k l e i d e n ,

oder s i c h a l s G a t t i n n e n e i n f l u s s r e i c h e r ,

amerikanische

Staats»

manne r e i n e n Namen gemacht haben«
^ J 5 l . 5 § S 5 X „ § A . l J 8 S § S w i r k t , r e i n o b e r f l ä c h l i c h gesehen , e i n
wenig f a r b l o s « Sic n a c h t n i c h t v i e l

Aufhebens von i h r e r

l u n g a l s F i r s t Lady der U. ; . A , , s i e h a t n i e e i n e

Stel-

offizielle

Meinung ü b e r p o l i t i s c h e A n g e l e g e n h e i t e n g e ä u s s e r t , u n d

ausser-

h a l b i h r e r R c p r ä s e n t a t i o n s p f l i c h t e n h a t t e Washington wenig von
i h r g e m e r k t . Diese A n s i c h t nu*sste man i n . i s h i n g t o n

jedoch

g r ü n d l i c h k o r r i g i e r e n . S i c i s t zwar i n e r s t e r L i n i e d i e Frau
i h r e s Mannes, e i n e s Mannes j e d o c h , d e r h e u t e , d a s d a r f man
g e t r o s t s a g e n , d e r m ä c h t i g s t e Staatsmann d e r . . e l t i s t . Ge- •
r a d e i n d i e s e r f r e i w i l l i g e n S e l b s t b c s c h r ä n k u n g l i e g t d i e Starr*ke von Boss T r u r a n . Lllt ihrem k l a r e n und gesunden Mcns-chenvor-^-'
stand i s t s i e Präsident

T r u r n n s z u v e r l ä s s i g s t e r und u n b e s t e c h -

l i c h s t e r B e r a t e r « Obwohl s i e s e l b s t d i e e r s t e s e i n w i r d , d i e d i e se T a t s a c h e l e u g n e t ,

i s t 3ees SruäBB e i n b e d e u t e n d e r F a k t o r

Washingtons geworden.

-, . -, -j
-

1

-

1

Frio^a_Hennock gab -,1s bekannter New Yorker Syndikus ein
sechsstelliges Einkommen auf, als iaan ihr das schwierige Amt
des Leiters des amerikanischen Bundesousr.chusses für das Nachrichtenwesen übertrug. Sic kontrolliert den Äther. Dazu gehört
das Funk- und Telographcnweson, das riesige Telephonnctz der
U.o..'.., den ausserdoii 150 000 Sonderdienste angeschlossen sind,
einschliesslich des Nachrichtennetzes der Polizei, der Feuerwehr
und (Ter Küstenwache«
Sic- hat

täglich viele Entscheidungen zu treffen. Von Beal-

te chnischen bis zun abstrakt Juristischen reichen die Probleme,
die ihren scharfen Verstände täglich gestellt werden.
India Edwards

gilt allgemein als spiritus rector der de-

mokratischen Frauen Amerikas. Als leitender Direktor des Frauenausschusses in Nationalkomitoe der demokratischen Partei

hat

sie die verantwortungsvolle Aufgabe, geeignete Personen für hohe
Staatsämter vorzuschlagen. Ihr letzter politischer Triumph war
die Ernennung von Georgia Neese Clark zum ersten weiblichen
Schatzmeister der Vereinigten Staaten.
Auth_Ship_ley_£ Im vergangenen Jahre stand ihre Unterschrift
auf etwa 250 000 amerikanischen Pässen« Seit 21 Jahren leitet
sie eine der wichtigsten

Abteilungen

des ancrikanisehen Aussen«

minifsterlums: dÄS Passamt. Sie entscheidet über Passanträge und
-Verletzungen; 3 900 Angestellte und -amerikanische Konsulntsbeante in der ganzen Aclt gehorchen, ihren Anordnungen« Ihr Name ist
die wichtigste Unterschrift auf dem Pass jedes amerikanischen
Staatsbürgers.
EE2§S°5».?«ÜHJSJ&21522

vvurc

"-° bereits zum sechsten Male als

einzige republikanische Abgeordnete von einem der volksreichsten
Distrikte der Vereinigten Staaten wieder ins Repräsentantenhaus
gewählt. Sie ist Mitglied des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten
- 2 -

^^IK__LEr3T^_-_F^R_DIE_FR^U ::

24. Oktober 1949

Angelegenheiten und wurde °ls erste Frau nit clor Leitung eines Unterausschusses betraut, der z.Zt. an der Klärung internationaler politischer Fragen arbeitet. Die von ihr zusammen»
gestellten Berichte aussen von allen Beamten des "State-Department" gelesen v/erden. Die Bolton-Akte schufen das amerikanische
Schwesternkorps, das la Kriege mehr als 100 000 Frauen

und

L'Iädchen zu Pflegerinnen ausbildete. Sie verwendet

sich

jetzt "besonders für die Genehmigung eines neuen umfassenden
..ohnungsbauprogranmes, das den Bau von billigen Kleinwohnungen
für Familien mit niedrigen Einkommen vorsieht.
Mr.rgaret^Chase Smith^ die Republikanerin aus der: Staate
Maine, ist die zweite Senaterin, die in Laufe der amerikanischer
Geschichte

von Volke direkt gewählt wurde. Sie setzt sich vor

allem für die Besserung der Ingo ihres eigenen Geschlechts ein.
Sic arbeitet

unermüdlich für die Gleichberechtigung der Frau,

da nach ihrer Auffassung nur Fähigkeit und Arbeitsleistung,
nicht aber die Zugehörigkeit zu einen bestimmten Geschlecht
für die Auslese auf politischen

Gebiet massgebend sein darf.

Ihrer .rbeit ist es zu verdanken, dass der 81. Kongress ein Gesetz verabschiedete, das für alle ehemaligen Soldaten der Vereinigten Staaten finanzielle und berufliche Erleichterung nach
ihren Ausscheiden aus der Armee vorsieht und allen Kriegsvcrschr
ten angemessene Renten und Unschulungsnöglichkeiten garantiert.
Ü£§52c§-:£§Ö£i5S bekleidete während der Amtszeit von Franklin D. Roosovelt das 'jat des Arbeitsninisters der U.S.A. Sie
war der erste weibliche Kabinettsminister in der Geschichte
der Vereinigten Staaten. Heute kann sie als einer der drei
obersten Personalchefs der Angestellten des amerikanischen
öffentlichen Dienstes ihre grosse Menschenkenntnis und langjährige Erfahrung in den Dienst der über 2 Millionen Bundesangestellten c'cr ü. J.A. stellen.
- 3 -

H-ÄS^±Si.2Ilt2±-.r-2-ifc.5II-£S^2*

24, o l c t o 1 c r

°

!949

Holen Gahagan Douglas, die bekannte Schauspielerin, Konzert sanier in und Uopräsentantenhausabgeordnetc für Kalifornien,
ist eine der belieb.tOsten Sprecherinnen in .ahlkampagnen und
ist heute £ls. ütitAlied des Aussenpolitischen Ausschusses kpnpotent in allen Fragen des Europäischen .'.uftau-Prograixies.Sie
ist ferner bekannt für ihre sachlich faire Behandlung aller
Minoritätsprobiene« Ihre plötzlichen politischen Vorstössc, die
inner auf Fakten gestützt sind, sind bekannt und gefürchtet.
Jfe5X.¥2££2ÖJ?£t£lÄ2* •Dio k cu * e 74jährige Frau, Tochter
einer kinderreichen ITcgorsklavcnf amilie, gründete 1904 nit
1»50 Dollar ihre erste Schule für Hegermädchen in einer Hütte
in Florida. Heute ist ihre Universität, die nit 14 Gebäuden
einen Y/ert von mindestens 1 Million Dollar darstellt, eine der
grössten Amerikas« '.ährend der Depression leitete sie die Hegerabteilung im amerikanischen Jugendamt« Äusserten ist sie
Vizepräsidentin des amerikanischer Negerfrauenverbandes« Für
ihre besonderen Verdienste um ihre Rasse und Nation wurde ihr
kürzlich das Ehrendoktorat einer Universität in Florida verliehen.
Dorothv^Fosdick^ ..er dieser

kaum 1,60 n grossen, noch

recht jungen Frau in den Q n,_.en des amerikanischen »'.ussenministeriuna begegnet, ohne sie näher zu kennen, hält sie wahrscheinlich für eine der zahlreichen Stenotypistinnen, nicht
aber für die einzige Frau, die direkten Einfluss auf die Führung der amerikanischen Aussenpolitik nehmen kann. Sie gehört
dem von George C. Marshall im Jahre 1947

ins leben gerufenen

geheimen Planungsstab des Ministerium« an, zu dessen .ufgaben
es gehört, Berichte über die allgemeine politisch-militärische
Lage auszuarbeiten und die jeweiligen aussenpolitischen Massnahmen auf ihre Zweckmässigkeit zu prüfen.

Ihre

^2RIKA^DI^:3T^_::_F_u_pl5_F^^Ui

24. Oktober 1949

Ihre .'.rboit in Planungsstab des amerikanischen Aussenüiniffteriuns spiegelt sich in besonderen Masse in der amerikanischen xJolitik gegenüber Spanien, in den Fragen der Verfügung
über die italienischen Kolonien und der Berliner Frage.
iS5£5 Ü.t..¥2Xt££ ^ l s Journalistin "beschäftigt sie sich vor
allen nit den sozialen Probieren ihres Landes. Sic gründete
1912 die ersten Mütterberatungsstellen in New York. Aährend
der Depression und wahrend der Kriegsjahre fanden ihre Berichte über die Arbeiten clor Behörde für öffentliche Notstandsarbeiten und den niedrigen Stand der U.S.... -Produktion in den ersten
Jahren des Krieges, die unter den Titel "Reise durch das Chaos"
veröffentlicht wurden, allgemeine Beachtung.
Ihre in der

,r

,.ashin ,ton Tost" veröffentlicht«! Artikel, die

sich nit russischen und religiösen Fragen

und in jüngster Zeit

auch nit den Problemen einer möglichen Sozialisicrung der Medizin befassen, werden überall in ^.on Vereinigten Staaten mit Interesse verfolgt.
Mrs i Robert Low BacorK Als \>itwe eines Kongressabgeordneten und Tochter eines ehenaligen Gesandten für Frankreich, gehört sie heute nit zu den charmantesten Gastgeberinnen der anerikanisehen Bundeshauptstadt. Ifi ihren vornchnen Hein versteht
sie es»Persönlichkeiten aller Richtungen und Meinungen geschickt
zueinander zu bringen. Als Republikanerin leitet sie das Konitee
für internationale .".ngeleo0iiLei r.en, das sich monatlich in National

-Republikanischen Frauenklub in New York versammelt« Sie

ist eine scharfe Gegnerin aller Iaolaticnlerungsbostrebungen
innerhalb ihrer Partei und känpft in «-eiterführung der Arbeit
ihres verstorbenen Mannes für die Errichtung einer 'Jeltregierung.
+ + + + + + +

^£S£2?§-SI5MSI2SIIi

2,u

+ + + + + +

vorstehendem A r t i k e l s i n d f o l g e n d e B i l d e r v o r h a n d e n : U r s . Bess Truinsn, Margaret
Chase Smith, F r i e d a Henneck,Mary MCLeod
Bothune. c

^^I^_DI^I!3T^r_Ft"R_pIIC_FRAUi

24. Oktober 1949

SK.. YORK UND PARIS HABEN SICH INT SCHEIDEN
Von J".no Tcxtor,
(44 Seilen, 350 ..orte)
NE"./ YAiH -- (Amerika Dienst) -- Dos Bild der Chanps Elysces
und Fifth ..'.venue hat sich seit den vergangenen Jahr erheblich
verändert. Es sieht so aus, als oh c!er New lock -von 46-48 langsam zu0oben will, dass er den Frauen &oph nicht so bekömmlich
war, als man anfangs allgemein glaubte-, Vielleicht wurde er
nach den traurigen und monotonen Kriegsjähren, wo jeder nur
noch kaabiniorte", auch nur deshalb so dankbar aufgenommen,
Weil er ^ben etwas ganz anderes, etwas durchaus Neues war.
Christian Dior hatte diesmal eine ganz andere Idee, die
sich wesentlich von den ganz.seh aalen, enganliegenden Taillen
und weiten Hocken,wie wir sie bisher getragen haben, unterscheidet. Seine besonders für Amerika zusammengestellten Kerbst- und
..intcrkollcktionen enthalten eine Reihe dieser blusigen Jackenkleider, bei denen je nach den Geschmack der Trägerin die blusige Fülle :'rund um die Taille" geschehen werden kann. In l'aris
hat sich diese noüü Moderichtung bereits durchgesetzt, und es
wird auch in Hacrika nicht lange dauern, bis sich die blusige
Taille Zutritt zu allen Preislagen geschaffen

hat. Da das

füllige Oterteil nur einen schmalen Rock vertragen kann, werden die Röcke so znQ gehalten, dass sie geschlitzt werden müssen, um den Beinen ein Lindestnass an Bewegungsfreiheit zu garantieren. Die Hocke reichen nur noch bis zur Mitte der wade.
Dies ist jedoch nicht das einzige Auffallende in ü/iodobild
der ..(Altstädte. - Die' Frau trägt wieder Hut und Schleier. Kleine, Orosse, runde, spitze, flache Velour-, Samt- und Filz-toques
qit grobmaschigen Schleiern, die dicht um Gesicht und Kinn gebunden werden. Dies gibt der Frau jenes mystische Aussehen,jene:
£j eh einnis volle

^3ni^_DI^FüT^_-_^_DIE_FRAUi

24, Oktober 1949

gchd~r\1 BVöllc Stwa«| das wir a» i h r so JLange vcrmisst haben.
Zur spip.Hlga S i l h o u e t t e * dem enganliegender. i.ock, den weiten,
"blusigen Jaeken s i e h t der Hut pS.% Sphloier unendlich schiele a u s .
Nachdem die weiten möcko nicht mehr ua die Beine baumeln,
hat naß sich eine neue Extravaganz dor Schuhe e r l a u b t . Der
S l i p p e r mit flache:

Ybsatz aus Wildleder und v ei ehern Boxcalf

wird genau wie die Scmncrsandale geschnürt, aber n i c h t nur b i s
zur. Knöchel; der

l:

Krcuzband-Verschluss"

reicht in dieser Sai-

son b i s zur ..ade. Zubegeben, es s i e h t im S t r a s s e n b i l d noch ein
wenig frc:;.^ =tus - aber IvKdclaunen sind h e r r s c h s ü c h t i g e Despoten
und verstehen s i c h durchzusetzen. Das s o l l nun wiederum n i c h t
h e i s s e n , dass jede Frau s i c h d i k t i e r e n l ä s s t . Für die geschickte
üPrau i b e r

bedeutet a l l e s Neue auf den Gebiet der Mode zumin-

dest eine neue Möglichkeit. Es i s t wahr, eines schickt sich
durchaus n i c h t für a l l e ; abor je grösser die Möglichkeiten,
desto mehr Chancen zu v o r t e i l h a f t e r und doch modischer und
p e r s ö n l i c h e r Kleidung.
+ ++

+ + + +• + + + + + • +

— ..vJi.tL'iJJlii'i >J.ÜJ jl-^iri

..Ur.i.^jrai

-

brin^t_auf schlussreichcs_Er^ebnis_.
(86 Zeilen, 690 ..orte)
NE., YO.'.K - (.eacrika Dienst) —

Der Hedakteur des "Jochon-

blattes "Yöung riorican Reeders", dessen eifrigste Loser amerikanische Junten und Mädchen zwischen 7 und 10 Jahren sind.veranstaltete

kürzlich ein Preisausschreiben für die besten

..jitworten auf die Frage :"T.7hat I wonder about". Diese Frage
kfmn zweierlei bedeuten. Sie kann heissen: "Vorüber ich mich
wundere" und kann auch heissen: "\r\s

ich gerne wissen möchte".

'. ie sie von den Kindern °ufOofasst wurde, ist erstaunlich und
°.uf schlussreich_.
- 7 -

^I^IK_._DISlTüT2-=_F_ii_DI3_FR^U.

24. Oktober 1949

aufs'chlussreldh. Sie führt uns in eine Welt, die uns Erwachsenen
nehr oder weniger fremd geworden ist.i^ir haben alle vergessen,
was wir in den Kindertagen gedacht, geglaubt, gefühlt, gefürohtet, gewünscht und worüber wir uns eben gewundert haben.
Die Zeitschrift" erhielt über 6 0C0 Zuschriften von Farnen,
von kleinen Orten und auch aus Großstädten der Vereinigten Staaten. Das Ergebnis des Preisausschreibens war so interessant,das.
es von der bekannten New Yorker Monatsschrift "Look" aufgegriffen wurde, die eine . Jizahl der Briefe in Faksimiles wiedergibt.
Wie nan den Briefen entnehmen kann, sind auch amerikanisch«;
Kinder in erster Linie Kinder, d.h., sie sind weniger typisch
amerikanisch

als typisch kindlich. Obgleich sie Kinder der

modernen Zeit sind, aufgewachsen im Zeitalter der dtom-Energie,
mit Radio und Fernsehapparaten und Düsenflugzeugen, dreht sich
ihre Gedankenwelt nicht um technische Wunder«
Sine

nalyse der Briefe ergibt, dasÄcs besonders die Na-

tur und das Naturgoschehen sind, die die meisten Kinder zwischer
7 und 10 Jahren mit Staunen und ..undern erfüllen. An zweiter Ste".
le könnt allerdings das grosse Rätselgebiet der modernen Wissenschaften, und an dritter Stelle steht die Religion. Dann folgen
Themen wie: Das Leben der Menschen anderer Länder, Berufe, Feen
und Geister, Santa Claus (der amerikanische ..eihnachtsmann), Geburt und Tod.
Sine genaue Analyse jseigt, dass r'ic grosste Zahl der Kinde*
voller Verwunderung über die Sternenwclt ist

und dass die

zweitgrosste .nzahl der Briefe an "Young Anerloan Readers"- siel
mit religiösen Fragen beschäftigt. Mancher mag dabei an Kant
denken, der sagte: Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mir mit immer
neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, der bestirnte
Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir. Interessant
ist
- 8 -

^/^^IK^_DIi_^T^_-_FÜ;i_DIE_r^U_.

24. Oktober 1949

ist überdies auch chic Tatsache, dass die von Mädcb.cn gestellten
...'r~gcn sahyieriocr zu "beantworten waren

als die Fragen der Bu-

ben. Den er-sten br-ois Oeoo.nn ein zehnjähriges Mädchen aus einen
bleiner Crt In Mcw Jersey. Sie sebrieb folgendes: 7/ie konnten
die Menschen sprechen, de. es doch noch keine Worte gab, mit
denen man denken konnte. Und nachdem sie an die Sprache gedacht
hotten, vvie mächten sie es, dass andere Leute- sie verstehen
konnten. Als sie Von Tür zu Tür gingen, um es zu erklären,
aussen sie die anderen doch für verrückt geholten haben, weil
sie nicht wus&ten, was die

orte bedeuten sollten. Und nachdem

man mit der ersten Sprache angefangen hat, wie wurden dann die
anderen opr-chen gemacht? Ich IOUSS inner darüber nachdenken,
wie die Menschen wohl reden gelernt haben.
Den. zweiten Preis erhielt eino chtjähriger Far&orjunge, der
in Montana die Schafe seines Vaters hütet. Sein Brief lautete :Ich
möchte gerne wissen, ob die Tiere einander verstehen. Ich beobachte das Mutterschaf, das sein kleines Laoir auf die Meide
trachte mit vielen onderen Schafen unö L mmern. Während dos
Mutterschaf grastef schlief sein Läi.oachon auf der Miese ein,
als es erwachte, sprang es auf und rief nach der Mutter. Sie
ka:.. sofort herbeigerannt,

bie konnte sie wissen, dass es ihr

eigenes Läaeochcn war, das noch ihr rief. ÜO doch so viele Lämmer heru:. waren. Ei wundert mich, dass die Mutterschafe ir.ooor
dafe richtige Lamm finden. Sie müssen sich alt einander auf eine
Mrt verständigen können, die nur Tieren bekannt ist.
Ein Sechsjähriger wundert sich darüber, wie die Muh ous
grünen Gras weisse Milch her -.usbekommt.
Ein Neunjähriger schreibt: Ich wundere rieh inner, wie es'
kommt, dass die ..clt sich rund und rundherum dreht, und doss den»
noch die K-.ustüre Immer vorne und die Hintertüre immer hinten
bleibt.

^ÜrI^-.--5I^;äJIIir-IiS-PI5-ll{^i

24

* Oktober 1949

blcil t.
Und da ist die Siebenjährige, die schrieb: Ich möchte
gerne etwas über Feen wissen, nicht Bubcnfocn, sondern Hädchenfee&, weil ich ein Llädchen bin.
Sin '.cht jähriger werf die Frage'auf, «de heute die ..elt
sein würde, wenn Adam und Eva die verbotene x-rucht nicht gegessen hätten.
Ins Gebiet der Psychologie führt di^ Frage einer Acht*
jährigen. Sie schreibt: Sa 'Mindert mich, w a n n Gott bösartige
Insekten und Pflanzen gemacht hat, die eine.:.. Giftbissc versetzen und Hautausschläge verursachen.
Und ins Gebiet der inner jungen Poesie greifen die Gedanken eines neunjährigen Mädchens, das schrieb: ~Jlc gerne
möchte ich wissen, wie es sein würde, wenn ich Flügel hätte
und wie ein Vogel über die ganze weite ..elt fliegen könnte.
Das sind Fragen amerikanischer Kinder. Sehen sie selbst.
Sind es nicht immer die gleichen Dinge, die uns von Mndhcit
an bewegen?
+ + + + + + + + + + + + +

SIF ERNSTES ..ORT Äff IHN ?

v^n_h^ute_.
Von June Hobbins
(93 Zeilen, 740 u-ortc)
-'-11 jährlich werden viele Millionen Dollar ausgegeben, un
arbeitsparende

Haushaltgerate zu kaufen, die der Frau das Le-

ben erleichtern sollen. Dazu kommen noch die hohen Beträge,die
für Hausangestellte ausgegeben werden. Trotz allen guten *..illens und trotz dieser Ausgaben aber wissen Ehemänner zumeist
eher, wie man ein Auto gut instand hält, °ls wie man die eigene
- IC -

!l^^e_PEnST^_ I ^FÜR_DIE_IRAU i

24. Oktober 1949

ll

eigene Frau vor raschen .Altern bewahren hilft.
• m; meisten klagen Hausfrauen über chronische- Müdigkeit,
wie eine Rundfrage unter den Ahsdventinnen einen anerikanlii

sehen Colleges er"£,ab« Von denen, die fünf bis zehn Jahre verheiratet waren, erklärten 72'/", sie fühlten sich gesundheitlich
unverhältnismässig schlechter als während der Studienzeit.Acnn
die Versicherungsstatistiken auch z eigen, dass Eheleute länger
leben als Unverheiratete, so lel. t zwar 6.QX Ehemann im Durchschnitt beträchtlich länger r ls der Junggeselle, bei den Frauen hingegen ist der Unters Chi od. geringer.
..enn Liann und Frau gleich alt sind, so kann man in der
Regel annehmen, dass die Frau früher "alt wird", Falten bekommt
und hier und dort über Schmerzen

und Beschwerden klagt. Der

Grund hierfür ist zumeist Überarbeitung,

ieso das? Die ameri-

kanische Frau ist nichts weniger -,1s ein Arbeit sSklave. Sie hat
eine '.. -\schmaschine, Staubsauger, Elektroherd und zahllose Gcrä*

te, die ihr das Teigmischen, Schnee schlafen und viele andere Arbeiten abnehmen. Und ur: wie vieles leichter haben sie es als
etwa ihre Grossmütter.
' Und dennoch hat auch die amerikanische Frau von heute Grund
zur Klage. Dazu erklären Arzte, dass seilst die robusten Frauen
vergangener Jahrhunderte höchstwahrscheinlich in Kürze zusammenbrechen würden, wenn sie das Schuhzou^ der Frauen von 1950 an-

^

ziehen müssten. Dazu könnt, dass es früher nur knapp- 300 Haushaltungsgcgcnstände gab, das sind so viele, wie in einer moderne:!
..ohnung allein in der Küche zu finden sind, während der Durchschnitt shaushalt v:n heute etwa 10 ÖOÖ Gegenstände enthält, mit
denen sich die Hausfrau zumindest einmal wöchentlich befassen
muss. Allein diese sauber zu halten ist eine langwierige und
langweilige Aufgabe, wobei dem Geist genügend Zeit gelassen wird,
- 11 -

^;^IK^_DIEr3T^_I_F^_DIS_rif1IJ_1

24. Oktober 1949

wird, irgendwelchen melancholischen Gedanken nach zuhängen.
Und worüber naohen sich die Frauen Jörnen: Rundfragen "bei
Ärzten ergaben drei Hauptproblemel

i:

Mein lAann ist egoistisch1'1,

:,

Er beklagt sich so oft über alles Mögliche" und

:;

Das Haus ist

nie ordentlich rein zu kriegen". Dazu kommen noch die ':echten"
Sorgen: die Kinder, öle Familienverhältnisse, persönliche und
finanzielle Probleme. Die Frau ist der eigentliche Einkäufer
der Familie und gibt durchschnittlich 90>* des Familiencinkommens aus. Sie tr gt die meisten iülnküuf© selbst nach Haus - in
amerikanischen Durchschnittshaushalt sind das alljährlich 90C
KilograupS
Und dann seil sie noch die Kinder erziehen, soll "seine"
Sorgen geduldig anhören, soll stets eine makellos saubere
..'Ohnung zeigen können, soll so gut kochen wie der beste Koch
der Stadt, obendrein etwas sparsamer, natürlich soll sie
Gäste unterhalten können, dabei stets frisch und hübsch aussehen, blendende Laune haben und...und.... Aber eine Frau kann
nicht alles zugleich sein. Sie ist schliesslich nur eine Frau
und kein Allerweltskünstler.
Aufgabe des Aannes ist es nun vor allem, ihr alle die Aufgaben zu erleichtern - sei es auch nur durch vernünftige Unterstützung jener Ratschläge, die der Hausarzt gegeben hat. Da ist
etwa die Abmagerungskur. Millionen Frauen essen irgendeine ausgefallene Diätkost aus Angst, dick zu werden: die einen nehmen
nur oder hauptsächlich Cbst, LiIch, Rosinen oder rohe Leber und
Schwarzbrot zu sich, die anderen haben sich für Kopfsalat dreimal täglich entschieden. Zugegeben.sie verlieren an Gewicht,
aber die Auswirkungen auf den Körper sind katastrophal. Es ist
die Pflicht des Lärmes, dagegen einzuschreiten.
Und dann das "Bewegung-machen". Die übliche Redewendung dazu"
- 12 -

dazu lautet: "Bewegung brauch'ich nicht, die hab ich daheim genug." Der '.rzt sagt, dass das nicht das gleiche ist. Hier muss
der-LT.ann überzeugen oder zumindest gut zureden.
Die Nachtruhe ist gleichfalls wichtig für die Gesundheit
der Frau, und Statistiken haben gezeigt, dass es gerade Hausfrauen sind, die die meisten Schlafmittel aller

rt einnehmen.

Hier sind vor alle:, getrennte Betten oder gelegentlich getrennte
Schlaf räume zu empfehlen, ungestörte ITachtruhe dagegen hilft der
Frau, nervöse Spannungen und daraus resultierende Schlaflosigkeit
zu überwinden. Manche Frau jedoch schlaft täglich neun oder zehn
Stunden und ist dennoch am Morgen ganz zerschlagen. Hier hilft
nichts besser als ein wenig"luftVeränderung". Lindestens einmal
in der >oche sollte es ein richtiges "Rendezvous•'• nit Programm
geben: einen Kino- oder Theaterbesuch, einen Bridgeabend, eine
Tanzveranstaltung oder ein Essen ausser Haus. '.•. enn dabei unversehens die Erinnerung an die reiten der Flitterwochen aufwachen,
umso besser - es schadet nie, wenn man seiner Frau auch wirklich
sagt, dass ma • sie liebt.
Und einmal im Jahr sollte der Kann seiner Frau auch sagen,
dass es Zeit wäre

zum Arzt zu gehen, um sich gründlich unter-

suchen zu lassen. 31xu8 solche Untersuchung ist wichtig, auch
wenn man sich vollkommen gesund fühlt. Freilich darf andererseits der Mann auch nicht zum überb^sorgten Krankenpfleger werden. Seine Hilfe soll sich darauf beschränken, der Frau bei Ihre
Selbsthilfe zu helfen. Und eine vernünftige Frau wird diese Ratschläge gerne annehmen, denn keine x rau will schliesslich früher
alt werden, als unumgänglich nötig ist.
+ + + + + + ++ + + + + + •

- 13 -

AMERIKA DIENST" - F : R DIE FRAU.

24. Oktober 1949

AEPXiE-PIS, DER AFRIKANISCHE APFELKUCHEN
(65 Z e i l e n , 520 . . o r t e )
Applo-xie ist ein begehrtes Dessert in Amerika. An liebsten nimL:t sie der Amerikaner mit Eiscreme oder Schlagsahne.
Sie gehört zu einen Sonntagsdinner und wird je nach Tradition
und Abstammung der Familie

auf verschiedene Arten zubereitet.

Manche Hausfrau wird in dem einen oder anderen Rezept
"ihren Apfelkuchen" wieder entdecken.

175 £ Mehl
140 g Butter
1 Eigelb
1 Esslöffel Wasser
1 Esslöffel Sucker
1 Prise Salz
Füllung:
625 g -:-pfel
1 Esslöffel Zucker
Messerspitze Zint
Handvoll Sultaninen oder : einbecren
Ei zum Bestreichen
Aus den ersten Zutaten bereitet man einen Mürbteig, der etwa
1/2 Stunde.ruhen muss. Darauf wird er zu einer dünnen Platte
rechteckig ausgerollt, verteilt die geschälten und geschnitzelten Apfel und die anderen Zutaten darauf. Die Seitenränder werden eingeschlagen, der Teig wird gerollt und auf ein Blech gesetzt. Die Oberfläche wird mit gequirltem Ei dünn bestrichen.
Der Teig darf nicht zu dünn ausgerollt werden, damit er beim
Rollen nicht bricht.
*

Dieser Strudelteig wird ähnlich wie Mürbteig auf dem Brett zubereitet, alle Zutaten müssen lauwarm sein. Je feiner der Teig
ausgesogen wird, desto besser wird der Strudel.
Zum Teig.
250 g Mehl
1/8 1 lauwarmes Wasser
Salz
50 g flüssige Butter
Das Mehl wird auf ein Brett gesiebt, das lauwarme Wasser in die
Mitte des Mehls gerührt und allmählich mit dem Mehl verrührt.
Dann gibt man das flüssige, aber nicht heisse Fett dazu. Der
Teig wird gut vermengt und in die Hand genommen und längere
Zeit auf das Brett geschlagen, bis er geschmeidig und glänzend
ist. Dann stülpt man eine erwärmte Schüssel darüber und lässt
etwa 1 3td. ruhen. Auf einem grossen, bemchlten Leinentuch wird
- 14 -

24

:i^^-_?5?t^:_l-£^_P^_?t^JjL

« c-:tobcr 194S

wird er g?.nz dünn ausgezogen« Vorsichtig; ziehen, er darf nicht
reissen, Dann Wird die Füllung hineingegeben, die sich aus 500 g
kleingeschnittenen Äpfeln, 30 g zerlassener Butter, 80 g Zucker*
Zimt und 1/4 Pfd. Sultaninen zusammensetzt. Dann schlägt man
die 3nden an den Seiten ein und rollt den Strudel, indem man
das Tuch an einer Seite hochhübt, man setzt den Strudel auf
das Blech oder gibt ihn in eine flache Pfanne und giesst einen
halben Liter hochende Milch über den Strudel.-Man backt in der
Röhre bei mittlerer Sitze,bis sich die Oberfläche goldgelb färbt
^B?Si$2-i2»SÜ Sandtortenteig.
250 g Butter
'.25 g Sucher
3 Eigelb
etwas abgeriebene Zitronenschale
250 g Mehl
2 Esslöffel Rum
3 Eischnee
1 1/2 Pfd, Apfel
einige geriebene Handeln
Butter und Zucker werden schaumig gerührt, nach und nach die
Eigelb dazugegeben und vorarbeitet. Dann gibt man das Mehlihinzu, den ^um und hebt zuletzt den Eischnee unter. Der Teig wird
in eine Tortenform gefüllt, legt oben auf die in dicke Scheiben geschnittenen Apfel, die man mit etwas Zucker und den geriebenen landein bestreut.

3 Eier
3 Eischwer Zucker
3 Eischwer Hehl
1 Vanillesucher
oder abger. Zitronenschale
1 Prise Salz
1/2 Backpulver
1 1/2 Pfd. Äpfel
Zucker und Eier rührt man schaumig (l/2 Std.) ,fügt die Gewürze
und nach und nach das mit dem Backpulver gesiebte Mehl dazu.
Man gibt den Teig in eine Springform, belügt ihn oben dicht
mit geviertelten eingeherbten Äpfeln, streut etwas Puderzukker darüber und backt bei mittlerer Hitze im Ofen goldgelb.
(Amerika Dienst)—
+ + ++

++

+

+ -f. + + + +

(12 Zeilen, ICC ..orte)
CLEVEL,U'D, OHIO —

(Amerika Dienst) —

'£her_cine_halbe

Million_amerikanischer_Fraue
rinnen in Krankenanstalten, berichtet der Verband amerikani*
scher
- 15 -

amerikanischer Krankenhäusor. Die Frauen helfen den Schwestern,
lesen den Kranken »us Büchern vor, fahren sie im Auto spazieren
oder unterhalten sich, mit den Patienten, um ihnen Sicherheit
und neuen'inneren Halt zu geben.
Fr~u.cn waren schon seit langen in den Krankenhäusern aller
amerikanischen Staaten als freiwillige Schwestern tätig. Durch
den Krie| erhielt das charitative Hilfswerk jedoch einen Star*
ken Auftrieb, sodass sich in wenigen Jahren die Zahl der Helferinnen auf Aber eine Aillion erhöhen durfte,
+ + + + -i- + + + + -t- + + +

(8 Zeilen, SO Worte)
LAKE SUCCA.:, IAA . YA:K —

(Amerika Dienst) -- Mehr_Frauen

s oll ten_führ endo Po sit i2n£n_^£i_^^B_Y^^h:iBi2Il-_5^ii25£S_£"-^ii9?i
Fino Gruppe von Frauen, die auf dieses 2i)el hinarbeitet, hielt
vor kurzem eine Versammlung mit anschliessendem Lunch in einem
Flugzeug von Typ DC 6 ab. Während die Frauen ihre Pläne diskutierten, kreiste die luaschine über dem gegenwärtigen Hauptquartier d^r Vereinten Kationen in Lake Success und anschliessend
Über ihrem zukünftigen Sitz in New York.
^

4-H- + + + + + + + 4- + + 4-

(11 Zeilen, 90 fcorte)
New York —

( Anerika Dienst) —

Frauen_sollen als Zahl-

meisterinnen auf den Schiffen der "Gunard

hitc 3t°r Line"

eingesetzt werden, meldet das Hauptbüro der Gesellschaft.Während
bisher nur dic"Quecn Aary"und die"Maurotania"sowie einige andere
Schiffo weibliche Kr"ftc in der Zahlmeisterei beschäftigten,
wird jetzt auch der Dampfer"Franconia"zwei Zahlmeisterinnen
anheuern. In ihr Aufgabenbereich fällt die Verwaltung
Fundbüros, '

das

die Fntgcgcnnahme von '^.ertgegenständen zur Auf-

bewahrung und auch die Pflicht,die Passagiere über die Zollund
- 16 -

1

I^_5i:Iie_5^;__±!!_i_:3J^_2I5_^^:IJi

24

* Oktober 1949

und Einwan&erun&gb G§*iiimiuBgQii sowie über die neuesten Wechselkurse zu untci'i'iaUtc-n,
-jr + + -:-+ + * + f f + + +

(12 Zeilen, ICC /.orte)
I

New Yorfe —

(Amerika Dienst) —

McSbx^nla 25C/J_weibliche

3tuclentcn_ zählt die filmtechnische Fakultät der New Yorker
Hochschule, die zugleich das grosste Dokumentarfilmarchiv
besitzt, i-'rofessor Il-rns Richter, der Direktor dus Instituts,
das bereits auf ein neunjähriges Bestehen zurückblicken kann,
steht der ..ufnahsc von weiblichen Studenten durchaus positiv
gegenttber« Viele der Frauen verfolgen ein bestimmtes Ziel und
wollen spater einmal wirkliche Erfolge erringen. Die Studentenschaft, zu der Student eil aus China, der Türkei, v. est-Afrika,Indien, der- Tschechoslowakei und Israel gehören, trägt einen
vollkommen internationalen Charakter; dieses Semester studieren
sogar zv/ei chinesische Studentinnen an dem Institut.
+ + + + + + + + + + + + +

Quellenangabe nicht unbedingt erforderlich.

i

A

- 17 -

AMERIKA DIENST
U. S. Feature Service
Redaktion: Bad Nauheim, Goetheatrasse 4 - Telefon 2041/486

"Für die Frau"

<

I2i1_IJi.Jto2._iii

31 Oc t o b e r 1949

Tho accompanying "AHLItlKA DIEIIST" s p e c i a l nevvs and f o a t u r c
r e p o r t , POR 170HEI7, c o n t a i n s the
{.

frllcwingt

H_HE1T_I1_I_P0LITIC;S - J

1.) Urs. George Neese Clark, Treasurer of tho United
States, speaking befere the 'Temen's national
Dcmocratic Club, Gays, wemen all over the world
should support the great aims cf the United Nations.
2.) "CHRISTIAN SOISHOü HOHITOR" correspondent lauds
Prau Heuss, first lady of the nev/ Western German
Rcpublic , cc an outstanding examplc of eulturo,
tolerance and tact.
II.

MARGARET CLAPP, SUCCL'SSPUL VOIIAK PRESIDENT OP SSIOSSSLBY
OOLLEGS_»

The former a s s i s t a n t p r e f e s s o r of h i s t o r y , who won a
P o l i t z e r P r i s e f o r a s c h c l a r l y b i e g r a p h y , s e e s no r e a s o n
why e d u c a t i o nT s h o u l d be p a r t i c u l a r l y d i f f e r e n t f e r men
and v/omen, " -7ith a goed g e n o r e l C o l l e g e c o u r s e a g i r l can
go on v/ith a l m o s t a n y t h i n g she p l e a s e s — s t u d y m o d i c i n o ,
swim t h e E n g l i s h Channel o r t a k e up a h o u s e w i f e ' s c a r e e r
and do i t w e l l . "

iiii_"LL__4L^__I2_T__?__5__l__i
American department stores spend thousands of dollars
yearly to protoct Clients against their ovm thoughtlessness,

iIi__?_^_i_ii^__4_2_iif_l_!__Si__.iii

Va

Basod on the relaticn between human grov/th pattorns and the
development of the skeleton, Drs, leona Bayer and Nancy
Bayley of the Stanford Unlvx.rsity School of Modicinc say
that it is possible to predict accurately how tall a child
will grow.
__i_f?i^_Il__SHOESJiIJST_PIT£
The P a r e n t s ' Ixa^azino, KEw York, g i v e s v a l u a b l e h i n t s ..
on hcw t o buy f o o t w e a r f o r y o u n g s t o r s .

VI i _ - U3__I^IERPACIlTGj;^_S^T/ING2
American homo demonstration experts assert that garments
of practically all materials will hold their shape bettcr
when some lining is used.

Zil______?_£
a ) Harvard U n i v e r s i t y w i l l admit wemon t o i t s
law s c h o o l i n 1 9 5 * .
b) The U.S.A. has added a C h i l d r e n ' s Day (October 16) to
h e r l i s t of s p e c i a l d a y s .
c) One t h i r d of American wemon are w o r k i n g .
d) Onion J u i c e c o n o e n t r a t e .
+ + + + + + + + + + + + +

AMERIKA DIENST
U. S. Feature Service
R e d a k t i o n : Bad N a u h e i m . G o e t h e s t r a s s e 4 • T e l e f o n

2041/486

vfrfrt.jSif! ff5t 4£ gy

"Für die Frau"
3 1 . Oktober 1949

IlTIiALTß"VERzEICKKIS.
Soito 2-cilon
h —_$P,

BRAÜBE uro Pia

TZissen kann Gefahren
II.

tnr.
bekämpfen.

. . 1

35

DER
DEUToGRE BUBDESPSÄSIESBT UND SEIH3
w
.FIRST LADY'1.
Amerikanischer Korrespondent b e r i c h t e t
ü b e r P r o f e s s o r Hou.se und s e i n e Gemahlin . . .

2

18

3

106

Neue Hothoden f ü r genaue Voraussagen
i n Amerika o n t v / i e k e l t .

. . *6

54

Yon der

. . .8

60

. . . 10

41

12

33

. . . 13

10

I I I . IIAEGARET OLAPP - piLlSUffiBIIH DES
v,jjjIditiSIiSY G O I J J E J E ,

fcorstroutheit

der Menschen«

. . .

E a u s s c h n o i d e r e i kann s e h r a p a r t e
Modelle s c h a f f e n ,

Uli tSSSM^M ^ H I S J 2
a.) Nun auch Jurist innen an der
Harvard Universität.

b.) "Zuerst unsere Kinder".- Der amerikanische "lag dos Kindes" ruft zur
Förderung der Kinderhilfe auf.
. . . 13

20

c.) Ein Drittel aller amerikanischen
Frauen ist berufstätig.

