Süßer Regen – Dankbarkeit

Durch die 1948 verhängte sowjetische Blockade musste ein Plan erarbeitet werden, wie Berlin aus der Luft versorgt werden konnte. Bis 1949 wurden alle notwendigen Versorgungsgüter per Flugzeug im Rahmen der Luftbrücke eingeflogen, dank Piloten wie Gail Halvorsen.

Dieser kam auf die Idee, an kleinen Fallschirmen befestigte Päckchen mit Süßigkeiten für die Kinder in Berlin aus seinem Flugzeug zu werfen. Für die Kinder, die am Ende des Krieges in einer zerbombten Stadt ohne Wasser, Strom, Heizung und mit nur geringen Lebensmitteln-Rationen lebten, waren Süßigkeiten, wie Schokolade, Kaugummis oder Rosinen, wortwörtlich ein Geschenk des Himmels.

Die Erinnerung an die Rosinenbomber wird immer verbunden sein, mit der tiefen Dankbarkeit der Berliner gegenüber Ihren ehemaligen Feinden.

Diese Dankbarkeit der Berliner drückte sich in vielfältiger Form aus. So lobte Clinton in seiner Rede in Berlin Tempelhof am 20. Mai 1998 jene Berliner die halfen, „den Flughafen Tegel aus dem Nichts zu stampfen, die Flugzeuge zu entladen und zu warten“ (Für die Berliner waren die Flugzeugmotoren ein „Symphonie der Freiheit“, Amerikadienst 20.05.1998, S. 1/2/ PDF S. 6/7).

Ebenso würdigte der Stellvertretende US-Außenminister Christopher das Verhalten der Bevölkerung, die trotz ihrer Not den Piloten „Bücher, Feuerzeuge, Blumen und Gebete“ brachten (Christopher erinnert an die Berliner Luftbrücke von 1948, Amerikadienst 14.09.1994, S. 2/PDF S. 9).
Die Luftbrücke war somit ein wichtiges Ereignis im Verhältnis zwischen Berlin und Amerika: Aus Feinden wurden Freunde.

Und vielleicht wäre ohne die Luftbrücke auch nicht jene Institution entstanden, die sich den kulturellen Austausch zwischen den Vereinigten Staaten und der Westberliner-Bevölkerung zum Ziel gesetzt hat: das Amerika Haus.