. . . 14

13

d.) Konzentrierter Äwiebelsaft,

. . .

14

+ + + + -T + + + + + + + +

15

AMERIKA DIENST
U. S. Feature Service
R e d a k t i o n : Bad N a u h e i m ,

Goethestrasse 4 • Telefon

«Für die Frau"

2041/486

Jl, Oktober 1949

.II, Jahrgang, Nr. 44 V«
DIB ERAUEN UND DIE UN

flssea tonn ^gfahgen. tbekämpfeifo
(35 Zeilen, 280 Worte)
WASHINGTON —

(Amerika Dienst) —

-'Auch Frauen können zur

Festigung der international .1 Sicherheit beitragen, wenn sie
sich bemühen, die Vorgänge JJX den Voreinten Nationen zu verstehen und ihr bissen anderen .eiterzugeben."
Bei einer Sitzung dos demokratischen Frauenclubs machte
Frau Georgia Neese Clark, die erste Frau, die das Amt des Schatzmeisters der Vereinigten Staaten innehat, Ausführungen zu diesem
Thema. 0 ie sagte untor andeeem:

s,

^ir sollten die großen Ziele

der Vereinten Nationen mit .TCCIISamen- Augen verfolgen, unser Wissen mit all unseren Freundem, Nachbarn und Geschäftspartnern
teilen, damit es Dia in die untersten Schichten und'die entlegensten -Vinkel des Landes dringe als ein Schild gegen die Flammen
der Gerüchtemacher ei, der Furcht und des Pessimismus.''
Mrs. Clark betonte dann vor allem die Erfolge der v/eltweiten Organisationen der UN, welche die praktische Arbeit leisten:
"Die UNESCO hofft, das Analphabetentum in der ganzen Welt
zu beseitigen, die •Tcltgesuraiheitsorgaiisation bekämpft an allen
Fronten Krankheiten und Seuehengefahren, Durch die Internationale FlüchtlingsOrganisation haben in einem Jahr mehr als 374 000
Flüchtlinge in muhr eis 70 Landern eine neue Heimat gefunden.
Die Ernahrungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten
Nationen bemüht sich um die Steigerung der Nahrungsmittelerzeugung in aller Welt. Der internationale Kinderhilfsfonds hat Milliarden von Mahlzeiten an 4 1/2 Millionen Kinder verteilt.'"'
Weiter führte Mrs. Clark aus; ;,Sine sohwero Verantwortung
m 1 -.

Verantwortung lastet auf uns und auf den Völkern der Welt, die
unsere Überzeugung teilen. Offen und im geheimen wird die Würde
und der Wert des Ilenschen angegriffen. Darüber machen wir uns Sorgen, und wir schämen uns nicht, dies zuzugeben."
Sie schloß ihre Sede mit der Erklärung, daß alle Frauen in
der Welt nach Kräften beitragen seilen zur Aufrechterhaltung der
menschlichen Würde. Ihre Mitarbeit stellt eine der reichsten moralischen Kraftquellen in der Unterstützung der Vereinten Nationen
für die Verwirklichung der großen üiele dieser internationalen
Organisation dar.
+ + + ++ + + + + + + + +
DSK DEUTSCHE BUEDESFRASIDEKT UKD SSIHE "FIRST LADY»
Amerikanischer Korrespondent b e r i c h t e t über
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(18 Zeilen, 140 Worte)
in einem ausführlichen Artikel beschrieb J. Emilyn Williams,
der Deutschlandkorrespondent der Bostoner Tageszeitung "The Christian Science Monitor" ausführlich die Laufbahn von Bundespräsident Heuss und seiner Gattin, die nun die "First Lady" dos westdeutschen Bundesstaates ist.
"Die junge westdeutsche Republik", so schreibt kr. viilliams,
"wird in ihren

beiden erster. BUrgorn zwei außergewöhnliche Bei-

spiele hoher Kultur, Toleranz und Takt finden; es sind zwei Persönlichkeiten, deren saubere Überzeugung durch ihre hohe Stellung
nicht verdorben werden kann."
"Natürlich werden beide", so fährt der Korrespondent des
"Christian Science Monitor" fort,"weder ihre

intensiven politi-

schen Interessen noch ihre literarischen Arbeiten fortsetzen können. Dafür werden sie aber einen Ansturm von Arbeit zu bewältigen
h?ben, die in mancher Hinsicht anstrengender und mitunter auch weniger befriedigend sein wird:"«eine

Arbeit jedoch, die notwendig

^^ERIK.^_DIE^3T^_r_FtVL_DIS_FRAUi

31. Oktober 1949

notwendig ist für die Entwicklung der jungen v/estdeutschen Republik."



(Amerika Dienst) -

+ + + + + + + + + + + + +

MARGARET CLAPP —

PRÄSIDENTIN DES ÜELLSS1EY COLLEGE

Von Jane Textor.
(106 Zeilen, 850 Worte)
WELLESLEY, MASS. —

(Apierika Dienst) —

An einem kühlen

Märzmorgen ds. Jahres mischten sich zwei vornehm gekleidete
Damen unauffällig unter die Hörerschaft einer historischen Vorlesung am Brooklyn College. Dem Pedell hatten sie gesagt, dass
sie im Auftrage des amerikanischen Erziehungsministeriums kämen,
in Mrklichkcit jedoch waren sie Vertrauensleute des ivellesley
College, einer der bedeutendsten Frauenuniversitäten der Vereinigten Staatenbund auf der Suche nach einer, für das -mit des Präsidenten ihrer Schule geeigneten Persönlichkeit. 1200 Kandidatinnen hatten sich für diese Stelle gemeldet, nur sechs von Ihnen
kamen in die engere uahl.
Die beiden Besucher wussten nur wenig von den Vortragenden.
Der eingereichte Lebenslauf allerdings war vielversprechend,
Professor Clapp hatte am V.elleslcy College studiert, kannte
also die Verhältnisse der Schule, war 38 Jahre alt und hatte
kürzlich den Pulitzer Preis für ihre Doktorarbeit erhalten.
Die schlanke Brünette

in dem kirschroten Kleid

war eine

äusserst sympathische Erscheinung und für einen Geschichtsprofessor eigentlich viel zu hübsch.
Es war ein Genuss, ihr zuzuhören.Ihr Vortrag kam klar und
deutlich und mit wohlklingender Stimme. Ihre Ausführungen, nur
celten von einer Handbewegung unterstrichen, wurden, nach altem
Brooklyner Brauch

oft von Zwischenfragen der Studentinnen unter-

brochen. Die Antworten kamen meist rasch und sicher, mitunter

^AMERIKA DIEITST" -JF&l D E 5RAUt

31. Oktober 1949

mitunter jedoch schloss sich an c ine Frage eine lange, vorwickelte Diskussion an, die sie geschickt zu lenken verstand, wobei
die Grübchen in ihren fangen sich oft durch ein warnherziges,
verstehendes Lächeln vertieften. Margaret Olapp hegte keinen Argwohn. In letzter Zeit hatte sie oft G ste unter ihrer Hörerschaft
Nach und nach hatten alle Vertrauensleute des V. ollcslcy College Margaret Olapp bei ihrer Lehrtätigkeit beobachtet, und man
war sich darüber einig, daas sie die grössten Chancen hatte. Sie
brachte die besten Voraussetzungen mit und besass ausser sicherem
.luftroten auch heitere Gelassenheit, die Bedingung ist für eine
Stellung, wie man sie ihr anbieten wollte.

Seit etwa hundert Jahren hat-die amerikanische Frau dieselben Bildungsmöglichkeiten wie der Mann, aber eine Frage ist
noch immer nicht voll geklärt. Soll eine Frau nach denselben
Grundlinien erzogen werden wie ein Mann; ist es gut, den Lehrplan eines Frauen College den: eines Männercollege nachzuformen?
'Mio die Geschichte zeigt, lehnen die meisten Männer die
nur intellektuelle Frau ab, sie ist durch ihre Erziehung für
die Heirat verdorben und muss erst wieder umerzogen werden.
Das ist m':hsam. Man hat fu.vni.r feststellen müssen, dass ,mit
wenigen Ausnahmen, die Studentinnen nach Beendigung ihrer Studien sich wohl für eine Meile einem Beruf zuwenden, letztlich
aber doch heiraten. Gute Kochinnen und gute Mütter sind nach
wie vor am meisten gefragt, und -aach die Studentin trachtet danach, sich ihren zukünftiaen Mann, möglichst noch vor dem Verlassen des College, zu sichern. Manchevielversprechende

akademi-

sche Karriere einer Frau scheitert, trotz aller Gescheitheit

an

diesem Punkt« Ihr Französisch geht in diu Omelettopfanno, und
ihre Botanik verkocht mit der Petersilie.
Ausbalancierter
- 4 -

^_SkIKA_^NST^_=_f;iiR_DIE_FRAUi

31. Oktober 1949

Ausbalanciert er_LührülOT._.
Im laufe der 75 Jahre des Bestehens des Wollcsley College
hat man den Lchrplan so abgerundet, dass nach Abschluss der Studien eine Frau mit dieser Grundlage alles tun kann. Sic kann,
wie Dr. Olapp es ausdrückt, "Medizin studieren, den Ärmelkanal
durchschwimmen oder auch eine gute Hausfrau werden." Heben den
Geisteswissenschaften stehen die Naturwissenschaften wie die
praktischen Disziplinen in gut ausgewogenem Verhältnis. Im.
allgemeinen ist Professor Clapp nicht der Ansicht, dass eine
Frau andere erzogen werden soll als ein Mann.- Beide sind Staatsbürger derselben Kation und haben ihr gegenüber dieselben Pflichten, dieselbe Verantwortung und dieselben Rechte.,
£ScHr^_5?al ent al s_Erfahrung*
Margaret Clapp wurde vor 38 Jahren in East Orange,- New York
als Tochter des Versicherungsbeamten Alfred Chapin Clapp geb-orer
Ihr Vater war ein freundlicher, alter Herr in Gehrock und steife
Hut, der für alle Gelegenheiten ein Zitat des -klassischen Altertums bereit hatte. Er war fast völlig erblindet. An der Abenden
sass er mit seiner Frau und seinen drei Kindern zusammen, und
einer der Clapps las laut vor. Sein grosses Wörterbuch lag immer aufgeschlagen auf dem Tisch, und es verging kaum ein Abend,
an dem nicht einer der Clapps mehrmals etwas nachzuschlagen hatte. Die kleine Margaret besuchte damals die High School in East
Orange. Nach dem Abschluss erhielt sie ein Stipendium für das
vvellcsley College in Massachusetts. Freunde, die sie damals
kannten, sagten von ihr: "Sie war imaor hübsch, aber, sehr ernst
und entschlossen. Sie verfügte über Ungewöhnliche Klugheit und
wusstc immer, was sie wollte."
Nach Beendigung ihrer Studien arbeitete sie in einem Warenhaus, bis sie als Lehrerin für Englisch und Geschichte an eine

51

-4^SSIS4.2IS¥§S".:-?9§-5J5-?S^?i

* °-"-tobcr 1949

eine Mädchenschule in Manhattan berufen wurde. In ihrer siebenjährigen Lehrtätigkeit wurde sie eine der besten Pädagogen der
Schule« Nach Beendigung ihrer Doktorarbeit, einer geschiehtliehen Biographie von John Bigelow, einem bisher unbekannten Mitbegründer der Republikanischen Partei, für die sie mit dem Pu~
litzerpreis ausgezeichnet wurde, kamen neue Stellenangebote
ganz von selbst. Sic- wurde erster weiblicher Goschichtsprofessor am New York City College, ging von dort aus an das New Jersey
Jcllegc und schliesslich nach Brooklyn, von wo die vt'elleslcy
Leute sie an ihr College holten.
Dr.

Clapp ist die achte Präsidentin in den 75 Jahren des

Bestehens von 'v.ellcslcy College, Es gibt nur wenige Frauen in
den Vereinigten Staaten, die eine derartig verantwortungsreiche
Stellung bekleiden. Professor Margaret Clapp, die zwar anfangs
mit den Gefühlen eines Aschenbrödels, dr.s vom Königssohn ins
Schloss geholt wird, in das weisse Elia des College Präsidenten
einzog, ist in kurzer Zeit eine bekannte Erscheinung im amerikanischen Universitätsieben geworden. Die Wochenzeitschrift "Time"
brachte kürzlich in Anerkennung ihrer ungewöhnlichen

Laufbahn

einen ausführlichen Bericht über toellesley College und auf der
Titelseite Professor Margaret Clapps äusserst sympathisches
Bild.
+ + + + + + + + + + + + + +

WIE GROSS ATRD EIN KIND ?
Neue Methoden für_genaue_Voraussa.3en_in_^
(54 Zeilen, 430 «orte)
NE'v. YORK —

(Amerika Dienst) —

Eine neue Methode, mit

deren Hilfe genau vorausgesagt werden kann, wie gross ein Mensch
sein wird, wenn er das Erwachsenenstadium erreicht hat, wurde
von Dr. leona M. Bayer und Dr. Nancy Bayley, zwei Ärztinnen der
- 6 -

HaSKS^-SHSgJ" f.jSS.SJS.ISÄSi

31. Oktober 1949

;ler m.E.izi:aisQhe& Fakultät der Stanford Universität, entwickelt,
Die Voraussagen der beiden Kcdizinarinnon stützen sich auf
(Sic engen Beziehungen zwischen den menschlichen t7n.cb.Stumsphe6.ez)
und der 2ntwickluhg und Festigung des Knochenbaus! Messungen
auf Grösse und Form der langen Hand- und Handgölc: kknochen eines
- Kindes zeigen das EhtwicklungsStadium des Knochenbaus an« Geschlecht, '.ltcr und die Grösse, die das* Kind zur Zeit der Voraus«*
Sago hat, -verden mit der Entwicklung des Knochenbaus verglichen.
Entspricht diese dem Elter des Kindes, so kann an Hand einer
von Er. Bayloy "usgearbeitoten labeile dessen künftige Grösse
vorausgesagt worden« entsprechende Tabellen wurden für zu

schnelle oder verlangsamte Entwicklung des Knochenbaus aufgoir3 X C J_ _L "t •

/»ls Beispiel f r die Genauigkeit der Voraussagen wird der
.all eines Jungen berichtet, der mit 9 1/2 Jahren 112 cm gross
"•'\r; die zu diesem Zeitpunkt gemachte Voraussage besagte^ dass
der Junge ausgewachsen 152,4 cm gross sein würde. Seine tatsächliche Grösse nach 10 Jahren betrug 151,19 cm. Eli Berechnungen,
die während dieser 10 Jahre gemacht wurdonL ergaben ebenfalls
fast genau

die Grösse als Erwachsener«

Bei allen Voraussagen zusammen war also nur ein Irrtum
von durchschnittlich 0,635 cm oder 0,4-E vorgekommen.

Gröss^nvoraussagen dienen verscliicdenen praktischen Zwckkcn« Jungons

die für ihr Elter zu klein sind, brauchen ihre

i s t --. «gewachsenen Spielkameraden nicht mit neidischen Blicken
•nzusehenj bei einer ärztlichen Untersuchung kann sich herausstellen, dass sie, obwohl ihr Knochenbau ein etwas verlangsamtes
i/aohstum aufweist«, am Ende doch di<~ normale Grösse erreichen
- 7 -

•AMERIKA DIENST* - FÜR DIE Ä

31. Oktober 1949

————————————————————————————————

erreichen werden. Dasselbe gilt für schlaksige Backfische, die
..11 W C i

... 1 '".""._ l

_,. - -

ihre Freundinnen um eine Kopflänge überragen; wenn sie nämlich
ihre körperliche Reife erreicht haben, werden sie nur noch wenig
wachsen und wieder von ihren Freundinnen eingeholt werden«
Eine Grossonvoraussage ist aber kein Versprechen, auf das
man sich unbedingt vorlassen kann, sondern nur eine Berechnung
wahrscheinlicher Entwicklungsmöglichkoitbn« Wird das Wachstum
verlangsamt oder gestört, kann natürlich der Fall eintreten,
dass das Kind, im Gegensatz zur Voraussage, ungewöhnlich klein
bleibt oder weit über die normale Grösse hinausschiesst.
Besteht Grund zu der Annahme, dass ein Kind weit unter
Normalgrösse bleibt, so kann man versuchen, vor allem das Wachstum und nicht die Entwickl na des Knochenbaus anzuregen« Machen
sich dagegen Anzeichen bemerkbar, dass das Kind sich zu einem
Riesen entwickelt, wird die gegenteilige Behandlung angewandt:
die Festigung des Knochenbaus und die Entwicklung zur Reife
werden angeregt. Grössenvoraussagen, in bestimmten Abständen
gemacht, geben am besten Aufschluss

über die Wirksamkeit der

Behandlung, die neben einer bestimmten Diät auch die Anwendung
von Schilddrüsen- und Sexualhormonen vorsieht.
+ + + + + + + + + + + + + .

•GNÄDIGE i'HJWJ - IIA, PAKETi"
Von. dujr_Zerstreuth^it_dor_Ae]ischcn_.
(60 Zeilen, 480 Werte)
fohl allen liorcnhausdirektoren macht die Unachtsamkeit
und Vergesslichkeit ihrer Kunden Kopfzerbrechen« Amerikanische
Firmen geben alljährlich Shupende Dollars aus, um die Käufer
vor den Folgen ihrer eigenen Gedankenlosigkeit zu schützen.
So

hat z.B. jedes grössere Kaufhaus einen "Sicherheitsrat",

dessen Aufgabe es ist, für andere zu denken. Das grosse New
Yorker
- 8 - '

VJ1iERIK_._DIK2!ST2_=_?lTL_DIE_FRAUi

31. Oktober 1949

New Yorker 'V<aronhausfciacy'sbeginnt mit der Überwachung schon
ausserhalb des Geschäftes, 3o wird z.B. der Gehsteig regelmässig kontrolliert. ob nichts dort |iegt, worüber man stolpern
oder rutschen könnte.
Und bei den Aufzügen passt stets' jemand auf, dass die Käufer nicht einender die Türen auf die Nase fallen lassen. In der.
Bckloidungsabteilung mussten eile Kleiderpuppen am Boden festgenagelt worden, weil sie sonst umgerannt würden»
"Gnädige Frau, Ihr Pak^t!" - Tausendmal im Tag rufen die
Verkäster diese Worte einer vcrgesslichon Dame nach. Manche
Firmen stellen ihren Kunden versperrbare F eher zur Verfügung,
in denen sie ihre Serchen aufbewahren können, während sie im
Haus einkaufen.
Es sieht so aus, als cb die Käufer nur danach trachteten,
sich,wenn es nur irgend möglich ist, irgendwo zu schneiden, zu
stechen

oder zu verbrenr.cn, obwohl alle Preiszettcl so befe-

stigt sind, dass man sich auf keinen Fall an der Klammer ritzen
kann. In der Hauswirtschaftsabteilung sind die Tafeln "Nicht berühren:" an allen Gegenständen angebracht. Apparate, die an Ort'
und Stelle vorgeführt werden, stellt man vorsorglich in Nischen
hinein. Trotzdem greifen immer wieder einige Kunden nach ihnen
und verbrennen sich am teiäsen Dampf oder schneiden sich an den
Gemüseput zmaschinen.
Nicht einmal beim Hutkauf sind die Kunden sicher. -Viele
Damen ziehen die Hutladen mit soviel Schwung heraus, dass sie
ihnen auf die Füsse fallen. Man hat daher jede Lade mit einer
Sporrvorriehtung versehen, sodass sie nicht herausfallen kann.
Lasst man sie los, läuft sie von selbst zurück, schlicsst sich
aber nicht völlig - damit es keine eingezwickten Fingerspitzen
gibt.
Gummibänder

^ERIK^LI£^3T^_-_^_DIE_^R_U.

31. Oktober 1949

Gummibänder, Blumenblätter und Bleistifte müssen stets
aus dem Weg geräumt v/erden, denn Kunde AI verstreut diese Dinge
auf der Stiege - B kommt daher, den Kppf in den Wolken, und tritt
un:cigerliqh darauf. Die Sqhwerkraft besorgt den Rest
Aus diesem Grunde gibt es in einem New Yorker Sarenhaus eine
eigene "BlumenblättcT-Bleistift-Gummiband-Brigade'', die regelmässig alle Stiegen zu überprüfen hat.
Detektive und Aufseher gehen ständig herum und flehen die
Käufer an, ihre Bornen nicht offen zu lassen, nicht mit dem Rogenschirm herumzufuchteln - und den Rund zu tragen, wenn sie ihn
schon unbedingt auf die Rolltreppe mitnahmen müssen!
Gibt es eine Erklärung für d iosc Vorgosslichkeit?
Zwei A n t e von der medizinischen Fakultät der Universität
von Kalifornien, Dr. J. Ruesch und Dr. Karl Bowmaii, sind der
Ansicht, dass vergussliche und gedankenlose Leute nicht nur
äusserlich, sondern innerlich mit ihrer Umgebung nicht zurechtkommen. Oft ist eine Nervenkrankheit die Ursache der Zerstreutheit, oft persönliche Sorgen und oft ist das "Träumen" eine Folge der Veranlagung.
Alle diese Leute sind es, die "Acherhcitsprogramme", Verkehrserziehung und ähnliches nötig machen. Erst wenn alle Leute
mit ihren Godanken bei der Sache sind, wird der Kampf gegen die
Unfälle aus Vergcsslichkeit ein Ende haben - aber darauf können
wir gut tausend Jahre noch warten.
+ -+-+++++



(Amerika Dienst) --

+ + + + + +

KINDERSCHUHE MÜSSEN PASSEN

. •

(41 Zeilen, 330 V/orte)
PHILADELPHIA, PEHH« -.- (Amerika Dienst) —

Nur zu oft ma-

chen Eltern beim Schuhcinkauf den Fehler, zuerst das Aussehen
des Schuhes, dann ihre Brieftasche und zuletzt erst den Fuss
- 10 -

^^.^IK^_LIiCIT3T^_::_FrR_piE_FRAU.

31. Cht ob er 1949

.-•'uss des Kindes in Betracht zu ziehen, Sic vergessen auch, dass
i r'n Schuh oft früher ausgewachsen

als abgetragen ist. Die Klei-

nen leiden infolgedessen oft an eingewachsenen Hageln, Hühneraugen, EdL lenentz''ndungen, beginnendem Senkfuss und anderen Dcformierungon, die ihrerseits wieder die Ursache für schlechte Körperhaltung

und leichte Ermüdung sind.

Im allgemeinen ändert sich die Schuhgrösso bei Kleinkindern
•.He paar ..oehon, bei grösseren alle paar Monate und bei Jugendlichen zwischen 15 und 20 Jahren ungefähr jedes halbe

Jahr,

Schulkinder müssen besonders gutpassendes Schuhwerk besitzen, da
sie im Tag durchschnittlich 30 0'" 0 Schritte, d.s. 16 bis 23 km
gehen.
Bei einem Schuhoinkauf sollten sieben Grundregeln beichtet
1. Ein dem Fuss vollkommen angöpasstdr Leisten]
2. Eine feste, wohlgeformte Hinterkappe, um die Ferse gerade
zu .halten.
3. Eine biegsame Zehenpartie aus Boxcalf, die so weich sein
musS| dass man fühlen kann»wo die Zehen enden.
4. Ein Stoffutter über den Zehen, das'tagsüber alle Feuchtigkeit aufzieht und während der Nacht wieder völlig
trocknet.
5. Eine biegsame innere und äussere Xcdersohlc, um 'den
Schuh in Form zu halten und die Zehen frei spielen zu
lassen.
6. Ein Gummiabsatz zur Dämpfung der Erschütterung auf dem
Strassenpflister.
7. Festigkeit unter der Ferse, unter der Fusswölbung und
über dem Rist, wo die Schuhbänder geknüpft werden, genügend Spielraum für die Fusspitzen, endlich 2 1/2 cm
Spic.lraum für das Wichsen des Fusses.
Zu jedem Schuheinlc~uf soll man sich viel Zeit nehmen. Dinn
muss min sich zunächst divon überzeugen, dass die Socken des Kindes die richtige Länge haben'und alle Zehen gerade und bequem nebeneinander liegen. Ferner muss diriuf geachtet werden, dass das
"and, wenn der Verkäufer Mass nimmt, fest "uf beiden Füssen steht,
Eio gewählten Schuhe sollen immer an beiden Füssen anprobiert

wordeni

+ + + +

+ + + + + + + +

- 11 -

/,UP DIE RICHTIG3II ZUTATEN KOLUT SS Ml
2 f -^£2l^£^ e $*i &0131* sehr aparte Modelle schaffen,
(33 teilen, 260 T.rorte)
Selbstgeschneidert an Kleidern und Kostümen kann man sehr
viel von ihrer sprichwörtlichen "Hausbackenhoit" nehmen, venia
man, abgesehen vom sachgemäßen Nähen, die richtigen Zutaten
verwendet. Hierzu gehören neben Nähgarn und Knöpfen auch Putter,
Steifleinen und Nahtband.
Der Pütterstoff dient nicht nur dazu, die Innenseite des
Hantele oder der Kostümjacke zu verschönern, sondern er dient
auch als Verstärkung und gibt Porm. Bei nichtwcsclibaren Stoffen, wie •uunstseide oder 'Tolle, ist leichter Taft das beste
Put t c rma t e ria1.
Deichte Sommerkleider sind durch Achsel- und Nackenschweiß
besonderer Beanspruchung ausgesetzt.

Um die oft sehr empfind-

lichen Stoffe zu schonen, ist es ratsam, die obere Rückenpartie
von der Schulternaht bis herab zur Achsel mit Batist oder leichter Seide zu füttern.
Kleine_ICniffe_-_großer_Sffekt1
Auch Kleidungsstücke aus Baumwolle sollten gefüttert werden. Zum mindesten muß man aber die Knopflöcher Lind alle Stellen unterlegen, an denen die Knöpfe angenäht werden. Einmal gewaschener und gebügelter Batist oder ein anderes leichtes Baumwollmaterial genügen hierzu vollkommen. Bei Jackenkleidern und
Kostümen werden die 0ker-fceiie an den Kanten entlang von oben
bis unten unterlegt, besonders wenn sie noch einen Besatz erhalten.
Kleider aus fast jedem Material behalten ihren guten Sitz,
wenn die Taille durch ein Nahtband verstärkt wird« Je nach der
- 12 -

jtJMBpffi, ifiiggi** 7.?Wihffll..B^?A

31

*

01rto1: er 1 9 4 9

>

der Machart ist es oft notwendig, das Band etwas ober- oder
unterhalb der Taillennaht einzusetzen.
Rockschößchen und Hüftapplilcationen aus nichtwaschbaren
Stoffen werden mit Roßhaar oder leichtem Schneiderleinen unterlegt. Um unnötiges Auftrag«* <*er ITahtstellen zu verhindern,
werden die Nähte zwischen Kleiderstoff und Futtermaterial gründlich versäubert.
Beim Nähen ist es genau wie beim Kochen: Es kommt auf die
richtigen Zutaten an. —

(Amerika Dienst) —

+ + + + + + + + + + + + +

NUN AUCH JURISTINNEN ^U DER HARVARD UNIVERSITÄT
(10 Zeilen, 80 Torte)
Studentinnen sollen im Herbst 1950 erstmalig in der
einhundertzweiunddreißigjährigen Geschichte der Hochschule an
der juristischen Fakultät der Harvard Universität zugelassen
werden. Allerdings ist bereits seit 2 Jahren eine Frau als
Professor der Rechte in Harvard tätig. Die medizinische Fakultät hatte schon früher Studentinnen aufgenommen» und im Juni
1949 machte die erste Kandidatin ihren medizinischen Doktor.
Nur das Harvard College wird nach wie vor ausschließlich Männern
vorbehalten bleiben, denn hier besteht seit dem Anfang dieses
Jahrhunderts als eine Art Zweiginstitut das Radcliffe College
für Mädchen. —

(Amerika Dienst) •*•
+ + + + + + + + + + + + +

"ZUERST UNSERE KINDER"
Der_amerikanische^"Tag^des_Kindes"_ruft zur Förderung'

(20 Zeilen, 160 Uorte)
SEATTLE,WASHINGTON —

(Amerika Dienst) —

"Bei allem was

^AMBRIUglBlTSI11 _- ggB DIB gBjttJ,

31. Oktober 1949

wir tun, sollten wir zuerst an unsere Kinder denken", lautet
die Überschrift eines Artikels der großen amerikanischen Zeitung "Seattle Times" anläßlich des am 16. Oktober dieses Jahres erstmalig in den U.S.A. begangenen "Tag des Kindes".
Der neue Gedenktag wurde von einer Unterabteilung des
amerikanischen Elternkomitees, einer nicht auf Gewinn gerichteten und zum V.Tohl der amerikanischen Kinder arbeitenden Gesellschaft, ins Leben gerufen.
Im einzelnen; umreisoen die Veranstalter ihre Aufgaben
wie folgt: Bestmögliche Gesundheitsfürsorge für alle Kinder;
praktisch gebaute und gut eingerichtete Schulen, hoch qualifizierte Lehrer; geistig-seelische Betreuung derjenigen Kinder
die ernsthafte Lernschwierigkeiten haben oder an seelischen
Störungen leiden; bessere private und öffentliche Einrichtungen von Spiel- und Sportplätzen; Ausbau des Unterrichts, vor
allem auf dem Gebiet der kulturellen Beziehungen der Länder
und Tierischen zueinander.
+ + + + + + + + + + + + +
Ell! DRITTEL ALLER AEERIKANISCHEU FRAUEN IST BERUFSTÄTIG
(13 Zeilen, 100 T'orte)
V/ASHIITGTOIT —

(Amerika Dienst) —

Rund ein Drittel aller

Frauen und Lädchen über 14 Jahre ist in den Vereinigten Staaten berufstätig, geht aus einer statistischen Aufstellung des
U.S.-Arbeitsministeriums hervor. Nahezu 28 Prozent aller amerikanischen Freuen sind in

nicht-landwirtschaftlichen Be-

trieben tätig, drei Prozent arbeiten in der Landwirtschaft
und zwei Prozent gelten als arbeitslos.
Die überwiegende Hehrheit der berufstätigen Frauen
i t
bekleidet

-•

ü4^SÜ-233§ r £™_I!S-X!-2§tik
Ü

51« Oktober 1949

bekleidet Stellungen in kirchlichen Dienst. Mehr als viereinhalb llillioncn von insgesamt 13 444 000 im Beruf stehenden
Amerikanerinnen arbeiten auf diesem Gebiet. N u r ein kleiner
Prozentsatz aller berufstätigen Frauen sind in leitender Stellung,
im Verwaltungsdienst oder als selbständige Unternehmerinnen beschäftigt.
+ + + + + + + + + + + + +
KOlTZENTRIERi'ER ZVISBELSAFT
(14 Zeilen, 110 Uorte)
GEIIEVA, HEU YORK —

(Amerika Dienst) —

Die ITahrungsmit-

telfabriknnten der Vereinigten Staaten brachten kürzlich ein
neues tiefgekühltes Konsentrat auf den Markts eingedickten
Zwiebelsaft. Auf diese 7eise können viele Zwiebeln verwertet
T

werden, die sonst wegen kleiner Form - oder Farbfehler nicht
abgesetzt werden konnten.
Der auf diese T.'eise gewe—ene Zwiebelsr.ft behält alle Eigenechaften einer frischen Zwiebel und verliert in dunklen
Flaschen, bei normaler Zimmertemperatur aufbewahrt, sein Aroma
auch nach einer Lagerung von 2 Jahren nicht.
In ähnlichen Verfahren hat man in den Vereinigten Staaten
bereits seit längerer Zeit tiefgekühlte Konzentrate von (Zitrusfrüchten und Kaffee hergestellt: dieses Zwiebelkonzentrat ist
jedoch der erste Versuch der Konservierung von Gemüsesäften
im Tief]cühlverfahren.
+ + + + + + + + + + + + +
Quellenangabe nicht unbedingt erforderlich.

- 15 -

AMERIKA DIENST
TJ. S. Feature S e r v i c e
R e d a k t i o n : Bad N a u h e i m , Goethestrasge 4 • T e l e f o n 2041/486

Y2li.iIi.5S*.i5JiÄ

" F l Ü T dm6

7

Ffflll99

Fovember 1949

The accompanying BAMak*JKA DIEPST" special news and feature
report, "FCR .ÖLEN", contains the following:
Ii---yi5i^9MSN„IH_rOLITigS:
1.) "Not feminin!ty but ability must do it!' says Jenator
Margaret Chase Smith, Aepublican of Maine, in an
editorial of the "PÖKEL ND JOURNAL* (Oregon).
2.) Similar stand was taten by "SPCKE3MAN REVIEW" (Spokane,
Washington) in an editorial titled "Red V.ing's Lady
goes to Denmark" which referring to Urs« Eugenle Anderson, newly appointed U.S. ai.bassa&or to Denmark,
says, :'
a capable woman should be chosen over a
less capable man::.
3.) "HOUSTON POST" (Texas) strongly advocates bringing
Texas in line with majority of other states by admittlng worum to jury duty.

The very keystone of democracy, respect for indiviöV "Mty,
must also be the keystone of a good nursery program. (±>ix, .

Mary Martin, now in :;South Pacific,'' adding triumph to
previously gained Broadway fame, teils friends how a missed
appointraent sidetracked Hollywood career.

iv.

BHXSS

woiSAN

LIVES ALOHG INDIANS:

Miss Louise 0. Kuhrtz, American nurse and social welfare
worker, who has lived in a small Indian settle: ent for
more than 23 years, calls life there -füll of contentment
and beauty."

The WOman'S page editor of the "PHILADELPHIA INQUIRER"
gives some food tips which might be helpful to any woman
who plcns to diet and reduce.
VI.^BRIEPS:
a)
b)
c)
d)

New American knit fashions.
Handkerchief care.
Savln&s Sank for Children in Oleveland, Ohio.
Immunize early.
+ + + + + + + + + + + + +

AMERIKA DIENST
U. S. F$%tnre Service
R e d a k t i o n : Bad N a u h e i m . G o e t h e s t r a s s e 4 • T e l e f o n 2041/486

Vol. II, Nr. 45 ¥•
INHALTSVERZEICHNIS

I.

FRAUEN IN SCHLÜSSELSTELLUNGEN
DER U.S.A.

II.

DIE BEDEUTUNG DES NURSERY-SC.DOLS

"(Mit B i l d e r )
I I I . V/IE MARY HARTIN NIGHT ENTDECKE WURDE».
IV.

EINE WEISSE FRAU LEBT UNTER
I ^ ^ ^ ^ i . V o n ^ R o b e r t JB^^Jung^

Neue und a l t e T i p s f ü r d i e D i ä t .
Von C. Farmer.
VI.

-

KURZNACHRICHTEN?
1.)

Auch d i e A m e r i k a n e r i n s t r i c k t .
S t r i c k m o d e l l e b i l l i g e r und
haltbarer,

2.)

Das L e i n e n - T a s c h e n t u ö h . .
E i n k a u f , Wäsche und P f l e g e ,

3.)

"Spare i n d e r Z e i t

Kinder werden zum Sparen an-*geregt,

4.)

Nicht lange warten t i g impfen.

frühzei-

+ + + + + + + + + + + + +

AMERIKA DIENST
U. S. Feature Service
R e d a k t i o n : Bad N a u h e i m . G o e t h e s t r a s s e 4 • T e l e f o n 2041/486

"Für die Frau"

^

II.ffabjeflqnftLffr^4£ ^

7- Povember 1949

FRAU3TJ IS SCHItSSBLSIELLUirGSH HSR U.S.A.
(86 Zeilen, 690 tfortc)
KBW YORK —

(Amerika Dienst) —

"Margaret Chase Smith,

republikanische Senatorin für Maine, sieht keinen stichhaltigen Grund dafür, daß die Republikanische Partei im Jahre 1952
nicht auch eine Treu als Kandidaten für Cen hosten des Presidenten oder Vizepräsidenten aufstellen könne", heißt es in einem Artikel des "Portiand Oregon Journal", "falls sie tatsächlich dazu befähigt ist. Urs. Smith behauptet, die ITomirierung
einer Frau werde der Partei den Wahlsieg bringen und den Regierungsapparat bei nur kleinem Budget in Schwung halten.
"Dagegen ist es ein ebenso zweifelhaftes wie seltsames
Motiv, eine Frau nur deshalb su nominieren, weil sie ihrer Partei zum Siege verhelfen und mit einem kleinen Budget arbeiten
würde.
"Wir brauchen dringend gute Regierungsvertreter, Verwaltungsleute und Beamte, das Geschlecht darf bei der Wahl nicht
ausschlaggebend sein. ~s stimmt, daß bisher die Trauer, im politischen Leben noch benachteiligt worden sind, aber die Lage
wird sich nicht dadurch bessern, daß man von nun an »Seib"'4onkeit nur um der Weiblichkeit willen fördert."
Einen ähnlichen Standpunkt nimmt die in Spokane (Washington) erscheinende "Spokeemon Review" in dem .Artikel "Eine Prau
aus Red Wing geht nach Dänemark" ein. Dort heißt es: "Ilrs.Sugenic
Anderson aus Red Wing in Minnesota wird Amerika in Kopenhagen
vertreten. Bevor Frau Anderson von Präsident Truman auf diesen
Pesten berufen wurde, war ihr Ruf nicht über die Grenzen ihres
Staates gedrungen. Lach ihrer Vorbildung und bisherigen Tätig-i

keijt

!JALXaiKAirPIS].TSa!w^-j ggB

ffli

ffBAU.

7. November 1949

Tätigkeit su urteilen, darf man jedoch überzeugt sein, daß
uor Präsident mit ihrer !tahl einen guten Griff getan hat.
•Die Tatsache, daß sie eine Frau ist, kann ihre Ernennung zwar interessanter, aber kaum bedeutungsvoller machen.
~s zeugt von veralteten Anschauungen^ wenn

jemand erstaunt

ist über die Berufung einer Frau in eine Schlüsselposition.
Bei den Frauenrechtlern der vergangenen &eit war es eine entscheidende Fr£'ge, ob eine öffentliche Stellung von einem Mann
oder einer Freu besetzt wer. T7ir können diesen Standpunkt ruhig aufgeben. Allerdings sollte die "'olt auch ihre Vorurteile aufgeben und eine geeignet:: Frau

eher wählen als einen

weniger geeigneten Kann, ebenso wie ein fähiger kann einer
weniger fähigen Frau absolut vorzuziehen ist.
"Urs. Anderson ist eine irvu, die ihre ^ufgaben bestens
zu erfüllen verspricht."
Fraucn_als Geschworene^
Die "üuston (Texas) lost" vom 23". Oktober

tritt mit

Nachdruck dafür ein, daß auch Texas, wie die meisten anderen
Steaten, Frauen als Geschworen: zulassen sollt.. In einem Artikel "Fraueii auf der Geschworenenbanlc"

heißt es; ,v"!onn man

die T7ählersehalt in 2 bestimmten Punkten zufriedenstellen
will, so sollte bei der Abstimmung am G. November der Zusatz
r.ur Verfassung von Texas, der den Frauen die Teilnahme an
G<:scliwoi^ ränge lachten gestattet, mit entschiedener Mehrheit
angenommen werden, ^wei Bcdonkon werden geltend gemacht;
1.

Die Frauen messen zu Hause bleiben, um die Hausarbeit

zu vorrichten und auf die kdndor zu achten.

2.

Es sei pein-

lich für weibliehe Geschworene, eventuell die Hacht im Gericht.'
gcbüidc zusammen mit der Jur^ vorbringen *tt müssen. Sarah
T« Hughes, eine erfahrene Richterin am 14. Bezirksgericht
in Dallas, die zweifellos eine maßgebliche Autorität in Texas
- 2 -

^AIjSRIO_m??§.?.lL-_?^?_.$i?_l^^

7« HpvarÄo'y 1S49

Texas ist, hat diese Argumente entsprechend beantwortet.
"Richtcrin Hughos versichert, daß brauen, die für ihre
Kinder oder Familien TU. sorgen haben (viele haben keine

"'-

terlichen Verpflichtunger-), ohne Schwierigkeiten vom Gcricktsdienst beurlaubt worden könnten, ebenso wie Hänncr aus triftigen Gründen entschuldige werden. Hit der Befreiung der Lehrer von der Goschworononpflicht hat das Gesetz bereits die
Beaufsichtigung von Kindern als _jntschuldigungsgrund anerkannt .
"T7as die Nachtarbeit anbetrifft, so stellt die Richterin
aus Dallas fest: 'Bei zivilrechtlichen Verfahren muß die Jury
niemals über I-'aeht im Gerichtsgebäude bleiben, und die meisten Strafverfahren sind in weniger eis eine» lag erledigt.
Kur hart umstrittene Strafprozesse dauern länger als einen
Tag, und diese sind selten. Ich wage zu. behaupten, daß nicht
mehr als ein Prozent der Männer je eine Facht im Gerichtsgebäude zugebracht hat,und wenn, dann wurden sie angemessu..

-

tergebracht. Sobald Frauen wählbar sind, wird auch für ihre
Unterbringung gesorgt werden.'

Frauen genießen heutzutage

alle Vorteile der Verfassung, es sollte ihnen daher auch gestattet worden, die pflichten dos Staatsbürgers zu übernehmen.
Mit ".echt macht Richtcrin Hughes geltend, die Mitarbeit der
Frauen könne nur zur Verbesserung des Gerichtswesens beitragen, vor allem bei Ehescheidungen, VormundscliaftsSachen und
bei Straffallen, in denen eine Frau Angeklagte oder Klägerin
ist. 36 Staaten und der Bezirk von Columbia, in denen Frauen
bereits auf der Gcschworcncnbank sitzen, sind mit ihren Erfahrungen zufrieden. Es liegt kein Grund zu der Annaiune vor, daß
in Texas nicht die gleichen Erfolge erzielt werden könnten.
Bio Annahme eines entsprechenden Susatzartikcls zur Verfassung
wird die Frauen zu Vollbürgern vor dem Gesetz machen.1'
+ + + + + + + + + + + + +

"IMBEttKA^M^STII^-^BöR^IBjFBAU,

7. November 1949

DIE BDDSüT'ukTG- DkR injRSSRY-oCHOCLS 117 BEN U.S.A.
Von Lie Anno TTeber
(65 Z e i l e n , 52'? Worte)
Die e r s t e n ^ u i r s c r y - S c h o o l s Amerikas e n t s t a n d e n i n den
J a h r e n 1916-1930, a l e d i e L e h r e r b i l d u n g s a n s t a l t e n i n Boston,
Mass«, d i e Columbia U n i v e r s i t ä t und d i e
i n New York C i t y s i c h o n t s c h l •,..:: e r ,

feank-Stroet-Sohool

ihren I n s t i t u t e n Kinder-

g ä r t e n einzuschließen, um den S t u d i e r e n d e n G e l e g e n h e i t zu g e ben, den t h e o r e t i s c h e n (-pädagogischen) U n t e r r i c h t durch d i e
P r ä z i s zu vervollkommnen.
B r s t d e r Laura Speimann l e c k ' f e i l e r Fonds z u r U n t e r stützung,

F ö r d e r u n g und Entwicklung a m e r i k a n i s c h e r K i n -

d e r gab den Anstoß z u r E r r i c h t u n g ' w e i t e r e r l u i r s o r y - S c h o o l s
4

an allen Lehrerseminaren, Universitäten und Hauswirtsehaftlichen Schulen. Als die KihddrgärTon später auch mit staatlichen Zuschüssen bedacht wurden, stieg die ?ahl der öffentlichen und privaten Kindergärten beträchtlich. 1943 wurden
etwa. 60 00C Kinder berufstätiger Mütter von staatlichen Kindergärten botreut. Dies reichte jou-ch bpi weitem nicht aus.
1946 war die &ahl der angemeldeten Binder bereits so groß,
daß viele nicht einmal aufgenommen '..'erden konnten«
Den amerikanischen -Binderschulen fällt eine ganz besondere Aufgabe zu, da durch sie das kind erstmals mit der Umwelt
i

in Berührung kommt, d.h. in Amerika gibt man sich nicht damit
zufrieden, die kinder nur zu betrauen, sie für eine gewisse
Zeit dos Tcges nx beschäftigen und zu beaufsichtigen, sondern

4

fühlt die Verpflichtung, sie bereite im frühesten -^indcsaltcr
verstehen zu lehren, was es heißt,in einem demokratischen Staate i*u leben, d.h. mit anderen körten, das Kind bereits mit
dem Herzen erfühlen zu lassen,was es später erst als freies
- 4 -

V

I

»

^A^RIKA_DIR1ST»,_=_FiJR_5I3_?MU^

7. November 1949

freies Denken und Handeln Verstandesmäßig erfassen kann. Dies
mag auch der Grund sein, warum es so schwer ist, einem bereits
erwachsenen Volke die Bedeutung der Demokratie begreiflich srj,
machen. Sie muß aus dem Inneren wachsen, als «etwas ganz Selbstverständliches, und sich mehr in Taten und Handlung, in persönlichem Verantwortungsgefühl und gutem Beispiel, als in '.".'orten
äußern.
T."as die Ausstattung der ^indcrschulcn anbelangt, so hat
man stets darauf geachtet

Tische, Stühle, Spielgcrät, kurz %

sämtliche Einrichtungsgegenstände den Altersstufen des M.ndes
anzupassen und seiner Gedankenwelt einzufügen, sodaß auch das
ängstliche -^-ind alle Handgriffe selbst ausführen kann, ohne
dabei die Hilfe eines Erwachsenen in Anspruch nehmen zu müssen.
Gut geschulte Fachkräfte und Kindergärtnerinnen unterstützen
und ermutigen das Kind in seinem Drang, eich mitzuteilen. Da
eine echte demokratische Nation selbstverständlich nur bestehen kann, wenn ihre Bürger selbständig denkende Eii.Halweoen
sind, bedeutet es eine doppelte Verpflichtung für den amerikanischen Pädagogen,bereits im Kleinkind den Grundstein zu späterhin unabhängigem, furchtlosem und schöpferischem Denken zu
legen. Das "^ind lernt im Spiel, dass andere Kinder die gleichen
^.Tünsche und Fföto haben, dieso zur gleichen ?eit und in derselben Form äußern

wie es selbst. Es hat Gelegenheit, dabei

erstmals die Existenz des Nächsten zu begreifen. Es muß lcrnen^ die V'ünsehc anderer zu sehten. Der Aufenthalt in einer gutgclciteten Kindcrschule erhöht seine Sclbstsicherhcit, sein
Selbstbewußtsein und erzieht gleichzeitig zur Selbstbeherrschung
In unserer komplexen ;.7clt genagt es nicht mehr, in der
Kultur und Staatsform des Heimatlandes erzogen zu werden

Die

Kinder müssen nicht nur die Manschen ihrer eigenen Umgebung

^3Rna_5I^ST^_-_PjR_DIE_mu^

7. November 1949

Umgebung achten lernen, sondern von frühester Kindheit an dazu, angehalten v/erdon, auch Hellsehen anderer Gesellschaftsklassen, und anderer Nationen als gleichwertig gelten *u lassen.
Kinder, die bereits auf dem Spielplatz gelernt haben, eich zu
vertragen und aufeinander .Rücksicht zu nehmen, werden dies in
ihrem späteren Leben selbstverständlich finden,und sie werden
kaum empfänglich sein fdr vergiftende ^weckpropaganda, die in
den vergangenen Jahrzehnten so unendlich großes Unheil angerichtet hat. —

(.Amerika Dienst) —

ACHTUNG REDAKTIONEN: Der"Amerika Dienst" Überoendet Ihnen auf
Anforderung kostenlos 2 Bilder zu obigem
Artikel.
+ + + + + + + + + + + + +
WIE LIARY ILVRTIN NICHT ENTDECK!1 T7URDE
(71 Zeilen, 570 üorte)
NEW YORK —

(Amerika Dienst) —

In Zeitungsartikeln in

aller "'elt kann man zur Genige und oft bis zum Überdruß lesen,
auf welche

außergewöhnliche "Tcise manche Starlaufbaiin boganr..

Daß Hollywood der Ort ist, wo eine tlcnge Karrieren ihren Anfang nahmen, dürfte sich bereits herumgesprochen haben.
üir wollen aber von ein m Fall boriqht n, der sich von
diesen Erfolgsgeschichten in wohltuender TTciso1 unters et eidet,
denn es ist die Geschichte, wie einer der berühmtesten Broadway
stars nicht entdeckt wurde.
Mary Martin, die ihren vielen Broadwaytriumpheri gegenwärtig ihren größten in "South Pacific" hinzufügt, berichtete
Freunden vor kurzem, auf welch sonderbare Art sie in Hollywood,
schon vor vielen Jahren, Erfolg hätte haben können und nicht
hatte, und wie-und von wem sie damals entdeckt worden war, ohne
daß man sie wirklich entdeckte.
Zu einer Zeit, da sie, noch unbekannt und schlecht bezahlt, in einem kleinen Nachtlokal sang, geschah es, daß eines
Kachte

"A^BRIKA__551t.§2!l^r-i2?-$iOM2i

7« Bovember 1949

Nachts oin Mann eintrat, ein Sänger, dessen Stimme durch Schallplatten in der ganzen reit 'berühmt iet. Sie sang gerade eines
ihrer Lieder "Y7hat is this thing ce.lled lovc"

Der gros-

se Star hörte zu, und als sie fertig war, sagte er: "Möchten
Sie das Lied nicht noch einmal für mich singen?" Sie tat es
natürlich, denn Hollywood ist ja schließlich ein Ort, wo die
Protektion eines großen Filmstars wie Bing Crosby einer talentierten Sängerin sehr wohl weiterhelfen kann. - Und als sie ihr
Lied ein zweites Mal gesungen hatte, sagte er: "Hoch mal "bitte."
Mary Martin zögerte nicht, auch dieser Bitte zu willfahren,
und als sie das Lied ein drittes Mal gesungen hatte, mußte sie
ihm ihr ganzes Reportoire vorsingen. Er hörte ihr bis 3 Uhr
morgens zu. .Als er sich verabschiedete, sagte er: "Kind, ich
glaube, Sie werden Ihren Platz im Film finden. Sie werden von
mir hören." Es geschah nichts.
kurze Zeit darauf

verbot ihr ihre rutter,weiter in die-

sem Lokal aufzutreten. Die Hoffnung, daß sie j einend von Einfluß hören und entdecken werde, sei Unsinn. Sic bestand darauf,
daß sie den Posten aufgab und nach Lew York ging.
Hier hatte sie einige Jahre darauf das Glück, in einem
Broadwayspiel engagiert zu werden« ihr Lied "My heart belongs
to daddy" erregte ungeheures aufsehen. T7as ihr in Hollywood
nicht gelungen war, kam jet'-t über Nacht. Ein großer Filmkontrakt, und wenige Monate später wurde Mar}/ Martin nach Hollywood
engagiert, das so lange nichts von ihr wissen wollte. Bann kam
der Tag, an dem, geschah, was geschehen mußte: Ich war in dem
gleichen Film beschäftigt, in dem Bing Crosby, der mich vor Jahren zwar bewundernd angehört, aber weiter nichts getan hatte,
eine große Rolle hatte.

Er erkannte mich nicht. Eines Tages,

es war gerade eine größere Pause zwischen zwei Sccnen, saß ich
mit

7

"AL?5nL^?S§?.ä.ä. ?5!L?5LS5tiL

« äovember 1949

mit ihm zwischen den Kulissen, als ich mich plötzlich an das
Klavier setzte und dasselbe I»icd &u singen begann, das Bing
Crosby, der große Entdecker von Talenten, sich seinerzeit dreimal hatte vorsingen lassen' 'Täat is this thing cr.llod love"...f.
£ber I--ary war noch nicht zu Ende, als Bing sie unterbrach: "Mary, bitte sing W E S anderes, nickt dieses lied." hary :
horte erstaunt zu singen auf und fragtel "TTarum Bing, was hast
Uu gegen das Lied?"
"Bratens ruft es eine Erinnerung in mir wach, und zweitens singet Du es lenve nicht se

at, wie eine andere Sängerin,

an die ich am liebsten nicht nein- denken möchte."
"Line andere Sängerin, die es besser gesungen hat als ich 1
äer war das ?"

"Ach ich denke nicht gernjc daran, ober vielleicht

ist es doch besser, davon zu sprechen und sich den Ära,er vom leib
zu reden. Es war vor ein paar Jahren in Hollywood, ±n einer kleinen 3ar sang ein bildhäbsches Lä'.del dieses Lied, ich hörte ihr
eine ganze Hecht zu. Und dann, ein paar lege später, als ich
eine trebeaufnähme für sie durchgesetzt hatte, ging ich selbst
zu ihr, um ihr die gute Nachricht <5U bringen, ••. ." -..."aber
sie war nicht mehr da." Bing starrte Llary mit offenem Mund an.
Dann rief er erstaunti "ilery, Du. kennst die Sängerin? !7ie heißt
sie? T7o kann ich sie finden?"
"Bas kann nicht schwer sein, denn Du siehst sie vor Dir,
Bing, Ich bin die Sängerin, die Du damals beinahe entdeckt
hast..,."
+ + + + + + + + + + + + +

8 -

S^gSBIKA jMST"_.-JgÜff.gl?.IHAg^

7. November 1949

SINE GEISSE I?HtfJ LEBT ül.TER IimUNSRN
Von Robert B. Jung.
(72 Seilen, 580 ~ortc)
ALBUQUERQUE, NEU IJSIIKO —

(£*»riM| Dienst) —

»Ux. ..': 3

sicher, daß Da überfallen und. womöglich skalpiert wirst« T7ir
zittern um Dein Leben und wissen, daß DA Deine Entscheidung
bereuen wirst

", so schrieben die Verwandten der jungen

Krankenschwester, als sie sich vor Zy Jahren entschlossen hr J te, eine Anstellung bei dem- gercäe neugegründeten "Büro für
die Vereinigten Indiancrpueblos" (United Puoblos AgencjO in
Albuquerque anzunehmen. Iliss Louise 0. Kuhrtz lacht noch heute, wenn sie an diese Alarmbriefe denkt. Während wir in ihrem
Dienstwagen durch das lel dee Rio Srandc fuhren, gestand sie;
"Natürlich hatte ich selbst auch ein wenig Angst. Denn ich war
ja damals im Jahre 1926 die einzige weiße Frau im Indianerdorf Isleta. Nachts verschloß ich die Tür dreimal, schob zu .
allem Überfluß auch noch eine kleine Kommode davor, lagto wie ich es in den "."ildwestromanen gelesen hatte - den geladenen Revolver neben mein Kopfkissen und überließ mich meinen
unruhigen Träumen, in denen ich unfehlbar an den Marterpfahl
geriet und so entsetzt zu schreien begann, daß ich davon aufwachte."
K-eute verschließt die sechzig jährige Schwester Kuhrtz
ihre Türen nicht einmal, nenn sie tagsüber in eine der anderen Gemeinden fährt, die ihrer i'ürsorge unterstellt sind.
"Ich glaube", erzählte sie, "dass ich als einsam lebende Frau
in keiner Gemeinde der V.TGißcn so viel Liebe und Freundschaft
hätte erfahren können wie in Isleta. Das ist wahrscheinlich
auch der Grund, weshalb ich auf meinem Poston bleibe, obwohl
ich längst pensionsberechtigi; bin. TTcnn je ein Indianer mein

*^2RIS-.?51^?Lr-.???_??lJ!?^2i

7« November 1949

Haus betreten hat, ohne mich SU fragen, so war es höchstens,
um mir ein Geschenk TU. bringen. Sie wissen, daß ich Ihre Geschenl:e nicht will, und legen sie heimlich in mein Haus. Sie
nennen mich freundschaftlich ".Aclehpahp", d§.B ist Baumwollblüte,
und sorgen für mich wie für eine Mutter.n
17ir hielten auf dem Platz des kleinen Pueblos Sandia.
Die Indianerkinder hatten ihren ''"agen sofort erkannt. "Hi
jlclohpahp" rief ein sechsjähriger Junge und zog einen sottigen
Hund hinter sich her, "Mutter möchte Dich sehen. Es ist wegen
der Kleinen."
So begann die übliche Dienstagsvisite in Sandia, Miss
Euhrtz geht nie ungefragt in das Haus einer Indianerfamilie.
Sie macht es sich zur Regel, niemandem ihre Hilfe aufzudrängen,
Aber die Eingeborenen warten meist schon auf sie. Da ist ein
Kind krank geworden, dort beklagt sich eine Schwangere über
Schmerzen und Erbrochen, hier erkundigt sich eine Mutter über
dio Ernährung ihres Beb;^.

Und gelegentlich ruft der alte

Medizinmann die "große weiße Freundin" zu einem vertraulichen
"Pow wow", in dem uralte ärztliche T.'eisheit der Indianer und
moderne medizinische Kenntnis des weißen Mannes freundschaftlich ausgetauscht werden.
Nebcd3 der Schulpflegc ist dio Gesundheitspflege d°.s Hauptanliegen Zur Iiidianerverwaltung. "In den mehr als 20 Jahren
meines Hjfcrseim? ist die SäuglingsSterblichkeit fast ganz verschwund,-r.i-:, o .•:•*; ählto mir Schwester Euhrtz. "Die abnorm liehe
Sterbli3hk<M.t der Indianer seit dorn Kommen des weißen Mannes,
die bis rrurr J^iire "900 zu einer De^iarLerung um drei Viertel
führte, ißt ein« .Angelegenheit der Vergangenheit. Zur '6>: i±
nimmt die Zahl der Indianer erstmals seit 150 Jahren wieder zu!"

Burc£
- 10 -

*4135S£9L5^£S--r-?äS-9S.?Si2l



7

* November 1949

Durch Zufall kamen wir darauf zu sprechen, daß Miss
Euhrtz deutscher Abstammung sei. Ihr Großvater kam um die
Mitte des vergangenen Jahrhunderts nach den Staaten.

Hoch

jetzt kann Lisa* ICuhrtz einige deutsche 7,'orte,und ihr deutscher
Sprachschats wird zur Seit auch noch durch die Texte österreichischer und deutscher Volkslieder bereichert. Denn seit
einigen Jahren wird die alte Missionskirche im Pueblo Isleta,
wo Miss Kuhrtz lebt, von einem in der 3ifel gebürtigen deutschen Geistlichen, dem Sater Scholl, geleitet. Dieser tatkraftige Bauernpriester, der mit seinen rothäutigen Beichtkindern
betet, pflügt und reitet, hat auf einem modernen Stahlbandapparat etwa ßwei oder drei Dutzend Volkslieder aufgenommen,
die er sich in einsamen Stunden vorspielt oder auch gelegentlich über die Lautsprecheranlage,auf dem Kirchturm verbreitet.
Und so hatte ich das seltsame Erlebnis, mitten im Indianerpueblo Islcte "jUa Brunnen vor dem Tore", "Der Jäger von Kurpfalz" und "Ss zogen drei Burschen wohl über den Rhein" zu
hören.
ils die Lieder verklungen waren, fragte ich meine beiden Gastgeber, ob sie sich nicht doch oft etwas einsam inmitten des fremden Indiancrvolkcs fühlten. Übereinstimmend sagten sie$ "Nein. V'ir haben C.QXI 'roten Mann1 als einen einfachen,
liebenswerten Menschen kennengelernt, der Neid und Mißgunst
nicht kennt. Unser Leben ist dadurch unendlich bereichert worden.»
+ + + + + + + + + + + + +

i

^^fim_5IEIfSi;»_ r _PÜR_5IE_i" , H^U i

7 . November 1949

SCELANZEÄ WERDEN, SCHLANKE BLEIBEN!

ygtt»,^nd>a3.te Jjpe für, die billig
Von 0# Farmer,
(3b Z e i l e n , 230 Worte)
Es g i b t auf der ganzen V/clt keine Frau, die n i c h t um i h r e
Linie besorgt i s t . Mit Neid blicken wir i n Deutschland auf die
Amerikanerin, die Leibst dann, wenn s i e b e r e i t s OroättUtter i s t ,
noch immer a u s s i e h t wie e i n k l e i n e s Mädchen von siebzehn Jahren,
A l l e r d i n g s i s t n i c h t nur i h r e F i g u r , sondern auch i h r e Lebensweise v o r b i l d l i c h , und tausend gutgemeinte Betschläge des V7estens
s c h e i t e r n an unserem "schwachen Charakter». Die Frauenredakteur i n d e s " P h i l a d e l p h i a Inquirer" gibt ihren Leserinnen folgende
Hat schlage t
"Bei der Zusam^nStellung des S p e i s e z e t t e l s beschränke
man s i c h auf Gemüse mit geringem S t a r k e g e h a l t

wiei Grüne Boh-

nen, S p i n a t , Spargel, K a r o t t e n , Chicoree, Lndivien, VT--sserkresse,
S e l l e r i e , Paprikaschoten und Kohlrabi.
"Eiweisshaltige Nahrungsmittel - wiie mageres Sind- oder
'Lammfleisch

und Quark (anderer Käse macht dick) — B e l l t e n

i ä s e i g gegessen werden. Etwas mageres F l e i s c h s o l l t e a l l e r d i n g s
t
jeden Tag i n die L i ä t miteingeschlossen s e i n , da

es ü b e r f l ü s -

siges Fettgewebe b e s e i t i g e n h i l f t « Keine Vollmilch - nur Magerüiiloh t r i n k e n !
"Früchte s o l l t e n v i e l gegessen v/erden. Label i s t zu beacht e n , daß man-von Früchten mit v i e l Zuckergehalt, wie Bananen,
! Rosinen, Feigen und Marmeladen, n i c h t z u v i e l auf einmal zu sich
nimmt» Am wenigsten dick machen Zitronen - oder

Grapefruitsafte.

"Für Brot und Breie s o l l t e n nur Vollkornmehle verwendet
* Verden. Am besten aus Vollweizenschrot. Sie sind eine ausgezeichnete Energienahrung und machen n i c h t d i c k .
• "Vor a l l e n Dingen k r iine Naschereien und g^iaohenmphjj^ttgja^
_12_

^U^i^_?^^ST»_-_|ÜR_DIE_PEAU i

7. November 1949

Zwischenmahlzeiten. Diese Extrahäppchen setzen langsam aber sicher Pfund um Pfund an. 2um Nachmittagskaffee nur ein Stückchen
"Vollkorntcast dünn mit Butter bestrichen.
"Wenn Sie sich zu einer Mahlzeit hinsetzen, versuchen Sie,
sich im Geist immer ihr schlankeres, besser aussehendes Selbst
vorzustellen. Dann wird manche kleine Entbehrung - die an sich
ja keine ist - umso leichter fallen. Und denken Sie immer daran der Mensch lebt nicht um zu essen, sondern ißt um zu leben.
Handeln Sie danach, und Sie v/erden sich in Ihrer Haut wohler
fühlen. •



(Amerika Dienst) —
+ + + + + + + + + + + + +

^2N-10:^IGHTEN_PÜ^_DE_PB^U2
AUCH DIE ÄKSEZKAHEHIN £121010!
S t r i c k m o d s I I e b i l l i g e r ux»& h v t b a r e r ,
(26 Z e i l e n , 210

tfor?c)

PHIliDüEüPHIA •— (.'. merika Dienst') —
und G a r n s o r t e n haben i n Amerika e i n e n
hervorgerufen.

,;

ITeu.9

Bo^'4 r in

S-crlckrerfahren
Strickkleidern

East a l l e g r o s s e n K"au+'liäu.ser und acah d i e

g a n t e r e n Modehäuser haben i n i h r e H e r b e t k o l l e k t ^ o n c n

ele-

Striok-

k l e i d e r auf genommen $ die s i c h i n j e d e r Farbe und jedem S t i l
präsentieren.
E i n t e i l i g e und z w e i t e i l i g e Modelle,

Sweater und Kostüme

kann man h e u t e f ü r wenig Geld i n g u t e r Ausführung e r w e r b e n . Bis
v o r kurzem k r a n k t e die Strickoipde d a r a n , daß man entweder e i n
t e u r e s , h a n d g e s t r i c k t e s Stück kaufen mu.te

oder a b e r nach k u r -

z e r Z e i t vor einem formlosen Sack s t a n d , wenn man s i c h mit einer,
b i l l i g e r e n b e g n ü g t e , BtrieJcmodelle s i n d wie k l e i n e MädchenI
sind s i e g u t , dann s i n d s i e p r ä c h t i g - s i n d s i e s c h l e c h t ,
sind sie

entsetzlich.

dann

Ü

7

±USB.I£A f>mipT*m^,ßfto,Xf&,P&th

» November 1949

Durch d i e neuen H e r s t e l l u n g s v e r f a h r e n haben s i c h auch
v i e l e neue

M ö g l i c h k e i t e n für d i e S t r i c k k l e i d e r e r g e b e n .

Sie

s i n d j e t z t n i c h t nur s c h o n , sondern auch s e h r p r a k t i s c h , f ü r •
j e d e s Klima und j e d e Gegend g e e i g n e t . Vor a l l e m a b e r

zerknit-

t e r n s i e n i c h t und wiegen s e h r wenige s i e s i n d a l s o d i e

idea-

le Heisegarderebe,
pur b e g e i s t e r t e S t r i c k e r i n n e n g i b t e s neben a n d e r e n Neuh e i t e n e i n e Wolle, d i e mit einem M e t a l l f a d e n durchzogen i s t ,
g a r a n t i e r t nicht nachdunkelt. Dieses Material i s t

besonders

f ü r Sweater zum Nachmittag und f ü r S t r a s s e n k l e i d e r

gedacht.

der

Ausserdem s t e h e n w e i t mehr Farben a l s f r ü h e r z u r Auswahl, und
d i e S t r i c k a n l e i t u n g e n s i n d so v e r s t ä n d l i c h g e h a l t e n ,

daß-aush

e i n e u n e r f a h r e n e A n f ä n g e r i n m i t L e i c h t i g k e i t danach

arbeiten

kann.
+ + + + + + + + + + + + +
DAS LLINSN-IASGrIBNTUGH
£inkauf 2 _Wäsche_und_Pflege f _
(29 Z e i l e n , 230 V/orte)
ITASHINGTON — (Amerika D i e n s t ) —
u n d : t e u e r . Die H a u s w i r t s c h a f t l i c h e

Echtes Leinen i s t

rar

A b t e i l u n g des U . S . L a n d w i r t -

sc ha f t s n i n i s t e r i ums g i b t e i n i g e p r a k t i s c h e Hat s c h l a g e , wie man
s e i n e n B e s t a n d an L e i n e n t a s c h e n t ü c h e r n p f l e g t

und e r h ä l t .

Beim Einkauf a c h t e man d a r a u f , daß d i e Tücher g l e i c h m ä s s i g gewebt s i n d . G e s t i c k t e Monogramme, L c c h s t i c k e r e i und H o h l säume machen das Tuch zwar s c h ö n e r , a b e r auch t e u r e r und w e n i g e r h a l t b a r . Die e r s t e n Löcher e n t s t e h e n am Hohlsaum

oder um

das Monogramm herum. G e r o l l t e S i n d e r s i n d e m p f i n d l i c h e r
einfache

als

Säume.

Wasche i Um a l l z u s t a r k e s Reiben zu v e r m e i d e n ,

sollten

T a s c h e n t ü c h e r gewaschen werden, ehe s i e a l l z u s c h m u t z i g s i n d .
Der Schmutz l ö s t s i c h am b e s t e n , wenn man s i e etwa e i n e Stunde
-

14 -

y g a i i a » .PlBgflgü. r ^ S L S P - f f i 4 &
Stunde lang i n kühler Seifenlauge

7« November 1949
einweicht.

Bei g r o s s e r Wäsche stecke man die Taschentücher gesondert in e i n llull säckchen, i n den sie•"zusammen mit der übrigen
Wasche gekocht werden.
Ilach g r ü n d l i c h e r Wäsche und Spülung werden die Tücher,
wenn möglich, an der ocmie g e t r o c k n e t . Im allgemeinen s o l l t e man
Taschentücher nur dann kochen, wenn sie von Personen mit ani

steckenden Krankheiten benutet werden s i n d .
2-um trocknen klammert den die Taschentücher auf einem
Handtuch an der Deine f e s t und nimmt sie ab, sobald s i e t r e c k e n
s i n d , damit sie nicht unnötig im Winde f l a t t e r n und womöglich
dabei z e r r i s s e n werden.
Männer gehen meist sehr unsanft mit i h r e n Taschentüchern
um. Deswegen s e i l t e n s i e für den t ä g l i c h e n Gebrauch l i e b e r Pap i e r - oder Baumwelltaschentücher nehmen und Leinentücher nur
a l s IL v a l i u r s t u c h i n die Brusttasc^e stecken,
+ ++•>,-

+ + + + + + + + +

"SEUBB IN Blül S S I l J . »
(20 2 e i l e n , 160

tforte)

0I^V3D*utfD, OHIO — (Amerika Dienst) —

In den l e t z t e n

25 Jahren erfuhren die Einrichtungen der Banken-im allgemeinen
große Veränderungen| aber das Verdienst der Errichtung e i n e s
eigenen Kassonsaals für Jugendliche - die Schulkinder ven
Olcveland, Ohio - kemmt der ß r c i e t y f e r SavingS of Oleveland
zu. In i h r e a modernisierten Bankgebäude, das k ü r z l i c h am 100.
C-eburtstag der A n s t a l t f e i e r l i c h eröffnet wurde, schuf die
Bank besondere Räume mit eigenem Eingang für die Schüler.
xäo Zahltische der Kassen sind der Größe der Kinder e n t sprechend n i e d r i g und der JJfden vor ihnen i s t etwas e r h ö h t , sodaij auch diu i£Loinan den K a s s i e r e r n i n g l e i c h e r Kugenhöhe gegen-

15 -

t

^E^IKA_DI^3T^_=_F"i;_DIE_Fi{AU1

"7. November 1949

gegenüberstehen« .?.uch die Stühle und Schreibpulte sind der
Grösse der Jugendlichen vom Kincergartenalter aufwärts angemessen.
Die Bank gibt sogar eine eigene Wochenschrift für die
Kinder heraus. Am Jubiläumstag erhielten die jungen Kunden
Schokolade und Luftballons, und Rosen für ihre Mütter. Die
neue Kinderabteilung värd einen Treffpunkt für 60 000 Kinder
aus 133 öffentlichen Schulen und Pfarrschulen in ganz Clcveland bilden. Ilis handelt sich hier um einen der grössten

von

einer Sank organisierten Schulsparpläne der Welt«
+ + + -h + + + + + + + + +

NICHT LANGE »ARTEN - FRÜHZEITIG IMPFEN
(22 Zeilen, 180 i.orte)
PHILADELPHIA —

( Amerika Dienst) —

Dr. Aims CMcGuinness-,

Chefarzt des Kinderspitals in Philadelphia,warnt alle Eltern vor
den Gefahren,die entstehen, wenn sie ihre Säuglinge zu spät gegen Diphtcrie, Keuchhusten und Tetanus schutzimpfen lassen. Bisher war man allgemein der Auffassung, dass Kinder im ersten
Halbjahr gegen ansteckende Krankheiten Immun sind, da die ihnen
Ton der Mutter bei der Geburt mitgegebenen Schutzstoffe gcg,en
derartige Krankheiten so lange wirksam sind.

Die Auffassung

beruht auf früher gemachten Statistiken, die jedoch heute keine
Gültigkeit mehr haben. ,.ie die letzten Berichte zeigen, betreffen 40>> aller in Amerika tödlich verlaufenen Keuchhusten fälle
Säuglinge unter 3 Monaten.
Dr. McGuinness empfiehlt, die Schutzimpfung der Säuglinge
spätestens zu Anfang des dritten Monats vornehmen zu lassen.
In Amerika hat man in letzter Zeit gute Erfolge zu verzeichnen mit Schutzimpfungen, bei denen die Diphtcrie -, Tetanus

^^E£;I^_DIEnST_=_FtJ^_5IE_r^yi

7. November 1949

Tetanus-und Keuchhusten-Sera in einer Einspritzung verabfolgt
werden. Jede der einreinen Stitstanzen scheint bei gleichzeitiger Verabfolgung die ..irhur./r der anderen noch zu erhöhen. Die
v/iderstandsfähigkeit des Kindes ist ,wie Dr. McGuinncss erklärt,
eine wesentlich grössere,als wenn die Spritzen getrennt gegeben
wer-den.
+ -!• + + + + + + + + + + +

Quellenangabe nicht unbedingt erforderlich.

AMERIKA DIENST
U. S. Feature Service

«Für die Frau"

R e d a k t i o n : Bad N a u h e i m , G o e t h e s t r a s s e 4 • T e l e f o n 2041/486

J5i-^Sli££'äSS*-S£i-i§_?j

14« November 1949

INHALT SVERZE10 HNIS
Seite Zeilen
I.

II.

EINE FRAU ZUR AUSSENP^LITIK DER VEREINIG-

!3g_STAATEN&_

U r s . Eugenie Anderson s p r i c h t i n P r e s s e k l u b d e r w e i b l i c h e n J o u r n a l i s t e n d e r U.S.A.

1

60

T/AHLERINNENLIGA WIRBT FÜR AKTIVE TEILNAHME
DER FRAU W P0LITIS0HEN LEBEN.
. . .

3

36

Eine junge A m e r i k a n e r i n b r i n g t K r i e g s versehrten preude.
. . . 4

50

IIIi.?2ÖüTEJIN_MUSIKA,,

. . .
]g

6

115

»ICH UAg 3 U 8 . » I 9 H | ; t
Ratschläge einer amerikanischen Kinderp s y c h o l o g i n s u r r i c h t i g e n Ernährung
der Kinder.
.

. .

11

35

12

27

y | t [ < MOLBS BIftLjQ. ERQI&B^Q ÜBj? KAH£KA?It
E i n " A b f a l l p r o d u k t " macht S p e i s e n
schmackhafter,

. . .

Tili, IfURZNAOHRIOHTSNl
1.) Taufrische Rosen aus dem Backofen.
Neuartige Methode der Blumenkonservierung. ( Zwei Bilder)
. . . 13
2.) Große Mädchen - große Sorgen.
Mit 1,90 m Körpergröße hat man es
wirklich nicht leicht,

23

. . . 14

24

3.) Margaret Iruman auf Konzerttournee., . . 15

16

4.) Amerikas Farmerfrauen zeigen internationale Festtagsbräuche.
. . . 16

22

+ + + + + + + + + + + + +

AMERIKA DIENST
U. S. Feature Service
R e d a k t i o n : Bad N a u h e i m , G o e t h e s t r a s s e 4 •

Telefon 2041/486

"Für die Frau"

l

IIr_,I^£S䣣L_tEr_4§-.^.L

1

4« November 1949

"KM, FRAU ZUB AUSSEEPOLITIK DER VLREIITIGT31J STJUl'EH
Mrs. _^gcnic__indcrson__spricht__ini Presseklub
dcr_y/oibli chcn_ _J ournalis t cn_ .dgr_U._S._Ai
(60 Teilen, 480 Worte)
WASHIIIGiTwI! —

(Amerika Sinnst) —

Die neue mannte Ge-

sandte der Vereinigten & testen für Dänemark, Mrs. Bugenic
Anderson, sprach, kirziieh in Washington vor amerikanischen Journalistinnen und ftüirtc unter anderem aus, daß sie ihre neue
Stellung der Einsicht

6es amerikanischen Präsidenten verdan-

ke und ihre Ernennung al... Symbol seines Glaubens an die Befähigung der Prau,im öffentlichen Leben zu wirken, betrachte.
In einem zusammenfasoenden Rückblick auf die vergangenen
fünf Jahre, in ccn-e.i &ic von lokaler zu nationaler Berühmtheit
auf stieg, erinnerte Urs« Anderson daran, &tf* es 1944 Tfoder die
Organisation der Vereinten HatIonen, noch einen *lan zum Wiederaufbau Baropas, noch eine nicht-kommunistische liberale Bewegung gegeben habe und daß liberale und gewerkschaftliche
Kreise die volle Bedeutung des kommunistischen Problems damals
nicht voll erkannt hatten.
Mrs. Anderson ist Leine naive Idoalistin, sondern hat
1946 in Minnceota .v;ie so viele

Liberale in vielen Teilen der

Welt die volle Tucht der neuen kommunistischen Offensive miterlebt. Man kann so viele Bücher über das '.Tosen des Kommunismus
lesen wie man will, wer aber nicht selbst im politischen Kampf
mit der Kommunistischen Partei gestanden hat, kann ihrer Meinung nach niemals völlig die zerstörenden Kräfte des aktiven
Kommunismus verstehen. Ilrs. Anderson

faßt ihre Antwort auf

den Kommunismus in folgende Worte zusammen:
1

"... ., ... In den

"

Sr ,'S#r"

«fr

•*•

.+.'«*+*

•;.

•*%-•»

*>

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•• «v*





14,

j^^jgA^PIgg§?.*^r>£S^%5^?8|gjt

Kovcfflbor 1949

" . . . In den vergangenen Jahren haben wir vlc^ gelernt.
*"cnn die Kommunisten hart arbeiten, dann können !..ir noch

här-

tcr erbeiten, wenn sie strittig.: Aragon verwirren können« eo
können wir sie klarstellen, renn sie gute Strategen sind, dann
aüsaen r;ir eben noch bessere sein. Sic glauben an die Diktatur,
wir glauben an d.011 Tillen der Mehrheit und die Plliigkcit der
tiensehen, dass sie, wenn sie die 7ahrhc'it kennen, auch die richtige !?ahl treffen können« "
Die Fragen der amerikanischen Außenpolitik und deren Bedeutung für die Außenpolitik anderer lratior.cn berührend,, geigte
sie, daß die S T C U völlig neue C-e c i cht s punkte- in die internationale Politik ^u bringen imstande

ist;

" Die Außenpolitik der

Vereinigten Staaton ist suS einer tief Lionschllchcn Baals aufgebaut. Jedoch nicht so. s. hr der iairshallplcn, der Atlantikpekt
und des amerikanische '7aff ;.nhilfsprogr£mm zahlen, tls viclia.hr
der ldcro fillc der U.D.A., der sich in der Formulierung der
Vertrlvgo abzeichnet, Dioso *ro$r^QB*o sind tief vcrvmr^olt in
der großen domokratischen iredition Amerikas und der westliehen
Zivilisation.
"Allerdings gibt es obcnsoviele Arten von Egoismus bei den
Uationcn wie bei den Individuen. Es gibt welche, deren Denken
bestimmt wird von dem bloßen "ansehe, das nackte leben 8U rotten - cino Vorstellung die den meisten unter uns, dessen bin
ich sicher, trostlos und nicht lobenswert erscheint. Dann gibt
es jenen Egoismus, der die ä!*t*£Chon der modernen *~clt und die
Notwendigkeit, sich anzupassen, für den modernen Menschen akzeptiert. Dieser höhere Egoismus anerkennt die Tatsache, daß wir
alle Brüder und Schwestern sind, die ,:7issonsehaf t und '.Technik
immer enger aneinander bindet, daß-, wenn wir nicht gemeinsam
überleben wollen, wir gemeinsam untergehen missen- und mit uns.

u

* Lorcmljor 1S49

!l^?5?»_P?5iJ§?"....r..?-L???..^?i.

uns alle ttrte, fir die v:ir seit mehr r.ls 2000 .«Jahren gekämpft
heben»
"So liegt jedoch in unserer Hecht, diese ungeheuroxig durch
'."/issenschaf t und 'icÄhnik hc4*rorg_b rech ton hr"ftc BU bonjitzen,
um ein besseres Debcn daaitflÄfzubauen, nicht nur für das amerikanische Volk, sondern für alle Völker, die in Jreiheit ...it
uns wachsen und schaffen v/ollen,
+ + + + + + + + + + + + +

tt&XSRXnSBVLICtt tfö&f &.B Ai#IV3 IM1WSI3 SSR FRAU ALI
(36 teilen, 290 üortc)
<7ASHIä'CT0IT —

(AmcriJ~; Dienst) —

Die Liga der ffählerinnca

in Amerika führt ^ur 3oii eine -.-roßangelegte Aufklürungskampagnc durch, um die De d ratung der politischen Parteien für eine
demokratische Regie rannst ovo. mit gewählten Volksvertretern aufzuzeigen. Der Tcldzug wendet sich vor allem an die i'raucn und
verfolgt, nech den YTbrtcn vor. Anna Dord Strcraes, dQi Pracic. entin der läge, den ^r/ock, die Frauen zu aktiver Betätigung in
den politischen Parteien, ihrer ".?•• hl anTurcgan, Die i... J,,hrc
1920 gcgiündcte Liga ist -.Anc J.'/.-.rpartcilichc Organisation, der
89 0.00 Frrucn angehen fe
Um die mit Ö.GT -itung der Kampagne beauftragten Persönlichkeiten mit ihren Aufgaben vertraut zu machen, werden im ganzen De.nd 12 regionale -YorGammlungon abgehalten, der,.n erste
kürzlich in T7ashington stattfand» Unter den Anwesenden bofandoxi sich mehr als 166 Leiterinnen und Kltglicdcr der Liga, Gaste aus den Nachbarstaaten

sowie Vertreter der Gewerkschaften*

pädagogischer, prive.tcr und iCirchcnveroinigungan. Unter anderem
sprachen

auch Frauen, die leitende Stellungen in Con beiden

politischen Parteien bekleiden, auf der Veranstaltung,

"A^I^^Ix^ST^-^^R^Ismü^

14. Uovembor 1S49

Die politischen 2artci..n, erklärt die Liga, sind des
Bindeglied zwischen T7ähl„ra und Regierung. Die aufgeschlossene
Anteilnahme aller Staatsbürger euch an innerparteilichen Angelegenheiten, gleichgültig ob nur von örtlicher oder staatlicher
Bedeutung, ist diu Vorbedingung für eine gute Regierung. Die
Liga ruft alle Freuen mit den erforderlichen Fähigkeiten auf,
für politische Ämter zu kandidieren, die anderen Kandidaten
.kennenzulernen und. sich dafür einzusetzen, daß für die Besetzung
öffentlicher Ämter geeignete Persönlichkeiten gewählt oder ernannt werden«
Das internationale Programm der Liga sieht einen Austausch ihrer praktischen Erfahrungen mit den ?r; ucn anderer
Länder vor. Vor kurzem wurde lärs. Llarc Law, ein Litgliod der
Liga, auf T/uns eh einiger i talionis eher Praucnvcrcinigungen nach
Italien entsandt, um sie zu beraten,-wie sie ihr neugewonnenes
Wahlrecht am besten gebrauchen. Auch den Vertretern von Preucnorganisationen anderer Länder Wurde auf Ersuchen Unterstützung
und Aufklärung mtcil«
+ + + + + + + + + + + + +

TROSITlRIi: LUSIKA
|line^ junge jLmorikan9riXi bringt_Krie^svers ehrten^reude^
(50 Zeilen, 400 T/orte) ,
IOT V CRK —

(Amerika. Dienst) —

In ollcjr T/-lt gibt es

Keuschen, far die der Erlog noch lange nicht zu Ende ist: die
Kriegsversehrten. Sie hatten am meisten zu leiden unter der
Unerbittlichkeit der Kriegs- und Hachkriegsjähre, ob sie nun
seit ihrer Verwundung ununterbrochen in Lazaretten liegen oder
ob sie durch ein im Krieg erworbenes Leiden erst jetzt gezwungen
- 4 -

llinSaiKA^DIS^STj^^JR^Mg^mü.

14. November 1949

gezwungen worden, ein Krankenhaus aufzusuchen. In jedem Falle
ist es schwer für sie, Hit ihrem Schicksal fertig zu werden,
und sie sind denkbar für jeden "Versuch, ihnen ihr trauriges
Los zu erleichtern.
Eine junge Amerikanerin, miss Jean lennyson, hat es sich
mir Aufgabe gemacht, diesen Opfern des ^i^gos Freude und Abwechslung zu bringen. Während des Krieges war es eine Selbstverständlichkeit, daß bekrniitc Künstler in Ccn Lazaretten die
Verwundeten freiwillig ..nd unentgeltlich mit ihrer Kunst erfreuten. Heute ist es n-.m keiaae cclbstvcrstandlichkcit ..ichr,
ober Jean Temiyscn sorgt dafür, daß die unglücklichsten unter
den ehemaligen Soldaten auch jet^t nicht vergessen werden.
Sie vermittelt Konzerte für die 129 Hriogsopfcr-Krankcnhiluser in den Vereinigten Stfcitcn« Lies ist nicht immer leicht,
denn sie muß über die Konzortvorpfli-htungvu aller führenden
Künstler .in Amerika Bescheid wissen, für den Transport der
wertvollen Instrumente sorgen Ulla vor allem mit den Agenten
verhandeln.

Aber Liss tennyson hat meist Irfolg, denn sie gibt

sich mit der ^rsten Absage nie "ufrieden.


Lic ^unst_ala Lr^cke^zur Welt uiid_sum Schönen.
Oft ist es im Hinblick atfcf Scitschwiorigkoiten nötig, daß
ein Musiker am Vormittag zwischen 2 Abendkonzerten in einem
Lr.zarett spielt oder sin0t. Die Lazarottlcitung muß benachrichtigt werden und die notwendigen Vorbereitungen treffen. Wem
das Konzert aber klappt, becuute% es viel Freude für alle Beteiligton. Es gibt zahlreiche Künstler, die nie eindringlicher
und schöner spielten als vor diesen kenechen, denen sie in diesem Augenblick die einzige Bracke zur Außenwelt und zum Schönen
bedeuten, acch einem Konzert des berühmten Pianisten Cl_ay.di.o_
- 5 -

^3?a:^_5i?L7§ri!L_-^^_?i5.Ä.IIi

14

» Bovemb« 1949

Claudio Arrau in «inen der Kriegso^erkrcnkenhäuser waren die
ersten Forte eines jungen Kriegsversehrten, der seit 6 Monaten
nicht mehr gesprochen hatte: *Wax dns schön!"
Am glücklichsten sind die Krrnken aber, wenn gie selbst
mitmachen können. Die bekannte amerikanische Volksliedsüngerin
Susan Reed zum Beispiel ist ein besondere gern gesehener Gast
in den Lazaretten, denn bei ihren Konzerten können alle, die
Lust haben, mitsingen. In einigen Krankenhäusern gibt es auch
wöchentliche Kurse zur Einführung in die Kusikv
Miss Tennyson, die selbst eine erfolgreiche Radiosängerin
war, hat in der letzten Saison über 150 Konzerte für ihre Kranken vermittelt. Sie weif}, wie wichtig es für diese Menschen ist,
niemals den Kontakt mit der Kunst zu verlieren und das Gefühl
zu bewahren, daß aan sie draußen "in der Welt" nicht vergessen
hat.
+ + + + + + + + + + + + +

DI3 ZEITSCHRIFTEN DER ÄIISRIKANERIN
(115 "eilen, 920 Worte)
iiEW YORK —

(Amerika Dienst) —

Viele populäre amerika-

nische Magazine v.'ondcn sich an einen vorwiegend weiblichen Leserkreis. Danebon gibt es etwa zwei Dutzend großer und eine
Reihe kleinerer Magazine, die ausschließlich für Fr?ucn bestimmt
sind. Einige von ihnen erreichen die Auflagcnhöhc so populärer
Wochenzeitschriften wie "Saturday Evoning Post" und "Collier's".
Da ist vor allem "Ladies* Home Journal" (mit einer Auflage
von

ca. 4V2 Millionen), "Woman's Home Companion" (das "nur"et-

was über 3 754 000 druckt), weiterhin "McCall's" (3 700 000
Exemplare) mit einer bis ruf das Jafcr 1370 zurückgehenden Tradition und schließlich "Good Housckceping" (ca.
- 6 -

'

3 000 000
Exemplare''

"4lr55^..?^5t-§^^-r...?r'.t\..5K:J;M^^

u

- November 1949

Exemplare). Alle vier Zeitschriften gleichen eich in ihrer
lu;airiöscn technischen Ausstattung, ihrem großen Format und
ihrem billigen

Jroifl (25 Cent)« Ihr Umfang bewegt sich etwa

zv/ischen 160 bis 250 Seiten, von denen freilich über die Hälfte von Inseraten .oingejaoüSöch werden.
Auch in ihrer rodclctionellen Haltung v/eisen diese vier
Ilage.zine eine deutliche lü-milicnähnlichkcit auf, schon weil
sie sich alle an die gebildetere, wenn auch keineswegs reiche
bürgerliche mittelschicht jüngerer Frauen wenden. Die etwas
altmodisch und hausbacken klingenden Titel sind irreführend.
Das oins ig Altmodische an diesen Zeitschriften sind ihre oft
ganzseitigen farbigen Illustrationen, die wie stark retouchicrtc Farbphotographien wirken. Im übrigen sind sie offensichtlich bemüht, mit der Zeit Schritt <su hr.lton; sie geben ihren
Leserinnen nicht nur auf dem Gebiet der enzaren Frauenini;Crossen

wie 1-odc, Haushalt, mindercr1^ifthung etc. neue Anregun-

gen, sondern suchen sie auch Jitcr

die kulturellen, wisscnscJjaft-

lichen, politischen und socialen Entwicklungen der Gegenwart
weitgehend zu orientieren.
Die vier bis fünf Kurzgeschichten, die in jeder üummer
dieser Magazine 8U erscheinen pflegen, sied im allgemeinen
harmlose Untcrhaltungslitcxrtttr. Jedoch c.»schienen Erzählungen,
deren literarisches Niveau ihro AufnchUc in die nach ziemlich
strengen Haßstäben ausgewählten jährlichen Sammelbände "ihe
Best American Short Stories" und dar "b'Henry Memorial Award
Prize Stories" rechtfertigte. "Ladies1 Hosie Journal" zum Beispiel

brachte kürzlich in Fortsetzungen Romane von Pearl Bück,

John P. Marquand und' der hochbegabten englischen Erzählerin Eumf
Godden. Auch zeitgeschichtliche Dokumente T?ie die Erinnerungen J
des ehemaligen amerikanischen Kriogsminiaters Henry L.Stimson
oder
- 7 ~

*AKTfrTjtt PIEKST* rM\PI»

yg^ü.

H . November 1949

oder die nachgelassenen Aufzeichnungen des Generals Joseph
U. Stillwell erschienen hier in Vorabdrucken. Man findet Artikel von Dorothy Thompson (s«B* über die Freuen in Deutschland), vor. Arthur Schlesinger jr. oder, der bekannten Anthropologin .Ilargarctc Ho ad« Auch Elcanor Roosevclt, die hier kürzlich Auszüge aus dem Briefv/cchscl mit ihrem Gatten während
der ersten EheJahre veröffentlichte, gehört zu den ständigen
Mitarbeitern. Bemerkenswert ist eine photographisch illustrierte Serie "IIow America Livcs", die das loben der jungen amerikanischen Generation aus den verschiedensten

sozialen Schich-

ten dokumentarisch darzu:;tc~.V:n sucht, "Vornan's Home Companion"
brachte kürzlich einen Aufsatz des berühmten englischen Goschichtsphilosophcn Arnold J. Tonbcc über die Stellungnahme
der westlichen WQlt zu Rußland.
Ganz ähnliche Aufgaben, nur in etwas bescheidenerem Format, erfüllt das euch in mehr als 3 Millionen Auflage erscheinende Magazin "Woman's Day", das

fär 5 Cent von dem Riescn-

konzern der Atlantic & Pacific Food Stores herausgebracht
und überall, sogar in den auf Selbstbedienung eingerichteten
Genäseständen dieser Gesellschaft verkauft wird. Es bringt, au:
12Ü Sciten, neben praktischen Ratschlägen für Küche, 7ohnungseinrichtung, Mode 'and Schönheitspflege, Hygiene und so weiter,
gewöhnlich vier kürzere, tteist farboßfreudig illustrierte Erzählungen und etwe. ein Dutzend Artikel über die verschiedenste:
Themen, von Erziehungsprcbl: '-n bis ztir Gartenpflege

sowie

Aufsätze über die bisherigen Leistungen der Vereinten Nationen
und die letzten internationalen Konferenzen.
Von den eleganten Modezeitschriften für mondäne Gesellschaftsdamen und solche, die es sein möchten, ist die älteste
"Harpcr's Bazaar". Die verhältnismäßig kostspieligen Hefte
- 8 -

*£KSaj2A_5imJSTii_ - J ^ a ^ I S J S ^ k

14. November 1949

Hefte (50 Cent) mit einer Auflage von 321 OCC bringen hauptsächlich Lodeertikel, aber in ihrem literarischen Teil meist
Erzählungen von Tutoren von Reng. i->cch etwas onobbistischer
ist die "Vogue" (Auflage 345 000). 'Jesentlich höhere Zuflogen
(nahezu 600 00C) heben die jüngeren EorJrarrcnzzeijschri.f ten
dieser J.rt, wie da:, 1915 gegründete Magazin "Charm" oder
"Glamour" mit dem ety/as '•bcrreschcndcn Untertitel "for the girl
v/ith e Job". Freilich finden sich hiur wirklich neben ungezählten L'odeertikeln auch Anleitungen sur Hausschneiderei oder berufliche Retschläge fär '.'>eärptärinnen und andere berufstätige
Trauen, die jährlich höchstens 300-500 Dollar für-ihre Garderobe ausgeben können.
"Llademoiscllc" (auflege 425 000) und besonders "oeventeen
das

kürzlich

erst seinen fünften Geburtsteg feierte, aber

3chon eine auflege von :lbor einer Liilxor Hat, '•"
bringan Reproduktionen modernster lainst und veröffentlicht litcrerische oder Iranstierische Talcntprobcn junger Leserinnen,
ohne darüber
praktische Themen v/io Kochkunst und Haushalt
zu vernachlässigen.
3i;ic TDCSCUICATC ffrupgc fdr sich bilden die fast eis rr chzoitschrifton ~u bezeichnenden

i;i

ünetsh:.ftc verschiedener Organ!

sationen. De ist etwa d; s vom Parents Institute, Chikago,
herausgegebene "äereiite ' Icga*inc" (1 151 000), das den Sltern
bei der ^andorerzichur,,; "von der TTicgc bis zum College" und
bei der Schaffung eines harmonischen Familienlebens behilflich
zu sein sucht, oder *2hc Indepcndent T7omenn (120 000), das
offizielle Orgen der äe.tione.l Pedcretion of Business and

;

Professional dornen's Clabs, oder "The ^merican Girl" (496 000)
das besonders für die 10 - 173 ährig n Girl Scouts Amerikas
herausgegeben wird. Des L.agazin der 7oung T7omcn's Christien
Association, "The dornen's -c'i'css", erscheint zwar nur in pincr,
- 9 -

» J O H H Ü BIBITSI" - FJR B^B HtttJ.

14. l'ovciiibcr 1949

einer erstaunlich kleinen Buflcgo (10 000), ist ober besonders gut redigiert. Sine unlängst herausgebrachte Sondernummer über die in Amerika erhielten Fortschritte in bezug

cuf

die Sicherung gleicher BüJgerreeilte und die Elininicrung russischer oder religiöser C-cgonc;;tr;c hc.t ruch in der Ir.gcsprcssc
weite Beachtung gefunden.
Die in der r.merumänischen ITncbhängigkcitscrklarung angeführten Grundrechte des Ucnschcn umfr.sscn nicht nur leben ur.
Freiheit, sondern auch den "pursuit of happincss", d::s Glücksstreben. Buf Grund dieser mehr i&sr minder bewußt akzeptierten
Idee empfindet es die amerikanische Freu geradem eis Vorpflic.
tung, in ihrer Sphäre die denkbar günstigsten Vorbedingungen
für ein glückliches Basein mit den sichersten, neuesten L'cthodon zu schaffen.
+ + + + + + + + + + + + +

^A^^IKA^DIj^T^^^FC-t^D^E^JjlAU^

| 4 , Yovomtcr 1949

;!

IOH U G D ^ KY-JHT" .-

Ratschläge einer
zur
(35 " e i l e n , 280

anicrikanischen_Kin2crps^chologin

richtigen_£irnährunr_der_Kinder_.
.orte)

Hü« YORK — '( .merika Dienst) —

ie kann man es vermei-

den, dass ein 'Kind zu eifern "schwierigen Esser" wird? Zu diesem Erziehung sproblem gab Dr. Elis-beth Hurlock, die New Yorker
Kinderpsychologin, kürzlich einige interessante Hinweise. Sie
wendet sich vor allem gegen jeden Zwang "bei der Mahlzeit und
meint, dass es besser rei, d^s Essest wefzuwerfen, als es einem Kinde "einzutrichtern", denn erst durch den Zwang entwickelt
das Kind eine Abneigung gegen das Essen, das

es auf dem Teller

hat. Diese Abneigung führt zu unangenehmen Situationen bei den
Mahlzeiten, die dann nicht nur für das Kind, sondern für die
ganze Kamille zur .„ual werden.
Die Mutter, die nach einer angemessenen Frist einfach das
übrige Essen wegtr gt, ohne sich aufzuregen oder zu schelten,
wird mit der 7eit mit ihrer Methode erfolgreicher sein, als
wenn sie versucht, mit Gewalt, Schmeicheleien oder Versprechungen das Kind zum Aufessen zu bringen,

enn der schlechte

Appetit des Kindes allerdings mehrere Tage anh"lt, sollte ein
Doktor zu ilate gezogen werden.
Dr. Kurlock meint, dass unsere Kinder manchmal vernünftiger
sind als wir seilst, "'keine Tcchter weigerte sich standhaft., Leber zu essen und bald entdeckten wir, dass sie gegen Leber allergisch war".
..issenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass es
keine "natürliche" Abneigung gegen bestimmte Speisen gibt, mit
..usnahme solcher., die schädlich für den Körper sind. Forschungen
haben bestätigt, dass Kinder alle Speisen mögen, bis sie auf

- 11 -

^MERIKA_DIE^ST^_-_irtl^!)I£_^RAÜi

14. November 1949

auf irgendeine ".'.eise eine bestimmte Abneigung entwickelt haben.
Dafür gibt es verschiedene Gründe. Manche Kinder mögen ein bestimmtes Esten nicht, weil es hier eine Abneigung eines Eltcrnteiles "kopiert"

oder weil das Essen niqht schmackhaft zuberei-

tet oder zu scharf gewürzt wurde.
, Der Geschmackssinn vor. Kind«» ist wesentlich feiner

als

der von Erwachsenen, /.her im Grossen und Ganzen wird ein Kind
jedes Essen gerne nehmen, das jut gekocht, nett angerichtet
und in nicht zu grossen Portionen gereicht wird.
+ + + -!- -t + + + + + + + +

KOLKE B I I M O ü GIERIG UND KU-RHAET.
Ein_:!Abfallgrodukt* Q^cht^^clacn schmackhafter._
(27 Zeilen, 220 ". orte)
»ASKIK&TOÜ —

( .merika Dienst) —

Kolke, ein Abfallpro-

dukt der Ko.sezübcrcitung, ist nach einer Untersuchung des Amtes für iviilchwir tschaft im ü.S.-Hände Ismini st er iura eine der
besten Zutaten bei der Massenherstellung von Klein-, Sprit zund Hefegebäck, Kuchen, Suppen und Eissorbets. Mit Kolke gebackeno Kuchen erwiesen sich im Geschmack, Nährwert und appetitlichen .unschön den mit ..asser oder Milch hergestellten
überlegen. Der Teig war -vnsnahmslos

zarter, und das Back-

werk sah mehrere Tage lang ausgesprochen ofenfrisch aus. Die
mit einer Mischung aus kolke und entrahmter Frischmilch hergestellten süssen Lackwaren krümelten weniger und schmeckten
noch besser. Durch den hohen Eiweissgchalt der Kolke können
beim Backen bis zu 2C> der üblichen Eiermenge eingespart werden.
Lange ieit hindurch hat man in Amerika nicht gewusst, was
man mit den Millionen Pfund Molke anfingen sollte, die alljähr~~~lic§"*
, - 12 -

^^^IK^_DI^T^_ I _JOH_L:L_^Aü i

U . • November 1949

alljährlich "bei der Käseherstellung abfielen. Obwohl ihr Nährwert längst bekannt ist, worden drei Viertel davon an Stallvieh
verfüttert oder : ort geschüttet. ärst die Untersuchungen &cs _"JH~
tes für kilchwirtschaft, die mit Hilfe eine? Fonds des Research
and Marketing Acts (Forschung«- und luiarktgosctz) durchgeführt
wurdcn,ergaben gute Verwendungsmöglichkeiten für Molke« Isinc pulverisierte Molke- und Kartoifclmischung, die neuerdings entwikkclt wurde, 'wird als schmackhafte und nahrhafte Zugabe für Suppen und Erot verwandt. JtaUHIordcm sollen in Kürze Sorbets angeboten werden, bei dcftüi) die testen liolkcbestandtcilc die fettlosen festen Bestandteile der Milch oder das Elsgemisch ersetze
+ + + + + + + + + + + + +

l'iriinscfiE ROSE*? AUS DEM BJXKOOT
Ncuartlge_MethQdo_der B^unenVronservierung^
(23 t e i l e n , 180 ;.'orte)
LCS XfittUt&i

KALIFORNIENfrf.(Amerika Dienst) -- Frau Mae

Delano aus Los Angeles vKalifornien) ist es gelungen, Blumen
beliebig lange zti konservieren, ohne dass die Blüten Form und
Farbe verlieren, lirs. Delano, eine

begeisterte Blumenfreundin

und Gärtnerin, entdeckte das neue Verfahren in spielerischen.
Versuchen mit ihrer Lieblingsbeschäftigung.
Die Mcthodo ist dankbar, einfach. Zunächst «erden die vollerblühten Blumen vorsichtig geschnitten. Dann legt man sie in
eine saubere Eackschünsol iad bedeckt sie mit einer etwa 2 1/2
Zentimeter dicken Schicht sauberen Sandes, Anschliessend bringt
man sie In den Backofen, wo' sie etwa 10 Stunden bei kleiner
Flamme backen müssen.
Sodann werden, die Blumen herausgenommen, mit einer ganz
weichen Bürste gesäubert und mit durchsichtigen Klebestreifen
- 13 -

^/4;E^IX.f._Dins:oTi;_-_FÜR_]jIE_F^.U._
Klebestreifen in einer

14. November 1549

.rt Schmetterlings rahmen befestigt. Der

.'^imcn wird mit einer 'Glasplatte luftdicht abgöscvlosscn. So
hc.ltcn sich die Blumen unbegrenzte Zeit.
Frau Delano weist auf bcsondert. Vorsicht beim Backen hin.
Bleiben die Blüten zu kurze Zeit im Ofen, verderben sie sofort,
während sie In entgegengehe tztoia Fall ihre natürliche Farbe verlieren und braun werden.
Blumen unter Ol"s kennen ela . Wandschmuck, als Tischplatten
oder zu anderen dekorativen Swcckcn verwendet werden.
ACKTU^G_REDeKTIO^j_ Der »iJORaXJtA Di:'i,3T;i übersendet Ihnen auf
tJKtordörung kostenlos zwei Bilder zu obi$oia '.rtikcl.
.
+ + + +-:- + + -!• + + + * +

GR03 :;E laADC^SK - GROSSE BORGEN

(24 Z - i l e n , 190 T o r t e )
HBW YORK ~

( _mcrik~ Dienst) —

Ifpz glaubt, grosse Mäd-

chen seien stets w^lkiironkübne, junonische Erscheinungen, der .
irrt» Viele von ihnen sind vielmehr- schüchtern und scheu - so
scheu sogar, dass sie sie", nunmehr zu einer Vereinigung zusammengeschlossen h:-^QY)., uoi ;,er:einsam den Schwierigkeiten zu begegnen, von denen sie umgeben sind. Sic haben in den Vereinigten Staaten den kiüb der "otrat oliners" ( so genannt nach den
modernsten amerikanische-, .dcscnflugz^ugen) gegründet, in den
sie auch hochgewachsene ir.vmcr

aufnehmen. Allein in New York

gab es schon kurz nach, der Gründung 50

Mitglieder«

wlindcstgrösse für Loschen ist 1,80, für Männer 1,85. Die
Probleme des Alltags sind wirklieh betr entlieh für diese
"Riesen", wenn man einer Sprecheria des Klubs, der blonden
- 14 -

blonder

r.rgarot i etiler aus Iowa, trsuo» darf. ( io gehört üb-

rigens zu den Kleinst Oh < denn sie ist kn-pp vl\r LindcstgTösse,
lächerliche 1,82). ..io lohwer ist «JS etwa schon für ein grosses
LSdohen, einen wirklich passenden rartner zu finden, ~lso einen,
der neben den sonstigen erstrebenswerten Vorzügen auch noch die
richtige horpergrerso hat. Jetzt aber werden vom Klub aus e'-.-.nzabende, FahrradausflUgo und .-tr-nd-pr.rtios organisiert, und so
ist es auch niebt vcrweei.A.rlich, dass diese Idee bereistericn
Beifall im ranzen Land gefunden hat. In kvlrzostor Zeit sind bereits 32 derartige Vereinigungen in allen Teilen der Vereinigten Staaten entstanden.
+ + + i- + + + + + + +• + *

LIAHGÄRET TkUhh:.' ALF KONZ^TTOteLSE
(16 Zeilen, 130

orte)

Die Tochter des .eiksieenten Iruman, ukrgaret Truman, hat
kürzlich ihre Herbst-konzerttcurr^e angetreten, '..ine ernste
Ausbildungszeit zur Konzertsänaerln liegt hinter ihr und eine
anstrengende Saison vor ihr. Sie wird in dehrtrer _'t".dten ITordKarolinas Lieder- und .rierjabende geben sowie meiu-ere grosse
Konzerte reit Begleiter

' >s Symphonie-Orchesters von .t.Louis,

Dirigent ist w'ladimir 3-eisohinann. Fach ebsolvierung weiterer
Engagements im Littleren . esten wird Miss Truman ihre Herbsttourr.ee mit einem Abend in ..ashirrgton beenden. Sie wird dort
in der Constitution Hall - dorr einz.'lgßgrossen Lonaerthalle
der Hauptstadt

auftreten und von dem l\atio?ial Symphony Or-

chestra begleitet werden. Ihre
*

inter-Tournee soll im .J'ebruar

in Aichmond, Virginia, beginneni das reit «rossea Interesse erwartete New Yor?-er Debüt von ..iss Trumen wird am. 20. Dezember
in einem Lrogramm der Carnegie Hall Hundfunk-Serie stattfinden
und über das A.B.C. Netz übertragen.



(Amerika Dienst) --•

+ + + + +• + + + . + + * +

^AMERIKA.gigTST^.I^R.WB^lRAÜi



14. November 1949

AMERIKAS PAHIPBamöHJI 2EIGEN INTERNATIONALE FEST- '•
T„GS GEBRAUCHE
(22 Zeilen, 180 ..orte)
WASHINGTON —

(Amerika Dienst) —

Diese "'Joche begehen die

amerikanischen Landfrauen in Washington ein internationales
Treffen, an dem Frankreich, Dänemark, Norwegen, England, die
Niederlande, Schweden, Finnland, ^rland, die Schweiz, Australien
Kanada, Neu-Seeland, Indien und Ceylon teilnelimen. In einer großangelegten internationalen Ausstellung zeigen die Landfrauen der
teilnehmenden Nationen ihr h; uswirtschaftlich.es Können, ihre Erfolge in der Geflügelzucht usw. In besonders farbenfrohen Veranstaltungen werden die Besucher mit für die Tradition der -verschiedenen Nationen besonders charakteristischen Festtagsgebräuchen bekannt^ emacht.
.ie der amerikanische Landfrauenklub mitteilt, wird Mrs.
Harry Truman zusar.imen mit 14 diplomatischen Vertretern des Auslands an den Festlichkeiten teilnehmen.
Der amerikanische Landfrauenverband ist einer weltweiten
Organisation angeschlossen, deren Mitglieder sich aus Landfrauen
von 32 Nationen zusammensetzen und deren amerikanische Mitglieder zahl mehr als 3 1/2 Millionen beträgt.
Das Fest soll die Teilnehmer auf die Sitten und Gebräuche
anderer Nationen aufmerksam machen und zu tieferem gegenseiti• damit ,
gen VerstekenVünd zum Aufbau eines dauernden i.eltfriedens beitragen.
+ + 4- + + + + f + + -!-+ +

Quellenangabe nicht unbedingt erforderlich.

- 16 -

AMERIKA DIENST
ü . S. Feature Service

«Für die F r a u "

R e d a k t i o n : Bad N a u h e i m . G o e t h e s t r a s s e 4 . T e l e f o n 2041/486

¥2lz.iI*J?0±" +7 w i

21. November 1949

The accompanying "AMERIKA DIENST" special news and feature
report, FOÄ -BCMBN, contains the following:
i

1.) Josephine Riploy emphasizes in a "CHRISTIAN SCI2NCE
. IT0JL,:: editorial that "women sut last are coniing
in ior tlicir share of 'Fair Deal' in the Truman
adinini s t rat i on.
2,) Carlos W, Romulo, President of the TOT General Assembly,
honors five women for outstanding achievenient at the
2öth annual V.'omcn.'s International Exposition.
3.) Senator Margaret Chase Smith suggests the Republicans
should nominate a woman for vice President in 1952.
II.

COMBATTING PUBLIC G03SIP:
Fsychological studiös Show human, tendencies which produce
gossip and unfoundcd rumors.

5ni_^I^_^p_LOIJGEVlTYj>

*,

Dr. Olive LA McCay, Professor of Nutrition at Cornell
University, finda calcium content valuable in the diet
of the aged.

Juvenile officer w a m s parents against using the police
to frighton a naughty child.

V.

NEITHER CTJv-TSISS NOR NOAMALITIES:
Prussian princess, now Mrs. Clyde Harris of Amarill*
Texas, givea her» first party.

VI.

BRIEFS:
a) Reccnt chenical analysis Bhows that Grcclcs used white
lead for cosmetic purposes.
b) How to malce usoful articles out of discardcd feit.

+ + + + + + + +

+ +

+ +

AMERIKA DIENST
U. S. Feature Service
R e d a k t i o n : Bad N a u h e i m ,

Goethestraese 4 • Telefon

«Für die Frau"

2041/486

2 1 . November 1949

lüraaiysvBxiniioHBis
Seite Zeilen
I.

DER PRÄSIÖSHT HÄLT GEir '«ORT
Immer mehr Frauen rtickea i n p o l i t i s c h
wichtige Stellungen der U.5.A. e i n .

II.

III.

V.

1

88

26. Jahresausstellung der Frauenbewegung in Eew York.

4

43

WIRD AMERIKA 1952 BIRE FEAÜ ZUM VIZEP^SIpEETRE__L^CEEE?

5

28

Eine kleine psychologisch -soziologische Studie über den Klatsch.

7

68

9

55

PRÄSIDENT DER UffWOIÄVSrtSAi^UWG EHRT
5_YSRDI^r;T£_FRATJEE _.

MILCH VERL.JJGERT DAS LEBER.
Trotz hohen Kalkgehalts - keine Angst
vor Arterienverkalkung.

VI.

DIE POLIZEI, THEOSD Ul D HELFER DER
JUGERDLICEER.
Eine amerikanische Roll zeiteamtin
berichtet über ihre Arbeit in der
Jugendpflege.

.

12

63

Mrs. Harris, vormals Prinzessin von
Preussen, heiratete nach
.A.

.

14

45

1.) Die Griechinnen benutzten Bleiweiss als Ruder. Die chemische
Analyse löst interessante kulturhistorische Probleme.

.

16

26

2.) Abgetragene Filzhüte finden
vielseitige Verwendung.

.

17

20

VIII. KüRZKACHKICHT

:

+ + + + + +

+ +

+ + + +

AMERIKA DIENST
U. S. Feature Service


R e d a k t i o n : Bad N a u h e i m . G o e t h e s t r a s s e 4 • T e l e f o n 2041/446

^FlH* dl©

Frilll"

2X. rJovcrabor 1S49

S**£2&S§96*J!SÄ-1I.1U

BEB PRESIDENT HÄLT SEIN WORT

(83 Seilen, TCO uorto)
BOSTON, MASSACEÖSlfW



(/aaexifca Dienst) —

"Endlich

fordern auch die Fraue:; ihren /urteil am 'Fair Deal' innerhalb
der Regierung Präsident Trumans", schreibt Josephine Ripley
in e inen: .ärtikel "Frauen rücken in den politischen Vordergrund"
in der Bostoner Zeitung "Christian Science I:onitor;!. "Bis jetzt
konnten 17 Neu- und viederemennungen in die höheren Sparten
T

der Staatsverwaltung verzeichnet werden. Darunter befinden
sich Dichterinnen, weibliche Gesandte bei ausländischen Regierungen, Abgeordnete bei den Vereinten Nationen und vier
Berufungen von Frauen auf Posten, die zum ersten Mal von
' Frauen besetzt werden.
"Mit der kürzlich von Präsident Truman ausgesprochenen
Berufung von Frau Eugenic änderson zur Vertreterin der Vereinigten Staaten in Dänemark ist erstmalig eine *rau in den
Rang eines Botschafters erhoben worden. Bisher gab es nur
weibliche Gesandte.
"Mrs. Georgia Nccs^ Clark erhielt als erste Frau den
Posten des Schatzmeisters der Vereinigten Staaten, und Miss
Frieda Hcnnock wurde als erste und einzige Frau Mitglied des
amerikanischen Bundesausschusses für das Nachrichtenwesen."

"Von Männern und Frauen, Demokraten und Republikanern .

- 1 -

:-ii^i-__^ie---!!_r_£^iL^£-£^i

2X. November 1949

Republikanern glcicherniassen anerkannt und von vieJon Ifetionon
freudig begrüsst war die Ernennung von Frau Elcanor Roosevelt
zur Vertreterin der Vereinigten Staaten bei den Vereinten Nationen, die von Präsident Truman als erste Frau auf diesen
Posten berufen wurde. In dieser Ernennung sieht man heute den
besten Griff, den Präsident Truman bei der Berufung von Männör
sowohl als von Frauen getan hat.
"Nach diesem eindeutigen Erfolg liess der Präsident die
Dinge einige Zeit treiben. Viele Monate lang wurden Frauen
nur.vereinzelt auf wichtige Posten berufen. Die Frauen wurden ungeduldig.
"Aber heute, nach 6 Ernennungen in 6 Monaten - 2 Eichterinnen, 2 Fraucm als Vertreterinnen der U,$»A, im diplomatischen Dienst, eine Frau im Eusschuss für Kriegsschädonansprüche und eine Frau als Schatzmeister der Vereinigten Staaten können sich die Frauen der Demokratischen Partei rühmen, das2
Präsident Truman sein

den Frauen gegebenes Versprechen, näm-

lich bei der Besetzung aller wichtigen Posten auch Frauen berücksichtigen zu wollen, sofern Kandidatinnen mit ac.teprochi?nden Qualifikationen zur Verfügung stehen, hält."
Dasi Prqbleci der.Kpip^nierung»
"India Edwards, die tatkräftige Vorsitzende der Abteilung
für Frauenfragen im Nationalkomitee der Demokratischen Partei.
ist die mächtige Fürsprecherin für diesen neuen Kurs, mit der
die Frauen stärker in den politischen Vordergrund rücken.
"Sie besitzt eine starke, auf Logik basierende ttb^rzjugivkraft. E.ls kürzlich der Präsident eine Liste mit neuzübesotzoi.•'
Richtorstcllon vor sich hatte, sagte sie: \.enn sich unter den
27 neuen Richtern nioht eine einzige Frau befindet, dann »oll-:: u
meiner Meinung nnch f s:.-wr.n nioht nehr au *\OT Jmr£.a*tt-**»>u**t Jalrul-

^4^I^_?IE155T^_=_FJR_LIE_FR._.Ui

21. November 1949

Fakultät zugelassen werden . In aller Eile wurde daraufhin eine
Liste, in der nur Männer aufgeführt waren, abgeändert, was zu
der überraschenden Ernennung von Mrs. Burnita Sholton Matthews
zur Bundesdistriktsrichterin führte. Ein paar Monate vorher
hatte der Präsident Miss Edith Cockrill zur Richterin an einen DistriktsJugendgericht ernannt.
"Die Ernennung von Mrs. Georgia L. Lisk, einer früheren
Kongressabgeordneten für New Mexiko, zum Mitglied des aus dr.ci
Personen bestehenden „UÄSObussof für Ericgsschädenansprüchc zeigt
erneut, dass dtr Präsident die Frauen nicht vergessen hat."
Eine_ausdruc]:3volle_liste.
"Zu den 17 Berufungen gehören einige '/iederernennungen,
z.B. die von Hellie Taylor Ro«s °ls I.-i'nzdirektor

und von Sieb-

ter Marion Harron an den Steuergerichtshof der Vereinigten
Staaten. Beide Frauen waren ursprünglich von Präsident Roosevelt
ernannt worden. Ebenso wurden viele Frauen in Komnissionen der
Vereinten Nationen oder als stellvertretende Delogierte in die
HauptvcrsanuMlung der Vereinten Nationen berufen; Miss Frances
Perkins erhielt eine leitende Stellung in der Kommission für
St aatsängest eilto.
"Alles in allem ergibt sieh, mit den letzten Ernennungen
eine recht eindrucksvolle Liste. Die Frauen allerdings wün-seht2n

sie sich noch prächtiger, nämlich mit einer Frau als

Kabinettsmit,; lied. Dass dies nicht der Fall ist, ist wahrscheinlich nicht die Schuld des Präsidenten allein.
"Die Frauen haben noch einen langen weg zu gehen, ehe sie
sich von den selbst auferlegten Fesseln der Lethargie und den
fehlenden politischen Interesse befreit haben werden. Auch das
Pr-^lem der häuslichen Bindunb besteht noch, durch die manche
Frauen, die eine erfolgreiche politische Laufbahn einschlagen

21

!^M§SJKA.5ll5§?II-r-l?5s.^II-114¥i
einschlagen könnten, gezwungen

- Kwenber 1945

r/erden, sich nur Innerhalb ihr. r

Gemeinde politisch zu betätigten,
"Obwohl durch die Ernennungen des Präsidenten Boh? und
mehr Frauen in das pol:.tische R.-:?punlicht treten, ist auf der
Kandidatinnenliste "von Mrs. Ir.dia Edwards nooh viel PlatS für
Frauen mit den nötigen Qualifikationen."
+ + + + + + + -1- + + + -(- +

PRÄSIDES DER ÜN-V';LLV.-,..";O..,..:..LEEG EHRT 5 VERDIENTE FP..UER
2Gt^J2hres^uns_;ellun^-_der_Frau££be\wegx^.g_in
(43 Z e i l e n , 340
NEW YORK —

New York.

.orte)
(Amerika Dienst) —

5 Frauen - 3 Amerikane-

rinnen, eine Inderin und eine Israelitin •- wurden atxf der 26f
internationalen Jahresausstellung der Erauenbewegung für hervorragende Leistungen au.-^oseichiiet.
Carlos '•». Römulo, der philippinische Präsident der UN- *
Vollversammlung, überreichte ihnen bei einer Festveranstaltung Ehrennodailler. und cegfahl sie "der bleibenden Zuneigung
und Hochschätzung der Gemeinschaft aller zivilisierten Staaten."
Unter den ausgezeichneten Amerikanerinnen befand sich
Mrs. Margaret Chase—Sri te, Sonettorin des Staates Maine, die
erste Frau, die in c. "s Oberhaus des amerikanischen Kongresses gewählt wurde« Mrs. Chase-Sr.ü.th war friüier Abgeordnete
für Maine in Repräsentantenhaus und ist somit auch die erste
Frau, die je in beiden Häusern des U.S.-Kongresses gesessen
hat.
Weiterhin wurde Mrs. Draddy, Mitglied des Katholischen
Töchterverbands von Amerika, .r'Ur ihre Arbeit im Rahmen der
Katholischen Aktion ausgezeichnet. Each den \:orten Ronulos
"marschiert sie aufrecht, antcr den glorreichen Banner des
^rossen_
_ 4_

^iERiK\_DiEi_:sT,2_r_iüR_DiE_FR_,ui

2 1 .ffoveaber1949

grossen Kreuzzugs gegen die gottfeindlichen Mächte, die heute
die Pforten der zivilisierten tVclt b es turnen."
Als dritte wurde die AnQrlkancrin Mrs. Baer, Organisat?rin des für 1950 geplanten Feldzuges der Gesellschaft für Herzkrankheiten, nit einer Ehrcnnodaille ausgezeichnet. •
Der indischen Botschaftcrin in den Vereinigten Sta-.ten,
Frau Vijaya Lakhsni Pandit,überreicht- Ronulo die Läcdaillc
und betonte, dass gor°.de ihr Beispiel bezeichnend sei für
die völkerverschnendcn Kräfte,die eine /rau auf diplomatische.
Gebiet auszulösen

imstande ist.

Als fünfte Frau wurde Golda Mycrson, Arbeitsninistcr von
Israel, geehrt, doch war sie bei der Preisverteilung nicht anwesend. Romulo würdigte ihren Hut, ihre Charakterstärke, ihr
bissen und Verständnis und erklärte: "In ihr ist der dramatische Kampf ihres eigenen Volkes um einen sicheren und ehrenhaften Platz unter den Yör c m der Erde verkörpert."
Vor dem Verleihungsakt gelangte ein Programm zu Ehren ITorwerens und seiner Frauen zur Durchführung, d"s vom NorwegischEmerikenisehen Frauenkomitee veranstaltet wurde.
Ähnliche Programme folgten einander während des ganzen
7tägigcn Treffens, an dorn sich Frauen aus ungefähr 20 Ländern
zu Veranstaltungen einfanden, r?ie alle um das Hauptthona der
Ausstellung kreisten: "Beiträge der Frauen zu Vjeltvcrstüjadigung
und \'veltfreundschaft."
+ + + + + + + + + + + + +

WIRD AMERIKA 1952 EINE FRAU ZUM VIZEPRÄSIDENTEN MACHEN?
(2R Zeilen, 220 "..orte)
KALAMAZO.D, M U H . —

(.xierika Dienst) —

Die einzige Se-

natorin der Vereinigten Staaten, Margarete Chase-Smith, sprach
kürzlich
- 5 -

!^¥§5Hi-5ilI§?H-i.Ii3.5I§.l&&¥i

^1* NovGmbcr

1949

kürzlich in Kalanazo.d, Mich., zu den t»odtig«D F-raacnverbänden
und "betonte erneut der stetig; r/achsGutlon Einfluss der Frauen
auf das öffentliche loben der U.S. -, Schränke tan Schranke fällt,
die den Freuen bislang durch ^9.ru|tei^., ^J raucht pm und Gese+tz gestellt waren. Erstaunliche Dinge haben sie'h ereignet, seit
Lucretia Mott und Elizabeth Cady Stanton in Jahre 1840 erstmals die Gleichberechtigung der Frau forderte n. Beute hat die
amerikanische Frau Zutritt zu allen Berufen, unt'1

ei

ߣ stattliche

Anzahl von Frauen wurden in Stellungen berufen, , die yor einen
Jahrzehnt noch nur Männern vorbehalten waren.
Thomas Jefferson hat nicht viel von den politi& ,chtÄ Fähigkeiten der Frau gehalten und war davon überzeugt, dasfe.11» wenn
Frauen Politik nachen, die öffentliche Moral ernsthaft gefährdet werde. Heute, da es in ^ncrika nehr weibliche als näm.'1-^"*
che Wähler gibt, ist es nicht r.ehr als recht und billig, fü**^
die Gleichberechtigung der Frau gegenüber einer jahrhundertelangen eingefleischten Praevalcnz des Murines einzutreten.
Senator Smith ging mit ihren Vorschlägen sogar so weit,
dass 1952 auch eine Frau für das 'jat des Vizepresidenten kandidieren soll. Manche nögen in diesem Zusammenhange an Margaret
Chase S:::ith selbst denken. Sie ist eine erstaunliche Frau, von
ungewöhnlicher Sicherheit und Selbstbeherrschung und sicherlich
ein fähiger Vertreter der Rechte ihres Staates, doch fühlt die
Mehrheit der amerikanischen Öffentlichkeit, dass die Zeit noch
nicht reif sei für die Noninierung einer Frau zun Vizepräsidenten der Vereinigten Straten.
+ + + + + + + + + + + + +

-6

21

!^^I?%:-2±?tI§5:"-I_t£?_2i?_?Oi_

« November 1949

DIE MÖRDERISCHE LAWINE

^-2e £ _ £ 25 _^ 1 •} 5 §c*} •
(68 Zellen, 540 '..orte)
NSW YORK —

(ftacri?!?. Dienst) —

v/arum klatschen die Men-

schen so gerne? '.as veranlasst sie, wider ihr besseres bissen
Oder bestenfalls kritiklos Berichte aus sweiter Hand weiterzugeben oder ein vollkommen verzerrtes Bild von Menschen und Ereignissen zu produzieren?
"Einmal die Sucht, iE Vordergrund zu stehen", entscheidet
der Psychologe.

Der Erfinder oder Verbreiter eines Gerüchts

steht - wenn auch nur für die Dauer seines Berichtes - im Mittelpunkt, er ist meinen Zuhörern diesen einen Augenblick lang
überlegen. Denken wir nur z\irück - wie oft haben wir uns nicht
als Kinder mit dem "Ich weiss etwas, das d u

nicht weisst",

gebrüstet.
Neben diesen kritiklosen Klatschbasen aus Eitelkeit gibt
es natürlich auch ansehen, die den Klatsch Vollkommen bewusst
benützen, um sich eines Rivalen in der Gesellschaft oder im Beruf zu entledigen. In ihrer HnmS wird das sorgfältig zurechtgelegte Gerücht zur: Dolch, der dem

Gegner im günstigsten Au-

genblick in dv.n Rücken gestossen wird. Hier lautet die Erklärung: "Minderwertigkeitsgefühl veranlasst sie, ihre eigene
Position dadurch su vorbessern, daos sie die Person, die ihnen
ein wenig überlegen ist, herabruzerren versuchen»"
Viarun aber findet der Klatsch so bereitwillig Nahrung?
Einer der beiden namhaften amorikaitischon Psychologen
- Dr. Cantril und Prof« Allport - die seit Jahren eifrig beruht sind, den "Klatsch-Virus*" zu isolieren und ein. Heilserum
gegen ihn zu finden, ist der Ansicht, dass für die CreachT'Jldig"' """"2cit"

!!^itIiK^_DISNST^_z_FrR^DIE_FKAUi

21. November 1949

Geschwindigkeit, mit der sich ein Gerücht verbreitet, einzig
und allein massgebend ist, in welchem Mass es das Leben oder
die Gefühle einer Gruppe von Menschen beeinflusst. Ua seine
Behauptung zu beweisen, lieks er einige Zeit vor einen Gala- .
ball seiner Universität sechs Studenten wissen, der Herzog
und die Herzogin von '..'indsor würden möglicherweise an den
Fest teilnehmen. Sine ..oche darauf konnte festgestellt werden,
dass rund 75 Prozent sämtlicher Universitätshörer die Neuigkeit
gehört hatten und auch glaubten.Selbst in die Stadt war sie gedrungen, und einige hochgestellte Persönlichkeiten hatten sich
sogar auf Grund dieses Gerüchtes erbeten, das Patronat

über

das Fest zu übernehmen, .'-ls der Psychologe daöcgcn ein anderes
LIal den Präsidenten eine Weltreise planen liess, zeigte es
sich, dass dieses Ereignis die Gemüter der Studenten wesentlich weniger erregte. Nach einer ;./oche hatten erst etwa zwei
Dutzend überhaupt davon Kenntnis genommen; die wenigsten unterzogen sich der Mühe, das uninteressante Gerücht weiterzutrncjcn.
In den Vereinigten Staaten wurden auf Grund der umfassenden ..rbeit^n des Psychologen

ALlport "Gerüchtokiiniken'- einge-

richtet, die auf drastische i.eise Entstehung und Folgen des unbe*
dachten oder gewissenlosen Klatsches darlegen, .JI Hand von Licht»
hildern, die einer Person gezeigt werden und von ihr einer zweiten, von dieser einer dritten usw. beschrieben werden, wird demonstriert, wie die vorgefasste Meinung imstande ist, an sich
b^lan^lose Eindrücke zu verzerren. So erklärte z.B. die sechste
Versuchsperson auf Grund solcher weitergegebenen Bildbeschreibungen eine von ihr nicht gesehene Aufnahme einer normalen Strassenszene für einen "Strassenkampf". Ein bärtiger Mann in einem
anderen Lichtbild wurde von dem einen zum "Rabbiner", von dem
anderen
- 8 -

^AMmiK._._DIENST,^_-_F^R_EIE_F^U_:_

21. November 1949

anderen zu einen "katholischen Priester" und von einen dritten
zu einem "Missionar" gemacht. Ein leerer Krankenwagen, der in
einem Kriegsbild vorkam, wurde in Handumdrehen nit "zahlreichen
Verwundeten;; gefüllt.
In den Tagen der Kolonisation Amerikas bekämpfte man die Gerücht ena eher ei und den Klatsch durch den sogenannten "Tauchstuhl'
Seine weniger unangenhne Nachfolgerin, die "Gerüchtcklinik",
scheint wesentlich wirksamer zu sein. Ihre Besucher verlassen
sie in der Regel nachdenklich,, vorsichtiger, weniger geneigt,
den "leeren Gerede williges Ohr zu leihen und persönlichen,gesellschaftlichen, religiösen oder rassennässigen Vorurteilen
Raun zu geben.
+ + + + + + + + + + + + +

MILCH VERLÄNGERT DAS LEBEN
Trotz hohen Kalk^ohalts - keine Angst vor_Arterionverknlkung:
(55 Zeilen, 440 '..orte)
NE'W YOR,,: —

(Amerika Dienst) —

Millionen Menschen sehen

sich langen Jahren der 'Arbeitsunfähigkeit und einen langsamen
Tode gegenüber, wenn sie ein bestimmtes Lebensalter überschritten haben und alle möglichen Alterskrankheiten sich einstellen.
Diese Tatsache konnte Dr. Olive LI. I'acCay,. Professor für Ernährungskunde an der Cornell U:ij v.rsltät, nicht entmutigen. Er hatte schon vor Jahren nachgewiesen, dass gerade nässiges Essen ei]
Leg zu einen langen Leben sei. Kürzlich teilte er der Ostabteilung New York der amerikanischen Gesellschaft für Chemie nit,
dass ein eingehendes Studium der Ernährung viel zur Lösung des
Problcns des Alterns beitragen könne.
..unn Tiere - und Menschen - gesund bleiben sollen, nuss
ihre Nahrung ungefähr 50 lebenswichtige Elemente oder Verbindungen"'
- 9 -

^^^RIKA_DIS^ST2_-_ra,DIE_FRAU_:_

21. November 1949

Verbindungm enthalten« ftieviel von jeden dieser Elenente und
Verbindungen die Fahrung enthalten soll, un Langlebigkeit zu
erreichen oder .. ELtcrskrankhciten zu vermeiden, konnte jedoch bis«*
her

weder

für Tiergattungen noch den Menschen ermittelt wer-

den. ..us diesen Grunde stehen nach den \.orten von Dr. McCay
•der chemischen Forschung noch lausende von Jahren der Arbeit
bevor," Dies klingt entmutigender, als es ist. Bei weissen Ratten z.B. konnte lediglich durch Diätregulierung die Lobcnsspanne bereits verlängert und der Beginn der Alterskrankheiten hinausgeschoben

werden.
Vorfall er. JVlilch^

.'.us diesen Sxperimentenr.it weissen Ratten ergibt sich die
Tatsache) dasa Milch für alte Männer und Frauen vielleicht wich»
tiger ist als für Kinder. Die weitverbreitete Ansicht, dass eine kalkreicho Ernährung die Verkalkung der Arterien beschleunigt
- und Milch enthält viel Kalk - bezeichnet Dr. McCay als falsch.
Er hat weisse Ratten von der Zeit ihrer Entwöhnung bis zu ihren
Tode mit einer Diät gefüttert, die nur aus mit Mineralien angereicherter Milch bestand, und sie lebten ebensolange

wie ande-

re, die gemischt08 Futter von hoher: Nährwert erhielten. Er
schloss daraus, dass "Milch, der man Spuren von Eisen, Kupfer
und Mangan zusetzt, alle notwendigen Fährstoffe für das ganze
Leben besizt."
Aus seiner jüngeren Forschung gewann Dr. McCay die Überzeugung, dass der Fett- und Kalkgehalt der Wahrung besonders
während des lotsten Lebensdrittcls von Bedeutung ist. wenn den
Knochen genug Kalk zugeführt werden soll, :::\ ss die Ernährung
entsprechend sein, daa heisst: man nuss genügend Milch zu sich
nehr.cn.
Bei
- 10 -

!i^5SISÜ-5=5S§2!l-Z-0-?i|-ISli5i

21

- November 1949

Bei alten Ratten hat die in der Nahrung enthaltene Fettr.enge die .usnutzung des Kalkgehe.lt s nachträglich beeinflusst.
Dies triflt wahrscheinlich auch f.'~:r den Llenschen zu. Enthält
die Nahrung nur wenig Kalk, so ist er hei einer fettreichen
Diät praktisch wertlos. Besonders durch "harte" Fettsorten,
wie Talg, geht der Kalkgehalt i&r Nahrung verloren.(weniger
durch

;;

wciche" ^rten, wie Butter oder Speiseöl),

Der Chemiker allein kann das Problem von ,'J.ter und Ernährung nicht lösen,ncint Dr. McCay. Deshalb setzt er sich
für eine Zusammenarbeit von Pathologen, Bakteriologen und
sogar Psychologen ein, die gemeinsam Tiere von der Zeugung
bis zun letzten Atemzug beobachten und -untersuchen sollen,
"denn der Prosess des Alterns beginnt bereits alt der Zeugung,"
+ + + + + + + + + + + + +

- 11 -

'„'AMBHIKfr MDIENSy^ T_*Pi^ff? *Bffis

21



« November 1949

DIE POLIZEI, FiffltJKD UND K3LFEE DBB JDG3HDLICKBH
gia» ,anerlkanl8ch^

ffp^ige^beaatifl^

b e r u h t e t überaIhre

Arbfit

i2_^££_Jugend£flege_.
(63 Zeilen, 505 Worte)
HOLLYWOOD —

(ijnerika Dienst) —

Wenn Jungen und Mädchen

erst einmal einsehen lernen, daß die Polizei willens ist, sich
ihrer Sorgen anzunehmen, dann wird die Jugend ihr Benehmen und
ihre Einstellung auch dem Leben gegenüber ändern.
So faßt Mrs. Shirley Maxwell, Ermittlungsbeamtin bei der
Polizei in Hollywood,ihre langjähr-igen Erfahrungen mit Jugendlichen zusammen. Ihre Aufgabe ist es,zusammen mit 20 anderen
jung£n Erauen, Mädchen bis zu 18 und Jungen bis zu 9 Jahren im
Gebidt von Loa ^n;;eles zu betreuen,

"Wenn die Leute nur wüßten, welches Unheil sie anstiften,
wenn sie ihren Kindern bei jeder Unart mit dem "Schutzmann" drohen,

dann würden sie es nie wieder tun," meint die junge Beamtir

"Es gibt Mütter, die ihre 7- oder 8-jährigen Kinder auf die Polizeistation schleppen, nur um ihnen zu zeigen, wie es
Gittern

hinter

aussieht, Sie wollen d^mit dem Kind klarmachen, was mit

ihm. geschieht, wenn es weiterhin unartig ist. Stattdessen sollten diese {lütter uns lieber Gelegenheit geben, die Probleme
kennenzulernen, die das Kind beschäftigen

und zum Unartigsein

veranlassen. In vielen lallen ließe sich dann leicht Abhilfe
schaffen.
"Wir Polizeibeamten vermeiden es bewusst, Kindern und Jugendlichen das Gefühl einzuflößen, wir wollten sie bestrafen,
"Das Ziel unserer Arbeit ist nicht Bestrafung, sondern Schub*
und Vorbeugung."
Mrs, Maxwell urw ihre Kolleginnen versuchen das Jferj£Tjauei£
— 19 _

l'^ERIKA.DISNSJ^^F^R.piE^RAUi

21. November 1949

Vertrauen der jungen Mens$Sien for allem dadurch zu erwerben,
daß sie ihnen in allen Bedrängnissen mit v/irklicher Hilfe zur
Seite stehen. Diese kleine^ Hilfeleistungen werden in Z? . '1 a
und auf der Straße von Mund zu Mund weitererzählt und helfen
mit, in der Jugend das Gefühl zu wecken, daß die Polizei ein
Freund aller anständigen Menschen ist,
:

'Junge Leute wissen oft übeihaupt nicht, daß das Gedet#z

ihnen bestimmte Rechte einräumt, die ihnen nicht einmcl die Eltern nehmen können," berichtet Mrs. Maxwell, "Andererseits muß
den Eltern oft 'beigebracht werden, daß das Gesetz auch ihnen
eine gewisse Verantwortung auferlegt und sie sich strafbar mache
wenn sie das Kind vernachlässigen.
"Bei Streitigkeiten innerhalb der Familie ist es mitunter
notwendig, den Altern des Kind bis zur Schlichtung der häusliche,
Unstimmigkeiten fortzunehmen. In anderen Fällen müssen Kleidu..;;;
und Lebensmit el beschafft worden

oder die Eltern über die

richtige Behandlung der Kinder aufgeklart werden. Wenn die
Altern trotzdem die Rechte der Kinder mißachten, sind wir ^«sgebenenfalls bereit, diese Rechte auf gesetzlichem Wege zu
erzwingen."
bberwachun£_von_Erwachsenen_1
Aber die Probleme der

Eltern und Kinder bilden nur einen

Teil des großen Arbeitsgebietes, das Mrs. Maxwell zu bewältigen
hat. Viel schwieriger ist es, Jugendliche vor SittlichkeitBV«rbrechern und anderen verbrecherischen Elementen zu bewahren.
Bei der Ergreifung solcher Jugendverderber müssen alle mithelfen, Lehrer, Eltern und Privatpersonen. Leider erlebt die Polizei gerade auf diesem Gebiet manche Fehlschläge, da sie von der
Bevölkerung nicht genügend unterstützt wird,
Mrs. Maxwell
-13 -

"AMEBIKA DIEgST".. - t

TO.

flIB_j?gAgw

2 1 . November 1949

Mrs. Maxwell hat eine gründlich.; Ausbildung genes- n. J- '
•Ihrem Studium d e r Medizin und Soziologie besuchte s i e das I n s t i
t u t zur Kontrolle der K r i m i n a l i t ä t , Die Lehrzeit i s t seh./ r ,
aber w i r k l i c h der Muhe w e r t .
Neben i h r e r Arbeit a l s Polizcibeamtin i s t s i e noch L e i t e r i
e i n e r weiblichen Pfadfindergruppe und i n t e r e s s i e r t s i c h auch
für e i n i g e andere Jugendverbände„ deren Arbeit von der P o l i z e i
g e f ö r d e r t wird. I h r e l i e b s t e Beschäftigung i s t e s , sich mit
jungen

M

enschen zu u n t e r h a l t e n und i h r e Ansichten kennenzulerne
+ + + + + + + + + + + +

+

WEDfcR HOFKNICKS »SÖCH STIKiJTTB
Mrs« „Harrls t j u vormals iTJ-nzggsin^yon^JPrguBenj h.ejL3fatlal^e^gagh

(4-5 Zeilen, 360 Worte)
Wenn eine P r i n z e s s i n einen Empfang h ä l t , h e r r s c h t Eti&ctt«
und Hofknicks. V/enn aber eine P r i n z e s s i n von Preußen einen Mr#
H a r r i s aus Texas h e i r a t e t

und i h r e e r s t e

:,

Party" i n i h r e r

neuen Heimat g i b t , dann wird i h r e n Mitbürgern von Amarillo i n
Texas durch i h r e Zeitung bekannt gemacht, daß es eine normale
amerikanische Einladung werden wird

und daß die P r i n z e s s i n ein-

fach nach dem "American Werf* d i e Hände der Gäste s c h ü t t e l n
wird.
Prinzessin Cicilie

von Preußen, deren Heirat mit einem

amerikanischen Innenarchitekten i n diesem Juni durch a l l e Z e i tungen bekannt wurde, i s t inzwischen, nachdem s i e wie jede
deutsche Braut den Berg von Papieren sich beschi f f t h a t t e , zu
ihrem Manne i n die Staaten g e r e i s t , Sie h a t t e durch i h r e Unters c h r i f t auf a l l e Familienrecht,, v e r z i c h t e t , u n d , genau umgekehrt
wie i n <l«an K8r«öh*n, war n i c h t das einfache Mädchen «ine ;/;•!;;-14- -

Z^£^J2MM2Zj:J^J&äJ£MU

21. November 1949



Prinzessin! sondern die Prinzessin eine einfache Mrs. Harris
geworden.
Bin,. neuesa Leben^
Die Stadt Amarillo i n Texas, ihre n.ue

Heimat, empfing

die junge Frau mit ruhiger Neugierde. Fremde

schickten Ge-

schenkt in aie Wo nung, welche eine Bekannte ihnen zur Verfügung s t e l l t e , b i s das kleine Haus i n europäischen S t i l , d?s Mr,
Harris entwarf, fertiggestellt i s t . Mrs. Harris überläset die
Einrichtung und Ausgestaltung völlig ihrem Manne, ihr einziger
Wunsch sind nur einige ß u.r.c, die um das Haus gesetzt werden
sollen.
Die Standere!frage der Frauen Amarillos an die neue Mitbürgerin lautot; "Können Sie eile Hausarbeiten?" Trotz ihrer Versicherung, daß sie etwas davon versteht, scheinen die Damen von
Amarillo zu gl-üben, daß Prinzessinnen immer noch "vornehm1'
und nicht praktisch erzogen werden.
Mrs, Harris meint, daß sie nicht v i e l an Heiaweh leiden
wird, Als letzte lebende Bindung an die alte Heimat brachte
sie ihren CockerSpaniel "Schnapps" mit, der trotz seiner 8 Jahr
die weite Reise gut überstand« Eine neue Leidenschaft

entdeckte

sie in einen Hotel in Oklahoma ^ity: Cowboylieder und H i l l b i l l y songs. Ihr Gatte i s t davon nicht allzu begeistert; aber ein
Kompromiß wurde gefunden* tagsüber, während

ihr Mann weg i s t ,

darf sie soviel davon hören, wie s i e will, der vtb^nd i s t für
andere Musik reserviert.
Ohne Hofknicks und Etiket e, mit Shake-hands und Hausarbeit, - der Weg von dv.r Burg Hohenzcllern nach der VanBurenAvenue in *aarillO i s t nicht mehr so weit, wie es noch vor e i nigen Jahren schien. Die Welt wird kleiner, und eine Prinzessin
von Preußen, die eine einfache und glückliche Mrs. Harris wurde
i s t nur ein erfreuliches Beispiel dafür. — (Amerika Dienst) —
+ ++ + + +++++ + ++ +

-15-

gAMgRIE^ ^EN8T ,, _ Z _F_R_DIE TRI,11.

2 1 . November 1949

PIE GiOJKHIW:» BENUTZTEN BLEIWEISS ,xLS PUDSE
Di^_c2emische

^nal,Zsc_löst_interes3^.nte_kulturhisto
Probleme^

(26 S e i l e n , 210 Worte)
Aufgabe d e s .Archäologen i s t ^-s n i c h t n u r , Gegenstände, d i e
s e i t J a h r h u n d e r t e n i n d e r Erde r u h t e n , a u s ihrem Grab zu b e f r e i e n und i n einem Museum a u s z u s t e l l e n ,

s o n d e r n - und d a s

i s t v i e l w i c h t i g e r - aus d i e s e n Zeugen e i n e r l ä n g s t v e r g a n g e nen K u l t u r e p o c h e A u f s c h l ü s s e ü b e r d i e Menschen j e n e r
zu gewinnen und e i n m ö g l i c h s t l ü c k e n l o s e s B i l d i h r e s

Zeit
täglichen

Lebens und i h r e r Beziehungen z u e i n a n d e r zusammenzusetzen. Bei
d e r Lösung g e r a d e d i e s e r R ä t s e l a b e r h a t d e r Chemiker e i n so
g e w i c h t i g e s Wort m i t z u r e d e n , daß im Laufe d e r Z e i t e i n e i g e n e r
W i s s e n s c h a f t s z w e i g e n t s t a n d e n i s t , d i e a r c h ä o l o g i s c h e Chemie.
I n d e r Mehrzahl d e r E l l e ,

d i e d e r chemische E x p e r t e eine?

•Ausgrebungsexr-.diticn zu b e a r b e i t e n h a t , h a n d e l t e s s i c h um
chemische .^nalysen ~ur Bestimmung von Natur und E i g e n s c h a f t e n
der verwendeten M a t e r i a l i e n .
I n g r i e c h i s c h e n E r a u e n g r ä b e r n aus dem d r i t t e n und v i e r t e n
v o r c h r i s t l i c h e n J a h r h u n d e r t fand man u n t e r a n d e r e n T o i l e t t e g e g e n s t a n d e n k l e i n e , r e i c h v e r z i e r t e Tongefäße, d i e e i n k r e i d e ä h n l i c h e s P u l v e r e n t h i e l t e n - es w a r e a , wie d i e chemische
Unt'-.i suchung e r g a b , P u d e r d o s e n , g e f e i l t m i t p u l v e r i s i e r t e m B l e i w e i ß . Die Entdeckung war vom k u l t u r h i s t o r i s c h e n

Gesichtspunkt

sehr w i c h t i g . Vor allem war anzunehmen, daß e i n e

ausgedehnte

k o s m e t i s c h e I n d u s t r i e b e s t a n d e n haben mußte. Außerdem a b e r
l i e ß s i c h v e r m u t e n , daß d i e w e i t v e r b r e i t e t e Verwendung e i n e r so
g i f t i g e n S u b s t a n z f ü r k o s m e t i s c h e Zwecke auf d e n G e s u n d h e i t s z u s t a n d d e r ßevölk rung d e s a l t e n G r i e c h e n l a n d n i c h t ohne E i n fluÄ g e b l i e b e n s e i n k o n n t e . — (Amerika D i e n s t ) —
+ + + + + + + + + + + + +

-16 -

"AMERIKA D l g g S T H > Z J $ & * S ü - B ? ' £ *

-

21

- November 1949

ABGSTBAGfE^B FILSHiTii H1©3N VIELSEITIGE TBRWEKDCTWB
(20 Z e i l e n . 160 Worte)
A l t e F i l z h ü t e werden o f t a u s r a n g i e r t ,

nur w e i l s i e

z i g , a b g e g r i f f e n oder aus d e r Form g e r a t e n s i n d .

schmut-

Amerikanische

Tuch- und S t o f f S p e z i a l i s t e n haben j e d o c h d i e E r f a h r u n g

gemacht,

daß Wol.1- und H a a r f i l z e 8öhr l e i c h t g e r e i n i g t , g e b i i g e l t , umgep r e ß t und u m g e a r b e i t e t werden können. Außerdem i s t F i l z
wunderbares Material f ü r ^ausschuhe, Eindermützen,

Einkaufs-

oder H a n d t a s c h e n , P a r t e i , F a u s t h a n d s c h u h e und a n d e r e
und formschöne

ein

nützliche

Gegenstände«

Um den Staub z i e m l i c h zu e n t f e r n e n und dem F i l z

seinen

Glanz zurückzugeben, b ü r s t e man i h n m i t e i n e r h a r t e n -Bürste oder
r e i b e i h n m i t f e i n e n S a n d p a p i e r ab« D nach wird e r mit F l e c k e n w a s s e r g e r e i n i g t . Einem F i l z s t ü c k kann man l e i c h t e r d i e gewüns c h t e . Größe und ^orm g e b e n , wenn man e s v o r h e r ü b e r Wasserdampf
h ä l t . Um F i l z zu b ü g e l n , b e d e c k t man i h n mit einem Tuch und •
nimmt dann am b e s t e n e i n h e i ß e s E i s e n . F e u c h t e r ^ i l z muß v o r s i c h t i g b e h a n d e l t worden; e r kann l e i c h t b r e c h e n oder r e i ß e n ,
da s e i n e F a s e r n j a

nur zusammengepreßt und n i c h t v e r w e b t s i n d .
— (Amerika D i e n s t ) —

+ + + + + + ++

+ + + + +

Quellenangabe nicht unbedingt erforderlich.

\

AMERIKA DIENST
U. S. Feature Seryice
R e d a k t i o n : Bad N a u h e i m , Goethe»traese 4 • T e l e f o n 2041/486

"Für die Frau"
2Q

l2il-£M2ii.tfL2jl

November 1949

Tiie aqconipanying "ALJERJÖCÜ DIENST" special news and
fcature report, POR V70MEN, contulns the following:

Ii

i2i5i_?ISC0[SSES_PÜTlTHB CS CHILDREN^S_EU10£
Mrs. Eleanor Rosevolt urges that work of' the United
Nations Internatioru . Children's Smergency Fund be
continued until coi:, . \:ion cf a new study on national
noeds. (Pix)

One of- the oldest Temen's Colleges in the United States,
observes 75th annivorsary. (Pix)

Peanut Shells, glass, coal, water and air, milk, aluminum
and plastics go into the making of new fcbrics for the
horae. (Pix)

Catherine Mackensie in the "ITE'w YORK TIMES" points out
that it is not the expansive toyswhich children take
to their hearte.
V^

5^N_RUGS_USTJiC,:yCI^
American experts give some tips on how to keep the
carpeting clcan.

VI._J3RIE]?S±
a. The American Dietotic Association considers the
relative merits of cow's milk and mother's milk as
a food for babie.:.
b. Tomen in international affairs.
c

A lecture for "IHM" on how to dross with good taste.
+ + + + + -i- -i • + + + + + +

AMERIKA DIENST
U. S. Feature Service

«Für die Frau"

R e d a k t i o n : Bad N a u h e i m . G o e t h e e t r a s s e 4 • T e l e f o n 2041/486

II*_Jgfa?ganfo HEt 48TWy

2 8 . November 1949

ISHALgSYEEaBIOHia^
I.

Seite

Zeilen

1

26

2

90

. . .

6

93

. . .

9

70

. . .

11

42

1. ) Kuh- oder Muttermilch für das Kind?
Amerikanische ürate halten psychologische Faktoren für ausschlaggebend, . . . 13

31

MRS. ROOSEVEIT 3BFÜI-W0HTET FORTSETZUNG
^^H^^SI0KALMjm5^HIL2;Efc(Mit d r e i B i l d e r n )

. . .

I% f t w JU3 SMITH OOLIfflffi IH HOBgHH^MgCOH.
Eine d e r ä l t e s t e n a m e r i k a n i s c h e n Frouonhochs c h u l e n f e i e r t i h r 7 5 - j ä h r i g e s Bestellen«
. . .
(Mit s wei Bi 1 d e r n ) .
I I I . MEUE KUNST FASEItGE7EBE BEWEIüEN IHRE
_üH^UOiiBAiuliEIT1_
G l a s , E r d n u ß s c h a l e n , Kohle und Milch a l s
Grundstoffe neuer T e x t i l i e n . ( M i t 1 Bild)
17». EIN MEE&, BIIJ^STALLi^EIiCB QEQSSMUTTE^.
Was schenke i c h K i n d e r n ? - E i n e p r ä g e ,
die oft falsch beantwortet wird.
V.

a ^ p S g g JEBJBglOHS HA&ZBK JffWGSR«
S o r g f ä l t i g e P f l e g e dos Teppichs e r s p a r t Z e i t und Geld.

Sit—^S^£SÜ2SSS-2ÖS-5IS-S^Mi

2.)

Amerikanische Frauen im Auswärtigen
Dienst. - Erfolgreiche Schülerinnen
des Fletcher-Instituts.

. . . 14

24

. . . 15

29

i

3.)

Was jeder Ma.nn von "seiner Hede"
wissen muss. Von Juliane Schumann.

+ + + + + + + + + + + + +

I

AMERIKA DIENST
U. S. Feature Service
R e d a k t i o n : Bad N a u h e i m . G o e t h e s i r a s s e 4 • T e l e f o n 2041/486

" F ü r die F r a u "

28. November 1949
LLiS. HGOÜ^V^LT BbiPUxl70JiSm BGäl&iXajEHO
D22 ISZidMrJl lOHAlrfl HliOBHhLijPL

2I«.-2älXfiSSßx-2£&-4§-2«
(26 2eilen, 210 '.forte)
L&XÜ2 3U003SS —

(Amerika Dienst) —

Die amerikanische Uli-

Delegierte mrs. Bleanor äocsevelt sprach, sich am Wochenende in
der üll-Vc llvereänmlung für die weitere Durchführung des UlT-Prcgrammes für die internationale hinderhilfe (UNICaiP) bis zu dem
vorgesehenen Abschlußtemin am 30.Juni 1950 und darüber hinaus
aus, falls eine UU-ßtudienkcmmission die Notwendigkeit dazu feststellt, ^ie lehnte jedoch den Teil eines Ton Israel, Frankreich,
Australien, Neu Seeland und hexikc gemeinsam eingebrachten Vorschlages ab, der die Einschaltung des internationalen hinderhilfi
fonds in das UN-Programm zur Unterstützung rückständiger Gebiete
versieht. Urs. Roosevelt betonte, daß die Mittel dieses Hilfsfonds für die Unterstützung der liicketäntligen Gebiete nicht ausreichten.
Urs. Barbara Castle (Großbritannien) würdigte die Verdienste der U.S.A., Australiens und hh.nadas, die bisher die größten
Beiträge zum Fonds leisteten, Sie gab ihrer Hochachtung vor der
UITIGBP-Arbeit

Ausdruck, kritisierte aber die "ungleiche" Vertei-

lung der Gelder des Fonds. Dadurch seien auch "Hilfs"-Programme
finanziert worden, die das Wort "Hilfe" nicht verdienten. Als
Beispiel führte Urs, Castle polen an, das allein in der Hilcherzeugung bereits 80 bis 90 Prozent seines an sich schon sehr hohen Vorkriegsstandes erreicht habe, polen erhielt Yen der UILTCDP
Lieferungen in Höhe ven insgesamt 16 llillionen Dollar.
Dem internationalen ^ind^rhilfsfonds, dessen Arbeit sich
auf 53 lünder erstreckt, wurden bisher 141 500 000 Dollar zur
Vorfügung gestellt, ven denen 75
Vereinigten Staaten beigesteuert
+ + + + + + +
- 1

llillionen Dollar allein ven den
wurden.
' •
(mit drei Bildern)
+ + + + + +
-

"AMMRIKA_DIS^STÜ_.r_FÜE_DIE_f££Ü.

2 8 . Ncvember 194}

DAS SMITH-C GL, ..A}.' IN NQKTHAMttfOl!
Eine:_d e r _ ä l t e s t en_ a m e r i k a n i s c h e n _ F r a u c n h o c 1 a s c h u l e n _ f e i e r t _ i h r
2^—^äiiriges _ Best ehern
(90 Z e i l e n , 720 Worte)
NÜSTKAML-TON,

MASSACiUb.-.TX'o — (Amerika D i e n s t ) — Neben

555 s t a a t l i c h e n oder kommunalen U n i v e r s i t ä t e n und C o l l e g e s ,
an denen Jungen und Mädchen gemeine m s t u d i e r e n , g i b t e s g e g e n w ä r t i g i n den U.S.A. auch 154- C o l l e g e s , d i e a u s s c h l i e ß l i c h

Stu-

d e n t i n n e n v o r b e h a l t e n siflfi. Der Besuch d e r e r s t g e n a n n t e n A n s t a l t e n i s t - abgesehen von e i n e r E i n s c h r e i b u n g s g e b ü h r b e i d e r E r s t i m m a t r i k u l a t i o n und den Kosten f ü r U n t e r b r i n g u n g und Verpflegung
- v ö l l i g g e b ü h r e n f r e i . Die Mädchen-Colleges- werden dagegen m e i s t
d u r c h p r i v a t e Zuwendungen und S t i f t u n g e n f i n a n z i e r t und s i n d
d e s h a l b auf den Eingang von S t u d i e n g e b ü h r e n a n g e w i e s e n .
Das S m i t h - C o l l e g e i n NcrtVimpten im S t a a t e M a s s a c h u s e t t s
g e h ö r t mit zu d e n ä l t e s t e n und a n g e s e h e n s t e n F r a u e n - C o l l e g e s

in

den V e r e i n i g t e n S t a a t e n . Es wurde 1875 durch e i n e g r o ß z ü g i g e
S t i f t u n g d e r r e i c h e n , k i n d e r l o s e n Soühia Smith g e g r ü n d e t , um b e g a b t e n Mädchen d i e g l e i c h e n E r ^ i e h u n g s m ö g l i c h k e i t e n zu b i e t e n ,
wie s i e jungen Männern an a m e r i k a n i s c h e n C o l l e g e s und U n i v e r s i t ä t e n o f f e n s t a n d e n . Damals Waren Mädchen noch vom Besuch d e r
meisten Universitäten gänzlich ausgeschlossen.
K l a s s i s c h e , V o r b i l d u n g war J f r e w s s e t z u n f f c
A l s d i e e r s t e n 14 Mädchen im J a h r e 1875 i n d a s zum S c h u l gebäude a u s e r s e h e n e Dewey-Haus e i n z o g e n , wurde d i e s e s E r e i g n i s
i n der Öffentlichkeit

t e i l s mit offenem S p o t t und. t e i l s auch

m i t e r n s t e r B e s o r g n i s um d i e Gesundheit d i e s e r armen, von d e r
W i s s e n s c h a f t b e s e s s e n e n V e r t r e t e r i n n e n d e s "schwachen" Geschlecht
k o m m e n t i e r t . Was d e n S p o t t a n b e l a n g t e , so kümmerten s i c h L e h r k r ä f t e und S t u d e n t i n n e n s e h r wenig darum, denn d i e

Bewerberinnen.

"^^IKA_DIENST^_r_FL;K_DI^_Flv.Ay±
Bewerberinnen waren nach denselben
wählt worden

28. November 19^9
strengen Maßstäben ausge-

wie die Studenten an der Y.:;le- und Harvard-Univer-

sitats sie kannten Sallust und "Vergil, Xenophon und Homer mindestens ebensogut

wie ihre männlichen Kollegen. Die üorge um

ihre Gesundheit erwies sich ebenfalls Bis unbegründet, doch trug
sie immerhin mit dazu bei, daß die Studentinnen nicht in Massenquartieren, sondern in einzelnen kleinen Häuschen untergebracht
wurden, und neben den rein wissenschaftlichen Lehrfächern
Griechisch, Latein, Mathematik und Bibelkunde

wie

auch der Sport

zu seinem Recht kam.
Gesunder Geist ^.n gesundem Körper^
Schon im ersten Jahre des Bestehens veranlaßte dar Botaniklehrer seine Schülerinnen,einen Tennisplatz anzulegen. Wieder
ein Jahr später fand das erste Tennisturnier statt, dessen Siegerin nach Ablegung ihres Examens die ft:u jenes sportbegeisterten Botanikern wurde. Um den Studentinnen weiter Möglichkeiten
zur Entspannung zu bieten, entschloß man sich zur Einführung
von Tanzstunden. Da Männern ü e Teilnahme untersagt war, müssen
es allerdings recht eigenartige Tanzstunden gewesen sein. Umso
unverständlicher ist aber, daß der Tanzlehrer sein Leben als Junggeselle beschloß.
Trotz Sport, Spiel und Tanz ist der Tagesablauf der Studentin heute wie einst vom Vorlesungsbetrieb und der wissenschaftlichen Aibeit bestimmt, Nach aon Vorlesungen experimentieren die Mädchen noch stunden!- ag in den naturwissenschaftlichen
Laboratorien oder brüten in der f-ablict'nek über Fachbüchern. Die
Bibliothek verfügt üb r 348 000 Bände, die über alle Wissensgebiete erschöpfend Aufschluß erteilen, während 1 100

Zeitungen

und. Zeitschriften dafür sorgen, daß die Studierenden auch über
die neuesten Entwicklungen auf allen Gebieten stets auf dem laufenden sind.
Vielseitige

Neben i h r e r w i s s e n s c h a f t l i c h e n Airäx i t finden d i e Studentinnen
des Smith-Oollege noch Z e i t , z. '

1 i n der 77oche eine eigene Z e i -

tung herauszugeben und [:• o l e g c n t l i f h b e i Tlikateraufführungen m i t z u wirken. P o l i t i s c h i n t e r e s s i e r t « Studentinnen haben s i c h zu Diskussic v nsgruppen »usammengeschlosseni i n denen besonders i n t e r e s s i e r e n de Prägen der Innen- und Außenpolitik und kndere wichtig :• Lebensprobleme gemeinsam e r ö r t e r t werden.
Schon von Anfang an war das S&ith-OclILege, eine der e r s t e n
nicht von einei r e l i g i ö s e n Gemeinschaft gegründeten Frauen-dochsciiulen Amerikas, eine f f l e g e n t ä t t e demokratischer i d e e n . .-.' It l a n gem schon b e s t e h t eine von den S#b >lerlw»e« gewählte s t u d e n t i s c h e
Selbstverwaltung, die b e i d'.-r Gest'eltur* r i*a Lehrplanes und bei der
Regelung anderer Probleme mit dem Lehrkörper eng zusammenarbeitet«!
S e i t dem 1. Weltkriege t r i t t das Smith-College für eine Förderung dee Verständnisses u n t e r den P&lkora durch einen l e b h a f t e n
I n t e r n a t i o n a l e n Studenten- und LshrereuntauflOh e i n . Noch während
das Krieges r e i s t e damals eine Gruppe von Studentinnen nach Frankr e i c h , um a l s Krankenpflegerinnen b e i der Mndürung von Rot und
Elend mi Izu h e l i en,
Die e r f o l g r e i c h e Aufwärtsentwtfl&lung des Smith-College währen*, der nahezu 75 Jahre s e i n e s Bestehens neigt sich sehr d e u t l i c h
an der ständigen Zunahme der Zahl der Studierenden ünl der Vergrös*
serungen des LehJfSbpurs, Zur Z e i t der Gründung waren es 14 S t u dentinnen und d£ei Lehrkräfte, Während gegenwärtig mehr a l s 2 300
Studentinnen ija Nbrthamptoh i m m a t r i k u l i e r t s i n d , die von e i n e r
Reihe ausgezeichneter Dozenten u n t e r r i c h t e t werden.
Die Konten für den Sesunfa u g Saith-CofLlege betragen zur Zeit
1 600 D o l l a r im J a h r , wobei sämtliche Studiongebähren

sowie d i e

Kosten für Unterbringung und Verpflegung mineingeschlossen s i n d ,
- 4

-

"AMRRITa DIENST» ^ g f l R ^ I B . l B Ä P g

28* November 1949

sind,- Eine große Anzahl von Stipendien ermöglicht es aber auch
Mädchen aus weniger begüterten Kreisen, hier au studieren»
In den 75 Jahren seines &-: Stehens erfüllte das SmtthOollego die ihm von seiner S t i f t - r i n gestellte Aufgabe auf8 beste,
"Die Mädchen so gut wie möglich, für die wesentliche Bestimmung
ihres Frauentums zu befähigen und sie vorzubereiten auf ein nützliches, glückliches und sauberes Leben,"
jmgg,flMaBgaaB

A*C iuaebh übersendet Ihnen der "Amerika
Dienet" au obigem Artikel kostenlos zwei
Bilder.

+ + + + + + + + + + + ++

Quellenangabe nicht unbodi-ijt

erforderlich.

»

"AiSRIia DIENST" - FQxl DIE H&U

28. HOTeabor 1949

NEUE EmrsiyJlSSHSSWBBB ESTOIüSH Iffip BEAUOKBABK3II
Glasi_2rdni^scJaalen1_Kclile_^d_nil^h_aly ^ ^ ü G t o f f c ^ n e u G r
Textilien^
(93 Z e i l e n , 740 Worte)
PHILADELPHIA — (Amerika D i e n s t ) —

" V o r s i c h t , Sie haben

Glas i n Händen; und d o r t z u r L i n k e n , das s i n d Ez-dnußsckalen." J a ?
sc etwas lcönncn Sie h e u t e i n e i n e n Tuchladon e d e r i n der

rextil-

a b t e i l u n g e i n e s Y/srenhauscs h ö r e n . B r d n u ß s c h a l e n , G l a s , H o h l e ,
Wasser und L u f t , l i i l c h , Aluminium u*lö E u n s t n a r z e - a l l das w i r d
z u n e u a r t i g e n und schönen Gewoben f ü r I h r Heim v e r a r b e i t e t .
"Lech was haben E r d n u ß s c h ä l e n mit Geweben zu t u n ? " , könnt e n ü i c wohl u n g l ä u b i g f r a g e n . J a , h e u t z u t a g e werden B r d n u ß s c h a l e n zu e i n e n Gewobenem "Azlon" v e r a r b e i t e t . Eine P i r n a

stellt

d a r a u s e i n v o l l - s y n t h e t i s c h e s Gewebe f ü r S c h e i b e n g a r d i n e n h e r und
k o n b i n i e r t d a b e i Azlon n i t K u n s t s e i d e und A z e t a t . Durch B e i m i schung d e r A z l c n f a s e r n e r h ä l t d e r S t o f f einu w o i l a r t i g e

Struk-

t u r und w i r d wunderbar weich und g e s c h n e i d i g .

Gardinon aus Glasj,
Die n e u s t e s y n t h e t i s c h e F a s e r i s t nun das F i b e r g l a s .

Seit

l a n g e n war b e k a n n t , daß nan Glaswolle zu I s c l i o r u n g s z w o c k c n b e n u t z t , und d e r B e g r i f f F i b e r g l a s i s t schon ö f t e r a c h t l o s erwähnt
worden.
Doch e r s t s e i t k u r z e r Z e i t i s t e s m ö g l i c h , d i e
i n s o l c h e r Lange h e r z u s t e l l e n ,

Glasfäden

daß s i e s i c h normal verweben

l a s s e n , und i n f o l g e d e s s e n s i n d nun hauchdünne Gardinen aus F i b e r
g l a s i n Handel e r h ä l t l i c h . Wenn a l l e s wahr i s t , was von den
E i g e n s c h a f t e n d i e s e r Gardinen b e h a u p t e t w i r d , müssen s i e d e r
Traun j e d e r Hausfrau s e i n . Die a n o r g a n i s c h e n Glasfäden s i n d g e gen S o n n e n l i c h t und andere v / i t t e r u n g s e i n f l ü s s e
l i c h und haben k^ino f a s e r i g e

völlig

unempfind-

S t r u k t u r , s r d a ß S t a u b , Schmutz,

Euß und d e r g l e i c h e n i n dem Gewebe n i c h t h a f t e n b l e i b e n können.
Glasgewebe s i n d f e u e r s i c h e r , gehen beim \7aschon n i c h t _qin r
- 6 -

wfygaTgA/np^g»^ zJjggjgg jjBgü

28. November 1949

ein, schrumpfen und verziehen sich nicht, sind mottensicher, absolut wasserabstoßend und unempfindlich gegen Insekten, Schimmel,
Fäulnis und Feuchtigkeit.
Aus diesen Gründen bleibt das Gewebe viel länger sauber,
läßt sich unzählige Haie waschen und chemisch reinigen und muß
danach nicht gestreckt oder gebügelt werden. Außer zu den dünnen
Geweben für Scheibengardinen tfude Fiberglas auch schon zu Bezugs- und Polsterstoffen mit diagonalem Webmuster verarbeitet.
Das große Problem bei Fiberglas ist die Farbgebung, denn bis
jetzt war es noch nicht möglich, die Fäden zu färben. Dagegen
hat man ein Verfahren entwickelt, bei dem die Fäden mit Farbe
überzogen werden. Dieser Überzug beseitigt auch das unangenehme
"seifige" Gefühl der Fiberglasgewebe bei Berührung mit der Haut.

Aralaci und.NylpiU •
Gewiß sind Gewebe aus Nylon (Kohle, Wasser und Luft) und
Aralac (Milch) nichts Heues, kennt man sie doch schon seit Jahr
neu jedoch ist die Verwendung der Nylcnfaser für Brokat und Damast. Auf diesem Gebiet findet man hatte Njlcn in Verbindung mit
allen möglichen anderen Fasern, wie Kunstseide allein, Kunstseide und Baumwolle getuscht, Baumwolle allein, aber auch ganz ohne
jede Beimischung. Dioso Kombi Optionen richten sich nach der beat
sichtigton dekorativen Wirkung und dor von dem Gewebe geforderten Ilaterialstärkc,

Die Erfahrung hat bewiesen, daß Nylon eine

höhere Belastung vorträgt als Seide gleicher Stärke, von Witterungseinflüssen überhaupt nicht angegriffen wird und dem Feuer
keine Nahrung bietet.
Aralac wird gern gebraucht, da sein weiches, wollähnliche
Gewebe sich zu Dekorationszweckon bestens eignet. Diese Geschmeidigkeit gestattet sehr interessante Fönstcrausschmückungon.
Metallfäden

- 7-

H^lS^*5iM^--r-25S-5iS-2^Et

28,

November W 9

Metallfäden in ygreohledeiion^arben»
Der Zauber von Gold- und Silberfäden in einem Gewebe kann
nicht bestritten worden« Ursprünglich waren Brokate, die das
.äußerste an Kostbarkeit darstellen, aus seidendünnen Gold- und
Silberfäden gewoben, und fast jede Frau hat sich einmal vorgestellt, wie sie in einem exotischen Abendkleid in echter Ddolmotallvcrarbeitung aussehen würde. Die Schwierigkeit ist aber, daß
die Metallfäden im Laufe der Zeit ihren Glanz verlieren.
Vor einigen Jahren begannen nun Toxtilfabrikanten versuchsweise Aluminiumfäden zu verwenden, die leicht und doch kräftig
sind und nicht matt werden. Als GewoboeonlagO waren sie ausgezeichnet, ließen sich jedoch auf den modernen, vollautomatischen
Webstühlen nicht verarbeiten, da sie Kurzschlüsse herbeiführten
und die Maschinen cum Stillstand urachten. Ein Azetatüberzug der
Metallfäden verhindert Kurzschluß und bietet zugleich einen
dauerhaften Schutz gegen Abrieb, wodurch die Metallfäden die
Lebensdauer des Grundgewebes erhalten. Die [Toxtilfabrikanten
benutzen Metallfäden aus reinem Aluminium oder in verschiedenen
Farben, wobei letztere durch entsprechende farbige Lackierung
des Aluminiumfadens erzielt werden.
Man findet diese metallischen Fäden in Folstorstoffen und
Dekorationsinaturial, von der Scheibengardine einfacher V/ebart
bis zum dicht gewobenen Mohair für ganz besondere Dekorationseffokte. Da für die Verarbeitung dieser metallischen Garne keine
besonderen Geräte erforderlich sind und sie sich auf normalen
Webstühlen wie jedes andere Garn verarbeiten lassen, sind die
Anwendungsgebiete und x^ombinationen der metallischen Fäden praktisch nur von der Gestaltungskraft schöpferischer Textilkünstler abhängig.
Metallische
- 8 -

^A^M^_5I^3T«_-_5uS_I)IB__PEAüi

28. November 1949

Me tal lis che _Farben,
Ein anderes Unternehmen hat ein neues Verfahren' entwickelt,
wobei an Stelle dos Einwebah.8 metallischer Fäden die Gewebe mit
metallhaltigen Farbstoffen bedrr'kt werden. Diese Farbstoffe
bleichen nicht, werden nicht matt und brechen auch nicht los.
^io worden auf Sonncnsegel, schere Bauniwoll- und Kunst Seidenstoffe gedruckt.
Auch die künstlichen preßstpffo sind nun in das Gebiet der
Textilien eingedrungen und aus den Grenzen ihres Hauptverwendungsgebietes in der Küche herausgetreten.

(Hit 1 Bild)

+ + + + + + + + + + + + +

EIN MEER, EIN S2A1L, EINE GßOSSMUTTER..,
"Was schenke ich,^Kindc.:?n?, — Bing ^gSQj^d^e^gft^falgCll
bosirbwortot wird.
(70 Zeilen, 560 Worte)
NAW YORK —

(Amerika Dienst) —

\7onn am Sonntagabend die

Kinder endlich zu Bett gebracht sind, werden Väter und Mütter
mitunter ein Inventar all jener Geschenke aufnehmen, die von den
V/o dienend -Besuchern den Kindern mitgebracht wurden.
Einige davon haben die Kinder mit in ihren Schlafraum genommen, von anderen liegen die Überreste irgendwo herum, wie etwa die Bruchstücke eines zerplatzten Luftballons. Die sorgfältig
ausgewählte Puppe, die aus irgendwelchen Gründen der Vierjährigen gar nicht gefiel, blieb gänzlich unbeachtet. Die billigen
Boote aus Kunststoff hingegen fesselten die Aufmerksamkeit des
zwei Jahrc alten Peter vom Mittagschläfchen bis zum Abendessen
ohne jode Unterbrechung.
Das ist der Augenblick, in dem Onkel Arthur feststellt,
daß er für das maßstabtreu verkleinerte Traktormodell, das er
Peter gab,

zuviel bezahlte, daß er lieber gleichfalls billiges,

einfaches Spielzeug hätte mitbringen sollen und daß er den Trak-

"A1EBJ.IL;

DIENST" - FJK DIB FBAU.

28. Fov-cmbor 1949

Traktor eigentlich nur wäiLit^-lwdQ. er ihm selbst gefiel.
Ernsthaft aufgowort'o:i und "boeppochen wird die Frage "VTae
schenke ich Kindern?" in einer umfassenden und fesselnd geschrie
benen Studie "Ohildren's Interests" ven Prof. Arthur T. Jersild
und Frau iiuth J. lasch,« die kürzlich in den Vereinigten Staaten
erschien.
"Die Ergebnisse der Untersuchung" stellen die Verfasser
fest, "unterstreichen die große Bedeutung, die von Kindern, besrnders von. jüngeren, Geschenken beigelegt wird."
Ilan stellt. Schülern verschiedener Schulsysteme, landesteile und Altersstufen

verschiedene einfache Fragen - wie etwaj

was sie sich wünschten, was sie am liebsten hätten und was sie
am wenigsten leiden mochten.
Dabei zeigte sich, daß das Kind, abgesehen von dem Yfunsch,
einen Gegenstand zu besitzen, seiner Verwendungsmöglichkeit und
seinem "praktischen './ort", noch andere Maßstäbe anlegt.
Die ven dem Geschenk ausgehende Anziehungskraft ist eine
vielseitige. Sc kann etwa ein Geschenk dem Kind vor allen als
Beweis der Zuneigung erscheinen, os kann aber auch "als Ausdruck
der Achtung vor den Fähigkeiten des Kindes und des Interesses ai:
seiner Tätigkeit gewertet wer.:.-... Es kann auch eine diskrete
Form der Ermunterung sein, dann etwa, wenn die Eltern einem Kind
Farben schenken, wenn es Interesse am Kaien zu zeigen beginnt. •
Ilitunter wird ein Kind ein Geschenk auch als"Befriedigung
seines Geltungsbedürfnisses empfinden., ein anderes Mal wieder
als Zeichen der Vergebung oder als Vertrauensbeweis, besonders
aber in Fällen, in denen Zweifei darüber bestanden, ob man das
Kind als vcrantwcitungsbevußte Person betrachten könne. So kann
die Schenkung eines Taschenmessers für einen Knaben unter ander
den Beweis darstellen, daß seine Eltern ihm nunmehr das Vertrat
- 10 -

^£F-RlxLA DIBNS1" - PUR D g P&OJ.

2 8 . Ilcvember 1949

V e r t r a u e n s c h e n k e n , e r werde es- r i c h t i g
-

-



• . •

-

gebrauchen.



t

.

Zusammengefaßt e r h ä r t e t e d i e s e Untersuchung " d i e
a b e r i n h a l t s s c h w e r e T a t s a c h e , £&js G-esciicnken e i n e

einfache,

tiefgehende

Bedeutung im l e b e n des l i n d e s zukommt."
Thackeray s c h r i e b einmal sc t r e f f e n d i n s e i n e n

"Roundabcut

P a p e r s " * "Wissen S i e , e s i s t r e c h t schön und g u t , au s a g e n , daß
K i n d e * g o l d g i e r i g und h a b s ü c h t i g werden, wenn A l t e r n

gestatten,

daß s i e von den Besuchern g e l e g e n t l i c h Geld g e s c h e n k t bekommenl
V/as h e i ß t ' h a b s ü c h t i g 1

Quatscht B i n d e r werden auch

'tortensüch-

t i g « u n d ' z u c k e r sticht ig', ohne d i e s e Untugenden i n i h r
Leben Su übernehmen. Im G e g e n t e i l j i c h wäre f r o h ,

spateres

i c h könnte mic

j e t z t noch f ü r T o r t e n so "..„geistern wie d a m a l s , welch u n e n d l i c h e
Gonuss k ö n n t e man s i c h dann für e i n p a a r Pfennige vom Zuckerbäcker

verschaffen."
J o s e p h Lee, o f t d e r "Vater d e r S p i e l p l a t z - B e w e g u n g " gonannl

hat eine eigene L i s t e vrn "Spiolgelegcnhciten"
In i h r s i n d

zusammengestellt.

enthalten;

Bin Ozean mit I n s e l n , P i s c h e n , B o r t e n , R i f f e n ,

Schlingge-

wächsen und a n d e r e n Gefahren; mehrere S t r a n d s t e l l e n und B u c h t e n ,
e i n e davon z u r Aufbewahrung ven "Gefangenen" g e e i g n e t ; oin^ Vieh»
w e i d e , S t ä l l e m i t i f e r d e n , 3oihen# Schweinen und den dazu g e h ö r e n d e n Gerüchen. Dazu noch e i n p a a r Onkel, d i e z e i c h n e n ,

laut

v o r l e s e n und a n d e r e i n t e r e s s a n t e Dingo v o l l b r i n g e n . Und e i n e
einzigartige

jugendliche

Großmutter.

+ + + + + + + + + + + •:- +
SAUEcifiE i^lBICIL, HA-:VpaK LAKGBit
Sorgfältige_Bflegendes

Eogpichs -_ei£22Eg 1 i£_£i}_£2ii_H j: ' ( ^_§£i5ii.

(42 Z e i l e n , 340 YJorte)
Ite/w YORK — (Amerika D i e n s t ) —

\7er das große Glück h a t -

t e , s e i n e Teppiche und Läufer zu r e t t e n (oder i h r e n V e r l u s t w i e d e r e r s e t z e n zu k ö n n e n ) , wird s i e schon von s i c h aus mit g r ö ß t e r
S o r g f a l t b e h a n d e l n und i h n e n d i e b e s t e P f l e g e angodeihen l a s s e n .
- 11 -

^^£^_?^ST^_-_|w^_i)I^_FHAIJ

28. November 1949

lassen. Linige Tips sind aber dennoch, stets erwünscht, und ITaCh-*
]ässiglceit und Bequemlichkeit können gerade hier viel 2eitvcrlust
und unnötige Eos tön verursachen.
Herbert Bcshar, Besitzer einer der bekanntosten amorikanischon Teppichfirnen, gab kürzlich ein kleines Heftchen mit "guten Hatschlagen" für seine Kundinnen heraus, in dem er aus seiner eigenen Erfahrung darstellt, wie durch richtige Pflege ein
Tcppich 2U.ch jahrelangem Gebrauch nech immer "funkelnagelneu"
aussieht. ."Besonders die Teppichecken, die unter schweren Möbelstücken liegen", sc schreibt Llr. Boshar, "worden von den Hausfrauen am meisten vernachlässigt, da es ihnen oft zu viel Llühe macht,
die Hobel beiseitezuschieben eder sich zu bücken, um mit dem
Staubsauger oder der.Teppichbürste unter die Möbel zu kommen.
Aber gerade diese dunklen und ruhigen Plätzchen sind ideale Brutstätten für netten", üino weitere Gefahr für die Schönheit und
Lebensdauer, des Toppichs liegt in der Verhärtung des Gewebes
durch Schmutz und Staub, durch die der Teppich seine Hlastizität verliert. Dor haarige flauet auf der Oberfläche des Teppichs
tritt sich bald fest, und der Schmutz wirkt wie Sandpapicr; er
schleift das Gewebe ab und läßt den Toppich bald alt und unansohnlich erscheinen.
Sauberkeit macht sich - wie immer - bezahlt.
Teppiche und L>.ufor. sollton täglcLch leicht mit der Teppichbürsto oder mit dem Staubsauger gereinigt werden. Es genügt vollkommen, wenn man dabei dreimal über jode Stolle des Teppichs
fährt. Einmal in der Woche sollte allerdings eine gründliche Heinigung vorgenommen werden, zu der fünf bis sieben kräftige Striche über jede Stelle notwendig sind, natürlich k:nn man auch
eins der flüssigen oder in Pulverform erhältlichen Reinigungsmittel benutzen, von denen schon wieder eine ganze Anzahl erhältlich


i s t . Diese M i t t e l müssen a l l e r d i n g s
- 12 -

O onau

nach der Gebrauchsan-

-AWgjIKfc VIENBR*-.? .Ra_aiB., i m U

28. November 1949

Gebrauchsanweisung angewandt werten, damit s i e keine Ringe oder
h e l l e n Flecken h i n t e r l a s s e n . Bei flüsfiigpn Reinigungsmitteln
muß ganz besonders darauf gcaohtot wer Ion, daß der Teppich nach
der Behandlung s e h n e i l und gründlich t r o c k n e t , de. s r n s t die Gefahr des Einlaufens und der Scuimnolbi£.dung b e s t e h t . Die meist er
Glucken auf Teppichen könnq^. l e i c h t b e a a i t i g t werden, wenn man
n i c h t e r s t vjartet, b i s der Flecken t i e f , i n das Gewebe eingedrungen i s t .
+ + + + + + +«• + +

-F

+ +



IOJRZIÜOERIGZITEN Fei. JüSi PRAtfa

v

— — • - — — — — • • ' — - . — — — — -».——— — — • * - — — — — - 8 1 »

KüH- 0D3R HÜTT^aniLOH Ii& DAS iZIHD?

4£E£ikSSiälkej;_^
gebend^
(31 Z e i l e n , 250 Worte)
ifjjv; YORK — (Amerika Dienst) — Hin amerikanischer A r z t ,
Dr. Stevenson, wandte sic& k ü r z l i c h i n e i n e r Sitzung der amerikanischen Gesollschaft für Arnährungskünde gegen die Ueinung
mancher A r z t e , daß Kuhmilch wegen i h r e s hohen Kasoingehaltcs füi
Säuglinge u n z u t r ä g l i c h s e i . Dr. Stevenson wies darauf h i n , daß
Säuglinge Ka.sein

o b e n s d e i c h t verdauen, wie Lactalbumin* e i n

einfaches Llilchprctuin. Das.,ircgi kleinen Kindern n i c h t ausgewert e t e F e t t i s t sowohl i n Hutt^rmilGh a l s aubh in Kuhmilch vorhanden» während Kuhmilch viermal s o v i e l w e r t v o l l e Kalkstoffe

ent-

h ä l t wie Muttermilch. Kinder, die e i n Jahr lang nur mit Llutterinilch^ aufgezogen wurden, wiesen am xinde d i e s e r Zeit weniger Körperkalk auf a l s bei der Geburt.
Den Haupteinwand gegen d i e

Kuißilch begründet man mit de.

Flockenbildung im tagen des l i n d e s . Heute jedech können bequem
Mischungen aus Milch, Luc kor und Wasser ohne große Kosten hor- 13 -

^^AK^RIKA ^I^-iST»_-_PÜ^_DI : u_PKAU i

2 8 . Kevomber 1949

h e r g e s t e l l t werden, d i e s o l c h e Plcckon l e i c h t e r v e r d a u l i c h machen» Der Vitaiain-C-I.Ic.ngol d e r g e k o c h t e n Kuhmilch kann auf

an-

dere l / e i s e b e s e i t i g t v/erdonj Vitamin A und D i s t i n b e i d e n H i l c h s o r t e n i n g l e i c h e r Ilenge v o r h a n d e n .
Stillen

•o£_£llom_gat_fi£idiG_!gttorj|

Somit wären d i e Bedenken gegenüber d e r Verwendung von
Kuhmilch u n b e d e u t e n d . Dr. S t e v e n s o n a b e r i s t s e h r d a f ü r ,

daß

man a l l e n K ^ t t ^ m , von denen i n Amerika n u r noch 38 ^ nach der
E n t l a s s u n g aus d e r K l i n i k w e i t e r s t i l l e n , k l a r machen müsse, wie
w i c h t i g für s i e s e l b s t das S t i l l e n dos Kindes s e i * Das Kind
s e l b s t kann wohl e b e n s o g u t

mit Kuh- a l s auch m i t M u t t e r m i l c h

aufwachsen, a b e r e i n e Krau, d i e i h r Kind s e l b s t g e s t i l l t

hat,

w i r d v i e l s t ä r k e r m i t diesem Kinde verbunden s e i n , a l s e i n e a n d e r e . Dr. b t e v o n s o n h ä l t es für e i n u n g ü n s t i g e s Reichen f ü r

eine

F r a u , wenn s i e n i c h t s e l b s t aas B e d ü r f n i s h a t , n i c h t nur Gebärer i n , sondern auch E r n ä h r e r i n i h r e s Kindes zu s e i n .
+ + + + + + + + + + + + +


AMEHIKA.fJISCE3 FR.TJ2N IM AUSMEIGEN DI3TBT
^Erfolgreiche Schülerinnen, des F l g t c h e r - r I n s t i t u t s »
<24- Z e i l e n , 190 Worte)
MEDFORD, MASÖlCHUSBTJS

— (Amerika D i e n s t ) — Die Zahl d e r

i".; a u s w ä r t i g e n D i e n s t d e r U.S*A. t ä t i g e n F r a u e n i s t s t ä n d i g im
Wachsen, wie aus einem k ü r z l i c h e n B e r i c h t d e s

"Fletcher-Instituts


f ü r F o c h t s w i s s e n s c h a f t untf D i p l o m a t i e • ' h e r v o r g e h t .
Aus d e r S t a t i s t i k d i e s e s i n Medford im S t a a t e
gelegenen I n s t i t u t s

Massachusetts

e r g i b t s i c h , daß u n t e r 50 S t u d e n t e n e i n e r Klaas

i n den l e t z t e n J a h r e n u n g e f ä h r 10 F r a u e n u m Ma/Iche i w a r e n . Die
e r s t e Berufung e i n e r P l e t c h e r - S c h o o l - S t u d e n t i n i n den a u s w ä r t i g e n
D i e n s t d e r V e r e i n i g t e n S t a a t e n e r f o l g t e im J a h r e 1 9 4 5 . Aus dem
- 14 -

^2^^IiiA_pIß>T§T , 2_ r _M_DI^_EE^ü i

28. November 1949

den Bericht geht hervor, daß heilte b e r e i t s 11 Frauen im Dienste
l B AußenmlniBteriums eder anderer Regiejrungsdienststeilen der
Vereinigten S t a a t e n i n Übersee a r b e i t e n . Außerdem i s t eine ganze
Anzahl der aus d e r F l e t c h e r - S c h o o l hervorgegangenen Frauen und
Mädchen bei den Vereinten Nationen b e s c h ä f t i g t oder b e a r b e i t e t b e i
der amerikanischen Bundesregierung i n Washington a u ß e n p o l i t i s c h e
K e s s o r t s , über e i n Dutzend sind durch ifatpe L e h r t ä t i g k e i t oder durch
i h r e Veröffentlichungen bekannt geworden.
Wie die Zeitung " C h r i s t i a n Science Monitor" b e r i c h t e t , v e r t r i t t Robert B. Stewart, der Dekan der ^ l e t c h e i v S c h o o l , d i e Meinung, daß "den Frauen auf dorn Gebiet der Diplomatie eine bedeutende Kollo zukommt." J ä h r l i c h Stehen v i e r F r e i s t e l l e n für Frauen an
der ^ l e t c h e r - S c h o o l zur Verfügung, a u s s e h ' i e ß l i c h deshalb,um mehr
Frauen anzurege ;, i h r e künftige Laufbahn auf diplomatischem oder
ellgemein außenpolitischem Gebiet zu suchen.
+ + + + + + + + + + + + +

WAS JED3K MANN VON "SEINH!;; MODE" WISSEN MUSS
von Juliane Schumann.
(29 Zeilen, 230 Werte)
Männer seilten sich das alte Sprichwort "Jeder kehre vor
seiner Tür" einmal zu Herzen nehmen, wenn sie über die Kleidung
der Frauen urteilen, denn sie sind keineswegs immer so gut geklelde*, wie sie aonehrn n. Des mußten kürzlich mich 60 Männer erfahren,
die von der Direktorin der Chamberl?'in-äaßdisieschule in Boston im
Staate Massachusetts einen Vortrag Über gute und geschmackvolle
Herrenkleidung höri en.
Für die

Auswahl d*_-r passenden Anzugfarben gibt es für jeden

"Typ" sehr gute, leicht zu befolgende Richtlinien« Männer mit hell :
Kaut- und Haarfarbe kleiden eich vorteilhaft, wenn sie graublauö^

^^ffl_^ ) i^!i§?l!-.r_IL5„2i^_^y i

28. cforember 1949

graublaue, m i t : a l b l - u e und m i t t e l g r a u e Anzüge wählen. Dunkelhaarige Herren mit b l e i c h e r Gesichtsfarbe sehen i*. Dunkelbrrun am b e s t e n aus; haben s i e d&gtr%n einen bräunlichen T e i n t , dann sind i l e l l beigc und Hellbr- un für s i e die passendsten Ar.zugforben • Weißhaar i g e Männer s o l l t e n g e l b l i c h e An;'üge auf a l l e F ä l l e vermeiden, da
d i e - g e l b e n Forbt! ne, die ir. federn grauen cder weißen Haar l i e g e n ,
durch s i e noch besonders hervorgehoben werden. Mittelgrau wäre
h i e r d i e g e e i g n e t s t e Farbe und w i r k t , im Verein mit weißem Haar,
ausgesprochen vornehm. Männer mit kränklichem Aussehen s o l l t e n
Dunkelblau vermeiden, dafür r b e r Graublau v e r z i e h e n .
Die Krawatten der 60 "Rekruten der eleganten Herrnmode"
fanden Miss Gox1 g r ö ß t e s Mißfnilvn. Sie wäre© i n Muster una Farbe
v i e l zu a u f f ä l l i g und unterbrachen den harmonischen Gesv.mteiRdruck.
Krawatten s<-llen nicht pur zum Hemd p-issen, sondern s i c h auch nach
der Ansugf:.rbe, Haut- und Haortonung r i c h t e n .
Auffällige Bßister und Farben, besonders bei Krawatten und
Socken, s o l l t e man den ganz jungen J^hi-g-.ngcn übexl^scen. Nebenbei
bemerkt: Es hat noch keinem Mann geschadet, wenn er i n s e i n e r K l e i dung etw- s k o n s e r v a t i v war, — (Amerika D i e n s t ) —
+ + + + + + + + + + + + +

Quelleuangebe nicht unbedingt erforderlich.

- 16 -

U. S. Feature Service
*?FÜT CÜC F r a i l "

Redaktion: Bad Nauheim. Goethestrasse 4 • Telefon 2041/486

2Sii_I£^£l-i2-Ii

5 Deoember 194-9

Ehe aoodnpanying "AMDEIKA

DXEÜJÖ'JL'*

s p e c i a l news and

f e ä t u r e r e p o r t , FOB V/uilEi;, c o n t a i n s the f p l l o w i n g l

S e v e n t y - f i v e v;omen from the United Sffcates and 19 other
c o u n t r i e s have been named by the American A s s o c i a t i o n
of U n i v e r s i t y dornen a s r e o i p i e n t s of e d u c a t i o n a l twards
II.

WI1LA OA'i'HSa — Olffi Ol IBE GBEAX

NOVEIIISXS

OF EHE

,_IW^II25H_0^2üfijU
In American l i t e r a t u r e of the cur: enrc pcriod • t h i e author
comoe e l o e e s t . tu t h e o l a e a i o i d e a l of balanoe, i n 3 i g h t
and r e s t r a i n t " , l e a d i n g c r i t i o asserfts«
III. StfFI'I/; !&*'!£

FOOJJ

«LQm IS SO StUaiEDI 20Ä H2ASXE J.3D

S u r p r i ^ ä n g f a c t a about d e f i o i e n c i e s i n the average
" j c u " a i e t are r e v o a l e d by a study o f sixtjr—four
f amilies.

Dorothy üfoyes, outstanding i n t e r i o r deoorator o f
New JTork« makee suggeetiOns on how a one-room-apartment
oan bo made oozy and homelike by simple means.

7.

*2H2:I^Jä£J2!IS2
Duo t o e x t e n s i v e i m p o r t s . f o r the f i r p t time i n t e n y e a r s
^Tößtern Gerraan housewives are able t o prepare t h e i r
beloved Qhristmas d e l i o a o i e s without ersatz«

YI.__jiitIDI;3_r
a) ö h a r l e s ir
anj U . S . Secretary of J i o r i c u l t u r c , says
world m i l k produotion w i l l double by i 9 6 0 .
b) Uli oommittee d r a f t s proposal t o bpn P r o s t i t u t i o n ,
c) I w o - t h i r d s of quostioned Amoricah mothere say
t h a i r o h i l d r e n have no bad h s b i t s «
s

+ + + + + + + + -!- + + + +

AMERIKA DIENST
U. S. Feature Service
Redaktion: Bad Nauheim, Goethestrasse 4 • Telefon 2041/486

II. Jahrgang_Nr f ^„fg

«Für die Frau"
5. Dezember 1949

Seite Zeilen
I.

AüS^ALIJBa_WELIr.-,Ig,ALLgiiiWgjat
S t i p e n d i e n f ö r d e r n den akademischen
Prauennachwuchs.

. . • 1

48

Die K l a s s i k e r i n d e r s e i t g e n ö s e i s o h b n
amerikanischen Prosa.

. . . 3

79

I I I . AUSREICHENDE NAHJtUNG IST KEIKE GARANTIE PUR AUSE&IGHBMfc iaätf* SÜKG«
. . .
IV.

DIE ElflEAUM-WOHNTJlJG. EIN MOSEHKES
PROBLEM.

Von O e c i l e Farmer,

1.)

2.)
3»)

6

83

. 9

60

. . . 11

55

. . . 13

14

Komitee entwirft Übereinkommen
zur Abschaffmit, der Prostitution.. . . 13

20

Weltmiloherzeugung seil bis
i960 verdoppelt werden«

L'utterstolz.

+ + + + + + + + + + + + +

. . . 14

5

AMERIKA DIENST
U. S. Feature Service

" F ü r die F r a u "

Redaktion: Bad Nauheim, Goethestrasge 4 • Telefon 2041/486

5 . Dezember 1949

£*ijl2^£S^tJl£i_i2Jk

A0S ALLER UILT - III ALLE WEI/E
S t i p e n d i e n f ö r d e r n den akademischen Frauennachwuehs.
(48 - e i l e n ,

380 Worto)

WASHINGTON —

(Amerika Dienet) —

7? .Amerikanerinnen und

19 Frauen aus anderen Länder» erhielten von der Amerikanischen
Akademischen Frauenvereinlgu^g (AAW) Stipendien für das Studienjahr I949/5O. Die Verein:

stellt internationale Studienbeihil-

fen und Stipendien im Rahmen ihre« weltweiten Programsefl mir Förder

tervorragender Dissenseheftlerinnen zur Verfügung«
ward« n ciurch die Hilfe des Stipendienprogram-*

mes 4G Frauen aus 16 Ländern an amerikanischen Instituten arbeiten
können« Das Programm wurde 194!? ine Leben gerufen and soll mit ^um
Wieder

u vom Kriege verlöteter Länder beitragen« indem man

befähigter Frauen fcus solchen lindern eine fachliche Ausbildung zukommen läßt« Innerhalb von 5 Jahren heben mehr als 200 Frauen aus
über 20 Landern ArbeitsStipendien erhalten.
Die Hitgliedsgrupp -n der Internationalen Akademischen Frau* 11vereinigung reichen der amerikanischen Vereinigung ihre Vorschläge ein, und auf Grund dieser Vorschlüge werden dann die Stipendii n
verteilt. Die Beihilfen -a'a-evn in Voll- oder Teiletipr.ndie.n beetchen

oder in Fond* mir Ergänzung von Stipendien aus anderen

Quellen. Im allgemeinen gilt de. Stipendium für ein Jahr, ausnahmsweise kann es aber auch bis sur Vollendung eine: bestimmten Studienssweckee weiter ausgedehnt werden*
Ag^j-t auf allen Gobibten«
Die Studentinneni die in diesem Jahr Studienbeihilfen erhalten, et .;; n aus Beigion«. Chine, der Tschechoslowakei, Dänemark^
- 1 -

WiMERIia DIE^S'i,,> - FAR DIE FRAU.

5* Dezember 1S49

Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien,
Japan, Luxemburg» den Niederlanden, Norwegen, den Philippinen,
Rumänien und Thailand. Die Frauen sollen an 2J> Universitäten der
Veroinigtcn Staaten studieren

und darüber hinaus Kliniken, Kran-

kenhäusern, I-orschungsinsiitutcn und staatlichen Einrichtungen zugeteilt v;erdeii. Ihre Arbeitsgebiete umfassen Medizin, Choraie, Soeialf,.Lia:or, c, Sprachen, Psychologie, Kinderpflege und Pädagogik,
Industrie- und Arb'oitsplanung für Frauen und Journalismus.
4 von den 27 Vollstipendiatinnen dieses Jähret; haben intornationaie 2Puwendungen erhalten, die ein Studium in einem anderen
Land als dem Heimatland der Stipondiatin erfordern.
nen

Drei von ih-

aus /.rgentinien, Schweden und den Niederlanden wollen in den

Vereinigten Staaten arbeiten, die vierte, eine Australierin, wird
zu weil

Arbeiten nach England gehen« Eine äiseonschaftierin

aus Kolumbien erhielt außerdem ein Stipendium fär Latein-Amerika.
Von den 22 Amerikanerinnen, die Stipendien erhalten, werden
9 Forschungsarbeit tan. in England, Prankreich, Griechenland, Spanien und Alaska durchfahren, die übrigen in Amerika selbst arbeiten.
Die Gebiete der Stipc ndi^.tinren umfassen. Fächer wie Archäologio, Ocv/crkschaftsf ragen und Kollektivverträge, musik, Literaturgeschichte, Medizin, Y/irtschaftswissenschaften und Sowjetpolitik
auf dem B; . e n.
u it Cor Gr ii*.uiig der Vereinigung 1890 haben mehr als 400
Frauen Stipendien dieser Art erholten.
+ + + + + + + + + + + + +

"iÖ5Si5^.5iS§S"-r-?iS-5I?-?^

-• Dezember 1949

TTLTi/i CilHEH

(79 Zeilen, 630 Worte)
KEW YORK -r (Amerika Di nst) ~- Das ürt il dpe Einzelnen
über- ein l^t-ecarisches !?erk wird in der Hegel cti roh Vorurteile
i: beeinflußll, sodaß lies Meinungen

und den pcrsünli h. n Geseh;
über die dichterische Leisi
fr'',

n bej amerikanischen

jedoch trotz

;

oft weit ausei; nd ergehen«

Hin-

'.eherfreunden und Kritikern erbrachten

silier Vielfalt divergierender Ansichten das eindeu-

tige Resultat, o..:- die lieh*"? h] der amerikanischen Leser drei
Hamen auf keinen Fall unt v

n "groi.cn ii

seres Jahrhunderte" mi: sc

-:

kiriftst ellern un-

Iheodore Dreiser, Ernest

Hemingway und Wixln Oather, viobei letztere in den meisten /.ntwarten zuerst genannt vfirü«
Während der 4-0 Jahre iJ res literaris ;hen üchaffeno sammelte
treue Gemeinde von Menschen aller Schichten a

Willa Oather

Berufe um sieh. Ali

ie 7•••-:;'"•-.,ig im April 1947 starb, bedeutol

ihr 'xod nicht nur für die amerikanische Literatur einen unoreet?!lici

veiust.
Ihre besondere Beg

nische Eov< !

» Ihre

äußerster G
scharfen "'•

ragen das Zejich.cn vollendeten Kenn
. '.

eh1

:

tu:

Teilung

"•-

;cn von einer außergewöhnlich

bo«

Das Interesse der .»•
tere

' if;i die "Sport-Story", die amerika-

Liij stai '

..•'. g lt ir erster Linie der Charak:• Itealiatin in der [Tradition von

Henry James und Edit1' Wh .ton. x n der1 Schilderung ä< r Einvvirku:
von Ererbung und Umweltscinfj Lesen auf die Entwicklung des Individuums wird sie boj

"• 8uw i tu

n

t doch 'durch
•'jä.(-:f empfundene

"^!E5I^_5I5^!i"-.r_^5_ :DI 5_^:^

"5* Jtezember 1949

tiefempfundene und mi^tfühlendQ Zeichnung eins einer Charaktere
durch Welten von ihnen getrennt. Li Jos rißife und vorstardr-isvolle Bing eben auf ihre Romangos tr.lt:;.' war ihre eigentliche Stärke,
Diese Durchdringung der menschlichen Natur sicherte ihr die Sympathien ihres Leserkreises, obwohl gfrcSde ihre tferk« einen Mangel
an Unmittelbarkeit verraten, welche

der amerikanischen Literatur

Sonst fremd ist.
Das turbulente Leben ihrer Epoche giitt an Villa Cuther
i

vorüber, und ihre jpit leichter Rand hingeworfenen Geschichten erwecken oft aas Gefühl der Zeitlosigkeit, Sie s igte einmal selbst,
daß sie ihr Ziel in den Augenblick erreicht hattetals sie aufhörte zu schreiben und sieh nur mehr "erinnerte".
Wille Cethcr stammte in <ter 4. Generation von anglo-irischen
Einwanderern ab und wurde 1O'77 in der Nähe STincho.ster»,Virginia,
geboren. Als sie 8 Jahre alt wer. ? gen ihre Eltern nach dorn kaum
erschlossenen 'Staat Nebraska, um dort eine Ranch zu übernehmen. Las
kleine'Mädchen mit dem rotblonden Schopf und den strahlenden blauen Augen entwickelte sich hier 7.u einem richtigen wildfang, der
sich eigentlich nur im Sattel heimisch fühlte. Las Leben auf der
Ranch und die Be

bei ihren Nachbarn machten sie mit den

Schicksalen vieler Einwanderer bekannt, die später in ihren Romanen wieder lebendig werden sollten.
Ihre beiden

im elterlichen Hause lebenden Großmütter un-

terrichteten Willa,bis sie an der Staatsunxversität von Nebraska
ihi Studium fortsetzen und vertiefen konnte. Nach Abschluß ihrer
Ausbildung entschloß sie sichj.ziach pittsburgh, jonhsylyanien, ^u
gehen, wo ihr eine Stellung -ls Redakteurin und i'heeterkritikeriri beim "Daily leedor" angeboten \. rden w..r.Lann folgten Zwischenstationen als Englischlehrerin r.n einer Oberschule und der Pesten

iSHM^JKEI^^vJ^^DKJJBiJl

5. Dezember

1949

Poeten eines Chefredakteurs an^MoCfluro'fl Magazine", New York, einer
der ältesten Ronanzoitschriften der ß*S*A«
Einen größeren Leserkreis wurde sie erstmalig durch das
191? veröffentlichte Buoh "0 Pioneers" "bekannt, das 1948 unter
dum Titel "Zwei Frauen- Im Storm-Verlag, Bremen auch in der deutschen Übersetzung erschienen ist. Fach diesem Erfolg wandte aie
sich endgültig und ausschließlich de« Schriftstellerberuf zug
Iiir;__ljcbcrisv.'exk. - eino^j~Uir ' 5<>*tSfei5ii2^£fel
Ihre Romano lassen sichin divi GVttpacn einteilen» Zunächst
sind es die Geschichten aus dem amorikanisolu.n Westonj aber Farmer
und Farmerskinder, wie beispiolewcisfl in "0 Pioneers", im ersten
Teil von "Tho Song of the lark" (Jim Lied der lercho), "My Antonioff
(Meine Antonio.) und "A lost Lady" (Sine verlorene Frau). Kurzgeschichten und Novellen, die meist von Künstlern and leicht überspannten Leuten handeln, wie etwa "Yoiith" QJugend) und "Bright
Medusa" (Die stählende Medusa) bilden die zweite Gruppe. Als letzte
bleiben die fast legendären Charakter tragende»! V/erke, die ihre
Bekehrung zum katholischen Glauben v/iderspiegeln: "Death Comes
to the Archbishop" (Der Tod kommt zum 2rzbischof)

und "Shacows

on the Rock" (Schatten auf dem Pols;,
t

In den letzten Jahren ihres Lebens schrieb Willa Cath:r
verhältnismäßig wenig. Sic hatte der Welt bereits gegeben,was sie
zu geben vermochte. Henry Seidel C 3.by umriß ihre eigentümliche
Stellung im geistigen Leben ihres Vaterlandes einmal sehr treffend: "Unter den zeitgenössischen Dichtern Amerikas kommt sie
dem klassischen Ideal am nächsten*"
+ +++++++++++ +
•n 5 •*

5«Dezember 1949

"AMERIKA DIMST" - FÜR DIE FRA. .

AUSREICHENDE H'JIRUNG I S I KE!OT GARANTIE
t \

f

. <•

i

FÜR
AJSREKÄUBDE ERNÄtllUJlIG
i. . i J
•'• •
t
(83 Zeilen, 660 Wpytej
PHILADELPHIA, P:.;MSYLVAiKIA,-- (Amerika Dienst) —

In den

vergangenen Wochen ging durch die amerikanische Presse eine
Meldung, die von intercssar": ir\ SrgobnlsaiMi

eines sich über

ein Jahr erstreckenden Ver.in.cr-es des E m ?.hrun.gswissenschaftlichen Instituts in Philadelphia an 64 Familien berichtet.
Seit längerer Zeit hat Bar in Amerika d:ie Wahrnehmung gemacht,
dass Kinder und besondere Erwachsene Bwtir ein ausreichendes
Quantum an Hahrangsmitteli

zit sich nehmimf dass aber die rich-

tige Zusammensetzung der : lahls iten in ilen meisten Familien
noch recht viel zu wünschen Übr?'glfis^t«
Diese 64 Familien lebten in bequemem und freundlichen leimen, gehörton Einkonmensgruppen zwischen 2 500 und 7 000 Dollar
jährlich an und führten ein durchaus norpales Leben. Die Versuche begannen mit einer ärztlichen Untersuchung der 239 Männer,
Frauen und Kinder. Die .»uswertung ergab, dass diese an und für
sich "gut Gefütterten" durchweg

unterernährt waren. Dies wirk-

te sich besonders, etark b '* den Frauen aitSg von dsnen hauptsächlich als Resultat falsch •sgewandter Diätkuren über 60$ Untergewicht hatten« Über die Hälfte litt an :<alkmangcl, und jüngere
Frauen waren auf die hohe;: Anforderungen, die Schwangerschaft
und Stillperiode an den weiblichen Körper stellen,nur schlecht
vorbereitet.
Man begnügte sich Jedoch

.'cht mit der Feststellung dieser

Tatsachen,sondern bemühte sich im Rahmen öftrer groosangelegten
Aufklärungskampagno, den Hausfrauen die Möglichkeit zu geben, derartige Ernähruhgsfchlar in Zukunft weitHöhend vermeiden zu könne:
Im allgemeinen weis,"- die Hausfrau, dass Proteine lebensnotwendig
. 6m

"AMERIKA DIENST" - PUB Diu FRAU.

5. Dezember 1949

lebensnotwendig zum Aufbau und Ersatz des Körporgewebes sind,
Kohlenhydrate für die Energie, Kallc für Knochen und Zahne,Eisen für die roten Blutkörperchen, Vitamin B für die Nerven gebraucht werden \ind so weiter, aber ob diese Stoffe im Essen
auch tatsächlich vorhanden sind, bleibt für sie c ehr oft ein
Geheimnis»
Man informierte die brauen, da88 alle notwendigen GrundNährstoffe

in folgenden 11 "Grund-N'ihrungsmittel~Gruppen" vor-

handen sind 1. Mlloh und häjsGj 2, Fleisch, Geflügel, Fisch;
3. Eier; 4. getrocknete Bohnen, Erbsen, Nüsse und Erdnussbutter; 5. grünes unfl. gelbes Blattgemüse; 6, Citrus fruchte und Tomaten; 7. andere Fjrüchtc und Gemüse; 8. Kartoffeln; 9. Nährmittel und Brot; 10. Eutv.r, Margarine und Kochfettej 11.Zucker,
Was hatte man falsch gemacht? Nährstoffe waren zerstört
oder nicht ausgenutzt worden. Frisches Gemüse hatte u m stundenlang offen stallen lassen (Verwelken

sowie Licht- und Luft-

einwirkung verursachten NährstoffVerluste). Abgeschabte Karotten, entschälto Erbsen oder Bohnen hatte man zu lange in Wasser
geweicht und dadurch die wasserlöslichen Minerale und Vitamine
zerstört. Kohl hatte man zu lange vor der Mahlzeit geraspelt
und Salat zu lange vorher geschnitten, wodurch viel Vitamin C
verloren gegangen war. .".11 e Gemüse waren in viel zu viel Wasser
viel zu lange gekocht wor.cn, -van vi cueruB zum Verlust von Vitaminen und Mineralen geführt hatte.
Man lehrte die Hausfrauen, Gemüse in flachen Töpfen mit
geraden Seitenwänden und festschliessendem Deckel zu kochen
und gerade nur so viel Wasser zu nehmen, dass der Inhalt nicht
anhängt. Das ist sowohl dem Gehalt als auch dem Geschmack zuträglich.
Fleisch war im allgemeinen schlecht aufbewahrt und schlechj

- 7-

"AMERIKA PIEKST" m FÜR DIE FRAU..
i«»»

ii

i -.—

5. Dezember 1949

— — _ _ _ _ _ » . ~ .

schlecht gekocht worden, Fisch und Gefliigel hatte man als gesunde Abwechslung zu wenig verwendetj Auch die "Innereien" wie
Leber, Hers, Niere. Zunge und Kalbsbries fanden trotz ihres
*

• reichen Protein-?, Vitarain- und Eisengehaltes keine Beachtung.
Fleisch, das bei zu grosser flitze gekocht wird, schmort zusammen. Die Fraxien mussten u.w.t lernen, • dass bei einer Verhältnismassig niederen Ofentemperatur (lrrO-175 Grad Oelsius) ein Braten
.gleichmässig durchgebraton wird, v;Obei man Kochverluste vermeideund besseren Geschmack erzielen kann.
Die Frauen nahmen die Anr ungon sehr schnell auf.. Am Ende
der Versuchs zeit war das durchschnittliche Ergebnis der medizi«ni sehen Untersuchung erheblich besser geworden . Auffallend war v
allem das Fehlen von Nervosität und MUnigkelt« Ausserdem hatten
die Versuchspersonen während des Jahres weniger unter Erkältungs»
krankheiten zu leiden gehabt, da sioh die Resistenzfähigkeit besonders dos Mund-, Nasen»* und Rachengewebes - erhöht hatte.
Fast alle hatten ihr Normalgewicht erreicht, und die spezifischen Befunde hatten sich erheblich gebessert. Am geringsteh war der Fortschritt ". ei der Frauen, da diese weiterhin
hartnäckig 'um ihre Linie besorgt waren und nicht mehr als drei
Viertel der empfohlenen Kalorienmongo zu sich nahmen. Zudem
hatten sie Gelegenheit gehabt, ihre Küchenzettel, ihre Einkaufsund Zubereitungsmothodon gründlich z;i reformieren. Sehr zum Vor- ,
teil ihrer vitalan( seitlichen

wie geldlichen Ökonomie. Von den

Imponderabilien ganz zu schwelgen«
+ + + + + + + + + j- + + +

•AMERIK/. D!

k' - FttR DIE 3TRAU.

3» De»omber 1949

DIE älimAlMfOBKüHS, BIN MODERHES FROBLEM
(60 Rollen, 480 Vorte)
NEW YOkK —

(ijacrlke Dienst) —

In einem oinslgon Eni«

zu leben, erfordert unbestreitbar grosse Disziplin und Ve.-reicht auf BO manche s, 4.16 vielem Ton uns für eine "aenschü«
ehe" Wohnung absolut unerl'i^slich erscheinen mag. Das Haupt«
probier; Ist natürlich: V?ie soll mnn eine Einraumwohnung dublieren? .-.i:,. junge .jneriknnerin erklärte: "gar nickt" und liess
mir ein Bett, eine Tyuht und einen Tisch rr.it swei Stühlen gelten, überzählige käste nussten es sieh feuf den teppichbelegten
Fussboden so bequom v.ie möglieh machen. Sin derart spartanl*
scher Vorsicht -nif jode Behaglichkeit ist nicht jedermanns
Sache unö auch B&cht nötig, wenn man bei der Einrichtung des
Raumes klug und vorsichtig vorgeht«
Dorothy IToyes, eine bekannte New Yorker Innenarchitektini
gab kürzlich in der New Sfork Times einige recht brauchbare Hin«
weise, die allerdings mehr oder weniger nur allgemeine Rieht«
llnlen darstellen« Denn auch die Gestaltung einer Wohnung muss
wie die Kleidung indivlduoll behandelt werden, wenn sie ihren
Zweck erfüllen soll, nämlich ein behagliches, wohnliches Helm
Bit sein«

Zunächst muss

man sich gani objektiv, ohne an seine etwa

vorhandenen ieöbcl und sonstiger) Besitztümer BU denken, über
die Platzvorhnltnisso klar wurden« Dazu zeichnet mnn sich einen maßstabgutreuou klan, in dem Fenster, Heizung, eingebaute
Schranke, Türen usvf« genau eingezeichnet sind, kuch die Lage
von KÜche und BadcaiBsmor beeinflussen die Gruppierung der Möbel, die möglichst viel Bewegungsfreiheit gewährleisten muss und
uns bei den täglichen Verrichtungen nicht hindern darf. Tisch'
und Sitzgelegenheiten worden im nilgemeinen die grb'sste Möbel"»
scruppo

• 9•

"AMERIKA DT'JNST" - PtJR DIE FRAU.

5. Dezember 1949

Möbelgruppe darstollwa und sollen sich daher stets am Ende eine? "Weges" befinden« 'uch sollte- man darauf sehten, einen
tfandgang freizuhalten} das läset den Raum grösser erscheinen
und schafft einen guten ittntergrund«
Ist der Raum klein, hält man grosse Flächen - W.nder

Möbel

Vorhänge usw» - am besten in Weiss, Grau, Ocker oder anderen
neutralen Farben und vermeidet grosse, grelle Muster« Dagegen
wirkt ein 1 mggezogenos Zimmer weniger schmal, wenn man die
Wand an seinen Ende in einer leuchtenden, warmen Farbe hält.Den
Fussbodohbelag las st man am besten einheitlich über die ganze
Fläche laufen«
Sine gloiehmassige Verteilung des Lichts mit Betonung der
Ecken verleiht das Gefühl von Wniträumigkeit. Als Losolanpcn
bewähren sich Beleuchtungskörper an drehbaren wandarmen sehr
gut. Kunst- und Kunstgewerbegegenständc sind nur sehr sparsam
zu verteilen.
Können oder müssen neue Möbel angeschafft werden, so ist
darauf zu achten, dass sie sich gut in den gegebenen Raum fügen. Im allgemeinen Bind leichtgebaute, hochbeinige Möbclstiikke aus lichtem Holz vorzuziehen. Regale und kleine Schränke
sind besser an den Wänden zu montieren! um Bodenfläche zu sparen. Für Bett und Couch ist in den meisten Einraumwohnungen
nicht PlatS| so hilft man sich mit einem Möbelstück, das gleich
zeitig zum schlafen und sunt Sitzen dienen kann» Die beste Lösung ist wohl eine glatte, breite Couch mit Sprungfodereinsatz
und Schaumgummipolsterung. Vverdon zwei Liegestätten benötigt,
kann man sie rechtwinkelig zueinander stellen, wobei die Hälfte
der einen gleichzeitig den Bestandteil einer grossen Sitzecke
bildet» Eine andere raumsparende Möglichkeit ist die Verwendung
von Klappbetten, die tagsüber in einer Art von tenäschrank verschwinden.

+ + + + 4 +

+ + + + + +

- 10 -

+

"AMERIKA DIENST" - FÜR DIE FRAU.

(r5

5. Dezember 1949

ADVEOTSSEEJI - HONIGKÜCHENZEIT
von Deolle Farmer.
Zeilen, 440 ÜJorte)
Seit einigen lagen ist in allen Küchen wieder Hochbetrieb,

Allerorts riecht er; nach Tannenzweigen, Kerzen und Gewürzen,Kochen und Backen macht ja nun wieder Freude* ras seit dar Währungsreform stark erweiterte Ex» ixnd Importgeschäft gibt den
westdeutschen Hausfrauen seit 10 Jahren erstmale die Möglichkeit,die alten ..olhnachtsrezepte, die In jeder Familie bereits
zur Traditio»-' geworden sind,wieder in riter Güte - und ohne» Ersetz herzurtollen.
Zwar sind die Blätter in Grossrautters handgeschriebene«
Kochbuch bereits vergilbt, die Schrift ist aurgoblasct, aber
ihre dezepte leben weiter von Generation zu Generation« Einige ihrer Honigkuchen

möchte ich Ihnen nicht vorenthalten!

Schokoladen—Honigkuchen:
500 g Honig (lämsthonig oder Bienenhonig)
250 g Zucker
750 g Mehl
125 g Sohokol;
1 Teelöffel IC; kao
125 g handeln
125 g Zitronat

1 l e e l ö f f e ] Zi.iüt
1 Messerspitze Heiken
etwas Salz
1 gestrichener Teelöffel Hirschhornsalz
Rosenwasaer zum Bestreichen
üsse oder Mandeln zum Telegen.
Zucker und Honig gibt ^"r; i'a einen Topf und lässt auf kleiner
Flamme verlaufen« :.:enn abgekühlt,mischt man. die Masse unter
das Mehl und die Gewürze« tyas Zitronat wird in Würfel geschnitten, die Mandeln nicht zu fein isrhacHt« Zuletzt gibt man das
Hirschhornsalz dazu und verarbeitet den Teig gut« Ausgerollt ,wir
er auf ein leicht gefettetes und bemepltes Blech gelegt, und
mat Rosenwasser bepinselt, "T-ich dem Backen erneut mit Elosenwasser bestreichen,In Streifen schneiden
und mit Mandeln belegen.
Baokzelt bei massiger Hitze 30 - 40 Minuten«
Feiner^^welcher^Honlgkucheg^
500 g Honi.^, 100 g Zucker,
500 g Mehl, 5 g Nelken» i; g Zimmt,
r
etwas Salz«
g Zitronat. 100 g Busse, gehachte Mandeln, 2 ganr
/,e Eier, 1 ?Jss Löffel Rum,in dem man 10 g Pottasche auflöst, - 11 -

"AMERIKA DIE1TST" - T'i'R DIE FlAU,

5 Deze-ber 1949

auflöst, - zum Guss 250 g Puderzucker, 3 - 4 Esslöffel Wasser«
Zucker und Honig flüssig machen und zu dem Bäehl und den Gewürzen gehen. Dann quirlt man die Eier und gilt, sie unter den
Teig und zuletzt die in Rum gelöste Pottasche. Der Teig muss
24 Stunden ruhen« >in> anderen Tage wirp er auf ein gefettetes
Blech gegeben und ausgerollt oder mit den Händen aufgedruckt.
Nach dem hacken (hei massiger Hitze etwa 40 Minuten) kurze
Leit abkühlen lassen, von Blech loshehen, in Stücke schneiden und mit Zuckerguss bestreichen«
S Ü 2 °2-i ßökuch en i
500 g Zucker, 15 g Zimmt, etwas Muskatblute, die feingewiegte
Schale von 2 Zitronen, 140 g Orangenschalen, 500 g süsse Mandeln, 5 hier.
Tier xind ZuCker werden 1/2 Stunde schaumig gerührt und dann
mit den anderen Zutaten vermischt. Die Zitronen und Orangenschalen werden fein gewiegt. L'an setzt hieine Häufchen auf Oblaten, die man auf ein leicht gefettetes Blech legt.
Elisenlebkuchen dürfen nur bei gant massiger Hitze gebacken
werden, die Zeit ist je nach der Dicke verschieden - doch dürften beim ersten Blech 20 - 25 MinutenL heim zweiten Blech 1015 Minuten genügen»
— (Amerika Dienst) --

- 12 -

5 , Dezember 1949

"ALERID DDSNB1- - FttR DIB FRAU.
K ü H Z ii « 0 ii K I 0

UTEN.

v/^LTMILCil 'RZSÜGIPTG SOLL BIS i 9 6 0 VERDOPPELT WERDEN
(14 Z e i l e n , 110 Worte)
WASHINGTON —- (Amerika D i e n s t ) — "Zum e r s t e n Male i n d e r
G e s c h i c h t e d e r Menschheit b e s t e h t d i e A u s s i c h t , daß genug Milch
f ü r a l l e vorhanden Beifc w i r d " , e r k l ä r t e am D i e n s t a g d e r U n i t e d
St a t o s - L a n d w i r t sc a^JftsmLni s t e r C h a r l e s Brennen v o r d e r

internatio-

n a l e n G e s e l l s c h a f t d e r m i l c h v e r a r b : s i t e n d e n I n d u s t r i e n , d i e gegen«
w ä r t i g i n Washington i h r e a l l j ä h r l i c h e Tagung a b h ä l t , Wie Brannaü
weiter f e s t s t e l l t e ,

l i e g t d i e d i e s j ä h r i g e Milcherzeugung n u r um

rund 5 P r o z e n t ü b e r d e r d e r V o r k r i e g s z e i t

und k o n n t e m i t dem Wacc.

tum d e r Weltbev'.lkerung b i s h e r noch n i c h t S c h r i t t h a i t o n « Es b e s t e h t jedoch nach Brennans Auf fasung p l l e A u s s i c h t , d u r c h

agrar-

t e c h n i s e n e V e r b ö s e r u n g e n d i e gegenw?rfcige Erzeugung zu v e r d o p p e l e
u n i d a s v o n d e r E r n e h r u n g s - und La ^ W i r t s c h a f t s o r g a n i s a t i o n

der

V e r e i n t e n R a t i o n e n f ü r i 9 6 0 g e s e t z t e Z i e l von ^00 M i l l i o n e n Tonnen Milch zu o-T'uieiuai,
+ + + + + + + + + + + + +

U.N.-KGMETKE E3TWI8FT ÜBESKXÖIfllEH ZUR AB, OHAJLFUNG DER PPOSTITü
(20 Z e i l e n . 160 w o r t : )
LAKE SUCO'SSS — (Amerika D i e n s t ) — Der Entwurf e i n e r Konv e n t i o n "Ali- Abschaffung d e r P r o s t i t u t i o n wurde 80 D i e n s t a g vom
Sondtrausschuss für soziale F r a g e n d e r

''^Vollversammlung mit

34 gegen n u l l Stimmen b e i acht E j i t h o l t u n g e n ftngejjCBSBejI Viotl wird
d e r Voilversam::lu ng zur Annahme v o r g e l e g t w e r d e n .
Der Entwurf f a ß t d i e b i s h e r auf dem G e b i e t d e s Mens che naan-d e l s und d e r P r o s t i t u t i o n b e s t e h e n d e n Regelungen «Gfiaasnea und geh
s o g e r ü b e r d i e s e h i n a u s , da e r n i c h t nur p o l i z e i l i J H e MaßiiBÄaen
und h a r t e StrafbeStimmungen gegen d i e erwähnten D e l i k t e
- 13 -

^rsi^ht^

HiMSBJK^ Ä DI3N§T2-r.2JlSl2IOSÄ2i.
vorsieht,

5 . Dezember 1949

sondern a u s d r ü c k l i c h der e r z i e h e r i s c h e n S e i t e des \ t r o -

blems Rechnung t r ä g t , i n d c a a e r Maßnahmen zur V e r h i n d e r u n g d e r P r o s t i t u t i o n und zur H i l f e l e i s t u n g f ü r i h r e Opfer e m p f i e h l t . Der
Sonderausschuß f ü r s o z i a l e Fragen i s t damit d e r z w e i t e von s i e ben S o n d e r a u s s c h ü s s e n , d e r s e i n e a u f g a b e n f ü r d i e
Tagung d e r

gegenwärtige

UN-Vo11Versammlung e r l e d i g t h a t . Da auch d i e A r b e i t

i n den a n d e r e n A u s s c h ü s s e n g u t e F o r t s c h r i t t e macht, kann i n zwei <
oder d r e i Wochen mit dem Ende d e r d i e s j ä h r i g e n
der

Sitzungsperiode

UN-Vollversammlung ^ o r o c h n e t werden,
+ + + + + + + + + +

++,+

MUTTuü^TCLZ
(5 Z e i l e n , 40 V/orte)
PCCHBSTER, N.Y., — (Amerika D i e n s t ) — Die Mayo-Klinik sandte
an 600 M ü t t e r F r a g e b o g e n , I n denen s i e s i c h nach den s c h l e c h t e n
Eigenschaften der Kleinkinder erkundigte, . die i h r e Mütter ihnen
abgewöhnen w o l l t e n , Zwei D r i t t e l d e r befragten" M ü t t e r
i h r e K i n d e r h a t t e n k e i n e -Eigenschaften,

d i e

ihnen nicht

erklärten,
gefielen.

• + • • • • . , * * • • ' • . . • «| • "4

Quellenangebe nichA u n b e d i n g t

erforderlich.

ACHTUNG HBDAKEIOTOBS! Bei Verwendung u n s e r e r A r t i k e l , d i e i h n e n
kcs'Tj-sr.lcs •Sir "/srfeüguag s t e h e n , v e r g o s s e n
S i e b l t l 9 lichte Belegexemplare an AÄcEtfTKA
DIE*BT, ßeie RauiMÜB, ^ o s t i a e h 57 zu L o u i s e n

\

I

- 14 -

AMERIKA DIENST
U. S. Feature Service
R e d a k t i o n : Bad N a u h e i m . G o e t h e s t r a s s e 4 • T e l e f o n 2041/486

"Für die Frau"

The accompanying "AMERIKA DIENST" s p e c i a l news and
f e a t u r e r e p o r t , FOB ^OMEN, c e n t a i n s t h e f o l l o w i n g s
!•

5STj?_ Iü3AS_FGF_W0MENa.
German women who r e c e n t l y r e t u r n e d from t h e United S t a t e s
t a k e p a r t i n d i s c u s s i o n s a t Germi"n-American Women' s
Club of Wiesbaden.

Though i t i s d i s a p p o i n t i n g f o r a f a t h e r t o r e a l i z e
h i s son d o e s not c a r e f o r h i s f a t h e r ' s p r o f e s s i o n ,
should not f o r c e him i n t o a c a r e e r .

that
parents

A c c o r a i n g t o r e p o r t s of t h e Womens Bureau of t h e U . S .
Department of Labor, women have opened up i o r t h e m s e l v e s
around 440 o c c u p a t i o n s a s a g a i n s t o n l y seven a hundred
y e a r s ago.

G l o r i a , who was most s u c c e s s f u l i n comedies, n e v e r l i k e d
t h e s e p r r t s and a s s e r t s t h a t " t h e r e a s o n I was funny was
b e c a u s e I was sc s e r i o u s . "
V^

EXTRA JWINJG'£To_INJWALLpAPERi
American d e s i g n e r s u s e t h i r d - d i m e n s i c n a l d r ^ w i n g s t o
g i v e t h e a p p e a r a n c e of s p a c e beyond w a l l s .

V I . .BRIEFS«
a ) Dr. Jaime T c r r e s - ß o d e t , D i r e c t o r - G e n e r a l of UNESCO
says t h a t t h e e d u c a t i o n of women i s "one of t h e f u n d a m e n t a l Problems of our a g e . "
b ) » P r e m a t u r e baby S e r v i c e " i n New York i s available 24 h o u r s
a day.
+ + + + + + + + + + + + +

AMERIKA DIENST
U. S. F e a t u r e Service
R e d a k t i o n : Bad N a u h e i m , G o e t h e s t r a s s e 4 • T e l e f o n 2041/4 86

I I . J a h r g a n g , E r . 50 W.

"Für die Frau"
^2.

Dezeaber 1949

IITKiLISVER2SICHNI3
Seite
teche grauen b e r i c h t e n über ihre E r l e b n i s s e i n Amerika,
. ,

Yen Bar'rard Jlountjoy
( P r ä s i d e n t d e r E l e c t r o n i c C o r p o r a t i o n of
Jimerica),
. . .

Seilen

91

4

112

I I I . 5D3SERE AUSSICHOT EJJR DIE BERuTSIiTIGE
iRAlJ IIJ AKERIiCu.
. . . 8

36

C-loria Sv/cnson, immer noch V o r b i l d i h r
KolXvwood^-Kachwacns«
Yi^.^^^ISC^^AUSSI'^H^H^
U n v e r g ä n g l i c h e r A« sblicjfe auf d i e I l a t h e d r a l e von H o t r e Dame f ü r wenige D o l l a r «

VI.

ICüRZlTACIIRI0EI31T " JS DIE PRAü.

+ + + + + + + + + + + + +

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AMERIKA DIENST
U. S. Feature Service
R e d a k t i o n : Bad N a u h e i m , G o e t h e s t r a s s e 4 • T e l e f o n 2041/486

II. Jahrgangs Nr. §0JJ.

"Für die Frau"
12. Dezember 1949

MODEMS ttEUUEH UITD MODERNE KAUSHALllCHRUITG
Deutsche Frauen berichten aber ihre Erlebnisse in Amerika.
(91 Zeilen, 730 Worte)
WIESBADEN -- (Amerika Dienst) —

"Zwei Dinge fielen mir

in Amerika besonders auf; es gibt keine Ruinen, und die Menschen
sind nicht mißtrauisch*, bemerkte eine der 13 deutschen Frauen,
die kürzlich aus Amerika zurückkehrten. Vor 200 amerikanischen
und deutschen Frauen berichteten sie auf einem deutsch-amerikanischen Frauentreffen in Wiesbaden über ihre Beobachtungen auf
dem Gebiete der Heimgestaltung, Arbeitsbedingungen, Gefangenenfürsorge und anderer Fragen, -die des Leben der amerikanischen
Frau von heute ausfüllen.
in den Vorträgen und Diakussionen wurde vor allem offensichtlich, wie schwer es ist, die U.3.A. als ein Ganges zu erfassen. Allzu leicht neigt man dazu, die eigenen Eindrücke als typisch für die Vereinigten Staaten anzusehen, und auch bei C.en
Zuhörerinnen konnte man ähnliche voreilige Schlüsse feststellen.
Als beispielsweise eine Gewerkschaftsjuristin in einem Vortrag
bemerkte, daß der durchschnittliche Wochenlohn des amerikanischen Arbeiters 53 Dollar beträgt, war eine der Zuhörerinnen nur
schwer zu Überzeugen, daß die Baumwollpflücker in Tennessee diese Summe oft nicht einmal in einem Monat verdienen. Außerdem erhoben sich bei Berichten über Beispiele eines außergewöhnlich
hohen amerikanischen Lebensstandards in einzelnen Berufen Zweifel an der Möglichkeit einer Verbesserung der Lebensbedingungen
in Deutschland, da hierzu viele der in Amerika gegebenen Voraussetzungen fehlen. Trotzdem wurde aber eine Reihe konstruktiver
Vorschläge zur Verbesserung der deutschen Bedingungen gemacht.

"AIII.im^ISKST^-^H^DIE^RAU^

12. Dezember 1949

Die Erziehung des amerikanischen Kindes zu einem selbständig denkenden und handelnden Mitglied einer demokratischen Gemeinschaft beginnt bereits im Kindergarten, Die Leiterin eines
Frankfurter Kindergartens berichtete darüber: "Die Kinder werden
zu innerer Sicherheit erzogen, sie werden von den Eltern und Lehrern als Individuum

respektiert.

Außerdem ereieht man die Kinder zur Anerkennung einer fremden Meinung und zur Fähigkeit, eine vernünftige Diskussion zu führen. Es v.lirde nach der Meinung der Leiterin für Deutschland nur
förderlich sein, wenn der Übergang vom Kindergarten zur Volksschule leichter und glatter gestaltet würde, denn diese ersten
Jahre seien die wichtigsten im Leben eines Kindesi, Ebenso traten
einige der Frauen stark für gemischte Knaben- und Ilädchenklassen
ein, die dem späteren Leben viel mehr entsprechen,"
Auch die Lebenskreise der Erwachsenen und ihre verschiedenartige Ausgestaltung in Amerika und Deutschland wurden eingehend
besprochen. Bei einer Diskussion über die Verhältnisse in den Gefängnissen machte die Leiterin eines Frauengefängnisses in Frankfürt auf Grund ihrer in den Vereinigten Staaten gesammelten Erfahrungen verschiedenartige Jlnderungsvorschläge zum Strafvollzug
in Deutschland, Die Strafanstalten müßten in Besserungsanstalten
umgestaltet werden. Dabei könnten Psychiater, welche die Gefangenen nach ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen klassifizieren, von
großem Nutzen sein.
Als vorbildlich erwähnte eine deutsche Ärztin das starke
Vertratiensverhältnis, das zwischen der amerikanischen Bevölkerung
besonders Kindern, und den öffentlichen Gesundheitsbehörden besteht. In diesem Zusammenhang wurde ein

besonders enger Kontakt

zwischen deutschen und amerikanischen Ärzten befürwortet, um
Deutschlaic
- 2 -

"AKERIKA DIEKST" ; J W | L ? ? 1 J M S t
_ _

. .

12. Dezember 1949
_

Deutschland auf die Höhe des heutigen Standes in der Medizin und
Gesundheitsfürsorge zu bringen.
Das_Hauptprcblem£

die_Stellung_der_Prau^

Die wichtigste Diskussion in Haus Schwalbach

ging um die

köglickkeit, den deutschen Frauen trotz der Schwierigkeiten der
Kachkriegszeit Erleichterungen zu verschaffen, damit sie mehr
Anteil am Gemeinschaftsleben und an der Politik nehmen kennen.
Der Drang nach einer Betätigung im weiteren Kreise sei bei den
deutschen Frauen durchaus vorhanden, aber mangelnde Erfahrung im
öffentlichen Leben, Arbeitsüberlastung in altmodisch eingerichteten und geführten Haushaltungen und die Abneigung vieler deutscher Männer gegen die Verwendung von Konserven mache ihnen die
aktive Teilnahme am Gemeinschaftsleben fast unmöglich.
Es wurde hervorgehoben, daß die verheiratete Amerikanerin
nicht nur arbeite, um ihre Familie finanziell zu unterstützen,
sondern auch, weil sie auf ihr eigenes Fortkommen stolz ist. Eine
cler deutschen Frauen sagte: "Berufstätige Frauen in den Vereinigten Staaten sehen gepflegt aus und besitzen [Persönlichkeit und
v.'oi*.;.:' chen Charm. Der Grund dafür ist in der wesentlich besseren
Ausrüstung ihres Heimes zu suchen und in der engeren Zusammenarbeit aller Familienmitglieder. Schon im Kindergarten missen auch
die Jungen

ihre Zimmer selbst sauberhalter und lernen, einfache

Lahlzeiten selbst zuzubereiten. Für jeden Kann ist es eine Selbstverständlichkeit, seiner Frau die tägliche Tretmühle des Haushalts soweit wie möglich zu erleichtern. Diese Schilderung veranlaßte eine Zuhörerin zu dem spontanen Ausrufs "Ich denke, wir
sollten unsere Männer auch dazu erziehen".
Durch Elektrifizierung des Haushalts und Stallbetricbes
genießt auch die amerikanische Bäuerin heute viele Vorteile. Die
in amerikanischen Dörfern übliche gemeinschaftliche Anschaffung

Anschaffung von Eis- an£ Kühls ehränken könr. je aber •beispielsweise

auch in Deutschland dazu beitragen, die .Arbeitslast der Erauen

su verringern. Immer wieder wurzle auf diesem Treffen betont, daß
ine Erau ihrer Familie und der Gemeinschaft viel mehr nützen
kann, wenn der Haushalt nicht alle ihre Kräfte voll beansprucht«
Die deutsche Frau muß in der heutigen Zeit versuchen, eine gesunde Synthese zwischen traditioneller und moderner Haushaltsführung
ZU finden,
+ + + + + + + + -;- + + + +

MÜSSEN KINDER IHRE1T ELISKI! HACHSCHLAGE17?
Von Barrard Mountjoy
(Präsident der Electronic Corporation of ümerica)
(112 Zeilen, 900 Worte)
LEW YORK —

(Amerika Dienst) —. V?enn es einem' Jungen von

";"' «Tehren Spaß macht, mit dem Radio zu spielen, vr.nn er mit 17
Jahren ein selbständiger Bastler ist Lind wenn er auf dem College
von einem bekannten Ingenieur unterrichtet wird, denn wird es
niemand wundernehmen, wenn er einmal Elektroingenieur wird. Solar
,;e ich mich erinnern kann, verlief mein Leben in gerader Richtung auf dieses Siel zu. Es fiel mir daher nicht leicht, mich müder Tatsache vertraut zu machen, daß mein Sohn Kim wahrscheinlich
nicht in meine Fußstapfen treten wird.
Kim ist heute 13 Jahre alt. Das für uns schwierigste Problem in seiner Erziehung trat jedoch bereits vor einigen Jahren
auf. Bis zu dieser Zeit hatte ich - ohne mich nach irgendeiner
lic tung festzulegen - angenommen, daß Kim einmal meine Verehrung
für die Technik teilen werde.
Es war mir nicht leicht gefallen, meine Hingabe an die T7unr der Elektronen Lind Atome in einem Laboratorium zu vorgraben.

Als
- 4-

^iljERIKA^DIENST J _ -_ FrajBEB. PRAtL

12. Dez ember 1949

Als Kim zur Welt kam, war ich von der 3ed.eutr.ng und dem Wert
meiner Tätigkeit so vollkommen überzeugt, daß es, mir nie in den
Sinn gekommen wäre, andere Menschen könnten mit der gleichen
Hingabe in einer anderen Beschäftigung aufgehen.
Von dem Augenblick seiner Geburt an wuchs Kim inmitten von
Unterhaltungen über Radio, xrrnsehen, Generatoren und Elektronen
auf. Er stand dauernd unter dem teils unbewußten, teils bewußten
Druck, sein ganzes Wesen auf Physik und Elektronenlehre einzustellen.
Aber obwohl Kim zwangsläufig diesen Einflüssen ausgesetzt
war, reagierte er nur schwach darauf. Zwar machten ihm die Rundfunkprogramme viel Spaß, und sein Geschmack bildete sich nach dem
unseren: aber die technische Seite des Rundfunks schien ihm nicht
sehr Viel zu bedeuten.
Diese Feststellung war ein ziemlicher Schlag für mich. Kim
interessierte sich nicht für Rundfunk oder Elektronenlehre. Oder
vielmehr, er interessierte sich schon, aber eben nur in der etwas ziellosen Weise, wie sie den meisten Jungen eigen ist. Es
sah ganz so aus, als hätte Kim seine eigenen Vorstellungen davon,
was er gern mochte.Es wäre sinnlos gewesen, ihm irgendetwas anderes aufzudrängen.
Bisher war ich der Meinung gewesen, daß der Charakter
eines Kindes wesentlich von der Umgebung im Elternhaus, vom Charakter und Temperament der altern, ihren Vorurteilen und wohlbegründeten Wertschätzungen geformt werde. Sollte ich mich in
dieser Annahme getäuscht haben? Oder hatte Kim einfach eine natürliche Abneigung gegen bestimmte Dinge trotz des Einflusses des
Elternhauses?
Meine Frau und ich beschlossen, ein Experiment zu v/agen. T.7i.
wollten die günstigste Atmosphäre schaffen, in der er sich zu einem

&U2RI& DIEITST" - V'JR DIE FRAU,

11 /•

12, Dezember 1949

einem ausgeglichenen, vollwertigen Menschen entwickeln konnte.
Kim und vir sind gute Preu&doi. In unserem Hause waren Sicherheit
und gegenseitige Achtung seit jeher selbstverständlich. Aber das
sind nur die, Grundlagen, auf denen mit der Entwicklung konstruktiver Neigungen und Interessen das Gebäude des täglichen Lebens
errichtet werden muß. ITachdenkl.-che Menschen stimmen darin übercin, .daß die Entwicklung oder Vernachlässigung solcher ITeigungen
in der Kindheit für die spätere dynamische Lebensweise des Erwachsenen entscheidend ist.
Unser Experiment begann damit, daß wir die Fachsimpelei
daheim einschränkten. Das Rundfunkgerät wurde in der Hauptsache
zu einem Instrument der Unterhaltung. 7isscnschaftliche Unterhaltungen ganz aus dem Haus zu verbannen, hätte unecht gewirkt, und
Kim hätte sicherlich Vcrdacät geschöpft. Auf jed^n Fall wäre es
für mich schwierig gewesen, mich so ganz anders zu benehmen, als
es meinem eigentlichen TTesen entspricht. Es war uns klar, daß ein
harmonisches Familienleben nicht dadurch erreicht wird, daß die
Eltern ihre Persönlichkeit dem Kinde opfern oder umgekehrt, sondern indem eine Atmosphäre geschaffen wird, in der alle Teile sich
reibungslos voll entfalten können.
Aus diesem Grunde schränkten wir die technischen Gespräche
ein. Außerdem begann ich, an Kims Interessen Anteil zu nehmen; genauer gesagt: ich gab mir aufrichtige Mühe, herauszufinden, wofür er sich interessiert.

Ich hielt es nicht mehr für unumstöß-

lich sicher, daß die Elektroncnlehre den Vorrang hatte.
Wir unternahmen gemeinsam eine Menge "Forschungsreisen"
durch die verschiedensten Gebiete, ^ir durchforschten die G-cschicl
te, die Land- und Forstwirt, chaft, die verschiedenen Lebensformer,
Baseball, Photographic, Literatur, Medizin und Elektroncnlehre.

Es

"JLLZJUIKÜ

DIENST" - FuB DIE FRAU.

12. Dezember 1949

Es wurde mir klar, daß Kim kein besonderes mechanisches Geschick
besaß. Aber seine ]?ähigkeitj biologische Tatsachen zu erfassen,
beeindruckte mich. 3s dauerte nicht lange, bis iqh herausgefunden
hatte, daß mein kleiner Dohn auf vielen Gebieten, besonders In:
Biologie, eine ganze licngc mehr wußte als ich.
Dieses Interesse v;cr mir seit seinen 6. Lebensjahr bekannt,
aber jetzt sah ich es in ganz anderem Licht. In Gedanken überschlug ich einige seiner früheren Steckenpferde, Eine Zeit lang
hatte er Tropenfischc gehalten« Damals war er ungefähr S Jahre
alt gewesen. Gewiß hat der eine oder der andere von Ihnen ebenfalls einen Buben, der tische hält und weiß, daß dies eine ziemliche Plage sein kann. Ich erinnerte mich auch daran, daß er einmal gelernt hatte, wie man Tiere ausstopft, und unser Haus mit
einer gewaltigen Lenge ausgestopfter Tierlci chen buchstäblich
überschwemmte, sodaß sogar meine sonst so ruhige Prau watend wurde.

Und wie oft hat uns. der Jungc mit seinen Kenntnissen im Gar-

tenbau und mit seinen Hinweisen auf die Enzyklopädie des KcnschenTier- und Pflanzenlebens in Erstaunen versetzt. In seiner entwaffnenden Unschuld gab er nicht selten Kommentare über das Sexual
leben der Tiere - zum größten Entsetzen vieler Bürger unserer
braven Gemeinde.
Eümnehr sah ich diese See ^häftigungen in einem neuen Licht.
Natürlich enthielten sie ein wesentliches Element unbestimmter
kindlicher Wißbegier. Aber gleichzeitig war hier zweifellos ein
Interessengebiet, das für Kim eine besondere Bedeutung zu haben
schien. Gleichgültig, in v/elcher Laufbahn Kim eines Tages die
Befriedigung seines Ehrgeizes finden mochte, für den Augenblick
bildete die Biologie sein stärkstes Interesse.
Unaufdringlich förderten und hegten wir diese Interessen.
7/ir unterzogen uns der Aufgabe, die maßgebendsten, für die Kinder

- 7-

"AMElftlgA ggMSyff

=

g y B DIB PR&K

12. Dezember 1945

Kinder geeigneten Informationsquellen auf diesen Gebieten ausfindig zu machen. r/ir zeigten aufrichtiges Interesse an seinen
Entdeckungen und Experimenten. Kurz, wir suchten Kim auf den
Gebieten, di§ er, sich gplbs^ erwähl^ ha^te, bewußt anzuleiten.
Das Ergebnis war, daß jedwedes Interesse, das Kim jetzt
für raeine Arbeit zeigt, aufrichtig und entgegenkommend ist. über
die wichtigste Folge "besteht darin, daß er an Selbstvertrauen
gewonnen hat und daß die Atmosphäre der Sympathie und Freiheit
ihn zu einer ausgeglichenen Persönlichkeit v/erden läßt.
+ + + 4

+ + 4 4 4

+ + +

EESSERE ÄUSSICHB3E PvR DIE BEB JE S O IGE FRAU XU

UMXLSJL

(3 6 Zeilen, 290 T/orte)
WASHIITGTOH —

(Amerika Dienst) —

Die trauen erobern sich

immer mehr Berufe, wie aus vers :.l.iedenen Veröffentlichungen der
Erauenabteilung im U.S.-Arbeitsministerium hervorgeht. Während
den Freuen vor hundert Jahren nur sieben Berufe offenstanden,
arbeiten sie heute bereits in rund 440 verschiedenen Berufsgruppen Seite an Seite mit ihren männlichen Kollegen.
Die bcstbczahltcn Posten finden Freuen nach den jüngsten
Schätzungen in geistigen Berufen, als selbständige Unternehmer
und als leitende Angestellte oder Beamte. In diesen Berufen sind
heute ungefähr 2 Llillioncn Trauen tätig.
Seit 1940 haben etwa eine halbe Million Hausangestellte
ihre Stellungen aufgegeben, um sich besser bezahlte Arbeit zu
suchen. Insgesamt gibt es in den Vereinigten Staaten gegenwärtig
rund 17,5 Millionen berufstätige Brauen, das sind 30$j aller Erwerbstätigen und 31 i» der weiblichen Bevölkerung der U.S.A. über
14 Jahren.Unter den Arbeiterinnen befinden sich weit mehr vorheiratet
- 8 -

»jÜIERIEA DIENST" - FjR Dil FRAU.

12. Dezember I949

verheiratete als ledige Frauen.
Wach de«, bisherigen Erfolgen der berufstätigen Frau zu
urteilen und in Anbetracht der Tatsache, daß die Fähigkeiten
der Frau in den U.S.A. wie nie zuvor anerkannt werden, ist anzunehmen, daß sie noch cihcbliche Fortschritte auf diesen Gebiet machen wird. Vor allem wird die Frau in weit stärkerem
Ließe als bisher auch in qualifizierte Berufe eindringen. In vielen Berufsgruppen haben sie erst einen kleinen Vorstoß gemacht
und werden zahlenmäßig noch weit von den Ilännorn übertreffen.
Einige geistige und hochqualifizierte technische Berufe sind
den Frauen nach wie vor so gut wie verschlossen. Wie die Leiterin der Frauenabteilung im Arbeitsamt betont, muß auf dem Gebiet
der Erziehung und Ausbildv.i.g von Frauen zu gelernten Fachkräften und für geistige Berufe noch viel getan werden.
Die höchsten Spitzenpositionen locken die Frauen zu weiteren Vordringen. Allerdings erfordern diese Stellungen mehr
Vorbildung, als die Frauen im allgemeinen erwerben können. Aber
die 3ahl derjenigen Frauen, die diese Möglichkeiten erkennen,
wird zwangsläufig entsprechend den mit diesen Posten verbundenen hohen Gehältern und Ehren .;achsen.
+ + + + + + + + + + + + +

^ALEHI^_DIiiFj^_z_F'^R_^IE_FRAIJ| ." .

12. Dezember 19,49

"COAHBAGK" ALS' GROSSMUTTER
'jJrg^ig-Swr.nsonj, _ JJr^gr^nogh^^9^ j J- d.,£Y-T_"J9 J4VY:'?cd-Nachwuchs.
(70 Zeilen, 560 Worte)
ifcLYWOOD, :.AlIFOrSIEN —

(Amerika Dienst) —

Wa8 Asta

Nielsen für Deutschland warj d°s bedeutet Gloria Swanson für
.jnerik. . .'.bor während die schwarzhaarige, pagenköpfige Asta
nur noch der alteren Generation bekannt ist, macht Gloria
Swanson auch heute noch (oder besser gesagt, schon wieder)in
Hollywood von sieh reden* Seit fünfzehn Jahren hat sie jetzt
zum ersten Aale wieder gefilmt«
Gloria Swanson ist eine kleine, zierliche Frau von auffallender Schönheit, die selbst durch ihr gr^ugesträhntes
Haar nichts von ihrem Reiz verliert. Vielen jv.nsen

Hollywood«

Stars kann sie auch heute noch als Vorbild für Unmut und vollendete Körperhaltung, gelten» •pls ihre schönste Aigerschaft
aber wird ihre Offenheit gepriesen: sie macht gar kein

Hehl

daraus, dass sie 50 Jahre alt ist* Im Gegenteil, sie ist sogar stolz auf ihr Alter und auf die Tatsache, dass sie schon
dreifache Gxossmutter ist.
Hollywood 1915 1 Hunde^und Sch2us2ieler_nicht_zugelasseni
Der Harne Gloria Swanson ist eng mit der Geschichte des
amerikanischen Films und Hollywood verknüpft, A l s ich das
erste Aal n°,ch Hollywood kam", so erzählte sie, "konnte man
es kaum eine Stadt nennen. Gewiss, es gab damals schon den
späteren Hollywood"--! ouievard, °ber er war nur drei Strassenblocks lang» Das Geh "aide .der Faramount-Studios wurde noch von
i

grossen Pfefferbäumen beschattet-, und wo heute das NBC-Geb'äude
steht, war früher nur freies Feld, Hin '.usflug nach der nahegelegenen Culvor City war ein ..agnis, und auf den Schildern
:

üimmer zu vermieten1' stand noch vermerkt: " Hunde und Sehaui^
*
soieler

"AMERIKA DIENST" - PUR DIE FR/U.

12. Dezember 1949

Schausp i eler ni cht zugelas e en;?.
Von der Hauptdarsteilerin des Stummfilms "Male and Female",
in dem sie eine schmachtende und faszinierende Verführerin
spielte

und sich mit Strsussenfedern und Perlen behangen auf

Tigerfellen räkelte, bis zu ihrer jüngsten Rolle in "Sunset
Boulevard", in der sie eine alternde, in Vergessenheit geratene Schauspielerin des Stummfilms darstellt, die ?.uf alle
Fälle ein Cone-back erzwingen .11?: , ist ein weiter .veg. Fr
war oft mühsam und schwer, aber er flirte zum Frfolg.
Re^tv^gasze^e^w^^rtligl^eitsn^^xmdjtein^e wahr«
Gloria Swanson plaudert gerr aus der Zeit, in der der
Film noch in den Kinderschuhes .steckte. Damals waren die
technischen Hilfsmittel längst nicht so gut entwickelt v/ie
heute

und das Gelände für AusBenaufnahmen oft ungeeignet.

Die Filmaufnahmen iv.-aren meist schlecht vorbereitet, und so
kam es fast jedesmal

zu unvorhergesehenen Zwischenfällen.

"Meine erste tragische Rolle spielte ich in dem TriangleStudio-Film *You Can't Believe Sverything*. Ich wollte diese Rolle unbedingt haben", so erzählte .c:>ie.rtAls ich dann
rber erfuhr, dass die Hauptdarstellerin ins ..asser springen
und untertauchen muss, bekam ich w!'isinnige Angst« 2s wurde
wahrhaftig eine Rettungsszene, denn ich hatte vom Schwimmen
keine Innung, Aber die Kamera übt einen hypnotischen Einfluß
auf den Schauspieler aus, unter der, er Dinge vollbringt, die
er im ganzen Loben nicht wieder täte".
Von der Komödie gur TragödieJ
Gloria Swanson war nicht immer im tragischen Filmfachi
Am Anfang ihrer Karriere schien es, all ob ihre eigentliche
Begabung im komischen Fach läge. Diese Rollen sagten ihr aber
gar nicht zu,und sie musste in späteren Jahren_fegtstellen^
- 11 *

"/JÜERIK. D U . JT" - Fl'xi DIE F..SU.

12. Dezember 1949

feststellen, dass die grossen Heiterireitserfclge, die sie in
diesen aollen erzielte, ni^ht eine Folge ihres guten Spiels,
sondern vielmehr ihres todernsten Gesichtes v\r.ren. aie sehnte
sich nach tragischen Collen, und r.la Mack Sennett ihr einmal
anbot, sie zu einer zweiten Mabel Hormand zu machen, den bildhübschen "enfaht terrible" des amerikanischen Films in der
leit vor dem ersten

oltlcrieg, lehnte sie entrüstet ab: "Ich

will keine Nachahmung sein, sonder Gloria Swanson, eine Schauspielerin für tragische -sollen", Dass es ihr wirklich gelungen
ist, diesen junsch erfolgreich durchzusetzen,

müssen Kritiker

und -t'üblikum vorbehaltlos zugeben.
... +

f. +

+

+ i

I- 0. +

+

+

TRÜGERISCHE AUSSICHTEN

für wenige Dollar,.
(36 Zeilen, 290 .orte)
NES YO.'.i; —

(Rnierika Dienst) —

Ein amerikanischer Tape-

tenfabrik-ait ist nun daran gegangen, nach der französischen
Maltechnik "troape-I1cell" eine Tapete herzustellen, die es
möglich macht, die fensterlose Innenwand eines Zimmers mit
einen märchenhaften ..usblick auf schone Landschaften und berühmte Gebäude zu versehen.
Eei dieser Maltechnik wird mit dem allbekannten Mittel
dreidimensionaler, perspektivischer Bilder eine täuschende
Tiefenwirkung erzielt. 3in hiCbschcs Beispiel dieser neuesten
Tapetenmode nennt sich :'Cote dlA.zur", wobei mar. durch einen
halb geöffneten Fensterladen auf die bl-.ugoldene Fax^enpracikt
der französischen Riviera "hinausblickt"«

ü.^Eai^.;. r DIEITST^ a ?jz%&_DIE_FR.;U4

1 2 . Dezember 1949

Keine möblierten Zigmer^ohne^^hcrrllchg^ ^ussicht;;.
Die Fenstermustef bestehen -us je vier schnr.len Tapeten»
streifen von 71 er.1 Breite und 185 cm

L"nge und lassen sich zu

reizvollen I.otiven zusarm: ensteilen, So kann z.B. eine glatte,
schmucklose wand zwei dieser Fenster erhalten, wenn zu beiden
Seiten eines grossen Spiegels, Büffets oder Diwans je ein solcher Tapetenstreifen angebracht wird,
ird an der

and eines kleinen Kämmerchens ein Fenstermo-

tiv mit prächtiger ttssicht auf eine weiträumige Landschaft geklebt, so überträgt sich die räumliche Tiefenwirkung auf das
Simmer selbst und macht dieses grösser und geräumiger.

Ja, warum sollte man auf diese

eise nicht auch andere

L'Ienschen zum Fenster "hereinsehen" lassen? «.ie reizvoll der
Gedanke, bedeutende oder gar gefürchtete Persönlichkeiten
fröhlich lächelnd von der Straße "heraufwinken''1 zu sehen?
Diese Tapeten sind im Handdruckverfahren auf abwaschbaren1eluntergrund aufgetragen und daher von großer Lebensdauer,
Unter den historischen Kussichtsmotiven werden vor allem
die Ausblicke auf J-T.ris, wie der ;!.'.re de Triomphe;', das "Palais
de 1' Opera", der "i-lace de la Concorde", das "Cafe de la .,.-aixr;,
die Kathedrale von Kotre Dame und die Tuilcrlen

bevorzugt. Die

Farbtöne des Hintergrunds sind dabei weiß, türkis-blau, bonge,
mattgrün und gelbbraun.
+. + +.+•+ + + + + + + + U

13 -

^AMEglKA.PpffgTJ, x. F r g , ? X & | M ^

^-

Dezember 19^9

K_U_R_Z_N_A_C_H_E_I_C_i_I_$_E_Ni
(17 Z e i l e n , 140 Worte)
PARIS — (Amerika D i e n s t ) — Die E r z i e h u n g , d e r g r a u , i g t
e i n e s d e r f u g d a m e n t a l e n . Probleme u n s e r e s Z e i t a l t e r s ^

erklärte

d e r G e n e r a l d i r e k t o r d e s E r z i e h u n g s - , W i s s e n s c h a f t s - und K u l t u r r a t s d e r V e r e i n t e n N a t i o n e n (UNESCO), Dr. Jaime T o r r e s - B o d e t ,
"bei d e r Eröffnung d e r

- a r i s e r K o n f e r e n z , d i e sich, mit d e r G l e i c h -

b e r e c h t i g u n g d e r Frau auf dem Gebiet der a l l g e m e i n e n und b e r w f l i c h e n Ausbildung b e f a ß t e .
Der Mann, d e r e i n s t s a g t e , daß d i e Erziehung d e s Kindes
b e r e i t s 20 J a h r e v o r s e i n e r G e b u r t , nämlich mit d e r E r z i e h u n g
s e i n e r Mutter

b e g i n n t , s e i d u r c h a u s k e i n P h a n t a s t gewesen,

f ü h r t e Dr. T o r r e s - B o d e t w e i t e r a u s . D i e s e Frage s e i e i n e d e r
e n t s c h e i d e n d s t e n u n s e r e s Z e i t a l t e r s geworden, sowohl für

die

Erwachsenen a l s auch f ü r d i e K i n d e r .
Die UNESCO a r b e i t e t zusammen mit den V e r e i n t e n N a t i o n e n
d a r a u f h i n , d i e G l e i c h b e r e c h t i g u n g d e r Frau auf dem G e b i e t e
d e s E r z i e h u n g s w e s e n s , d i e zwar i n d e r T h e o r i e b e s t e h t , auch p r a k t i s c h zu e r r e i c h e n .
+ + + + + + + + + + + + + --

(13 Z e i l e n , 100 Worte)
NEW YORK — (Amerika D i e n s t ) — Eine Jpfeu^&nz a glt M mpder|ir
g t e n S p e z i a l a p p a r a t u r e n , um F r ü h g e b u r t e n am Dgben_zu_ erhalten,
wie Couveusen, S a u e r s t o f f l a s c h e n und e i n e r

3-Stufen-Heieung

wird vom New Yorker Gesundheitsamt Tag und Nacht i n

Bereitschaft

g e h a l t e n • E i n Teleohonanruf g e n ü g t , und d i e Ambulanz kommt, um
d a s neugeborene Kind auf dem s c h n e l l s t e n Wege i n d a s n ä c h s t e
Krankenhaus zu b r i n g e n , d a s ü b e r d i e notwendigen
tungeh verfügt.

Spezialeinrich-

Zwei Krenkenschwestern v e r s e h e n s t ä n d i g den B e - 14 -

i

"AMERIKA DIENST" - FuB M S FRAU.

12* Dezember 194-9

den Bereit Schaftsdienst bei der Ambulanz,
Die Kosten für die Pflege dieser Kinder

werden zum großen

Teil aus Mitteln des Vereinigten Krankenhausfonds bezahlt,
einer Organisation von Krankenhäusern, die durch freiwillige
Spenden der New Yorker Bevölkerung unterhalten wird,
+ + + + + + + + ++ + + +


Quellenangabe nicht unbedingt erforderlich.
ÄCHTUNG REDAKTIONEN! Bei Verwendung unserer Artikel, die Ihnen
kostenlos zur Verfügung stehen, vergessen
Sie bitte nicht, Belegexemplare an AMERIKA
DIENST, Bad Nauheim, Postfach 57 zu
schicken.

AMERIKA DIENST
U.S. Feature Servi
B a d N a u h e i m , G o e t h e s t r a a . e 4 • P o s t f a c h S7 - T e l e f o n

ce

«Für die Frau"

2041/486

19. Dezember 1949

I I * ^ J a h r gan$ / ljfr f,, 5 Xt,, ? •

Seite Zeilen
i^

Ein_^niNi3T^iuH^_PjÄ_5 :i ö__Ki ti 5_ : _
50 L l i l l i o n e n Kinder werden b e t r e u t .

94

Große Aufgaben f ü r e i n e k l e i n e
w e i b l i c h e r Beamter.

34

Zahl

Die a m e r i k a n i s c h e F r a u b e v o r z u g t f ü r
S p ä t n r c h m i t t a g und den Abend das l a n g e
Kleid.
IV.

V.

VI.

54

ETJH' CAZK UiTD DGGHOG GErlOBEF ZUU
Vo:i l i o Anno V/ober.

3

D U MOJDüilRHS RAUHHä^UNG HAT AOT >70EL2DPPICHD
K J I K L SCHÄDLICHE ^IBKDUG UK23 IST SEHR
WIRTSCHAFTLICH.

10

35

. 80

KURSBERICHTE FÜR DIE PRAUj
1.)

Vorv.'eihna cht liehe Spendenkampagne für
europäische Kinder in den Vereinigten
Staaten.

2.)

Carlos Rcmulo j Die Jugend muß die geistigen Schranken niederreissen.

12

22

Europäische Diplomatenkinder senden
V/oihnachtsbctschaftcn aus "Washington.

12

12

U.S„ Botschafterin Anderson ist nach
Kopenhagen abgereist.

13

8

3.)
4«)

•K + + + + +i +• + + + + 4 +

AMERIKA DIENST
U. S. Feature Service
R e d a k t i o n : Bad N a u h e i m . G o e t h e s t r a s e e 4 • T e l e f o n 2041/486

II L Jahrgang^ Ki\ 52 ?•,

«Für die Frau"
19. Dezember 1949

BIS "HHTISTBRIUL" FÜR DAS KIND
50 Killionen Kinder werden, betreut.
(S4 Seilen, 760 Worte)
i.'Lw YOEE! —

(Amerika Dienst) —

\ienn irgendwo in Amerika,

in der Stadt oder auf dem Land, ein Babjr erwartet wird, pflegen
viele Junge,

Mütter einen Brief nach Washington zu schreiben

an ein bestimmtes Amt. Ist das Baby dann da und mit ihm tausendundein Probleme, wendet sie sich oft wieder an das gleiche Amt.
Häuf iß schreibt sie dem Amt soger noch, wenn das u n d bereits
sechs oder sieben Jahre alt ist. Jedesmal erhält sie eine Antwort,
einen Brief mit Ratschlägen;, Hinweisen, wertvollen .Adressen and
kleinen illustrierten Büchlein, die jede Frage beantworten, die
eine i-utter je gestellt hat oder stellen könnte.
Es ist ein einzigartiges Amt, dieses CHILDRSN'S BUREAU, ein
"Ministerina" für das amerikanische Sind, wo ein ganzer Stab von
Beaj.

in ebenso ungewöhnlichem wie unbürokratischen Eifer ar-

beitet. Schon vor 37 Jahren, am 9. April 1912^unterzeichnete
Präsident Taft ein Gesetz, das dieses Amt ins Beben rief.
Der Wahlspruch dos Children's Bureau, das heute zum Amtsbereich ä&x EEUERAX SECÖRIffY A.GSBCY (Amt für soziale Fürsorge)
gehurt, war und ist: Jedem amerikanischen Kind den gleichen
"fair Start*, die gleiche Chance im Leben! Um diesen "fair start"
aber "U ermöglichen, macht man sich dort auch schon um jene amerikanischen Kinder Sorgen, die noch gar nicht zur F/Clt gekommen.
sind. Da die Gesundheit des neugeborenen Kindes in großem Maße
von der Gesundheit der Mutter während der Schwarg'U-schaftsperiode
abhängt, hat das Amt ein Büchlein herausgebracht, das heute zu
den popxilärsten Broschüren Amerikas gehört und in neun Millionen

^AIzniM^??^".^-.!!^-?. 1 .?^?^^

1

S« Dezember 1949

Millionen Exemplaren verbreitet ist. Es ist ein Ratgeber für
werdende Mütter, PRENATAL CARE genannt, der der Muttcr-in-spe
genaue Ve.rhaltungsmaßregcln gibt. Er berät sie. in Fragen der körperlichen wie der geistigen Gesundheit, analysiert ihre Gedankcnund, Gefühlswelt und schlägt sogar Wege vor, wie man größere Kinder
auf psychologische T70iso auf den Familienzuwachs vorbereitet, ohne
daß sie sich vernachlässigt fühlen«
In der Auflageziffer hat eine, andere Pub.1 iksrtion des
Childrcn's Bureau den Ratgeber für werdende Mütter s-ogar geschlagen. Bio Broschüre "Kinderpflege" ist mit 23 Millionen Exemplaren
sein größter "Bucherfolg", In diesem Jahre wurde ein neuer Band
herausgebracht: "Bein Kind von sechs bis zwölf". Sie erklärt den
Eltern, warum sich Kinder zwischen sechs und. zwölf so und nicht
anders benehmen, welches ihre körperlichen und geistigen Möglichkeiten und Begrenzungen in Dinner ZPA japgy,QgL,Iind und wie ihre
Fähigkeiten am besten entwickelt 'T/erden können, wie man den Kindern Unarten abgewöhnt, ihnen in emotionellen. Schwierigkeiten
hilft oder wieviel Taschengeld man ihnen gibt, und noch viele
andere Einzelheiten,über die sich Eltern den Kopf zerbrechen.

Heute füllen die in l.-Tj 13 JtonanaujfLagen "verbreiteten iublikationen des Amtes für das amerikanische Kind einen Katalog von
34 Seiten. Es gibt wohl.kaum ein-Detail im Leben und Weltbild
4er Kleinen und Kleinsten, über das nicht Aufsätze und Abhandlungen vorliegen.
Aber man weiß im Amt genau,., daß die schönsten Broschüren
und die besten Ratschläge allein -nicht ausreichen. Gesundheitsgrograome füP Mütter und Kinder kosten Geld.» Ba&--Children's
Bureau, das für diese Zwecke besondere Mittel zur Verfügung stellt
, wurde unter dem Social Security-Act von 1935 vom amerikanischen
Kongreß

dazu ermächtigt. Jedes Jahr erhalten, die einzelstaatlioh"

•AEEIUEA 2IMST" - F^R DIE JTBJLU.

19. Dezember 1949

cinzelstaatlichen Gesundheitsämter Zuwendungen im Betrage von
11 Millionen Dollar Bur Etablierung, Vergrößerung und Verbesserung ihrer Gesundheitsdienste für Mütter und Kinder. Staaten und
Gemeinden tragen z\x diesem Fonds selbst reichlich bei. Aus diesen
Mitteln werden neue Kliniken errichtet: werdende Ilütter finden
dort Beratung und medizinische Überwachung. De.au kommen die Schulprogre .me: Millionen amerikanischer Schulkinder werden regelmäßigen ärztlichen Untersuchungen unterzogen. Viele Lehranstalten heben eine eigene "Vhnlclinik, und der "school-lunch"ist heute beinahe ein Lohrgcgcnstandj Kiiiccr worden dabei systematisch erzogen,
jene Uahrung zu sich zu nehocttf fho für ihre Entwicklung nötig
und wichtig ist.
Geistige Gesundheit der Kinder war ein PaJcter, über den
man sich in froheren «3ahrzohntcn wenig Sorgen machte. Nervosität,
Minderwertigkeitsgefühle, Angstzustände, BChwaohe Auffassungsgabe - man glaubte, daß Zünder diese Erscheinungen "auswachson"
würden wie Kleider und Schübe, T7ie falsch diese Anschauung war,
bewies..:: wissenschaftliche Forschungsergebnisse der letzten Jahre.
Das £mt für das amerikanische Kind weist eine eigene Abteilung
für die geistige Gesundheit Jugendlicher auf, von einen führenden Psychiater geleitet. Es fördert die Stablierung eigener Institutionen, in denen "problematische Kinder" Diagnose und Behandlung finden und unterhalt einen ständigen psychiatrischen Beratungsdienst für eile Gesundheitsämter des Landes.
Andere Abteilungen des Amtes betreuen verkrüppelte Kinder,
jugendliche Missetäter und

7/aisen, ferner solche Binder, die

adoptiert werden sollen, odor unverheiratete Ilütter haben. Ein
eigenes Edro betreibt selbständige wissenschaftliche Forschung
auf äom Gebiete der Entwickläng Und Erziehung von Kindern. Es
gibt viel zu tun, denn das "Ministerium" für das amerikanische
Kind ist ein Amt für fünfzig Millionen amerikanische Kinder. Und
- 3 -

19. Dezember 1S49

"JLLS.1ISA DIENST" - FÜR DIE KLAU.

Und jedes Jahr werden 3Y2 Millionen neue geboren.
1950 Wird unter den Patronat des Präsidenten der U.S.A. in
Washington eine nationale Tagung für Ein:, er abgehalten v/erden,
die BOgenannte "IIIDCBNIURY V/IIIID HOUSE CümJIClTCE".

Sie hat zwei

Aufgaben» Bilanz au machen, ras für das amerikanische Kind bisher
geleistet wurde und neue Pläne zu entwerfen, was geschaffen, erweitert und verbessert werden soll. Pädagogen und Kinderärzte
aus allen 46 Staaten v/erden an der Konferenz teilnehmen.
+ + + + *

• +

+ + + +

AäERlKAo ä.IBLICKE BOLIZBX
u

i

^9£2...^ ?S9P9.r _?iir. ©ix^o__3cleiae_ ^ßJjl. v ; c i b l i c h e r _ 3 e a n i t e r :
(34 " e i l e n ,

270 Worte)

LDT.7 yOHS —

(..merika Dienst) —

Es gibt etwa 1000 weibliche

Polizcibeamte in den Vereinigten Staaten - nicht mehr als 1?> der
gesauten lolizeikräfto. Aber diese wenigen Polizeibeamtinnen habes
mehr Aufgaben zu bewältigen, als ihre geringe Zahl vermuten läßt.
Seit im Jahre 1893 die erste Frau ven der Polizei für den Streifendienst eingestellt wurde, sind die .Beamtinnen hauptsächlich in
der Sozialarbeit und den Aufgaben der Verbrechensverhütung tätig,
und hier wiederum haben sie vor allem Praucn und Jugendliche zu
überwachen.
Die meisten der iolizeibeaatinnen sind in den Großstädten
eingesetzt, wie aus einer iüirzliehen Untersuchung ^ c ö Ämerikanischen Am-;es fär Prauenfragein hervorgeht. Sie worden im Suchdienst
verwendet, wenn Frauen und Kinder als vermißt

gemeldet sind,

liberwachen als Vorkehrsposten in der Nähe von Schulen die Straßen«
ge und werden den Gerichten BUB Dienst zugeteilt.
In kleineren

_4-

"AMERIKA DIEUST» - FJR DIE FRAU.

19. Dezember 1949

In kleineren Gemeinden sind die Polizeibeamtinneil neben
ihrer eigentlichen Polizeiarbeit oft noch im Gesundheitsdienst,
als Fürsorgerinnen, in der oberwachu:..,; straffällig gewordener
Personen mit Bewährungsfrist, oder sozial unzuverlässiger Familien tätig. Manche sind im Dienst der Bundespolizei, manche bei
den Polizeiorganen der Einzelstaaten beschäftigt. Im Rahmen der
Bundespolizei werden sie vor allem als Zoll- und Einwänderungsbeamte, als stellvertretende Polizeidienstleiter in Gemeinden und
als Bürobeamte eingesetzt.
Die Ausbildung für die meisten dieser Beamtinnen findet
auf besonderen Polizeischulen , «att. In drei- bis sechsmonatigen
Lehrgängen erhalten sie Beruf strainiiig, Unterricht in den Polizeidienstvers chriften, in der Lokalgesetzgebung, Erste-Hilfe^Kurse,
Schießausbildung, Materialunterricht und Unterweisung in den Identifizierungs- und Un-tersuchLingsmethodcn.
Im allgemeinen ist die Gehaltsvergütung für weibliche Polizeibeamte die gleiche wie für männliche Beamte. Ebenso stehen
ihnen der gleiche bezahlte ICranlcenurlaub, Juhresurlcüb und die
gleichen Pensionsansprüche "5ui. Verheiratete Erauen werden unter
denselben Bedingungen eingestellt wie ledige.
+ + + + + + + -:- + + + + +

POTPOURRI DER MODE
Die^a^rikan^sche^Erau^bevorzugjt^^r ISgätnachmittag^und
o.eri_ii^berio._c, _ _ länge: IQeid.
(54 teilen, 430 Worte)
IIEW YORK —

(Amerika Dienst) —

"ibendkleid" - das bedeu-

tet festliche Gesellschaft, frohe menschen, stimmungsvolle Musik,
heitere Unterhaltung. Aber muß es immer der Abend sein, der die
langen IUeider mit ihren rauschenden Röchen aus fließenden
- 5 -

fließenden Seidenstoffen und schwerem Brokat oder Samt Bur Geltung kommen läßt? In Paris, London und ITcw York hat man schon
seit langem erkannt, daß Gesellschaftskleider mit ganz langen
oder "ballerinalangenH Rücken gerade den Festlichkeiten am Spätnachmittag eine besonders vornehm

und reizvolle'llote verleihen.

Die richtige Wahl für ein solches "Cocktail—Cleid" zu treffen,
dürfte euch für uns nicht allzu schwer sein. Für die Verarbeitung wird fast durchwegs das gleiche Material verwendet wie für
die "großen .Abendkleider": Seide mit allen Verbindungen in Taft,
Brokat und Samt5 Spitze mit golddurchwirktem CrSpc, und in dieser Saison auch weichf eilende.., leichter Y/ollstoff. Eine kürzlich in i-ew Tork gehaltene Modenschau, von der Londoner Mode mit
ihren strengen, vorne Innen Linien ebenso inspiriert wie von der
charmanten l^otc der Pariser "haute couturc", brachte eine große
Zahl ansprechender Modelle, die.kleine Inhaltspunkte für die .Anfertigung unserer eigenen festlichen Nachmittagskleider bieten.
Das hochgeschlossene Kleid aus dunklem Taft mit glockig geschnit.
tenoa Rock, dreiviertellangen Ärmeln und geflochtener Silberborte hebt die Jugend seiner Trägerin besonders hervor. Elegant
und apart die Kombinationen aus Taft und Spitzes Über ein weites
Taftunterkleid wird ein einfaches, in der Farbe abstechendes
Spitzenkleid mit kleinem Kragen und angeschnittenen Irmeln getragen, bei dem der weite, schwingende Rock mit dem enganliegenden, die Figur betonenden Oberteil in reizvollem Gegensatz steht.
Bin in seiner geschmackvollen Einfachheit für alle Altersstufen
geeignetes Modell ist ein schwarzes Crepe-Kleid mit kleinem,
spitzem

Ausschnitt, engen -rmcln und Gbertcileinsätzen in zwei

abstechenden, gut harmonierenden Farben. Der Rock ist so eng wie
möglieh gehalten und erhält durch ^en in der Taille eingesetzte!

"ALERIEA LIEBST" - KJR DIE JBlTJ.
eingesetzten

19. Dezember 1949

und bis ^ur Srunlänge reichenden freischwingen-

den Flügelteil in den Farben aer Oberteileinsätze seinen besonderen Reiz.
Besonders vorteilhaft ist ein "qonyertibie dress'l, eine
Art Verwandlungskleid, des nicht nur cm Spätnachmittag bei Gesellschaften, sondern auch als Straßenkleid getragen werden kann.
Der weite Rock ist in der Taille stark eingelesen, des Oberteil
liegt eng an und wird nur durch kleine träger gehalten. Um es
"straßenfähig" zu machen, zieht man ein hochgeschlossenes; enges
Jäckchen über, des sich im Farbton des Futterstoffes von dem
ICLeid abheben kann.
Je weiter der Tag fortschreitet, umso prächtiger werden
die Kleider. Bemäht man sich schon den Spätnachmittagskleiäern
durch ihren Form- und Farbenreichtum eine besonders aparte -ote
su verleihen, so sind der ihrntasie bei der Ausstattung der
großen Abendkleider in keiner Richtung Grenzen gesetzt. Hier
gibt es keine zeitgebundene, tonengebende ilode; alles, was auf
diesem Gebiete in den letzten 50 Jahren an Ideen und Einfällen
hervorgebracht wurde, wird nun.in raffinierten Kompositionen
vereinigt.
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AMERIKA DIELTST" - FÜR DIE FRAU*

19. Dezember 1949

FRUIT CAKE UOHOfeGGEOGGEHÖREN ZUL AMEHipNISQHSlJ ^IEHECHTSFEST
Von Lie Anne VK'eben*
(80 Zeilen, 640 .orte)
Amwrika hängt noch viel stärker an seiner Heihnachtstradition als die Deutschen. Gleich nach dem Thanksgiving Day,Ende November, beginnt die amerikanische Hausfrau mit den '..eihnacktsvorbereitungen. Bereits kochen vor dem Fest backt sie
ihren Fruit Cake, der in seiner Bedeutung .dem englischen llumpudding oder etwa den deutschen Lebkuchen gleichkömmt« ..er einmal hei Freunden ein otückcken echten Fruit Cake mit Eggnog gekostet hrt, v;ird diesen G-onucs nie mehr entbehren wcllon.
Sine meiner amerikanischen Bekannten war so freurdlieh mir einige Originalrezepte zur Verfügung zu stellen. Obwohl ich anfangs über die Unmenge der Zutaten erschrecken war, könnte
doch die eine oder andere Hausfrau ebenfalls daran interessiert sein, zumal die grossen lebensmittelimporte der vergangenen Monate auch den Deutschen in Westdeutschland und westBerlin '"ieder einige Sonderweihnachtsfreuden gestatten.
Dunkler Fruit Cake.
2 Teelöffel gestossene Heiken
1 1/2 Teelöffel Sala
280 g Fett (10E, )
400 g Zucker
200 g Johannisbeer Gelee
12 Eier
1 ifd. abgezogene süsse Handek
1 1/2 kfd. zerkleinerte Erdnüs
2 lückchen Vanillezucker
Die zerkleinerten Früchte werden in eine Schüssel gegeben, mit
Saft oder .ein eingeweicht und "bor Nacht stehen gelassen.
Mehl, Gewürz und Salz mischt man zusammen.
Zucker und Fett werden schaumig gerührt, das Johannisbeergelee
dazugegeben und gut vermengt.
Die Eier werden schaumig geschlagen. Man fügt löffelweise abwechselnd das Mehl, die Früchte und küsse dazu.
i backt in einer grossen runden Form, die man mit ut gefettetem Pergamentpapier ausgelegt hat. bei massiger Hitze etwa
Stunden. In der Form abkühlen lassen.
Goldener Fruit Oake:
900 g Korinthen
9C g Sultaninen
45r; g kandierte Früchte
450 g feingewiegtes Zitronat
1/0 1 Fruchtsaft oder kein
500 g gesiebtes Mehl
Isslöffel Zimt
1/2 Teelöffel Liuskatblüte

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19. Dezember 1949

"AMERIKA DIEITST" - Ft?R DU: FRAU.

Goldener F r u i t Cake:
3/4 Pfd. Sultaninen
280 gr. Fett (100>0
4-00 gr. üucker
1/2 Ffd. Rosinen
9 Eier
900 gr. in würfel geschnittene kandierte
250 gr. getrocknete Aprikosen/ Früchte 500 gr. Kehl
250 gr. getrocknete weisse Feigen
2 Teel. Backpulver
250 gr. geraspelte Kokosnuss
2 Tael. Salz
Mandeln
250
Handeln
\/\ Tasse Fruchtsaft
250 gr. Vi'alnusskerne
oder TIeisswein«
KT.
Rosinen und Sultaninen werden gewaschen,, Gut ablaufen lassen J
Dann werden sie mit den zerkleinerten Früchten, den gehackten
Nüssen und der geraspelten Kokosnuss gemischt.
Sucker und Fett werden schaumig gerührt und die leicht schaumig
geschlagenen Eier werden untergemischt. Salz, Mehl und Backpulver werden gesieht. Die Kehlmischung, der Fruchtsaft oder «Kein
wird abwechselnd unter die Fett-Zucker-Eimischung gegeben, wobei man mit Mehl beginnt und mit Mehl aufhört. Zuletzt gibt man
die Frucht-Russmisehung dazu und mengt das Ganze gut durch.
Den Tel gi ;t man xn zwei grosse Formen, die man mit zwei Laefetteten Pergamentpapier ausgelegt
fien braunen und ej
.ner
Lage
bei
massiger
Hitze 3-4 Stunden backen.
hat. Die Kuchen müs;
Wasser
stellt
man zweckmässig auf den
Ein flaches Gefäss mit
Boden der Backröhre, um das Austrocknen der Kuchen zu verhindern.
Das Rezept ergibt etwa 9-10 Pfd. Fruit Oake«
Der abgekühlte Kuchen wird in ein Tuch gewickelt, das man vorher mit Rum, Kognak, Weinbrand oder Fruchtsaft angefeuchtet
hat. Bann wird er nochmals in Pergament verpackt und in einem
Blechkasten bis zum Fest aufbewahrt« Der so verwahrte Fruit C'akc
hält sich beinahe unbeschränkt frisch.
Kentucky Eggnog£
9 Eier
1/8 1 Rum
1 Liter Sahne z. Schlagen
1/8 1 Gin
175 g Zucker
1/8 1 -einirr and
1/8 1 Whisky
Eiweiss und Eidotter werden getrennt geschlagen. Zucker wird
geteilt. Man gibt einen Teil zum Eiweiss, den Rest zu den Eidottorii.Das Ganze wird nochmals gut durchgeschlagen und gründlich gemischt. Dann gibt man in kurzen Abstünden Rum, Gin, Weindazu« Sollte die rem zu dick sein, verdünnt
brand und vdii;
man mit Büchsenmilch, bis zur gewünschten Konsistenz. Man süßt
nach Geschmack. Duarch das beständige Schlagen wird das Getränk
besonders kremartig und fca n
>rhindprt das Ausscheiden
einzelner Ingredienzen«
— (Amerika Dienst) —
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^ERI^_DIENST^-_FtR_DIE_FR^U.

19. Dezember 1949

DIE MODERHS RAUMHEIEU7G HAT AUS" WOLLTEPPICHE KEINE
SCHÄDLICHE WIRKUNG UKD IST SEHR O R T SCHAFTLICH
(35 Zeilen, 280 ..orte)
NEW YORK —

(Amerika Dienst) —

In Amerika hat vor kurzem

ein von der Vereinigung der Teppichfabrikanten ernanntes technisches Komitee sahireiche Versuche durchgeführt, um die Einflüsse geheizter Fussböden und Wandverkleidungen auf Wolltoppiche und v.andbehänge aus volle zu untersuchen.
Dabei wurde festgestellt, daß die von den Hoden ausge*strahlte Härme keinerlei schädliche Einflüsse auf

Teppich-

gewehe hat und deren Haltbarkeit, Aussehen, Glanz und Lebensdauer in keiner

eise nachteilig beeinflusst.

In England wird diese Art der Eaumheizung schon seit mehreren Jahren verwendet und viele Architekten bevorzugen sie
wegen ihrer verschiedenen Vorteile im modernen Heim.

Bei dieser modernen Art der Raumheizung sind normalerweise die Heizschlangen in den Fußbeden untergebracht und damit
fallen die häßlichen Heizkörper oder Heißluftklappen weg. Die
unmittelbare Heizung der B'oden hat noch einen weiteren, sehr
günstigen Vorzug, da auf diese '..eise auch die preiswerten
Neubauten ohne Keller warm und trocken sein, können und keine
Gefahr besteht, daß die Bewohner unter einem kalten und feuchten Fußboden im Erdgeschoß zu leiden haben.
Die Versuche haben den überzeugenden Beweis erbracht, daß
Tcppiche aller Qualitäten durch Strahlungsheizungen nicht beschädigt werden, auch wenn die Heizung mit erhöhten Temperaturen betrieben wird. Allerdings hat sich dabei gezeigt, daß ein
Teil der Strahlungswärme bei Verwendung wollener Tcppiche durch
deren Isolationsfähigkeit für die Raumheizung verloren geht.
Um
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"\MBRlKA DIENST". - FÜR DIE KL'U,

19. Dezember 1949

Um eine Bodenstrahlungstempcratur von 27° 0 bis 32 C bei
unbedecktem Boden zu erzielen, muss das Heizwasser eine Temperatur von 43° C bis 49° C haben. Ist der Boden jedoch mit einem Teppich nebst Schutzunterlage bedeckt, so muss zur Erzielung der gleichen Strahlungstemperatur das Heizwasser um jeweils 10

C wärmer sein. Dies läset sich natürlich auf einfa-

che -.'eise durch Nachstellen des Temperaturreglers am Heizkessel bewerkstelligen.
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KTOZN^CH^ICHTEN_F^R_DIE_FR:\yj
VORWEIHNACHTLICHE SPEJSDEHKAMPAGSE FÜR EUROPÄISCHE
KINDER IN DEN VEREINIGTEN STAATEN
(12 Z e i l e n , ICC . . o r t e )
WASHINGTON —

(Amerika Dienst) —

Die Spendenkampagne

zugunsten europäischer Kinder hat wahrend der Adventszeit in
den Vereinigten Staaten durch zahlreiche ..ohltätigkeitsvcranstaltungen neuen Auftrieb erhalten. Der Kinderhilfsfonds der
U.N. wird u.a. den Ertrag eines am 15. Dezember in Washington
beginnenden Verkaufs kunstgewerblicher Gegenstände erhalten,
die von Heimatlosen, in europäischen Lagern hergestellt und in
verschiedenen amerikanischen Städten ausgestellt wurden.
So wurden in Washington durch einen Bazar in der italienischßh Botschaft durch den Verkauf italienischer kunstgewerblicher Gegenstände, Lederwaren, meine und Textilien, 10 000 Dollar
für italienische Kriegswaisen aufgebracht,
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"AiffiFJKA DIENST" - FÜR DIE FRAU,

19. Dezember 1949

CARLOS ilOMÜLO: DIE JUGEUD MUSS DIE GEISTIGER SCHRANKEN
(22 Zeilen,180 Worte) NIEDERREISSEN
NE': YORK -- (Amerika Dienst) —

Der Präsident der kürz-

lich "beendeten UE-Vollvcrsammlung, General Carlos P, Romulo,
erklärte vor den Jugend-Forum des
es sei

:;

New Yorker Daily Mirror" T

gerade der Jugend vorbehalten, die letzten Hindernisse aus
dem hüß zu räumen zur Schaffung einer neuen Welt der Verständigung, der Toleranz und des Friedens* Der Beitrag der Jugend
zum internationalen Frieden sei der Schlüssel, der das Tor zu
der"weit Von morgen" Öffne« Die Jugend könne diese Aufgabe nur
erfüllen, wenn Vorurteile und Unwissenheit überwunden, die geistigen Schranken niedergerissen und Erfahrungen und Ideen ungehindert ausgetauscht werden.
An dem Forum nahmen 700 Delegierte aus den U.S.A, und dem
Ausland -unter ihnen Joachim Schultze-Buettncr aus-Berlin als
deutscher Vertreter,teil. Eine Reihe von Resolutionen, in
denen u,a, die "Erwachsenen" in aller ihielt aufgefordert werden, ihren Hader zu begraben und durch internationale Zusammenarbeit den Weltfrieden zu sichern, wurde zum Abschluß der
Tagung von den Delegierten angenommen.
Die 12 ausländischen Jugendvertreter reisten dann nach
•" "hington, wo sie Einrichtungen der amerikanischen Bundesregierung besichtigten und von hohen Regierungsbeamten empfangen wurden«,
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EUROPÄISCHE DIPLOAATENlAtEDER SENDEN A^imA.CHTSBOTSCR JTEN
AUS WASHINGTON
(12 Zeilen, 100 Vorte)
WASHINGTON -- (Amerika Dienst) — Die Kinder der in
Washington akkreditierten Diplomaten aus 20 europäischen
Ländern werden auch in diesem Jahre wieder über die Rund^
funkgesellschaft

»AMEuIKA DIEKST,; ~ fÜ'Ä DIE FRAU.

19. Dezember 1949

AundfunkgcSeilschaft National Broadcasting Company (HBC) in
Ihrer Landessprache \ eihnachtsbotschaften an das amerikanische Volk richten.
Da die Sendung ausserdem von mehreren Fernsehstationen
übernommen wird,, können Millionen von Amerikanern an dieser
Internationalen Kinderweihnachtsstunde teilnehmen. Die Stimme Amerikas wird das Programm voraussichtlich für ihre Hörer
in Europa übernehmen. Auch die Tochter des jugoslawischen Geschäftsträ ers wird sich an der Sendung beteiligen.
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U.S. BOTSCJHÄyJEpRXK ARDERStiB IST NACH KOPBKHAGEN ABGEREIST
(8 Zeilen, 60 foörte)
.'.. YC-.iA -• (A&erika Dienst) -- Die kürzlich ernannte
afrikanische Bot Schaftexin in Dänemark, Mrs, Eagenie Anderson, wird in eiesen Tagen in Kopenhagen eintreffen. Unter
ihrem Gepäck befindet sieh ein Paket mit ei:v:.r S^iu.] ung von
Siegern, die sie König Aicderick fön'Dänemark zrara tv&ihnachtafest, so': .--,,v-ra wii\L 'Dieser regte v O "

\T •

.Tfthy

UJC damit eiua £-i.iro&gne gegen dA'.1 Tuberkulose zu

Siege L:: ^.,
iinanzioren«

+ 4 + + + + +

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Quellenangabe n i c h t nnbecl i a r t

CHTCVG .,;"r\

YVM'AA.

eijforderlich,

Bei Vcrwentf.t'.ng •v.v-e?.':;r A r t i k e l ,
,.

i.;

•freien

p l a . . an \'AJiiwv. ATAA."1',, Baa-IsaviiCsifli,
P o s t f a c h 57 zu sehic'ien.

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